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Georgios Tsolakoglou griechisch Gewrgios Tsolakogloy April 1886 in Agrafa Mai 1948 in Athen war ein griechischer General Politiker und Ministerprasident von 1941 bis 1942 wahrend der Besetzung Griechenlands durch die deutsche Wehrmacht Inhaltsverzeichnis 1 Militarische Laufbahn 1 1 Offizier und Kriegsteilnahmen 1912 bis 1922 1 2 Zweiter Weltkrieg 2 Ministerprasident unter deutscher Besatzung 3 Verurteilung als Kollaborateur 4 Biografische Quellen und Hintergrundinformationen 5 LiteraturMilitarische Laufbahn BearbeitenOffizier und Kriegsteilnahmen 1912 bis 1922 Bearbeiten Tsolakoglou absolvierte nach dem Schulbesuch eine Ausbildung zum Offizier der Armee In dieser Funktion nahm er an den Balkankriegen 1912 1913 dem Ersten Weltkrieg der alliierten Expedition in die Ukraine 1919 sowie dem Griechisch Turkischen Krieg 1919 1922 teil Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Wahrend des Griechisch Italienischen Krieges war er als Generalleutnant vom Oktober 1940 bis April 1941 Kommandierender General des III Armeekorps Nachdem die deutsche Wehrmacht Griechenland in Folge des Balkanfeldzugs angriff und der Eroberung von Thessaloniki am 9 April 1941 wurden die ihm unterstellten Truppenteile erst verspatet aus dem Norden Griechenlands angefordert so dass die deutschen Truppen durch die Eroberung von Ioannina erfolgreich die Einheiten der griechischen Armee voneinander abschneiden konnte Als die Aussichtslosigkeit des weiteren Widerstands offensichtlich wurde verhandelte er am 20 April 1941 in Absprache mit den Kommandierenden Generalen des I Armeekorps Generalleutnant Panagiotis Demestichas und des II Armeekorps Generalleutnant Georgios Bakos sowie dem Metropoliten von Ioannina Spyrdion die Kapitulation an Stelle des Kommandeurs der Epirus Armee General Ioannis Pitsikas den er zuvor ersetzt hatte im Beisein des Kommandeurs der Leibstandarte SS Adolf Hitler SS Obergruppenfuhrer Sepp Dietrich Dabei missachtete er den ausdrucklichen Befehl des Oberkommandierenden der griechischen Armee General Alexandros Papagos bis zum Ende Widerstand zu leisten Einen Tag darauf unterzeichnete er schliesslich in Larisa die bedingungslose Kapitulation der griechischen Armee Obwohl keine besonderen Vereinbarungen in Bezug auf den deutschen Kriegspartner Italien getroffen wurden wurde die Kapitulationszeremonie auf ausdrucklichen Wunsch des Duce Benito Mussolini am 23 April 1941 zum dritten Mal wiederholt Neben Tsolakoglou und einem italienischen Bevollmachtigten unterzeichnet auf deutscher Seite Alfred Jodl Chef des Wehrmachtfuhrungsstabes das Kapitulationsprotokoll Die Aushandlung und Unterzeichnung der Kapitulation beschrieb Tsolakoglou in seinen 1959 posthum erschienenen Memoiren wie folgt Ich befand mich selbst in einem historischen Dilemma Den Kampf fortsetzen und einen Holocaust haben oder die Appelle der Armeekommandeure befolgen und die Kapitulation annehmen Ich lehne keine Verantwortung fur die Entscheidung die ich getroffen habe ab Bis heute habe ich meine Handlungen nicht bereut Im Gegenteil Ich fuhle mich stolz Ministerprasident unter deutscher Besatzung BearbeitenNachdem die regulare griechische Regierung unter Ministerprasident Emmanouil Tsouderos und Konig Georg II am 23 April 1941 nach Kreta und spater wahrend der Luftlandeschlacht um Kreta ins Exil nach Agypten ging wurde Tsolakoglou am 29 30 April von der deutschen Besatzungsmacht zum Ministerprasidenten ernannt In diese Zeit fallt auch die Grosse Hungersnot in Griechenland Sein Amt behielt er bis zum 2 Dezember 1942 Nachfolger als Ministerprasident unter der Besatzungsmacht der Achsenmachte wurde Konstantinos Logothetopoulos Verurteilung als Kollaborateur BearbeitenNach der Befreiung Griechenlands durch die Alliierten Streitkrafte am 13 Oktober 1944 wurde er verhaftet und spater von einem Sondergericht als Kollaborateur der Achsenmachte zum Tode verurteilt Tsolakoglou wurde angeklagt er habe sich Befehlen widersetzt die Kapitulation Griechenlands begunstigt und spater sich einer illegitimen Staatsfuhrung angeschlossen Das Todesurteil wurde spater in eine lebenslangliche Haftstrafe umgewandelt Im Mai 1948 verstarb er schliesslich in der Haft an Leukamie Biografische Quellen und Hintergrundinformationen BearbeitenBiografie Evi Koukouraki Von den griechischen Befreiungskriegen bis in die Gegenwart Geschichte des jungen Griechenlands 2003 Griechische Armee 1940 1941 auf afrika korps de The Second World War 1940 1945 War Occupation Resistance Liberation Griechenland Geschichte Der Zweite Weltkrieg und der Burgerkrieg Memento vom 8 Februar 2009 im Internet Archive griechische botschaft deLiteratur BearbeitenHagen Fleischer Im Kreuzschatten der Machte Griechenland 1941 1944 Okkupation Resistance Kollaboration Studien zur Geschichte Sudosteuropas Band 2 Lang Frankfurt am Main u a 1985 ISBN 3 8204 8581 3 Zugleich Berlin Freie Universitat Dissertation 1978 VorgangerAmtNachfolgerEmmanouil TsouderosGriechischer Premierminister 1941 1942 unter Besatzung Konstantinos Logothetopoulos unter Besatzung Normdaten Person GND 1076255000 lobid OGND AKS VIAF 317278268 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tsolakoglou GeorgiosALTERNATIVNAMEN Tsolakogloy Gewrgios griechisch KURZBESCHREIBUNG griechischer Politiker und MinisterprasidentGEBURTSDATUM April 1886GEBURTSORT AgrafaSTERBEDATUM Mai 1948STERBEORT Athen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georgios Tsolakoglou amp oldid 212793573