www.wikidata.de-de.nina.az
Der Riesenglanzstar Lamprotornis australis aus der Gattung der Eigentlichen Glanzstare Lamprotornis ist eine Vogelart aus der Familie der Stare Sturnidae und gehort zu der Ordnung der Sperlingsvogel Passeriformes Er hat ein stark metallisch glanzendes irisierendes Federkleid in blauen bis violetten Farbtonen und gilt als monogam lebender Vogel Sein Verbreitungsgebiet liegt in den sudlichen afrikanischen Staaten mit offenen leicht bewaldeten Gebieten und Savannen mit Baumbestand und ubersichtlichem Boden Er ernahrt sich uberwiegend von verschiedenen Insekten und Fruchten RiesenglanzstarRiesenglanzstar Lamprotornis australis auf seinem BeobachtungssitzSystematikUnterordnung Singvogel Passeri Familie Stare Sturnidae Unterfamilie SturninaeTribus LamprotorniniGattung Eigentliche Glanzstare Lamprotornis Art RiesenglanzstarWissenschaftlicher NameLamprotornis australis A Smith 1836 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau und Gefieder 1 2 Auge 1 3 Lautausserungen 2 Lebensraum und Verbreitung 3 Lebensweise und Verhalten 4 Fortpflanzung 5 Gefahrdungssituation 6 Systematik 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenKorperbau und Gefieder Bearbeiten Der Riesenglanzstar misst etwa 30 34 cm Sein Gewicht liegt zwischen 74 und 138 Gramm In Sambia fallt diese Starenart als relatives Leichtgewicht im unteren Gewichtsbereich auf wahrend er in Namibia die deutlich hoheren Gewichte aufweist 1 Das Gefieder auf der Oberseite hat einheitlich stark irisierende metallisch glanzende Farben Sein Gefieder besteht aus sogenannten Strukturfedern die ihre Farben ohne Pigmente durch Lichtbrechung hervorrufen Der besondere Glanz wird durch die in der Struktur der Federn eingebundenen Melanosome die unter einem Keratinfilm liegen hervorgerufen Das Besondere dieser Melanosome sind ihre plattchenartige und innen hohle Form Die Plattchen sind einfach vielfach geschichtet oder alternierend wechselweise angeordnet 2 Der Kopf zeigt sich in einem schillernden grunlichen Blau das sich im Ubergang zum Nacken deutlich abgegrenzt Nacken und Hals erscheinen in einem violetten Blau mit einem leicht purpurnen Stich Die Zugel zwischen Schnabel und Auge sind schwarz und die Ohrdecken sowie die Flecken unterhalb der Augen haben einen dunklen bronzenen Ton Kinn und Kehle sind blaugrun Schulterpartie und Rucken schillern metallisch blaugrun und gehen in einen leicht purpurfarbenen Glanz an Burzel und Schwanzdecken uber Brust und Bauchbereich stellen sich ebenso blaugrun dar wahrend das Zentrum der Gurtelpartie oft purpurfarben ausfallt Die Seiten Unterbauch und untere Schwanzfedern sind blau Die ersten beiden Flugelfedern stellen sich in einem dunklen Blau mit purpurfarbenem Glanz dar und die nachfolgenden Flugelfedern in einem schattierten kraftigen Blau Die Flugel sind breit und an den Enden abgerundet Der Schnabel und die Beine sind schwarz 1 Die Merkmale der Juvenilen unterscheiden sich von den Altvogeln deutlich Ihnen fehlt der Glanz der adulten Riesenglanzstare und sie wirken wenig reizvoll und matt Die Ruckenpartie zeigt ein grunliches Blau und die Unterseite stellt sich matt in einem blaulichen Schwarz dar 1 Auge Bearbeiten Die Augen des Riesenglanzstar sind in einem dunklen Braun gehalten 1 Wie die meisten Vogel abgesehen von den nachtaktiven Arten sehen die Prachtglanzstare ihre Umwelt anders als wir Menschen Im Gegensatz zum Menschen hat der Star fur das Farbsehen vier und nicht nur drei Fotorezeptortypen auch Sehzellen genannt auf der Retina Netzhaut Neben den fur das Schwarz Weiss Sehen zustandigen dunneren stabchenformigen Rezeptoren sind vier zapfenformige Rezeptortypen fur die Wahrnehmung bei den Staren zustandig tetrachromatisches Sehen Drei der vier zapfenformigen Rezeptortypen sind fur den auch vom Menschen sichtbaren Bereich des Lichtes trichromatisches Sehen zustandig welche die drei Grundfarben rot grun und blau sichtbar machen Der vierte Rezeptor ist fur die Wahrnehmungen im Bereich des ultravioletten Lichtes verantwortlich welches fur den Menschen nicht sichtbar ist Der Lichteinfall regt die verschiedenen Rezeptortypen innerhalb der stark gefalteten und mit unterschiedlich farbigen Oltropfchen versehenen Membranen verschieden intensiv an Auf die unterschiedlichen Wellenlangen des Lichtes reagieren die jeweils zustandigen Rezeptoren mehr oder weniger stark sodass die unterschiedlichen Farben und Farbtone wahrgenommen werden Der gegenuber dem Menschen zusatzliche UV Rezeptor lasst die Stare unsere Umwelt erheblich differenzierter bzw anders wahrnehmen So sind sie in der Lage mit Hilfe der UV Rezeptoren Unterschiede bei den Artgenossen dem Reifegrad der Fruchte oder UV reflektierende Spuren die wir nicht sehen besser und einfacher zu erkennen 3 Lautausserungen Bearbeiten Die Laute des Riesenglanzstars sind eine Mischung aus rollenden flusternden und schrillen hohen schnarrenden und knarrenden Tonen sowie dumpfen Lauten Seine Gesange sind oft langerer Natur mit mehreren kurzen Pausen In Schwarmen stellen sich die Laute in einem ohrenbetaubenden Geschrei dar 1 Lebensraum und Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet grun des Riesenglanzstars 4 Er bevorzugt offene Waldflachen und Savannen mit verschiedenen Akazienarten Acacieae wie der Kameldorn Akazie Vachellia erioloba Syn Acacia erioloba und Senegalia nigrescens Syn Acacia nigrescens und Mopanebaumen einem Johannisbrotgewachs Caesalpinioideae Hingegen konnte er nicht in Gebieten mit dem Johannisbrotgewachs Brachystegia festgestellt werden Seine Lebensraume liegen regelmassig vom Tiefland bis hinauf auf 1500 m uber dem Meeresspiegel 1 Sein etwa 1 5 Mio km 5 grosses Verbreitungsgebiet liegt zum uberwiegenden Teil im Sudwesten und Zentrum des sudlichen Afrikas vom Sudosten Angolas bis in den Sudwesten Sambias weiter sudlich davon in Zentralnamibia uber den Osten Namibias entlang des Sambesi bis in den Osten Botswanas und dem aussersten Zipfel von Simbabwe im vier Lander Eck sowie dem westlichen Grenzgebiet 4 Den sudlichen Lebensraum bildet der Kalahari Gemsbok Nationalpark und der sudafrikanische Kgalagadi Transfrontier Nationalpark bis in die tiefer gelegene Nordwest Provinz ehem West Transvaal Ein davon isoliertes Vorkommen befindet sich im Kruger National Park der in den im Nordosten liegenden Provinzen Sudafrikas Limpopo und Mpumalanga bis kurz hinter die Grenze nach Mosambik und das tiefer gelegene ostliche Eswatini reicht 1 Lebensweise und Verhalten Bearbeiten nbsp RiesenglanzstarDer Riesenglanzstar bevorzugt freien abgegrasten Boden mit Baumen und lebt dort meist in kleinen Gruppen Er fliegt in der Regel gemeinsam mit bis zu 50 Artgenossen oder oft auch anderen Arten der Eigentlichen Glanzstare Die Verteilung der Gruppen ist konsequent luckenhaft sodass die verschiedenen Gruppen meist nicht aufeinander treffen Eine Besonderheit bilden Schwarme von bis zu 1000 Exemplaren im Winter in Botswana Am Schlafplatz singen die Riesenglanzstare oft uber langere Zeitraume und sitzen in Gruppen singend auf den niedriger gelegenen Asten eines Baumes Mit dem Kopf im Nacken und den Schnabel nach oben gerichtet lassen sie dabei ihre Flugel hangen Oft singen sie auch am Boden Die Mauser findet vor der Brutzeit statt Meist laufen sie zur Nahrungsaufnahme in grossen Schritten uber den Boden Ihre bevorzugte Nahrung sind Gliederfusser Arthropoda wie Heuschrecken Termiten Ameisen und Kafer Bei den Fruchten sind ihre bevorzugte Nahrung Beeren und andere ahnliche frische Fruchte wie die der Diospyros mespiliformis aus der Gattung der Ebenholzgewachse Auch die Bluten von Akazienarten stehen auf dem Speiseplan In der Nahe von Camps werden sie oft auch zu Aasfressern indem sie unter anderem Kuchenabfalle verzehren 1 Fortpflanzung BearbeitenDie Riesenglanzstare leben monogam Ihre Nester bauen sie in der Regel in naturlichen oder von Spechten Picidae und afrikanischen Bartvogeln Lybiidae erstellten Baumhohlen die relativ gross fur diese Vogelart sein mussen Die Baumhohlen liegen regelmassig in einer Hohe zwischen 2 und 7 m Ebenso nutzen sie auch Felsspalten die geeignet erscheinen sowie Locher in Gebauden Nistkasten oder Ahnliches Die Nester werden meist mit frischem grunem Gras grunen Blattern Federn Schlangenhauten aber auch Stoff Papier oder Plastikstreifen ausgepolstert Meist legen sie 2 bis 4 blaue bis grunblaue glatte und glanzende Eier die manchmal mit rotbraunen Tupfen meist am dickeren Ende der Eier versehen sind Die Eier sind durchschnittlich 29 20 mm gross und haben ein Gewicht von 7 bis 9 Gramm In Namibia und Botswana liegt die Brutzeit zwischen Januar und April in Sambia vorwiegend im Marz und in Sudafrika vorwiegend von Oktober bis Januar Die Brutdauer betragt etwa 15 Tage und die weitere Aufzucht der Nestlinge dauert 20 24 Tage In dieser Zeit ubernehmen beide Elternteile die Versorgung der Juvenilen und bedienen sich bei der Brut keiner Helfer wie dies bei anderen Arten der Glanzstare manchmal der Fall ist Ein Brutparasit bildet der Haherkuckuck Clamator glandarius Dessen Jungvogel werden jedoch von der eigenen Brut der Riesenglanzstare uberragt wodurch diese bei der Futterung deutliche Vorteile haben Gefahrdungssituation Bearbeiten nbsp Riesenglanzstar beim StartGesicherte Angaben zur Grosse des Weltbestandes gibt es nicht die Art gilt jedoch im grossten Teil ihres Verbreitungsgebietes als haufig und der Bestand als stabil Der Riesenglanzstar wird von der IUCN daher als ungefahrdet least concern eingestuft 6 Systematik BearbeitenDer Riesenglanzstar steht innerhalb der Gattung der Eigentlichen Glanzstare Lamprotornis in einer Verwandtschaftsgruppe mit vier weiteren Arten die allesamt uber sehr lange und fein gebanderte Schwanze verfugen Er bildet die basale Spezies fur diese Gruppe 7 Lamprotornis Riesenglanzstar Lamprotornis australis Langschwanz Glanzstar Lamprotornis caudatus Schweifglanzstar Lamprotornis purpuroptera Mevesglanzstar Lamprotornis mevesii Grauglanzstar Lamprotornis unicolor Literatur BearbeitenCharles Hilary Fry Stuart Keith Emil K Urban Hrsg The Birds of Africa Band VI Picathartes to Oxpeckers Christopher Helm London 2000 ISBN 0 12 137306 1 S 618 619 A J F K Craig C J Feare Family Sturnidae Stare In Josep del Hoyo Andrew Elliott David A Christie Hrsg Handbook of the birds of the world Band 14 Bush shrikes to Old World Sparrows Lynx Edicions Barcelona 2009 ISBN 978 84 96553 50 7 Rafael Maia Dustin R Rubenstein Matthew D Shawkey Key ornamental innovations facilitate diversification in an avian radiation In Biological Sciences Evolution PNAS 110 26 2013 S 10687 10692 published ahead of print June 10 2013 doi 10 1073 pnas 1220784110 G E Hill K J McGraw Hrsg Bird Coloration Vol 1 Mechanisms and Measurements 2006 ISBN 0 674 01893 1 Vol 2 Function and Evolution 2006 ISBN 0 674 02176 2 I J Lovette D R Rubenstein A comprehensive molecular phylogeny of the starlings Aves Sturnidae and mockingbirds Aves Mimidae Congruent mtDNA and nuclear trees for a cosmopolitan avian radiation In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 44 Nr 3 September 2007 S 1031 1056 doi 10 1016 j ympev 2007 03 017 online PDF Memento vom 27 Juni 2010 im Internet Archive abgerufen am 22 Marz 2015 P A R Hockey W R J Dean P G Ryan Roberts Birds of southern Africa 7 Auflage John Voelcker Bird Book Fund Cape Town 2005 ISBN 0 620 34053 3 biodiversityexplorer org iziko museums of Cape Town The web of life in southern Africa Abgerufen am 15 August 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Riesenglanzstar Lamprotornis australis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Knobthorn Senegalia nigrescens englisch Senegalia nigrescensEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h C H Fry S Keith E K Urban The birds of Africa Band VI Academic Press London 2000 S 618 619 Rafael Maia Dustin R Rubenstein Matthew D Shawkey Key ornamental innovations facilitate diversification in an avian radiation In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 110 Nr 26 25 Juni 2013 ISSN 0027 8424 S 10687 10692 doi 10 1073 pnas 1220784110 pnas org Frederike Woog Sehen und gesehen werden Farbsehen der Vogel In Der Falke Journal fur Vogelbeobachter Nr 5 2009 schattenblick de a b Lamprotornis australis In Roberts Birds of southern Africa 2015 biodiversityexplorer org 1 2 Vorlage Toter Link www biodiversityexplorer org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 15 August 2015 Factsheet auf BirdLife International Redlist Version 2015 2 Abgerufen am 15 August 2015 Irby J Lovette Dustin R Rubenstein A comprehensive molecular phylogeny of the Starlings 2007 www columbia edu Memento vom 17 November 2015 im Internet Archive abgerufen am 22 Marz 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riesenglanzstar amp oldid 230896570