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Godnow deutsch Gnadenberg ist ein ehemaliges Dorf in der Landgemeinde Boleslawiec der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen 1973 wurde Godnow ein Teil des Dorfes Kruszyn Godnow Hilfe zu Wappen Godnow Polen GodnowBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat BoleslawiecGmina BoleslawiecFlache 0 26 km Geographische Lage 51 16 N 15 37 O 51 259166666667 15 615833333333 Koordinaten 51 15 33 N 15 36 57 OHohe 211 m n p m Einwohner 604 1939 Postleitzahl 59 700Telefonvorwahl 48 75Kfz Kennzeichen DBLWirtschaft und VerkehrStrasse Droga krajowa 94Nachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Verkehr 4 Sohne und Tochter von Gnadenberg bis 1945 5 Hauser der Brudergemeine 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenGodnow liegt in Niederschlesien ostlich des Bobers vier Kilometer ostlich des Stadtzentrums von Boleslawiec und einhundert Kilometer westlich von Breslau Geographisch befindet sich der Ort an der Grenze der Schlesisch Lausitzer Tiefebene Nizina Slasko Luzycka zum Bober Katzbach Vorgebirge Pogorze Kaczawskie der Westsudeten Geschichte Bearbeiten nbsp Der 1781 neu erbaute Gemeinsaal war der Mittelpunkt Gnadenbergs nbsp Gnadenberg auf einer aktuellen Landkarte gelb ehemaliger Gemeinsaal und Gottesacker rot heute unter Denkmalschutz stehende Gebaude der Brudergemeine A Gedenkstein fur einen 1813 gefallenen russischen Husaren B ehemalige Saule am Massengrab von 1813 nbsp Denkmalgeschutztes Haus in der Ulica Lipowa 26 nbsp Am ehemaligen Gottesacker liegen unter dem Gras noch Bruchstucke der GrabsteineGnadenberg war neben Gnadenfrei bei Ober Peilau eine der ersten Siedlungen der Herrnhuter Brudergemeine in Schlesien die nach dem Ersten Schlesischen Krieg durch Preussen ermoglicht wurden 1 Die Ortsgrundung erfolgte am 6 Marz 1743 nicht einmal ein Jahr nach dem Frieden von Berlin auf dem Gut Gross Krauschen des Hans Friedrich von Falkenhayn 1681 1745 Die Grunder waren Nikolaus Ludwig von Zinzendorf und Johann Martin Dober 1703 1748 der Bruder Johann Leonhard Dobers 2 Es wurden 68 Grundstucke ausgewiesen fur den Bau von Hausern fur Gemeindezwecke sowie fur Einwohner die aus Herrnhut nach Gnadenberg ubersiedelten 2 Im Siebenjahrigen Krieg wurde auch Gnadenberg nicht verschont Insbesondere gab es Plunderungen im September 1757 und Ende Juli 1760 Andererseits kam es zu einem Aufschwung durch den Zuzug von Glaubensgeschwistern aus Neusalz an der Oder nachdem die dortige Kolonie der Herrnhuter nach der Schlacht bei Kunersdorf komplett bis auf die Grundmauern niedergebrannt war und 280 Personen ein neues Zuhause suchen mussten 3 Es entstanden immer mehr Handwerksbetriebe Werkstatten und Fabriken wie zum Beispiel eine Spinnerei und eine Weberei 2 Eine 1771 gerichtlich veranlasste Betriebszahlung ergab je einen Schmied Radmacher Maurer Zimmermann Tischler Schuhmacher Glaser Beutler Knopfmacher Uhrmacher Buchbinder Goldschmied Nadler Seifensieder Glockengiesser und Chirurgen sowie je zwei Schneider und Backer 4 Die Glockengiesserei Puhler wurde 1788 durch den erfolgreichen Guss einer Glocke fur Klix bekannt 5 Bei Johann Thomas Puhler 1737 1812 4 ging auch der spater weltweit bekannt gewordene Kleinwelkaer Glockengiesser Friedrich Gruhl in die Lehre 5 Auch ein Glockengiesser aus dem Herrnhuter Viertel von Neuwied ist hier ausgebildet worden 4 Drei Gnadenberger Glocken von Christian Ludwig Puhler aus dem Jahre 1844 hangen noch heute in der Stabkirche Wang in Karpacz Gorny damals Bruckenberg 6 Die 1850 fur die ehemalige evangelische Grenzkirche in Niederwiesa bei Greiffenberg gegossene Glocke hangt seit 1956 als Greiffenberger Friedensglocke in der Auferstehungskirche Bamberg 7 Die Glockengiesser Tradition in Gnadenberg brach allerdings 1860 ab 4 Ab 1810 wurde Gnadenberg zunehmend zu einer Schulstadt ausgebaut Es entstand eine Internatsschule die auch Angehorigen anderer Glaubensrichtungen offen stand und ab Mitte des 19 Jahrhunderts von mehr als 80 Madchen besucht wurde Zunehmend gab es weitere Einrichtungen am Rande der Kolonie wie zum Beispiel das Zachertsche Madchenpensionat das von 1871 bis 1922 betrieben wurde 8 nbsp Gedenkstein fur den 1813 gefallenen russischen Husaren Natalotchka der wohl eine Frau warWenige Tage vor der Schlacht an der Katzbach kam es am 21 August 1813 bei Gnadenberg zu einem grosseren Gefecht mit den Franzosen bei dem viele russische Soldaten fielen Sie wurden in einem Massengrab ostlich von Gnadenberg 9 bestattet das durch eine Saule gekennzeichnet war die heute nicht mehr existiert Zwei russische Offiziere begrub man auf dem Gottesacker der Brudergemeine 10 Ein Gedenkstein mit Kreuz fur den russischen Husaren Natalotchka moglicherweise eine Frau kann heute noch besichtigt werden 10 Er steht unmittelbar am nordlichen Strassenrand der Droga krajowa 94 rund 100 Meter ostlich der Einmundung der Kasztanowa Zum 1 Dezember 1885 gab es offiziell die folgenden Angaben zu Gnadenberg Flache 26 Hektar davon zwolf Hektar Ackerland drei Hektar Wiesen und keinen Wald in den 42 Wohngebauden gab es 88 Haushaltungen in denen 453 Einwohner lebten davon 119 mannlich und 334 weiblich Als Religionszugehorigkeiten wurden 251 sonstige Christen wohl Angehorige der Brudergemeine 195 evangelische vier katholische Christen Kirchspiel Bunzlau sowie drei Juden aufgefuhrt 11 Meyers Orts und Verkehrslexikon vermerkt im Jahre 1912 457 Einwohner 12 1939 waren es schon 604 Einwohner in 192 Haushalten 13 Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Gnadenberg 1945 mit dem grossten Teil Schlesiens an Polen und wurde in Godnow umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde soweit sie nicht schon vorher geflohen war weitgehend vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsausgesiedelte aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war Der Gemeinsaal und viele andere Gebaude wurden nach Kriegsschaden abgetragen 2 Es blieben nur einige typische Hauser der Brudergemeine im Herrnhuter Barock erhalten wurden jedoch teilweise stark umgebaut nur wenige stehen unter Denkmalschutz Der Gottesacker ist teilweise noch an den Baumreihen erkennbar Einige wenige Grabsteintrummer lassen sich ebenfalls finden Viele der Steine fanden jedoch Verwendung als Pflastersteine in den Bauernhofen von Kruszyn 2 1979 wurde neben dem ehemaligen Gottesacker die katholische Pfarrei und Kirche St Johannes der Taufer errichtet 14 Nach der Aufteilung der Woiwodschaft Breslau 1975 gehorte das Dorf Kruszyn mit Godnow zur Woiwodschaft Jelenia Gora Seit der Gebietsreform 1998 ist es Bestandteil Niederschlesiens Verkehr BearbeitenDer Ort liegt unmittelbar sudlich der Landesstrasse 94 Gnadenberg hatte einen eigenen Bahnhof an der 25 km langen Strecke der Bunzlauer Kleinbahn von Bunzlau nach Neudorf am Groditzberge im Landkreis Goldberg die 1906 eroffnet wurde Der Personenverkehr wurde im Jahre 1976 eingestellt und die Strecke 2006 ganz geschlossen 15 Sohne und Tochter von Gnadenberg bis 1945 BearbeitenChristian Ludwig Puhler 29 Juli 1789 7 Glockengiesser Leopold Martin 1815 1885 Naturforscher Ornithologe und TierpraparatorHauser der Brudergemeine BearbeitenIn einer alteren Denkmalliste fanden sich insgesamt sieben denkmalgeschutzte Hauser Drei in der unten stehenden Tabelle nicht aufgefuhrte Hauser Rynek 1 6 und 20 trugen jeweils die Bemerkung 18 Jahrhundert im 19 und 20 Jahrhundert umgebaut Zwei der drei sind im Geoportal des Narodowy Instytut Dziedzictwa als nicht mehr existent vermerkt Nummern 103528 1301 und 103530 1302 Ein weiteres Nummer 103532 1303 ist nicht zugeordnet Stand 2022 16 In der Liste steht unter NID ID zuerst die Inspire ID und in der zweiten Zeile die alte Nummer Lage Objekt Beschreibung NID Nr BildSwietojanska 2 vorher Rynek 21 Standort ehemaliges Hirschberger Haus fur Festlichkeiten und Zusammenkunfte erbaut 1744 1745 von zwei Raten aus Hirschberg 17 im 19 und 20 Jahrhundert umgebaut N 02 BK 1035341304 nbsp weitere BilderLipowa 26 vorher Rynek 25 Standort ehemaliges adliges Wohnhaus erbaut 1749 durch einen von Bibran und Modlau 17 N 02 BK 90178A 5398 1990 nbsp weitere BilderMorwowa 1 vorher Rynek 39 Standort Wohnhaus erbaut 1766 N 02 BK 1035361305 nbsp weitere BilderOrzechowa 9 vorher Rynek 46 Standort ehemaliges Witwenhaus erbaut 1783 einziges erhaltenes bruderisches Chorhaus 18 N 02 BK 1035381306 nbsp weitere BilderWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Godnow Kruszyn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien kruszyn com Website der katholischen Kirche von KruszynEinzelnachweise Bearbeiten Marek J Battek Ansiedlung der Unitats Bruder in Schlesien und ihre Spuren Typoskript Technische Universitat Breslau 2012 pdf a b c d e Dariusz Dworzynski 2017 Kruszyn kolo Boleslawca osada zalozona przez Braci Morawskich z Herrnhut Instytut Rozwoju Didaskalos 09 05 Birgit A Schulte Die schlesischen Niederlassungen der Herrnhuter Brudergemeine Gnadenberg Gnadenfeld und Gnadenfrei Beispiele einer religios gepragten Siedlungsform im Wandel der Zeit Degener Insingen 2008 ISBN 978 3 7686 3502 8 S 256 a b c d Birgit A Schulte Die schlesischen Niederlassungen der Herrnhuter Brudergemeine Gnadenberg Gnadenfeld und Gnadenfrei Beispiele einer religios gepragten Siedlungsform im Wandel der Zeit Degener Insingen 2008 ISBN 978 3 7686 3502 8 S 258 a b Gerhard Simmank 1977 Die Glockengiesser Gruhl von Kleinwelka Eine Studie zur Oberlausitzer Firmen und Familiengeschichte Mitteldeutsche Familienkunde Jg 18 Heft 1 S 161 172 Erich Gebhardt Die Kirche Wang im Riesengebirge und ihre Geschichte 6 vermehrte und veranderte Auflage Verlag der Agentur des Rauhen Hauses Hamburg 1924 S 55 56 Digitalisat a b Die Greiffenberger Friedensglocke In Gemeindebrief Auferstehungskirche Bamberg Juni August 2020 S 12 13 pdf Birgit A Schulte Die schlesischen Niederlassungen der Herrnhuter Brudergemeine Gnadenberg Gnadenfeld und Gnadenfrei Beispiele einer religios gepragten Siedlungsform im Wandel der Zeit Degener Insingen 2008 ISBN 978 3 7686 3502 8 S 270 271 heute nordlich der Lipowa kurz vor der Brucke uber die Kruszynka a b Artur Schiller Der tapfere russische Husar Natalotchka von 1813 Die Heimat Dienstag 28 Januar 1936 S 3 4 Digitalisat Gemeindelexikon fur die Provinz Schlesien aufgrund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 Band VI im Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Verlag des Koniglichen Statistischen Bureau Berlin 1887 S 242 Digitalisat Gnadenberg 1 in Meyers Orts und Verkehrslexikon des Deutschen Reiches 5 Auflage Erich Uetrecht Leipzig 1912 S 582 Alphabetisches Verzeichnis der Stadt und Landgemeinden im Gau Niederschlesien mit den dazugehorigen Ortsteilen Siedlungen usw Kurt Gruber Verlag Dresden 1939 S 58 pdf Historia auf kruszyn com abgerufen am 30 Dezember 2022 323 Nowa Wies Grodziska Boleslawiec Wschod im Atlas Kolejowy abgerufen am 29 Dezember 2022 Geoportal des Narodowy Instytut Dziedzictwa abgerufen am 31 Dezember 2022 a b Birgit A Schulte Die schlesischen Niederlassungen der Herrnhuter Brudergemeine Gnadenberg Gnadenfeld und Gnadenfrei Beispiele einer religios gepragten Siedlungsform im Wandel der Zeit Degener Insingen 2008 ISBN 978 3 7686 3502 8 S 253 Birgit A Schulte Die schlesischen Niederlassungen der Herrnhuter Brudergemeine Gnadenberg Gnadenfeld und Gnadenfrei Beispiele einer religios gepragten Siedlungsform im Wandel der Zeit Degener Insingen 2008 ISBN 978 3 7686 3502 8 S 279 Normdaten Geografikum GND 4766974 3 lobid OGND AKS VIAF 142151710 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Godnow Kruszyn amp oldid 232845138