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Der Erzglanzstar Lamprotornis chalcurus aus der Gattung der Eigentlichen Glanzstare ist ein im sudlichen Afrika verbreiteter Sperlingsvogel aus der Familie der Stare Sturnidae Er hat ein irisierendes schillernd glanzendes Federkleid und lebt in den sudlich der Sahara gelegenen Zonen von West bis Ostafrika und ernahrt sich von verschiedenen Insekten und Fruchten Der Erzglanzstar wird in zwei Unterarten eingeteilt ErzglanzstarErzglanzstar Lamprotornis chalcurus SystematikUnterordnung Singvogel Passeri Familie Stare Sturnidae Unterfamilie SturninaeTribus LamprotorniniGattung Eigentliche Glanzstare Lamprotornis Art ErzglanzstarWissenschaftlicher NameLamprotornis chalcurusNordmann 1835 Inhaltsverzeichnis 1 Historie 2 Merkmale 2 1 Korperbau und Gefieder 2 2 Augen 2 3 Lautausserung 3 Lebensraum und Verbreitung 4 Lebensweise 5 Fortpflanzung 6 Bestand und Gefahrdung 7 Systematik 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseHistorie BearbeitenLamprotornis chalcurus wurde von Alexander Davidovich von Nordmann im Senegal erstbeschrieben und unter dem Protonym Lamprotornis chalcura in Naturhistorischer Atlas Bd 1 von Georg Adolf Erman S 8 1835 veroffentlicht A D von Nordmann lebte von 1803 bis 1866 und hat in seinem Leben viele Entdeckungen gemacht und Erstbeschreibungen verfasst Im deutschsprachigen Raum ist die von ihm entdeckte und 1838 von Ch v Stevens erstbeschriebene nach Nordmann benannte Nordmanntanne Abies nordmanniana am bekanntesten Sein offizielles botanisches Kurzel lautet NORDM Merkmale BearbeitenKorperbau und Gefieder Bearbeiten Der Erzglanzstar ist zwischen 19 5 und 23 cm gross und wiegt um die 63 Gramm Das Gefieder auf der Oberseite hat einheitlich stark irisierende schillernd glanzende Farben Er besitzt sogenannte Strukturfedern die ihre Farben ohne Pigmente durch Lichtbrechung hervorrufen Der besondere Glanz wird durch die in der Struktur der Federn eingebundenen Melanosome in den Melanozyten die unter einem Keratinfilm liegen hervorgerufen Das Besondere dieser Melanosome sind ihre plattchenartige und innen hohle Form Die Plattchen sind einfach und oder vielfach geschichtet Sie konnen dabei in ihrer Ordnung einheitlich oder auch alternierend wechselweise angeordnet sein 1 Die Oberseite mit Kopf Nacken und Flugel sind in blau grun irisierenden metallisch glanzenden Farben wobei die Schirmfedern mit violetten Spitzen versehen sind Die Zugel zwischen Auge und Schnabel sind schwarz und die Ohrdecken violett Rucken und Burzel sind in blauen bis violetten Farbtonen gehalten Der kurze Schwanz ist violett mit glanzenden bronzefarbenen Oberschwanzdecken Die Unterseite von Kinn uber Kehle und Brust sowie die Oberschenkel und die unteren Schwanzfedern sind blau grun Dagegen ist der Bauch violett Der Schnabel und die Unterschenkel sind schwarz 2 Die beiden Unterarten unterscheiden sich vor allem durch die unterschiedliche Lange der Flugel und Schwanze sowie dem mehr blaulich betontem gegenuber starker violett getontem Burzel Die Juvenilen sind schwarzlich mit einem leichten blaulichen Farbton auf der Oberseite wohingegen die Unterseite trube russige Farben aufweist Die Steuerfedern haben einen grunlichen Schimmer 2 Augen Bearbeiten Die Iris der Augen leuchtet gelblich orange wohingegen die Iris der Juvenilen noch dunkel ausfallt Wie die meisten Vogelarten ausser den nachtaktiven Vogeln sehen die Erzglanzstare ihre Umwelt anders als wir Menschen Im Gegensatz zum Menschen hat der Star vier und nicht nur drei Fotorezeptortypen auch Sehzellen genannt auf der Retina Netzhaut Neben den fur das Schwarz Weiss Sehen zustandigen dunneren stabchenformigen Rezeptoren sind vier zapfenformige Rezeptortypen fur die Wahrnehmung bei den Staren zustandig tetrachromatisches Sehen Drei der vier zapfenformigen Rezeptortypen sind fur den in vom Menschen sichtbaren Bereich des Lichtes trichromatisches Sehen zustandig welche die drei Grundfarben rot grun und blau sichtbar machen Der vierte Rezeptor ist fur die Wahrnehmungen im Bereich des ultravioletten Lichtes verantwortlich welches fur den Menschen nicht sichtbar ist Der Lichteinfall regt die verschiedenen Rezeptortypen innerhalb der stark gefalteten und mit unterschiedlich farbigen Oltropfchen versehenen Membranen verschieden intensiv an Auf die unterschiedlichen Wellenlangen des Lichtes reagieren die jeweils zustandigen Rezeptoren mehr oder weniger stark so dass die unterschiedlichen Farben und Farbtone wahrgenommen werden Der gegenuber dem Menschen zusatzliche UV Rezeptor lasst die Stare unsere Umwelt erheblich differenzierter bzw anders wahrnehmen So ist der Star in der Lage mit Hilfe der UV Rezeptoren Unterschiede bei den Artgenossen den Reifegrad der Fruchte oder Spuren die wir nicht sehen besser und einfacher zu erkennen 3 Lautausserung Bearbeiten Der Gesang besteht aus einem flusternden klappernden nasalen Klang Der Kontaktruf klingt wie dju wii jurr Xeno canto keine bekannt Mai 2015 Seine Fluggerausche sind relativ laut Lebensraum und Verbreitung Bearbeiten nbsp Der Erzglanzstar lebt in den sudlich der Sahara gelegenen Landern von der Westkuste im Senegal Gambia Guinea Bissau und Guinea uber Sudmali Burkina Faso nordliche Elfenbeinkuste und Ghana Weiter ostlich ist der Erzglanzstar uber das sudliche Niger nordlichste Togo und Benin sowie Nordnigeria dem sudlichen Tschad der Zentralafrikanischen Republik dem nordlichen Kamerun der sudwestlichen Ecke vom Sudan der Republik Sudsudan dem Nordosten der Demokratischen Republik Kongo sowie Uganda und dem westlichen Kenia regional verbreitet 4 Der Erzglanzstar gilt in den meisten Regionen als ganzjahrig regional endemisch vorkommend hingegen im Sudan sudlichen Ghana und Gambia jedoch eher saisonal migrierend um allem Anschein nach zu hoher Feuchtigkeit oder gar Nasse aus dem Weg zu gehen In Westkenia Uganda und der Demokratischen Republik Kongo kommt er nur seltener vor Der Erzglanzstar bevorzugt offenes Buschland und dunn bewaldete Gebiete siedelt aber auch in Kulturlandschaft und urbanem Umfeld Sein Verbreitungsgebiet belauft sich auf etwa 2 45 Millionen km 5 und er lebt regional unterschiedlich ab etwa 500 Meter Kenia ab etwa 1000 Meter bis ca 2000 Meter Hohe uber dem Meeresspiegel Vereinzelt wurde er auch uber 2000 Meter angetroffen 2 In einigen Teilen seines Lebensraums leben auch andere Arten der Eigentlichen Glanzstare Im uberwiegend franzosisch sprechenden Vorkommensgebiet wird er Choucador a queue violette genannt und in den eher englisch sprechenden Gebieten Bronze tailed Glossy Starling Lebensweise BearbeitenDer Erzglanzstar ernahrt sich in erster Linie von Insekten und Fruchten am Boden aber auch gelegentlich in Baumen Es gibt Berichte dass der Erzglanzstar auch im Umfeld des Menschen Schlachterzeugnisse geplundert hat 2 Wahrend der Brutzeit treten sie in Paaren auf Ausserhalb der Brutzeit tritt der gesellige Vogel in kleineren und gelegentlich in grossen Schwarmen auf Diese bildet er auch zusammen mit anderen Glanzstaren wie Lamprotornis chloropterus und Lamprotornis chalybaeus 2 Fortpflanzung BearbeitenDie Brutzeiten sind relativ kurz 2 3 Monate regional zu sehr unterschiedlichen Zeiten und liegen zwischen Februar und August Seine Nester baut er in Baumhohlen oder Baumstumpfen die mit Gras Blattern und Federn ausgekleidet werden Das Weibchen legt bis zu vier glatte langlich ovale 4 blass blaue Eier die orange braun gesprenkelt sein konnen und brutet diese allein aus nahere Details sind nicht bekannt 2 Bestand und Gefahrdung BearbeitenGesicherte Angaben zur Grosse des Weltbestandes gibt es nicht Die Art gilt jedoch in den grossten Teilen ihres regionalen Verbreitungsgebietes als haufig und der Bestand ist als stabil anzusehen Der Bestand des Erzglanzstars wird derzeit von der IUCN als nicht gefahrdet least concern eingestuft Insgesamt ist die Dokumentationslage uber den Erzglanzstar als gering einzustufen insbesondere da er im Feld schwer vom Messingglanzstar Lamprotornis chloropterus zu unterscheiden ist Systematik BearbeitenDer Erzglanzstar steht innerhalb der Gattung Eigentliche Glanzstare Lamprotornis in einer direkten Verwandtschaftsgruppe Superspezies mit sieben weiteren Arten Die Schwesterart des Erzglanzstars ist sequentiellen DNA Analysen zufolge der Rotschulter Glanzstar Lamprotornis nitens 6 Vom Erzglanzstar sind zwei Unterarten bekannt 7 Lamprotornis chalcurus chalcurus Nordmann 1835 Lamprotornis chalcurus emini Neumann 1920 8 Diese beiden Unterarten leben weitestgehend raumlich voneinander getrennt In den Gebieten vom Senegal bis zum nordlichen Kamerun lebt die Unterart L c chalcurus und vom nordlichen Kamerun bis ins westliche Kenia lebt die andere Unterart L c emini In Kamerun leben beide Arten gemeinsam Keilschwanz Glanzstar Lamprotornis acuticaudus Messingglanzstar Lamprotornis chloropterus Grunschwanz Glanzstar Lamprotornis chalibaeus Schillerglanzstar Lamprotornis iris Purpurglanzstar Lamprotornis purpureus Erzglanzstar Lamprotornis chalcurus Rotschulterglanzstar Lamprotornis nitens Literatur BearbeitenA Craig amp C Feare 2009 Tier D Lamprotornis chalcurus In J del Hoyo A Elliott J Sargatal D A Christie amp E de Juana Hrsg Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions 2014 Barcelona online Abgerufen am 21 Marz 2015 BirdLife International Species Factsheet Bronze tailed Starling Lamprotornis chalcurus Abgerufen am 22 Februar 2022 Charles Hilary Fry Stuart Keith Emil K Urban Hrsg The Birds of Africa Band VI Picathartes to Oxpeckers Christopher Helm Academic Press London 2000 ISBN 978 0 12 137306 1 S 600 601 I J Lovette D R Rubenstein A comprehensive molecular phylogeny of the starlings Aves Sturnidae and mockingbirds Aves Mimidae Congruent mtDNA and nuclear trees for a cosmopolitan avian radiation In Molecular Phylogenetics and Evolution 44 Nr 3 2007 S 1031 1056 Elsevier September 2007 doi 10 1016 j ympev 2007 03 017 online PDF Memento vom 27 Juni 2010 im Internet Archive abgerufen am 22 Marz 2015 Oscar Rudolph Neumann Neue Gattungen und Unterarten afrikanischer 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