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Die Eigentlichen Glanzstare Lamprotornis aus der artenreichen Familie der Stare Sturnidae sind eine in Afrika sudlich der Sahara weitverbreitete Gattung der Sperlingsvogel Passeriformes Zu der Gattung Eigentliche Glanzstare werden derzeit mindestens 22 Arten gerechnet die durch ihren besonders irisierenden metallischen Glanz auf sich aufmerksam machen Sie ernahren sich uberwiegend von Insekten und Fruchten und sind meistens sehr gesellige Vogel Eigentliche GlanzstareRotschulter Glanzstar Lamprotornis nitens SystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Stare Sturnidae Unterfamilie SturninaeTribus LamprotorniniGattung Eigentliche GlanzstareWissenschaftlicher NameLamprotornisTemminck 1820 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Gefieder 1 2 Augen 2 Lebensweise und Ernahrung 3 Arten 4 Systematik 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Gattung der Eigentlichen Glanzstare umfasst ein weites Spektrum von kleinen bis grossen Arten aus der Familie der Stare Die kleinste und wohl auch leichteste Art der Eigentlichen Glanzstare ist der Fischerglanzstar Lamprotornis fischerii mit 17 5 bis 19 cm Lange und einem Gewicht von etwa 46 Gramm und zahlt auch innerhalb der Starenfamilie mit zu den kleinsten und leichtesten Hingegen ist der Langschwanz Glanzstar Lamprotornis caudatus mit bis zu 54 cm Lange wovon etwa 60 auf den Schwanz entfallen nicht nur innerhalb der Eigentlichen Glanzstare der Langste sondern auch innerhalb der Familie der Stare Der schwerste der Eigentlichen Glanzstare ist der Prachtglanzstar Lamprotornis splendidus mit einem Gewicht von bis zu 150 Gramm und einem durchschnittlichen Gewicht von etwa 133 Gramm 1 Gefieder Bearbeiten Das Federkleid ist meist in blauen grunlichen und violetten und oft auch stark glanzenden Farben gehalten die in einigen Fallen schwarze Elemente enthalten Zwei Arten sind vollstandig grau bzw braun weiss wie der Grauglanzstar Lamprotornis unicolor und der Zweifarben Glanzstar Lamprotornis bicolor Bei einigen Arten sind Brust und oder Bauchbereich in weissen gelben roten bis rotbraunen Tonen gehalten wie beim Hildebrandtglanzstar Lamprotornis hildebrandti 1 Das Besondere bei den Eigentlichen Glanzstaren ist wie ihr Name es schon zum Ausdruck bringt der besondere stark irisierende metallische Glanz Der Glanz reicht von einer leicht metallisch glanzenden Farbe wie beim Grauglanzstar bis hin zu stark schillernden metallisch glanzenden Farben Dieser Glanz wird bei den Staren Sturnidae auf vier verschiedene Weisen erzeugt wovon bei den Eigentlichen Glanzstaren nur zwei zum Tragen kommen Eine Form besteht aus hohlen Melanosomen innerhalb der Melanozyten die an den Grenzflachen zwischen der Luft und dem Melanin starke optische Lichtbrechungen verursachen Das Verhaltnis der Melanosomen zueinander beeinflusst hierbei auch die Farbgebung Die andere Form besteht aus einer Kombination der zuvor genannten hohlen Melanosomen und dunner und dichter gepackten oder vielfachgeschichteten Melanosomen in Plattchenform welche die Farbgebung sowohl durch einschichtige vielschichtige als auch alternierend abwechselnd bzw wechselweise vorkommende Melanosomen beeinflussen Dabei ist zu beachten dass pro Spezies jeweils nur eine dieser Formen vorkommt 2 nbsp Lamprotornis bicolorAugen Bearbeiten Die Augen der meisten Arten fallen entweder gelblich orange matt schwarz oder weisslich gelb und uberproportional gross aus wodurch der Betrachter das Gefuhl eines strengen Blickes erhalt Die Stare wie auch die Eigentlichen Glanzstare und die meisten anderen Vogelarten ausser den nachtaktiven Vogeln sehen ihre Umwelt anders als wir Menschen Im Gegensatz zum Menschen hat der Star vier und nicht nur drei Fotorezeptortypen auch Sehzellen genannt auf der Retina Netzhaut Neben den fur das Schwarz Weiss Sehen zustandigen dunneren stabchenformigen Rezeptoren sind vier zapfenformige Rezeptortypen fur die Wahrnehmung bei den Staren zustandig tetrachromatisches Sehen Drei der vier zapfenformigen Rezeptortypen sind fur den fur Menschen sichtbaren Bereich des Lichtes trichromatisches Sehen zustandig welche die drei Grundfarben rot grun und blau sichtbar machen Der vierte Rezeptor ist fur die Wahrnehmungen im Bereich des ultravioletten Lichtes verantwortlich welches fur den Menschen nicht sichtbar ist Der Lichteinfall regt die verschiedenen Rezeptortypen innerhalb der stark gefalteten und mit unterschiedlich farbigen Oltropfchen versehenen Membranen verschieden intensiv an Auf die unterschiedlichen Wellenlangen des Lichtes reagieren die jeweils zustandigen Rezeptoren mehr oder weniger stark so dass die unterschiedlichen Farben und Farbtone wahrgenommen werden Der gegenuber dem Menschen zusatzliche UV Rezeptor lasst die Stare unsere Umwelt erheblich differenzierter bzw anders wahrnehmen als diese uns Menschen erscheint So ist der Star in der Lage mit Hilfe der UV Rezeptoren Unterschiede bei den Artgenossen die Reife der Fruchte oder Spuren die wir nicht sehen besser und einfacher zu erkennen 3 Lebensweise und Ernahrung BearbeitenDie Eigentlichen Glanzstare ernahren sich in der Regel von Insekten die sie vom Boden aufpicken sowie kleineren Fruchten aus Baumen und Buschen Samen oder auch Nektar Einzelne Arten haben sich als zusatzliche Nahrungsquelle auch Speisereste des Menschen erschlossen wie dies zum Beispiel beim Rotschulter Glanzstar der Fall ist Die Paare sind in der Regel monogam und suchen sich erst nach Verlust des Partners einen Neuen Die Glanzstare sind gesellige Vogel und leben ausserhalb der Brutzeit meist in grosseren Gruppen Sie ziehen je nach Art oft in Schwarmen von hunderten und mehr Exemplaren umher Es wird von Schwarmen bis zu 10 000 und mehr Vogeln berichtet 1 Arten Bearbeiten nbsp Lamprotornis hildebrandti TansaniaRiesenglanzstar Lamprotornis australis Langschwanz Glanzstar Lamprotornis caudatus Schweifglanzstar Lamprotornis purpuropterus Mevesglanzstar Lamprotornis mevesii Grauglanzstar Lamprotornis unicolor Grunschwanz Glanzstar Lamprotornis chalybaeus Schillerglanzstar Lamprotornis iris Rotschulter Glanzstar Lamprotornis nitens Erzglanzstar Lamprotornis chalcurus Purpurglanzstar Lamprotornis purpureus Keilschwanz Glanzstar Lamprotornis acuticaudus Messingglanzstar Lamprotornis chloropterus Fischerglanzstar Lamprotornis fischerii Weissscheitel Glanzstar Lamprotornis albicapillus Zweifarben Glanzstar Lamprotornis bicolor Rotbauch Glanzstar Lamprotornis pulcher Dreifarben Glanzstar Lamprotornis superbus Konigsglanzstar Lamprotornis regius Prachtglanzstar Lamprotornis splendidus Prinzenglanzstar Lamprotornis ornatus Hildebrandtglanzstar Lamprotornis hildebrandti Shelleyglanzstar Lamprotornis shelleyi Elisabethglanzstar Lamprotornis elisabeth Systematik BearbeitenDie 22 Arten konnen in vier Hauptgruppen eingeteilt werden Eine basale Gruppe bilden die Schwesterarten Hildebrandt L hildebrandti und Shelleyglanzstar L shelleyi sie bilden die Schwesterklade zum Rest der Gattung Innerhalb der verbleibenden Kronengruppe verzweigt sich der Stammbaum der Eigentlichen Glanzstare in die Arten australis caudatus purpuropterus mevesii und unicolor Dieser Gruppe steht eine Klade gegenuber die sich wiederum in die Untergruppen chalybaeus iris nitens chalcurus purpureus acuticaudus und chloropterus beziehungsweise fischerii albicapillus bicolor pulcher superbus regius splendidus und ornatus aufteilt 4 Verschiebungen der Arten in andere Gattungen der Stare wurden durch das International Ornithologists Committee uberwiegend in den Jahren 2008 und 2009 auf Grund von sequentiellen Gen Analysen von Lovette und Rubenstein durchgefuhrt 4 Die Gattungen Spreo S bicolor S fisherii und S albicapillus sowie Coccycolius C iris wurden auf Grund dieser mtDNA Analysen in die Gattung Lamprotornis eingeordnet Drei Lamprotornis Arten L corruscus sowie L purpureiceps und L cupreocauda hingegen werden auf Grund dieser Analysen nicht mehr zu den Eigentlichen Glanzstaren gezahlt sondern in die neuen Gattungen Notopholia beziehungsweise Hylopsar gestellt 5 Der folgende Stammbaum stellt die Verwandtschaftsverhaltnisse der Gattung Lamprotornis auf Basis molekulargenetischer Untersuchungen mitochondrialer und nuklearer DNA dar 4 nbsp Langschwanz Glanzstar Lamprotornis caudatus Dakar Senegal 2007 nbsp Purpurglanzstar Lamprotornis purpureus nbsp Konigsglanzstar Lamprotornis regius Lamprotornis Hildebrandtglanzstar Lamprotornis hildebrandti Shelleyglanzstar Lamprotornis shelleyi Riesenglanzstar Lamprotornis australis Grauglanzstar Lamprotornis unicolor Mevesglanzstar Lamprotornis mevesii Langschwanz Glanzstar Lamprotornis caudatus Schweifglanzstar Lamprotornis purpuropterus Keilschwanz Glanzstar Lamprotornis acuticaudus Messingglanzstar Lamprotornis chloropterus Grunschwanz Glanzstar Lamprotornis chalybaeus Schillerglanzstar Lamprotornis iris Purpurglanzstar Lamprotornis purpureus Erzglanzstar Lamprotornis chalcurus Rotschulterglanzstar Lamprotornis nitens Prinzenglanzstar Lamprotornis ornatus Prachtglanzstar Lamprotornis splendidus Konigsglanzstar Lamprotornis regius Dreifarben Glanzstar Lamprotornis superbus Rotbauch Glanzstar Lamprotornis pulcher Zweifarben Glanzstar Lamprotornis bicolor Weissscheitel Glanzstar Lamprotornis albicapillus Fischerglanzstar Lamprotornis fisherii Literatur BearbeitenI J Lovette D R Rubenstein 2007 A comprehensive molecular phylogeny of the starlings Aves Sturnidae and mockingbirds Aves Mimidae Congruent mtDNA and nuclear trees for a cosmopolitan avian radiation In Molecular Phylogenetics and Evolution 44 Nr 3 S 1031 1056 Elsevier September 2007 DOI 10 1016 j ympev 2007 03 017 online PDF Memento vom 27 Juni 2010 im Internet Archive abgerufen am 22 Marz 2015 C H Fry S Keith and E K Urban Eds 2000 The birds of Africa Vol VI Academic Press London S 593 F Gill D Donsker IOC World Bird List v 5 1 doi 10 14344 IOC ML 5 1 2015 Rafael Maia Dustin R Rubenstein and Matthew D Shawkey in Key ornamental innovations facilitate diversification in an avian radiation Biological Sciences Evolution PNAS 2013 110 26 10687 10692 published ahead of print June 10 2013 doi 10 1073 pnas 1220784110 Volltext Abgerufen am 26 Marz 2015 Frederike Woog Sehen und gesehen werden Farbsehen der Vogel in Der Falke Journal fur Vogelbeobachter 5 2009 3 Abgerufen am 11 Juli 2015 G E Hill amp K J McGraw Hrsg 2006 Bird Coloration Vol 1 Mechanisms and Measurements Vol 2 Function and Evolution Einzelnachweise Bearbeiten a b c Fry C H Keith S and Urban E K Eds 2000 The birds of Africa Vol VI Academic Press London Rafael Maia Dustin R Rubenstein and Matthew D Shawkey in Key ornamental innovations facilitate diversification in an avian radiation Biological Sciences Evolution PNAS 2013 110 26 10687 10692 1 Frederike Woog Sehen und gesehen werden Farbsehen der Vogel in Der Falke Journal fur Vogelbeobachter 5 2009 2 a b c Irby J Lovette Dustin R Rubenstein 2007 A comprehensive molecular phylogeny of the Starlings and Mockingbirds Congruent mtDNA and nuclear trees 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