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Gottlieb Leonhard Gaiser 30 Juli 1817 Anm 1 in Schlierbach bei Goppingen Wurttemberg 28 Dezember 1892 in Hamburg war ein deutscher Ubersee Kaufmann Bekannt sind sein Westafrika Handel und der gescheiterte Versuch im Mahinland eine deutsche Kolonie zu grunden Gottlieb Leonhard Gaiser Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Das Unternehmen G L Gaiser 1 2 Gaiser und das Mahinland 2 Erinnerung 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGaiser wurde als Sohn eines Gast und Landwirtes im Konigreich Wurttemberg geboren Nach Lehrjahren in Vaihingen an der Enz 1 und in Kirchheim unter Teck ging Gaiser nach Sudfrankreich Er lernte unter anderem in Marseille die Verarbeitung tropischer Olfruchte kennen Am 31 Marz 1854 erwarb Gaiser als Kaufmann das Hamburger Burgerrecht 2 Im Jahr 1859 grundete er mit Franz Settels in Hamburg Harburg das erste palmkern verarbeitende Unternehmen der deutschen Lander Die Kerne der Olpalme bezogen sie aus Lagos und Whydah in Westafrika Die Verarbeitung erfolgte in einer eigenen Olmuhle in Harburg 1854 heiratete Gaiser Margaretha Dorothea Henriette verw Rengstorff geb Brettschneider Ihr Vater Peter Jacob Brettschneider war ein vermogender Firmeninhaber und Hotelier in Hamburg 3 Das Unternehmen G L Gaiser Bearbeiten Nach der Trennung von Settels im Jahr 1865 grundete Gaiser zusammen mit Johann Witt ein eigenes Einkaufshaus unter anderem mit Niederlassungen im spateren Nigeria Nach Witts Ausscheiden im Jahr 1876 hiess das Unternehmen nur noch G L Gaiser Es wurde zu einem der fuhrenden deutschen Westafrika Unternehmen Als einer der ersten Hamburger Kaufleute hatte Gaiser somit ein Industrieunternehmen und ein Uberseehaus in einer Hand vereinigt 4 Eine Ausweitung des Geschaftsgebiets nach Dahomey scheiterte indes an den franzosischen Kolonialbehorden Diese forderten im Gegensatz zu Gaisers Barzahlung an die Erzeuger ein Trustsystem mit einheimischen Handlern Gaiser und das Mahinland Bearbeiten nbsp Politische Karte Afrikas vom Marz 1885 Ein Kustenabschnitt Nigerias ist als deutscher Besitz orange gekennzeichnet das Mahinland Gaiser nahm aktiv an der deutschen Kolonialpolitik teil Am 15 Dezember 1884 grundete H Bey deutscher Konsul und gleichzeitig Generalagent fur G L Gaiser eine Faktorei ostlich von Lagos Diese befand sich auf dem firmeneigenen Dampfschiff Tender ca 79 BRT Baujahr 1862 das als Hulk in der Artijere Lagune verankert wurde Im Januar 1885 schloss ein Agent des Hauses Gaiser mit dem Oberhaupt von Mahin Vertrage ab Die Vertrage umfassten die Abtretung von Hoheitsrechten gegen eine symbolische Bezahlung von 20 Pfund sowie Seide und Spirituosen Das Ziel war die Erklarung der deutschen Schutzherrschaft uber das sogenannte Mahinland So sollte ein zollfreies Einfallstor des deutschen Handels zum Niger entstehen Das Gebiet wurde tatsachlich im Marz 1885 von Reichskommissar Gustav Nachtigal unter vorlaufigen deutschen Schutz gestellt Anders als in Kamerun und Togo lehnte Bismarck eine dauerhafte Besitzergreifung jedoch zugunsten Grossbritanniens ab So fiel Mahin an die Regierung in London die eine Entschadigung an Gaiser ablehnte 5 In den letzten Lebensjahren konzentrierte sich Gaiser auf den Handel mit Kamerun dessen Aufschwung er noch erlebte Erinnerung Bearbeiten nbsp Gaisers Grabmal auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg Foto von 1901 nbsp Schild am Gaiserplatz in Kirchheim unter TeckGaisers Grab befindet sich auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf 1 Strassen in Schlierbach und in Hamburg Harburg sind seit 1948 bzw 1950 nach ihm benannt 6 Die Bezeichnung Gaiserplatz in Kirchheim unter Teck geht ebenfalls auf ihn zuruck 1 Gaiser ist auch als Stifter in Erinnerung Er beteiligte sich unter anderem an einer Spende fur den Bau des Teckturms mit Schutzhutte Fast eine halbe Million Mark vermachte er wohltatigen Einrichtungen in Hamburg 1 Literatur BearbeitenErnst Hieke Gaiser Gottlieb Leonhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 39 f Digitalisat Ernst Hieke G L Gaiser Hamburg Westafrika 100 Jahre Handel mit Nigeria Hoffmann und Campe Hamburg 1949 Manfred Pohl Gottlieb Leonhard Gaiser 1817 1892 Leben und Wirken in Stadtarchiv Kirchheim unter Teck Hrsg Bodenfunde Vergessene Kirchen und Kapellen Adlerapotheke Katholiken Realschule Karl May Gottlieb Leonhard Gaiser Schriftenreihe des Stadtarchivs Kirchheim unter Teck Bd 15 Kirchheim unter Teck 1992 S 197 207 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gottlieb Leonhard Gaiser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gottlieb Leonhard Gaiser in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden WurttembergAnmerkungen Bearbeiten Manfred Pohl gibt auf Grundlage des Taufbuches entgegen der Neuen Deutschen Biographie den 30 Juni 1817 als Geburtsdatum an Pohl 1992 S 200 207 Fn 14 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Manfred Pohl Reichtum durch Palmen und Sesam Der Teckbote 28 Dezember 2017 abgerufen am 13 Januar 2018 Hieke 1949 S 21 Hieke 1949 S 22 Fn 2 Hieke 1949 S 113 Hans Ulrich Wehler Bismarck und der Imperialismus 4 Aufl Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1976 ISBN 3 423 04187 0 S 328ff H M Jokinen Frauke Steinhauser Gaiserstrasse aufgerufen am 10 Marz 2017 Normdaten Person GND 136350100 lobid OGND AKS VIAF 80709742 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gaiser Gottlieb LeonhardKURZBESCHREIBUNG deutscher KaufmannGEBURTSDATUM 30 Juli 1817GEBURTSORT Schlierbach Wurttemberg STERBEDATUM 28 Dezember 1892STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottlieb Leonhard Gaiser amp oldid 231525110