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Gronlands Seminarium gronlandisch Ilinniarfissuaq grosser Lernort ist das Lehrerseminar von Gronland Es befindet sich in Nuuk Mit seiner fast 175 jahrigen Geschichte spielt Gronlands Seminarium eine ausserordentliche Rolle in der gronlandischen Bildungsgeschichte IlinniarfissuaqMotto Qummut Siumut Aufwarts Vorwarts Grundung 1845Ort NuukInstitutsleiterin Britta LohmannStudierende 220 1996 Jahresetat 19 Mio DKK 1996 Website da uni gl Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Gebaude 1 3 Heute 2 Liste der Kolonialangestellten bis 1921 2 1 Seminarium in Nuuk 2 1 1 Leiter 2 1 2 Lehrer 2 2 Seminarium in Ilulissat 2 2 1 Leiter 2 2 2 Lehrer 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten nbsp Rasmus Berthelsen der lange Zeit die zentrale Figur im gronlandischen Lehrwesen war Im 18 Jahrhundert entstand das Gronlandske Seminarium in Kopenhagen das auf die theologische Arbeit in Gronland vorbereiten sollte Es stellte sich bald heraus dass die gronlandischen Sprachkenntnisse der danischen Studenten haufig keineswegs genugend waren was vor allem von Wilhelm Mathias Olrik Kaufmann in Maniitsoq und Vater des spateren Inspektors Christian Soren Marcus Olrik kritisiert wurde 1835 wurde eine Kommission eingerichtet in der nach Problemlosungen gesucht werden sollte Schliesslich hielt man es fur einfacher Gronlander in Danisch zu unterrichten und sie als Missionare und Katecheten einzusetzen als den Danen ein ausreichendes Niveau an Gronlandisch beizubringen was von Inspektor Carl Peter Holboll unterstutzt wurde Also wurden vorerst einige junge Gronlander nach Danemark geschickt wo sie theologisch ausgebildet wurden wobei diese Idee jedoch kaum Anwendung fand Der erfolgreichste Student war hierbei Rasmus Berthelsen der spater eine elementare Rolle im gronlandischen Lehrwesen einnehmen sollte Man erkannte dass es intelligenter ware die Gronlander in ihrer Heimat auszubilden und plante somit mindestens ein Seminar in Gronland zu errichten 1838 schlug der Pastor Peter Andreas Fenger die Grundung zweier Lehrerseminare vor eines in Nordgronland in Ilulissat und eines in Sudgronland in Nuuk Man plante die Gronlander so sehr in danischer Sprache auszubilden dass sie das Lukasevangelium und einen biblischen Brief ins Gronlandische ubersetzen sowie leichte danische Gedichte und Bucher verstehen konnten bevor die eigentliche theologische Ausbildung zum Pastor erfolgen sollte Man sah in der Errichtung der Seminare eine grosse Chance die gronlandische Bevolkerung starker zu zivilisieren 1844 genehmigte Konig Christian VIII die Errichtung zweier Seminare die dann ein Jahr spater wie geplant in Ilulissat und Nuuk eroffnet wurden In Ilulissat am Ajoqersuivissuaq grosser Lehrort legte man grossen Wert auf den Danischunterricht wahrend in Nuuk am Ilinniarfissuaq das Gegenteil geschah Den Seminariumsleitern ging es viel starker um die Lehre des Christentums und lediglich der Gronlander Rasmus Berthelsen kritisierte dass der Unterricht nur auf Gronlandisch stattfand und den Studenten kaum Danischkenntnisse vermittelt wurden 1875 wurde das Seminar in Ilulissat geschlossen und Gronlands Seminarium in Nuuk verblieb als einzige theologische Ausbildungsstatte fur Lehrer und Katecheten in Gronland 1 Gebaude Bearbeiten nbsp Ansicht von Nuuk Das Haus in der Bildmitte mit den gelben Giebeln ist das heutige Seminar Das hellblaue Gebaude unten links ist das von 1845 bis 1847 genutzte Gebaude Dahinter abgeschnitten befindet sich die von 1847 bis 1907 genutzte Propstwohnung Das Gebaude mit dem hellen Dach hinter dem Seminar ist der Gymnastiksaal Tito ist leicht nach hinten versetzt rechts neben dem Seminargebaude zu sehen Das Haus mit den zwei Gauben links des Seminargebaudes ist das Eskimoslottet Die grunen Gebaude rechts des Tito sind das Qorsussuaq nbsp Wappen der Gemeinde Nuuk nbsp Das Hauptgebaude mit dem Denkmal von Rasmus BerthelsenAnfangs gab es noch kein eigenes Gebaude sodass der Unterricht in der Inspektorenwohnung stattfand Karte 64 179401 51 7438071847 wurde die Propstwohnung fertiggestellt die zum Zweck des Seminarunterrichts direkt nordlich der Inspektorenwohnung auf dem ostlichen Nachbargrundstuck der Annaassisitta oqaluffia errichtet wurde Im dreistockigen Gebaude wurden zwei Unterrichtsraume im Erdgeschoss eingerichtet der Vorsteher bzw spater Propst wohnte im Obergeschoss wahrend im Dachgeschoss ein Archiv und Lager untergebracht war Karte 64 179835 51 7436571905 beschloss man erneut ein neues Gebaude zu errichten Das bis heute genutzte Haus steht etwa 230 m weiter nordostlich und wurde am 18 September 1907 eingeweiht Karte 64 18071 51 739283 Zu diesem Zeitpunkt wurden am Seminarium die Facher Religion Kirchengeschichte Gronlandisch Danisch Rechnen Schreiben Allgemeine Weltgeschichte Kulturgeschichte Naturkunde Geografie Gesundheitslehre Gymnastik Praktische Arbeit Kajakfahren Jagd Hausfleiss u a unterrichtet 1951 wurde auch Madchen der Unterricht uber die Efterskole hinaus gestattet und das Obergeschoss wurde zum Madchenseminar Fur den Gymnastikunterricht wurde 1908 der Gymnastiksaal fertiggestellt Das fur damalige Verhaltnisse eher grosse Gebaude befand sich ursprunglich direkt hinter dem Seminargebaude und wurde auch als Kultur und Versammlungshaus Kino sowie als Sitzungsgebaude fur Gronlands Landsrad genutzt Dort fanden zudem die Dekolonialisierungsgesprache zwischen Nord und Sudgronland und Danemarks Staatsminister Hans Hedtoft im Jahr 1948 statt 1968 errichtete man zwei neue Flugel am Seminargebaude wodurch die Gebaudegrosse verdreifacht wurde Der Gymnastiksaal wurde etwa 25 m nach Norden versetzt Karte 64 181311 51 738351Von 1922 bis 1923 errichtete man die alte Rektorenwohnung gut 100 m sudwestlich des Seminariums in der auch ein Buro und ein Konferenzraum untergebracht war Karte 64 179902 51 737724Nordlich des Gymnastiksaals steht das 1928 fertiggestellte ehemalige Hauswirtschaftsgebaude in dessen Erdgeschoss uber funfzig Schuler Platz zum Essen fanden und das zudem eine Kuche und einen Waschraum enthielt Im Dachgeschoss lebten die Hauswirtschafterin und die Kuchenhelferinnen Uber eine Luke im Waschraum gelangt man zudem in den Keller der als Kuhlraum genutzt wurde 1960 wurde das Gebaude in seiner Funktion ersetzt Karte 64 181647 51 73857Von 1935 bis 1936 wurden vier Schulerhauser errichtet um den wachsenden Schulerzahlen gerecht zu werden von denen heute nur noch zwei existieren In drei der Schlafhauser fanden 20 Schuler in je zwei Raumen Platz im vierten weitere 12 Das direkt neben dem Seminar liegende Gebaude Tito benannt nach dem Original Tittus Tittukasik Lorentzen der Mitte des 20 Jahrhunderts die Seminariumsschuler mit geschmierten Broten versorgte und in der Stadt den Leuten die Haare schnitt wird heute vom Gymnasium als Musikhaus genutzt Karte 64 180804 51 7382671903 errichtete man in Nuuk ein zweites Krankenhaus 1940 wurde das Gebaude umfunktioniert und diente fortan als Lehrerwohnung fur das Seminarium und spater als Rektorenwohnung Karte 64 179415 51 7406481933 wurde ein drittes Krankenhaus in Nuuk gebaut das heute als Det gamle sygehus Das alte Krankenhaus bekannt ist 1967 machte man daraus ein Pflegeheim und seit 1974 wird es als Unterrichts und Burogebaude genutzt Es befindet sich unweit der alten Inspektorenwohnung direkt sudlich des Bergs mit dem Hans Egede Denkmal nahe dem Koloniehafen Karte 64 179042 51 74536Von 1951 bis 1958 war das Seminarium geschlossen und Gronlander wurden in danischen Seminaren unterrichtet Nach der Wiedereroffnung als reines Lehrerseminar ohne Katechetenausbildung ubernahm man das 1919 noch auf der anderen Strassenseite errichtete Schulgebaude der Atuarfissuaq 1931 war das Gebaude an die heutige Position direkt westlich des Seminars versetzt worden Von diesem wurde das Gebaude als Wohngebaude genutzt und wegen der im Gebaude herrschenden Kalte wurde es liebevoll Eskimoslottet Das Eskimoschloss genannt Karte 64 180778 51 740287Das aus vier aneinanderhangenden grossen grunen Einzelgebauden bestehende Qorsussuaq Grosses Grun wurde von 1953 bis 1954 als Realschule gebaut Zwei der Gebaude gehoren heute zum Seminarium die anderen beiden zur Seefahrtsschule und zur dezentralen Padagogenausbildungsstatte Karte 64 180704 51 737559Auf dem Gelande des Seminars befinden sich vier Denkmaler zu Ehren von Jorgen Bronlund Rasmus Berthelsen Lars Moller und Jonathan Petersen 2 Das Hauptgebaude ist als Wahrzeichen der Stadt auf dem Wappen der ehemaligen Gemeinde Nuuk zu sehen Heute Bearbeiten Seit den 1950er Jahren dient das Ilinniarfissuaq als reines Lehrerseminar Nach der Dekolonialisierung wurde der Unterricht verstarkt nach danischen Massstaben durchgefuhrt seit der Einfuhrung der Hjemmestyre ist ab den 1980er Jahren wieder das Gegenteil der Fall 3 Mit Beginn des Jahres 2008 wurde das Ilinniarfissuaq in die Universitat von Gronland eingegliedert wo es seitdem ein Institut ist Angeboten werden Bachelorausbildungen ebenso wie man einen Abschluss als Kandidat machen kann Zudem werden Weiterbildungskurse angeboten 4 Im Jahr 1996 hatte das Ilinniarfissuaq 220 Studenten wovon 145 Lehrerstudenten waren die auf sieben Klassen aufgeteilt waren Das Budget betrug etwa 19 Millionen Kronen 5 Liste der Kolonialangestellten bis 1921 BearbeitenSeminarium in Nuuk Bearbeiten In Nuuk waren folgende Leiter und Lehrer bis 1921 angestellt 6 Leiter Bearbeiten 1845 1848 Carl Junius Optatus Steenberg 1848 1849 Carl Emil Janssen interim 1849 1853 Carl Junius Optatus Steenberg 1853 1857 Carl Emil Janssen 1857 1866 Haldor Ferdinand Jorgensen 1866 1867 Jacob Christian August Steenberg interim 1867 1869 Haldor Ferdinand Jorgensen 1869 1870 Johannes Emil Wiberg 1870 1875 Nikolaj Edinger Balle 1875 1877 Thoger Sorensen interim 1877 1883 Nikolaj Edinger Balle 1883 1885 Edvard AEgidius Lutzen interim 1885 1890 Nikolaj Edinger Balle 1890 1891 Poul Hansen Vibaek interim 1891 1897 Nikolaj Edinger Balle 1897 1898 Mads Rasmussen interim 1898 1900 Nikolaj Edinger Balle 1900 1901 Harald Vilhelm Kristensen 1901 1905 Christian Wilhelm Schultz Lorentzen 1905 1906 Carl Ferdinand Wagner interim 1906 1910 Christian Wilhelm Schultz Lorentzen ab 1910 00 Nikolaj Frederik Severin Balle Lehrer Bearbeiten 1847 1848 Carl Julius Emil Jorgensen 1847 1901 Rasmus Storm Josva Berthel Berthelsen unordiniert 1849 1851 Carl Emil Janssen 1851 1853 Peder Raae 1853 1855 Frederik Theodor Barfoed 1855 1857 Haldor Ferdinand Jorgensen 1858 1861 Christian Heilmann Rosen 1859 1886 Samuel Petrus Kleinschmidt unordiniert 1865 1866 Jacob Christian August Steenberg 1883 1884 Erneĸ Jens Lars Johan Berthelsen 1889 1890 Hans Andreas Jakob Theophilus Hansen 1898 1899 Christian Wilhelm Schultz Lorentzen 1899 1900 Hans Andreas Jakob Theophilus Hansen 1900 0000 Harald Vilhelm Kristensen 1902 1903 Valdemar Christoffer Frederiksen 1903 1904 Knud Otto Georg Wassmann 1904 1905 Carl Ferdinand Wagner ab 1904 Jonathan Petersen unordiniert 1906 1907 Hother Berthel Simon Ostermann 1906 1908 Jens Johannes Sorensen Gandrup unordiniert 1907 1908 Carl Ferdinand Wagner 1908 1909 Rasmus Jorgen Nielsen 1908 1910 Karl Johan Pavia Chemnitz unordiniert 1909 1910 Nikolaj Frederik Severin Balle 1909 1919 Kristen Rojkjaer unordiniert 1910 1911 Knud Balle und Hans Christian Rossen 1911 1912 Michael Mathias Johannes Storch 1912 1913 Knud Balle 1913 1916 Rasmus Jorgen Nielsen 1914 1915 Povl Rostgaard unordiniert interim 1915 1917 Karl Johan Kornelius John Niels Chemnitz unordniert 1916 1921 Harald Emanuel Mortensen 1917 1918 Svend Peter Christian Rosing unordiniert ab 1920 00 Aage Nissen unordiniert Seminarium in Ilulissat Bearbeiten Folgende Leiter und Lehrer hatte das Seminarium in Ilulissat in seiner Geschichte 7 Leiter Bearbeiten 1846 1850 Gottfred Martin Quirinus Christophersen 1850 1851 Knud Diderik Nosted 1851 1858 Jacob Frederik Rudolph Wolf 1858 1863 Niels Peter Simonsen 1863 1869 Ulrik Peter Christian Nissen 1869 1870 Nikolaj Edinger Balle interim 1870 1872 Ulrik Peter Christian Nissen 1872 1875 Thoger Sorensen 1901 1903 Mads Rasmussen 1903 1904 Hother Ostermann interim 1904 1907 Mads Rasmussen Lehrer Bearbeiten 1848 1850 Carl Wilhelm Wulff 1849 1862 Vittus Frederik Steenholdt 1850 1851 Jacob Frederik Rudolph Wolf 1852 1853 Ulrik Peter Christian Nissen 1853 1855 Niels Peter Simonsen 1855 1857 Jacob Kjer 1857 1858 Peder Raae 1859 1861 Johannes William Kristoffer Skram 1861 1863 Thoger Sorensen 1865 1869 Nikolaj Edinger Balle 1873 1874 Christian Vilhelm Rasmussen 1901 1903 Hother Ostermann 1901 1907 Gabriel Huch 1904 1906 Erik JespersenLiteratur BearbeitenHenrik Wilhjelm De store opdragere Gronlands seminarier i det 19 arhundrede Gronlandske Selskab Kopenhagen 1997 ISBN 87 87925 24 9 Henrik Wilhjelm De nye gronlaendere Gronlands seminarier i det 19 arhundrede Gronlandske Selskab Kopenhagen 2008 ISBN 978 87 87925 42 6 Einzelnachweise Bearbeiten Jens Chr Manniche Sprogbeherskelse og Herskersprog om sprog og kolonialisme i Gronland i 1800 tallet Arbejdspapirer Band 12 Aarhus Universitet Aarhus 2002 Online PDF De historiske bygninger omkring Ilinniarfissuaq Universitat von Gronland pdf Tage Kampmann Ilinniarfissuaq Den Store Danske Institut for Laering Memento des Originals vom 25 Juli 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot da uni gl Universitat von Gronland Axel Bjornsson Ingvild Broch Joan Pauli Joensen Mogens Holm Forskningsaktiviteter pa Faeroerne og Gronland Forskningssamarbejde i Vestnorden Band 1 Nordischer Ministerrat 1997 ISBN 92 893 0126 0 ISSN 0908 6692 S 143 145 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hother Ostermann Beskrivelse af Distrikterne i Sydgronland Godthaab Distrikt Historie Danske Embedsmaend ved Godthaab In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 2 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 293 ff Digitalisat im Internet Archive Hother Ostermann Beskrivelse af Distrikterne i Nordgronland Jakobshavn Distrikt Historie In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 1 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 187 f Digitalisat im Internet Archive nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gronlands Seminarium amp oldid 233846808