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Der Goffinkakadu Cacatua goffiniana ist eine Papageienart aus der Familie der Kakadus GoffinkakaduGoffinkakadu Cacatua goffiniana SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Papageien Psittaciformes Familie Kakadus Cacatuidae Unterfamilie CacatuinaeGattung Eigentliche Kakadus Cacatua Art GoffinkakaduWissenschaftlicher NameCacatua goffinianaRoselaar amp Michels 2004Goffinkakadu in einem Baum source source source source source source source source Video Vergleich vom Gehirn bei Vogeln Goffinkakadu vs MenschenDer Goffinkakadu kommt ursprunglich ausschliesslich auf den indonesischen Tanimbarinseln vor die eine Inselbrucke zwischen dem asiatischen und australischen Festland bildet Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Fortpflanzung 4 Nahrung 5 Haltung 6 Bestand und Gefahrdung 7 Etymologie und Forschungsgeschichte 8 Belege 8 1 Einzelnachweise 8 2 Literatur 8 3 WeblinksBeschreibung BearbeitenDer Goffinkakadu erreicht eine Lange von 32 Zentimeter 1 und ist damit neben dem Rotsteisskakadu und dem Salomonenkakadu die kleinste Art aus der Gattung der Eigentlichen Kakadus Das Gefieder ist schneeweiss Die Kopffedern sind an der Basis lachsrosa Die Ohrdecken haben eine hell gelbliche Tonung Die Unterseite der Flugel und des Schwanzes sind gelb gefarbt Die Zugel sind rosa Der empfindliche Schnabel ist grauweiss und gut an das Kauen harter Nahrung angepasst Die Beine sind grau Die Mannchen und die Jungen besitzen dunkelbraune und die Weibchen rotbraune Augen welche von nackter weisser Gesichtshaut umgeben sind Jungvogel gleichen den adulten Vogeln Der lachsrote Zugel ist bei ihnen jedoch nur angedeutet Verbreitung und Lebensraum BearbeitenEr ist heimisch auf den Inseln Yamdena und Larat die zu den Tanimbarinseln gehoren Auf den indonesischen Kei Inseln wurde er eingefuhrt Er bewohnt Walder Waldrander sowie kultivierte Bereiche Fortpflanzung BearbeitenKakadus in freier Wildbahn konnen wahrscheinlich das ganze Jahr uber bruten Das Gelege befindet sich in einer Baumhohle und besteht aus zwei Eiern In Gefangenschaft beginnt die Brutzeit im Mai Es werden zwischen zwei und vier Eier gelegt die 28 Tage lang ausgebrutet werden Haufig kommt es jedoch auch zu unfruchtbaren Gelegen Die Jungen werden nach acht Wochen flugge Nahrung BearbeitenUber seine Ernahrungsweise in der Wildnis ist nur wenig bekannt Gelegentlich fallt er in die Maisfelder ein und richtet Schaden an In menschlicher Obhut besteht seine Nahrung aus Sonnenblumen Farberdisteln Hafer Weizen Buchweizen ungeschalten Reis gekochten Mais Obst Gemuse frischen Zweigen mit Knospen und Bluten Taubennahrung sowie regelmassig Vitamine und Mineralien Haltung BearbeitenDie Goffinkakadus konnen erfolgreich in Gefangenschaft gezuchtet werden Fur eine artgerechte Haltung sollte die Voliere mindestens die Masse 4 1 5 2 m besitzen und aus starkem Maschendraht bestehen In Osterreich sind 3 2 2 m Lange Breite Hohe also 6 m als Mindestgrosse gesetzlich vorgeschrieben 2 3 Der Brutkasten sollte in einer dunklen Stelle der Voliere hangen Empfohlene Masse fur den Kasten sind 25 25 40 Zentimeter Wahrend der Brutzeit konnen sie empfindlich auf Storungen reagieren Anfangs sind die erwachsenen Vogel scheu und zuruckhaltend Nachdem sie Vertrauen gefasst haben werden sie aktiv und konnen mitunter sehr laut werden Der auf Papageien spezialisierte Ornithologe Dieter Hoppe bezeichnet den Goffinkakadu wegen seines grossen Bewegungsdranges als fur eine Kafighaltung vollig ungeeignet und weist darauf hin dass sie in hellen Mondnachten nachtaktiv sind und wahrend dieser Zeit auch nachts ihre sehr lauten Rufe erschallen lassen 4 Goffinkakadus sind sehr anfallig fur die Psittacine Beak and Feather Disease PBFD engl fur Feder und Schnabelkrankheit der Papageien Dies ist eine hoch ansteckende nicht heilbare und oft todlich ausgehende virale Infektion die bei Papageienvogeln auftritt Sie ist die haufigste Viruserkrankung bei Papageienvogeln in Deutschland und betrifft mittlerweile nicht mehr nur Grosspapageien sondern auch Wellensittiche und andere kleine Papageienvogel Der Erreger der PBFD ist das Beak and Feather disease virus BFDV aus der Virusgattung Circovirus Es handelt sich dabei um kleine 12 21 nm grosse unbehullte DNA Viren Circoviren sind sehr hoch ansteckend Sie weisen eine hohe Tenazitat in der Umwelt auf und werden nur durch wenige Desinfektionsmittel z B Glutaraldehyd sicher abgetotet Die Infektion erfolgt durch orale Aufnahme des Virus oder uber eine aerogene Tropfcheninfektion Durch die hohe Tenazitat ist auch die indirekte Ubertragung durch unbelebte Vektoren Kafigmobiliar Kleidung Krallenschere etc moglich Die Inkubationszeit also der Zeitraum von der Infektion bis zur eigentlichen Erkrankung kann sich uber Monate oder sogar Jahre hinwegziehen Daher ist bei Tierzukaufen ein sehr hohes Risiko fur eine Einschleppung der Erkrankung in eine Vogelhaltung gegeben Bestand und Gefahrdung BearbeitenDer Goffinkakadu wird in Anhang I des CITES Abkommens und von der IUCN in die Kategorie near threatened Kurz vor der Bedrohung aufgefuhrt Laut Birdlife International gibt es schatzungsweise zwischen 300 000 und 400 000 Exemplare die durch das extensive Einfangen fur den Tierhandel bis zu 10 000 Exemplare jahrlich in den 1980er Jahren und durch die Rodung der Walder gefahrdet sind Etymologie und Forschungsgeschichte BearbeitenBereits im Jahr 1863 beschrieb Otto Finsch mit Lophochroa goffini einen Kakadu den er nach Andreas Leopold August Goffin 1837 1863 benannte 5 Es stellte sich heraus dass die Beschreibung ein Synonym zum Salomonenkakadu Cacatua ducorpsii Pucheran 1853 darstellte Trotzdem wurde der Goffinkakadu lange unter diesem wissenschaftlichen Namen gefuhrt Somit musste fur diese Art ein neuer wissenschaftlicher Name gefunden werden Deswegen benannten Cornelis Simon Roselaar und J Peter Michels den Goffinkakadu als Cacatua goffiniana Damit wollten die Autoren die ursprungliche Absicht von Finsch respektieren 6 Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Hoppe S 183 2 Tierhaltungsverordnung auf der Homepage des osterreichischen Bundeskanzleramts Anlage 2 Mindestanforderungen fur die Haltung von Vogeln der 2 Tierhaltungsverordnung Homepage des osterreichischen Bundeskanzleramts Hoppe S 185 Otto Finsch 1867 S XXIII Cornelis Simon Roselaar u a 2004 S 187 Literatur Bearbeiten Dieter Hoppe Kakadus Lebensweise Haltung und Zucht Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 1986 ISBN 3 8001 7155 4 Otto Finsch Naamlijst der in de Diergaarde levende papegaaijen ten dienste der bezoekers van den tuin ingerigt In Nederlandsch tijdschrift voor de dierkunde uitgegeven door het Koninklijk Zoologisch Genootschap Natura Artis Magistra te Amsterdam Band 1 1863 S VI XXIV biodiversitylibrary org Cornelis Simon Roselaar J Peter Michels Systematic notes on Asian birds 48 Nomenclatural chaos untangled resulting in the naming of the formally undescribed Cacatua species from the Tanimbar Islands Indonesia Psittaciformes Cacatuidae In Zoologische Verhandelingen Nr 350 2004 S 183 196 repository naturalis nl Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cacatua goffiniana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Cacatua goffiniana in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 26 Dezember 2013 Goffinkakadu Cacatua goffiniana bei Avibase Goffinkakadu Cacatua goffiniana auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Goffinkakadu Cacatua goffiniana Lexicon of Parrots Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goffinkakadu amp oldid 236498468