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Andreas Jonathan Kristoffer Petersen 7 Mai 1881 in Paamiut 22 August 1961 in Nuuk war ein gronlandischer Komponist Dichter Organist Schriftsteller Hochschullehrer Sprachwissenschaftler und Landesrat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Ausbildung und Karriere 1 3 Werk 1 4 Ehrungen 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Jonathan Petersen wurde 1881 in Paamiut als Sohn des Oberkatecheten Lars Apollus David Anders Petersen 1845 1921 eines Schulers Samuel Kleinschmidts und seiner Frau Lucia Christence Lydia Sabine Egede 1848 1934 geboren 1 Daher ruhrte auch Jonathans Interesse am Gronlandischen 2 Sein alterer Bruder war der Landesrat Pavia Petersen 1876 Jonathan Petersen heiratete am 12 Juni 1904 in Nuuk in erster Ehe Marie Helene Ketura Lynge 1882 1911 Tochter des Udstedsverwalters Ole Jakob Soren Poulsen Lynge 1848 1919 und seiner Frau Charlotte Frederikke Ane Beata Heilmann 1854 1883 Aus der Ehe entstammt unter anderem der Sohn Pavia Petersen 1904 1943 der in die Fussstapfen seines Vaters trat aber jung verstarb Seine erste Frau starb jung und am 3 November 1912 heiratete er in Nuuk in zweiter Ehe Boletta Sofie Edel Heilmann 1896 Tochter des Udstedsverwalters Jakob Soren Apollo Heilmann 1870 1944 und Henriette Karen Petronella Berthelsen 1874 1954 Aus der Ehe gingen zahlreiche weitere Kinder hervor 1 3 Ausbildung und Karriere Bearbeiten Jonathan Petersen wurde 1897 an Gronlands Seminarium in Nuuk aufgenommen und schloss die dortige Ausbildung im Jahr 1903 ab Im Folgejahr wurde er dort selbst Lehrer fur Gesang Musik und gronlandische Sprache 1 Da sein musikalisches Talent erkannt worden war durfte er von 1910 bis 1911 in Kopenhagen 3 unter Johan Henrik Nebelong und Holger Prehn eine Ausbildung zum Organisten absolvieren die er mit Auszeichnung abschloss Nach seiner Ruckkehr unterrichtete er weiter am Seminarium wo er zahlreiche seiner Schuler beeinflusste und war nebenher Organist in der Annaassisitta Oqaluffia Neben der Orgel war er auch ein talentierter Cellist 1 1926 vertrat er Kristoffer Lynge bei einer Sitze in Gronlands Landsrad 4 1946 wurde er pensioniert 1 Ende seines Lebens war er Mitglied im Aufsichtsrat des Arktisk Institut 3 Jonathan Petersen starb 1961 im Alter von 80 Jahren in Nuuk 2 Werk Bearbeiten Schon in jungen Jahren begann Jonathan Petersen Kirchenlieder zu schreiben und bereits zum 1907 erschienen gronlandischen Liederbuch trug er mit 26 Liedern bei In spateren Ausgaben erschienen 47 weitere Lieder Er schrieb zudem Gedichte und komponierte Melodien zu den Gedichten anderer Er ubersetzte danische Lieder ins Gronlandische darunter die danische Nationalhymne Der er et yndigt land 1 wobei seine Ubersetzungen meist eher freie Ubertragungen waren die die Stimmung ihres Originals in einen gronlandischen Kontext ubernahmen Er wird haufig als Bruckenfigur zwischen danischer und gronlandischer Gesangslyrik angesehen 2 Das bedeutendste Werk Jonathan Petersens ist jedoch unumstritten die Komposition und Dichtung der Hymne Nuna asiilasooq sowie die Komposition der von Henrik Lund ursprunglich zur Melodie der schwedischen Nationalhymne Du gamla du fria geschriebenen Hymne Nunarput utoqqarsuanngoravit 1921 veroffentlichte er sein eigenes Liederbuch Erinarssutit und kurz darauf auch ein Melodiebuch Das Buch gehort zu den bedeutendsten Werken der gronlandischen Literaturgeschichte und trug stark zur Schaffung eines gemeinschaftlichen gronlandischen Identitatsgefuhls in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts bei Kein Gronlander hat jemals mehr Lieder geschrieben als Jonathan Petersen 1 Inhaltlich waren seine Werke vielfaltig Er pries sowohl die gronlandische Natur und Tradition schrieb aber auch uber Chancen des danischen kolonialen Einflusses auf Sprache und Lebensweise 5 Neben der Musik war Jonathan Petersen auch als Schriftsteller aktiv Er schrieb einige Artikel in den Zeitungen Atuagagdliutit und Avangnamioĸ zu verschiedenen Themen 1 in denen er sich oft emotional uber die Sprache ausserte 2 Zudem veroffentlichte er alte Sagen In den 1930er Jahren schrieb er als einer der ersten Gronlander einen Roman Inunerup sarfane der jedoch erst 1957 erschien und dessen Inhalt stark von Nikolai Frederik Severin Grundtvig gepragt ist Neben Belletristik schuf er auch zwei Lehrbucher 1914 uber Metrik und 1920 uber Rhythmik Gepragt von Samuel Kleinschmidt der 1851 die gronlandische Rechtschreibung normiert hatte veroffentlichte er 1921 ein Buch uber die gronlandische Rechtschreibung 1 1951 veroffentlichte er das erste gronlandische Rechtschreib und Synonymworterbuch Ordbogeraĸ 1 das mit einigen kleinen Anderungen noch einmal die Kleinschmidtsche Rechtschreibung festigte 2 Zudem war er an der redaktionellen Erstellung eines neuen gronlandisch danischen Worterbuchs beteiligt das jedoch erst nach seinem Tod erschien 1 Ehrungen Bearbeiten nbsp Denkmal in NuukJonathan Petersen gilt als nationale Leitfigur Er wurde 1936 zum Dannebrogmand ernannt 1948 erhielt er die Fortjenstmedaljen in Silber 1 und am 13 Juli 1952 wurde mit der danischen Verdienstmedaille Ingenio et arti ausgezeichnet 6 Direkt vor der Kirche in Nuuk steht heute ihm zu Ehren ein Denkmal Karte 64 179537 51 744408 Werke Bearbeiten1914 Metrik Imaipoĸ versiliorneĸ Iliniutit ilatigut ĸavdlunat iliniusiainik najorĸutaĸardlune Metrik Das ist das Schreiben von Versen Lehrbuch teilweise auf Grundlage von danischen Lehrmethoden 1915 Erinarssutit Lieder Band 1 1915 Erinarssutit Lieder Band 2 1920 Taigdlat Rytmeĸardluarnigssamik taigdlarssordluarnigssamigdlo sungiusautigssat Merĸanut atortugssat Gedichte Ubungen fur gute Rhythmik und gutes Dichten Zum Gebrauch fur Kinder 1921 Erinarssutit Lieder Band 3 1921 Kalatdlisut agdlangneĸ Oĸalugtuarĸat issigalugit alardlugitdlo atuagagssiornermik kukunersiugagssanigdlo sungiusautigalugit atortagagssat Schreiben auf Gronlandisch Zu Gebrauch als Ubung fur das Verfassen und Korrekturlesen von kleinen Geschichten lesend und auswendig 1926 Oĸalugtuarfigigatdlardlavkit Oĸalugtuat oĸalualarutitdlo inuiaĸatigingnit assigĩngitsunit pissut Lass mich dir eben erzahlen Geschichten und Erzahlungen aus verschiedenen Gesellschaften 1939 Erinarssutit nutait Die Noten der Lieder 1951 Ordbogeraĸ Tassa kalatdlit oĸausisa agdlangnerinik najorĸutagssiaĸ Kleines Worterbuch Das ist die Grundlage fur das Schreiben der gronlandischen Sprache 1957 Inunerup sarfane Im Strom des Lebens Literatur BearbeitenMads Lidegaard Jonathan Petersen Dansk Biografisk Leksikon Karen Norregaard Jonathan Petersen Den Store Danske Rune J Andersen Jonathan Petersen Store Norske Leksikon Nikolaj Rosing Ulloriannguaq Kristiansen Jonathan Petersen Nuuk 1956 Aage Bugge Ved Jonathan Petersens dod In Tidsskriftet Gronland Nr 1961 12 S 469 471 Online PDF Tage Kaarsted For videnskab og kunst Medaljen Ingenio et arti 1841 1991 Odense Universitetsforlag Odense 1991 ISBN 978 87 7492 801 0 S 305 307 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Mads Lidegaard Jonathan Petersen Dansk Biografisk Leksikon a b c d e Aage Bugge Ved Jonathan Petersens dod In Tidsskriftet Gronland Nr 1961 12 S 469 471 Online PDF a b c Jonathan Petersen Kraks Bla Bog 1957 Axel Kjaer Sorensen Denmark Greenland in the twentieth Century Meddelelser om Gronland Men amp Society Band 34 Kommission fur Wissenschaftliche Untersuchungen in Gronland Kopenhagen 2017 ISBN 978 87 90369 89 7 S 171 Online PDF Karen Norregaard Jonathan Petersen Den Store Danske Jonathan Petersen litteraturpriser dk 3 Legislaturperiode von Gronlands Landsrad 1923 1926 Nordgronland Gerth Geisler Karl Hendriksen Isak Abelsen Julius Petersen Ludvig Siegstad Jonas Zethsen Isak Kleist Karl Lyberth 1924 Jonas Cortzen 1926 Pavia Pollas 1925 Jonas Jonathansen 1925 Hans Hansen 1925 Karl Christiansen 1925 Sudgronland Kristian Hammeken 1925 Josva Kleist 1925 Kristoffer Salomonsen Isak Lund John Hoegh Henrik Lund Peter Albrechtsen Esekiel Berthelsen 1923 Asser Berthels 1923 Kristoffer Lynge 1926 Jonathan Petersen 1926 Ole Petersen 1926 Peter Petersen 1926 Karl Rosing 1925 Simon Olsen David OlsenDie Jahresangabe bezieht sich auf die einzige n Sitzungsteilnahme n bzw auf die einzige n verpasste n Sitzung en durchgestrichen Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 7 April 2019 PersonendatenNAME Petersen JonathanALTERNATIVNAMEN Petersen Andreas Jonathan Kristoffer vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG gronlandischer Komponist Liedermacher Dichter Schriftsteller Sprachwissenschaftler Organist Politiker Hochschullehrer und LandesratGEBURTSDATUM 7 Mai 1881GEBURTSORT PaamiutSTERBEDATUM 22 August 1961STERBEORT Nuuk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jonathan Petersen amp oldid 228857404