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Giovanni Battista Fasolo 1598 in Asti bei Turin unsicher vor 1680 in Palermo war ein italienischer Komponist Organist und Kapellmeister des fruhen Barock und Mitglied des Franziskanerordens 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bedeutung 3 Werke 4 Ausgaben 5 Literatur Auswahl 6 Weblinks 7 QuellenLeben und Wirken BearbeitenFasolo hatte in den Jahren 1645 und 1657 seinen Namen mit d Asti erganzt aber es ist unklar ob er damit seine Geburtsstadt oder das Kloster meint in das er als Novize eingetreten war Uber seine fruhe Zeit und seine Ausbildung sind keine Informationen uberliefert Sein erstes belegtes offentliches Auftreten als Komponist weltlicher Musik war zwischen 1627 und 1629 in Rom nachdem in dieser Zeit dort zwei Sammlungen mit Arias herauskamen Uber seinen weiteren Lebensweg zwischen dem letztgenannten Jahr und 1647 gibt es kaum Informationen immerhin hat Tomaso Anfora der Herausgeber von Fasolos Motettenbuch im Jahr 1635 seine Beschaftigung mit musiche da camera presso Principi erwahnt In den Katalogen von Vicenti dem Drucker von Fasolos Orgelbuch Annuale wird er als da Napoli bezeichnet was auf einen zeitweiligen Aufenthalt in Neapel hindeutet hier konnte der Widmungstrager als ein in Sizilien lebender Adliger ermittelt werden wo Fasolo spater lebte Im Jahr 1647 ist er in Rom als Organist beim Generalkapitel der Franziskaner tatig und zwar zusammen mit Francesco Vanarelli Gerolamo Ferrari da Mondondone 1599 nach 1664 und Clemente da Montefalco genannt die pulsatores organorum als Kapellmeister wirkte hier Bonaventura Rubino Von 1648 bis 1649 war Fasolo als Kapellmeister magister musices in dem romischen Kloster der Hl Apostel tatig Sein Wechsel nach Palermo auf Sizilien erfolgte zwischen 1649 und 1652 belegt ist hier zwischen 1659 und 1664 sein Amt als Kapellmeister an der Kathedrale von Monreale in der Nahe von Palermo Fasolo war nach Angabe von St Mattei im Franziskanerkloster von Palermo der Lehrer von Bonaventura Aliotti Nachdem in den Haushaltsbuchern der neu eingerichteten Musikkapelle von Monreale ab 1680 ein gewisser Giovanni Romano als Organist vermerkt ist kann davon ausgegangen werden dass Fasolo vielleicht um das Jahr 1679 verstorben ist Bedeutung BearbeitenFasolo war ein vielseitiger Komponist und schuf neben geistlicher und weltlicher Vokalmusik auch als einer der ersten in Italien Werke fur Gitarre und Orgel seine fruhesten gedruckten Sammlungen enthielten weltliche Arien fur Singstimme und Gitarre Die musikalische Entwicklung des Komponisten ergibt sich etwa aus der Chronologie der Werkgruppen die von ihm uberliefert sind Dies sind vor 1630 seine weltlichen Werke dann die Motettensammlung und das Orgelbuch zwischen 1630 und 1650 sowie ab 1650 die auf Sizilien komponierten Oratorien Sein Fastnachtsspiel Lamento di madama Lucia aus dem Jahr 1628 geht auf einen Text von Francesco Manelli zuruck und ist die musikhistorisch fruheste Verbindung der Bezeichnung Lamento mit einem Ostinato Bass in der Abwarts Bewegung eines Moll Tetrachords Die Musik von Giovanni Battista Fasolo vermittelt haufig zwischen regionalen Stilunterschieden Sein Annuale ein das ganze Kirchenjahr umfassendes Orgelbuch vermittelt zwischen dem norditalienischen und dem romischen Orgelmusikstil und enthalt eine ausgewogenen Mischung aus Funktionalitat und bescheidenen kunstlerischen Anspruchen Hier sind musikalische Themen anzutreffen die zuvor schon bei G A Cangiasi Girolamo Frescobaldi Jan Pieterszoon Sweelinck Tarquinio Merula und Giovanni Salvatore zu finden sind Dies war wohl sein bekanntestes und einflussreichstes Werk und war offensichtlich auch Francois Couperin bekannt Von den Oratorien Fasolos sind nur die Textbucher Libretti uberliefert die Musik ist verloren gegangen Diese Oratorien besitzen eine fur Sizilien typische Eigenart Sie bestehen nur aus einem Akt und die Buhnenform herrscht vor Hier spielt Fasolo ab dem Jahr 1650 fur Sizilien eine wichtige Rolle bei der Einfuhrung und weiteren Entwicklung dieser speziellen Oratorienform die Untersuchung der lokalen Vorformen hierzu ist noch nicht abgeschlossen Werke BearbeitenGeistliche Vokalmusik Motetti a due et tre voci con una Messa a tre voci fur 1 bis 3 Singstimmen und Basso continuo Buch 2 op 6 Neapel 1635 Motetti a 2 5 con sinfonie vor 1645 verschollen Beatus vir und Magnificat fur 5 Singstimmen und Basso continuo in Selectio concentica Psalmorum Neapel 1645 Nachdruck Ghirlanda di varii fiori Neapel 1647 und Sacra animorum pharmaca Neapel 1650 Te Deum fur 8 Chore 1652 verschollen Pastorale fur 5 Singstimmen Arie spirituali morali e indifferenti fur 1 bis 3 Singstimmen 2 Violinen und Basso continuo op 9 Palermo 1659 Weltliche Vokalmusik La barchetta passaggiera di diversi sonatori e cantori fur 1 bis 3 Singstimmen Gitarre und Basso continuo op 3 Rom 1627 nur in unvollstandiger Abschrift Il carro di Madonna Lucia et una serenata in lingua lombarda E un ballo di tre zoppi con una sguazzata di colasone una moresca de schiavi a 3 et altre arie fur 1 bis 3 Singstimmen Gitarre und Basso continuo op 4 Rom 1628 Se desiate fur 1 Singstimme und Basso continuo in Le risonati sfere Rom 1629 Oratorien und geistliche Buhnenwerke nur Libretti erhalten Prolog Intermedien und Buhnenmusik zu Il costantino lateinische Tragodie in funf Akten Palermo 1653 L amazon d innocenza Accademico Aggiacciato Oratorium in einem Akt Palermo 1656 Il mondo vilipeso Lorenzo Arpa dialogo in einem Akt Palermo 1657 Dialogho per la musica Vincenzo Auria dialogo in einem Akt Palermo 1660 L empiero festeggiante Vincenzo Auria dialogo in einem Akt Palermo 1661 L esequie di S Rosalia Bernardino Faso operetta drammatica in einem Akt Monreale 1664 Ausgaben BearbeitenOp 3 Nr 20 in O Chilesotti Canzonette del Seicento con la chitarra 1909 Annuale hrsg von Rudolf Walter Heidelberg 1964 2 Auflage 1977 Op 4 Nr 1 in Ferrari Barassi La Luciata di Francesco Manelli 1970 Op 3 Nr 1 18 in O Beretta Giovanni Battista Fasolo e la Barchetta passagiera Lucca 1994 Literatur Auswahl BearbeitenO Chilesotti Canzonette del Seicento con la chitarra 1909 In O Chilesotti Studi sulla chitarra e altri scritti Bologna 1975 S 209 211 E Ferrari Barassi La Luciata di Francesco Manelli In Quadrivium Band 11 Heft 1 1970 S 211 242 V Donella L Annuale di Giovanni Battista Fasolo In Rivista Internazionale di Musica Sacra Band 7 Heft 3 1986 S 247 305 F Luisi Il carro di Madama Lucia In Kongressbericht AMIS Como 1989 Como 1993 S 481 496 O Beretta Hrsg Giovanni Battista Fasolo e la Barchetta passaggiera Quaderni di San Maurizio Nr 4 Vorwort von M Dona Lucca 1994 Claudio Bacchiagaluppi Giovanni Battista Fasolo In Rivista Internazionale di Musica Sacra Band 19 1998 Heft 2 S 5 66 Claudio Bacchiagaluppi L Annuale In L organo Nr 32 1998 99 S 41 87 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Giovanni Battista Fasolo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Giovanni Battista Fasolo in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Giovanni Battista Fasolo im International Music Score Library ProjectQuellen Bearbeiten Claudio Bacchiagaluppi Fasolo Giovanni Battista In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart zweite Ausgabe Personenteil Band 6 E Fra Barenreiter Metzler Kassel u a 2001 ISBN 3 7618 1116 0 Spalte 781 783 Stanley Sadie Hrsg The New Grove Dictionary of Music and Musicians 2 Auflage Band 8 McMillan Publishers London 2001 ISBN 0 333 60800 3 Normdaten Person GND 104100923 lobid OGND AKS LCCN nr95028325 VIAF 14964531 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fasolo Giovanni BattistaALTERNATIVNAMEN Fasolo IlKURZBESCHREIBUNG italienischer Organist und Komponist des BarockGEBURTSDATUM 1598GEBURTSORT unsicher AstiSTERBEDATUM vor 1680STERBEORT Palermo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giovanni Battista Fasolo amp oldid 220921795