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Die Artikel Furstengrab von Leubingen und Leubinger Hugel uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Der Leubinger Hugel erhebt sich bei Leubingen einem Ortsteil von Sommerda Thuringen als monumentales Denkmal ein Grosshugelgrab der fruhbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur Der Hugel enthielt als Zentralgrab das Furstengrab von Leubingen sowie im oberen Bereich der bronzezeitlichen Hugelschuttung Nachbestattungen 70 slawische Graber aus der Zeit zwischen 700 und 1100 Leubinger HugelDer Leubinger Hugel enthielt das grosste erhaltene fruhbronzezeitliche Elitegrab der Aunjetitzer Kultur und ist eingebettet in ein uber Jahrtausende entstandenes Graberareal 1 Hohe 8 5 mLage Leubingen in Thuringen DeutschlandKoordinaten 51 11 25 N 11 10 11 O 51 190277777778 11 169722222222 8 5 Koordinaten 51 11 25 N 11 10 11 OLeubinger Hugel Thuringen Typ bronzezeitliche Hugelschuttung Grabhugel der Aunjetitzer KulturBesonderheiten Hugel enthielt Graber der Fruhbronzezeit Elitegrabhugel und des Fruhmittelalters slawische Nachbestattungen p1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Datierung 2 Forschungsgeschichte 3 Furstengrabhugel von Leubingen 3 1 Vergleichbare Grabhugel 4 Graberlandschaft des Furstengrabhugels 4 1 Jungsteinzeitliche Grabanlage 4 2 Fruhbronzezeitliche Siedlung mit Graberfeld 4 3 Mittelbronzezeitlicher Grabhugel 4 4 Spatbronzezeitliche Nachbestattungen 4 5 Spatbronzezeitliches Graberfeld 5 Kaiserzeitliches Graberfeld 6 Karolingerzeitliche Nachbestattungen 7 Weitere Ausgrabungen im Umfeld des Furstengrabhugels 7 1 Fruhbronzezeitliche Halle mit Bronzehort 7 2 Ringformige Grabenanlage 8 Galerie 9 Einzelnachweise 10 Literatur 11 WeblinksBeschreibung und Datierung BearbeitenDer Grabhugel hatte eine Hohe von ca 8 5 m und einen Durchmesser von ca 34 m einen Umfang von 145 m und ein Bauvolumen von 3270 m Die holzerne Grabkammer konnte dendrochronologisch auf 1942 10 v Chr datiert werden 2 3 Die kleine Unsicherheit der Datierung ergibt sich aus der Tatsache dass die Waldkante der Stamme nicht erhalten war und damit ihr exaktes Falldatum nicht zu ermitteln ist Forschungsgeschichte BearbeitenDer Grabhugel wurde 1877 unter Leitung des Jenaer Universitatsprofessors Friedrich Klopfleisch ausgegraben Zunachst wurden im oberen Bereich der bronzezeitlichen Hugelschuttung 70 slawische Graber aus der Zeit zwischen 700 und 1100 freigelegt Solche Nachbestattungen in alteren Hugelschuttungen sind nicht ungewohnlich Auf Bodenniveau stiessen die Ausgraber auf eine unversehrte zeltformige Grabkammer aus Eichenholz die wie die gesamte Bestattung in die Aunjetitzer Kultur datiert Die Kammer war mit Schilf bedeckt mit Kalkmortel verfugt und mit Steinen abgedeckt Die Steinabdeckung bestand aus weissem und rotem Sandstein welcher aus Entfernungen bis zu 30 km herbeigeschafft wurde Nachbildungen der Grabkammer befinden sich im Museum fur Ur und Fruhgeschichte Thuringens in Weimar sowie im Heimatmuseum Leubingen In der Nahe des Grabhugels wurden 2011 die Bodenreste Verfarbungen der ehemaligen Wande eines furstlichen Langhauses entdeckt Der Bau hatte eine Flache von 462 m und ist damit eines der grossten der mitteldeutschen Urgeschichte Keramikfunde machen die zeitliche Nahe zum Hugelgrab wahrscheinlich Vor der Stirnseite des Langhauses wurde ausserdem ein umfangreicher Hortfund von Bronzebeilen gemacht der auf eine herausragende Stellung der Bewohner des Hauses schliessen lasst 4 Furstengrabhugel von Leubingen BearbeitenDie Grabkammer des Leubinger Hugels barg eine Doppelbestattung wobei die Hauptbestattung ein mannlicher Erwachsener eine herausragende Personlichkeit gewesen sein muss etwa ein Stammeshauptling oder Priester Kriegsherr oder Metallurg Die in den Grabbeigaben enthaltenen Werkzeuge konnten darauf hinweisen dass Reichtum und Macht aus einer Kontrolle der regionalen Metallwirtschaft resultierten Manche Forscher sehen im Grabhugel von Leubingen deshalb ein spates Metallurgengrab Allerdings fanden sich hier nicht die sonst dafur typischen Tondusen Mundstucke von Blasebalgen Quer uber den Huften des auf dem Rucken liegenden Toten wurde das Skelett eines etwa zehnjahrigen Kindes gefunden Da zum Zeitpunkt der Graboffnung keine anthropologische Untersuchung stattfand ist ungeklart ob es sich um Totenfolge oder um ein gleichzeitig verstorbenes Kind handelt Die reichen Grabbeigaben bestehend aus Goldschmuck ein goldener Armring zwei goldene Osenkopfnadeln ein goldenes Spiralrollchen zwei goldene Noppenringe bronzenen Waffen eine Stabdolchklinge drei Dolchklingen zwei Randleistenbeile und Werkzeugen zwei Knickwandmeissel zwei Randleistenmeissel ein Schuhleistenkeil aus Serpentin ein Wetzstein einem grossen Grabgefass sowie weiteren Keramikbeigaben und nicht zuletzt der gewaltige Aufwand fur die gesamte Begrabnisstatte bezeugen die Bestattung eines Machtigen aus der fruhen Bronzezeit Hauptartikel Furstengrab von Leubingen Vergleichbare Grabhugel Bearbeiten Der Furstengrabhugel von Leubingen ist der bei weitem grosste seiner Art Ahnliche Grabhugel der Aunjetitzer Kultur existieren bei Helmsdorf Gerbstedt mit ebenfalls 34 m Durchmesser und bei Dieskau weitere 13 sind im mitteldeutschen Raum luftbildarchaologisch nachweisbar Bei Leki Male Klein Lenka in Polen etwa 70 km sudlich von Posen existiert eine Gruppe mit elf Grabhugeln der Aunjetitzer Kultur 5 Graberlandschaft des Furstengrabhugels BearbeitenJungsteinzeitliche Grabanlage Bearbeiten Reste eines Grabens der vermutlich zu einer jungsteinzeitlichen Grabanlage gehort wurden wahrend Bauarbeiten in der Nahe des Leubinger Hugels entdeckt Diese Grabanlage etwa 1 500 Jahre alter als der fruhbronzezeitliche Furstenhugel stellt damit den altesten nachgewiesenen Befund dar 1 Fruhbronzezeitliche Siedlung mit Graberfeld Bearbeiten Bereits wahrend der Ausgrabungen 2009 2010 wurden im Umfeld des Furstengrabhugels fruhbronzezeitliche Siedlungsspuren sowie ein kleines Graberfeld mit 25 Grabern entdeckt Die Archaologen gehen davon aus dass die Siedler an der Errichtung des Grossgrabhugels beteiligt waren 6 Mittelbronzezeitlicher Grabhugel Bearbeiten Sudlich des Hugels im Abstand von nur wenigen Metern wurde wahrend der Ausgrabungen seit 2016 ein etwa zwolf Meter durchmessender Rest eines abgetragenen zweiten Hugels entdeckt dessen Bauweise das Grab in die mittlere Bronzezeit datiert 1 Spatbronzezeitliche Nachbestattungen Bearbeiten Die ursprungliche Grabanlage des mittelbronzezeitlichen Grabhugels wurde in der Spatbronzezeit um 1 000 v Chr gestort Sie wurde geoffnet ausgeraumt und anschliessend zwei spatbronzezeitliche Nachbestattungen eingebaut 1 Spatbronzezeitliches Graberfeld Bearbeiten An der sudwestlichen Peripherie des Grossgrabhugels wurde ein Graberfeld mit acht Grabern der spaten Bronzezeit teilweise mit umfangreichen steinernen Einbauten entdeckt 1 Kaiserzeitliches Graberfeld BearbeitenIm sudwestlichen Vorfeld des Grossgrabhugels wurde ein kleines kaiserzeitliches Brandgraberfeld entdeckt Die Fibeln in den Brandgrabern datieren das Graberfeld in die Zeit um Christi Geburt 1 Karolingerzeitliche Nachbestattungen BearbeitenDer obere Bereich der bronzezeitlichen Hugelschuttung enthielt Nachbestattungen aus der Karolingerzeit 70 westslawische Graber aus der Zeit zwischen 700 und 1100 n Chr Das Graberfeld wurde bereits 1877 von Friedrich Klopfleisch entdeckt 7 Weitere Ausgrabungen im Umfeld des Furstengrabhugels BearbeitenFruhbronzezeitliche Halle mit Bronzehort Bearbeiten Bei Dermsdorf im Landkreis Sommerda fanden die Archaologen die Reste eines aussergewohnlich grossen Langhauses aus der Fruhbronzezeit Das Gebaude stand auf einer flachen Anhohe in Sichtweite des Grossgrabhugels 8 An einer der Giebelseiten der reprasentativen Halle wurde ein Bronzedepot mit 98 Bronzebeilen und zwei Stabdolchen geborgen 9 Ringformige Grabenanlage Bearbeiten Eine bisher unbekannte Grabenanlage wurde im Sommer 2009 bei Luftaufnahmen entdeckt Sie besteht aus einem zentralen Ring mit 55 m Durchmesser und einem 250 330 m messenden Umfassungsgrabchen Die Anlage befindet sich in Sichtkontakt zum Leubinger Grabhugel ihr Alter und ihre Funktion sind derzeit noch unbekannt Durch geomagnetische Kartierungen konnte im ausseren Umfassungsring eine Torsituation lokalisiert werden die in Richtung des Grabhugels weist 10 Galerie Bearbeiten nbsp F Klopfleischs Grabungsdokumente nbsp Anzeigetafel am Leubinger Hugel nbsp Blick vom Leubinger HugelEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Pressemitteilung des TLDA Neue Entdeckungen am Leubinger Grabhugel In Archaologie online 8 Dezember 2019 archaeologie online de abgerufen am 11 April 2021 Bernd Becker Rudiger Krause Bernd Kromer Zur absoluten Chronologie der fruhen Bronzezeit In Germania Darmstadt 67 1989 2 S 421 442 ISSN 0016 8874 Ilona Knapp Furst oder Hauptling Eine Analyse der herausragenden Bestattungen der fruhen Bronzezeit In Archaologie Digital T 1 Freiburg 2001 S 53 ISBN 3 935846 00 2 Katharina Bolle Furstliches Wohngebaude aus der Bronzezeit entdeckt In EPOC Heidelberg 2011 4 ISSN 1865 5718 Wolfram Euler Konrad Badenheuer Sprache und Herkunft der Germanen Abriss des Protogermanischen vor der Ersten Lautverschiebung London Hamburg 2009 S 50 ISBN 3 9812110 1 4 Pressemitteilung des TLDA Dem Fursten von Leubingen auf der Spur In Archaologie online Artikel vom 18 Dezember 2009 abgerufen am 11 April 2021 Sigrid Dusek Ur und Fruhgeschichte Thuringens Theiss Stuttgart 1999 S 74 ISBN 3 8062 1504 9 Pressemitteilung des TLDA Fruhbronzezeitliches Schatz Haus wohnte hier der Furst von Leubingen In Archaologie online Artikel vom 15 Juli 2011 abgerufen am 11 April 2021 Pressemitteilung des TLDA Fruhbronzezeitliches Schatz Haus wohnte hier der Furst von Leubingen In Archaologie online Artikel vom 15 Juli 2011 abgerufen am 11 April 2021 Pressemitteilung des TLDA Dem Fursten von Leubingen auf der Spur In Archaologie online Artikel vom 18 Dezember 2009 abgerufen am 11 April 2021 Literatur BearbeitenSigrid Dusek Ur und Fruhgeschichte Thuringens Theiss Stuttgart 1999 S 74 76 ISBN 3 8062 1504 9 Michael Kohler Grabmale und Ahnenlandschaften Grabhugel und vorgeschichtliche Nekropolenareale in Thuringen Jenzig Langenweissbach 2023 ISBN 978 3 941791 24 4 Mario Kussner Olaf Baum Entdeckungen und Entwicklungen am Furstenhugel Der Leubinger Furstenhugel und sein Umfeld In Heimat Thuringen Zeitschrift fur Kulturlandschaft Umwelt Lebensraum 27 Jg 2020 Heft 3 4 S 8 14 Digitalisat Mario Kussner Leubingen und Dermsdorf Lkr Sommerda Furstengrab Grossbau und Schatzdepot der fruhen Bronzezeit In Erfurt und Umgebung Archaologische Denkmale in Thuringen 3 2015 S 194 197 Digitalisat Harald Meller Kai Michel Die Himmelsscheibe von Nebra Der Schlussel zu einer untergegangenen Welt im Herzen Europas Propylaen Berlin 2018 ISBN 978 3 549 07646 0 M Schwarz Reich geworden durch Kupfer und Salz In Harald Meller Hrsg Schonheit Macht und Tod 120 Funde aus 120 Jahren Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle Begleitband zur Sonderausstellung Halle Saale 2001 S 62 63 Bernd Zich Die Furstengraber von Leubingen und Helmsdorf In Harald Meller Hrsg Der geschmiedete Himmel Die weite Welt im Herzen Europas vor 3600 Jahren Begleitband zur Sonderausstellung Halle Saale 2004 S 156 157 Weblinks BearbeitenLandesmuseum fur Vorgeschichte Halle Dauerausstellung Abschnitt Kupfersteinzeit und Fruhbronzezeit Die ersten Fursten abgerufen am 11 April 2021 Museum digital Goldinventar aus dem Furstengrabhugel von Leubingen abgerufen am 11 April 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leubinger Hugel amp oldid 237774536