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Dieser Artikel befasst sich mit dem Comiczeichner Georges Pichard Zu anderen Personen siehe Georges Picard Georges Pichard 17 Januar 1920 in Paris 7 Juni 2003 ebenda war ein franzosischer Comicautor Zeichner und Illustrator der mit seinem erotischen Werk bekannt wurde und das Genre des Erwachsenencomics im 20 Jahrhundert vor allem mit seinen Arbeiten aus den 1960er und 1970er Jahren bedeutend mitgepragt hat Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Stil 3 Comics 4 Veroffentlichungen auf Deutsch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksWerdegang BearbeitenPichard studierte an der l Ecole des Arts Appliques in Paris er ist in der Stadt aufgewachsen unterrichtete dort ab 1940 als Professor fur Grafik und angewandte Kunste und arbeitete auch als Lehrer in den Fachern humoristische Zeichnung Cartoons Comics und realistische Zeichnung Zu seinen Studenten zahlten u a Marcel Gotlib Michel Rouge Joann Sfar und Annie Goetzinger Nebenher arbeitete Pichard ab 1946 fur unterschiedliche meist kurzlebige Magazine als Zeichner wobei seine Karriere bereits vor dem Krieg begann er entwarf Werbung fur Parfums und pharmazeutische Produkte zeichnete Bilder fur die Liberairie Hachette und gestaltete Grafiken fur die Agentur Atlanvic Seit 1946 fertigte er seine ersten Madchen Illustrationen fur die Zeitschrift Le Rire mit der er dreissig Jahre lang zusammengearbeitet hat Weitere Arbeiten publizierte das Blatt V Magazine bekannt durch Veroffentlichungen der Comics von Jean Claude Forest fur das er auch etliche Titelseiten entworfen hat Viele seiner Strips hat auch die belgische Zeitschrift Line veroffentlicht Das Comicdebut feierte Pichard 1954 mit Miss Mimi fur das Magazin La Semaine de Suzette dann folgte Loly Strip Le Rire 1956 und viele weitere kleine Geschichten 1964 fing seine Zusammenarbeit mit Jacques Lob an mit dem er zuerst gemeinsam Parodien auf Superman Comics entwickelte Subermann veroffentlicht zuerst in Chouchou und dann Ulysse Linus 1966 spater in der Tageszeitung France Soir nach Vorlage von Homer schuf Pichard hat auch mit Goscinny und Uderzo an der Wochenzeitschrift Pilote mitgearbeitet 1967 begann er mit Blanche Epiphanie V Magazine spater in France Soir in Deutschland erschienen unter dem Titel Brigitte seine Karriere als Erotikzeichner kurz danach folgte Caroline Cholera abgedruckt als Serie in L Echo des Savanes und viele weitere Comic Heroinen wie Sahara Athena oder Circe Alle diese Heldinnen verkorpern den Geist der Swinging Sixties reisen um die Welt machen Erfahrungen mit Sex und Drogen Pichard selbst schrieb selten die Zeilen seiner Comics und beschrankte sich sehr oft auf das Zeichnen So arbeitete er mit unterschiedlichen Autoren zusammen unter anderem mit Danie Dubos Jacques Lob Francoise Prevost Claude Faraldo Jin Ping Mei Lo Duca Fred Othon Aristides dem Fantasy Spezialisten Jean Pierre Andrevon und Georges Wolinski Gemeinsam mit Wolinski erschuf er 1972 seine wohl bekannteste Figur Paulette die innerlich wie Blanche Epiphanie von herber Keuschheit ausserlich grosse Ahnlichkeit mit der jungen Brigitte Bardot aufweist Der freizugige Comic erschien zuerst in der Zeitschrift Charlie Mensuel und rief Angriffe auf Pichard seitens der rechten Politiker Jean Royer und Michel Debre hervor In Deutschland sind Beitrage von Pichard in Zeitschriften wie Schwermetall Pilot pardon Pip International und Slapstick erschienen Stil BearbeitenPichard zeigte eine Vorliebe fur literarische Themen und zeichnete Comics nach Vorlage von Leopold von Sacher Masoch La Comtesse rouge 1985 Emile Zola Germinal 1999 Lucius Apuleius Les Sorcieres de Thessalie 1985 1986 und Denis Diderot La religieuse 1995 Fur das Genre Comic adaptierte er auch die Geschichten des Don Juan Apollinaire der Carmen Merimee der Odyssee Homer er illustrierte das Kamasutra Vatsyayana Mallanaga sowie Bucher von Pierre Louys Les Memoires d une chanteuse allemande und Trois Filles de leur mere und Gustave Flaubert Pierrot au Serail Pantomime en six actes aus OEuv eres de jeunesse III Tome XIII Das im Werk von Pichard verbreitete Zuruckgreifen auf Texte anderer Autoren und die ironisch spielerische Neuverwendung von tradierten Darstellungsweisen stellt ein in der Comic Kunst weit verbreitetes Konstruktionsprinzip der Intertextualitat dar Damit ist hier die dialogische Bezugnahme einer strip basierten sequenziellen Kunstform auf einen belletristischen Text mittels der Technik der Transformation gemeint wobei das Thema dasselbe bleibt jedoch in einem anderen Stil meist als Pastiche Parodie oder Travestie behandelt wird Dabei gehen die verschiedenen funktionalen Arten in denen sich Pichards Comics auf seine Ausgangstexte beziehen durch spielerische satirische ernste Modifikation Adaption und Imitation ineinander uber und sind mitunter schwer auseinanderzuhalten Gemeinsam fur die Comics ist jedenfalls dass Pichard alle Texte fremder Autoren in eine ubergreifende Kategorie der Gattung erotische Epik und Fabel uberfuhrt Der Bezug zwischen Comic und Text wird dabei als Dialog angesehen der sich auf der Ebene des Gesamttextes als verzerrende ubertreibende oder verspottende Stil Persiflage zeigt und sich punktuell in Zitaten und Anspielungen niederschlagt und der die Bedeutung beider Texte bereichert 1 Visuell konzentriert sich der Zeichner vor allem auf die Darstellung des Weiblichen Pichards Figuren zeichnen dabei stets eine dralle Fulle von Korperlichkeit mit grossen runden Brusten und ausladenden Hinterteilen aus Die fast immer barfussigen Frauen geraten haufig in Gefangenschaft oder Abhangigkeit die immer wieder zur sexuellen Ausbeutung und zur sadistischen Folter fuhren Der Gipfel wurde diesbezuglich in Marie Gabrielle de Saint Eutrope erreicht Marie Gabrielle ist eine Serie uber den Exzess der bestialischen Zuchtigung in einer klosterlichen Besserungsanstalt die der Holle auf Erden gleicht In seinem Spatwerk finden sich alle Formen sexueller Dominanz und Aggression oder erotischen Konsums durch die Projektion des Begehrens uber ein weibliches Subjekt in denen sich Pichard scheinbar der Macht und Potenz seiner kunstlerischen Vision versichert und einen kompromisslosen visuellen Diskurs uber zahlreiche Tabus rund um Gewalt und Sexualitat konstruiert Viele seiner Comics wurden deshalb wegen der Entfesselung des Obszonen und des bilderreichen Ausmalens des Geschlechtlichen in Deutschland als jugendgefahrdend indiziert Eine unbekannte Seite dieses Meisters des bizarren Genre sind seine humorvollen Cartoons und die Vielzahl von Buchillustrationen Insgesamt hat er mehr als 50 Comics darunter auch Kindercomics wie das schulbuchartige Werk Le Francais facile en bandes dessinees fur den Verlag Hachette veroffentlicht von denen einige ganz verloren sind und mitunter sehr hohe Preise auf Auktionen erreichen Comics Bearbeiten110 pilules Les Blanche Epiphanie Borneo Jo Carmen Caroline Cholera Ceux la Comtesse rouge La Edouard la reserve Exploits d un Don Juan Fleur du lotus La Francais facile en bandes dessinees Le Germinal James du Tiers Bond La Kama Soutra Le Lolly Strip Love Stories Madoline Manufacturees Les Marie Gabrielle de Saint Eutrope Marlene et Jupiter M C P M Maison de Correction Princesse Melanie La Miss Mimi Nostalgies polissonnes Paulette Religieuse La S Maxi B D Sorcieres de Thessalie Les Submerman Tenebrax Ulysse Usine L Voie du repentir La Veroffentlichungen auf Deutsch BearbeitenBrigitte 1 Brigitte Volksverlag 1982 1983 Brigitte 2 Die hollische Kreuzfahrt Volksverlag 1982 1983 Brigitte 3 Brigitte in New York Volksverlag 1982 1983 Carmen Bahia 1982 Carmen Heyne 1984 Caroline Volksverlag 1981 Comics fur Erwachsene 8 Borneo Jo 1 Volksverlag 1981 1984 Comics fur Erwachsene 9 Borneo Jo 2 Volksverlag 1981 1984 Die Fabrik Volksverlag 1981 Germinal Bich Trading 1994 Die Grosstaten eines jungen Don Juan Edition Bikini 1995 Marie Gabrielle 1 Marie Gabrielle de Saint Eutrope Edition Belrose 1982 1983 Marie Gabrielle 2 Marie Gabrielle de Saint Eutrope Edition Belrose 1982 1983 Marie Gabrielle 3 Marie Gabrielle im Orient Edition Belrose 1982 1983 Die Militaristen Bahia 1982 Paulette 1 Bahia 1980 Paulette 2 Bahia 1980 Mademoiselle Virgillia Fortsetzungsgeschichte in Slapstick Nr 2 2 Jahrgang Nr 9 3 Jahrgang 1976 1977 Literatur BearbeitenDas erotische Werk von Georges Pichard Bourgeois Michel Munchen Bahia Verlag 1982 ISBN 3 922699 11 1 Sex im Comic C Knigge Andreas Berlin Ullstein Verlag 1985 ISBN 3 548 36518 3 Special Georges Pichard Ein umfangreiches Dossier mit Interviews Rezensionen Kritiken und Bildern vor allem zu seinen Arbeiten mit Lob und Wolinski in Schtroumpf N 27 5 1975 Edition Glenat GenfEinzelnachweise Bearbeiten Literatur in Comic Adaptionen Ein aktueller Uberblick Memento des Originals vom 1 Februar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hdm stuttgart de PDF 5 6 MB Diplomarbeit von Maike Herrmann Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georges Pichard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Georges Pichard in Lambieks Comiclopedia engl Werkverzeichnis bei Bedetheque mit Covers und Samples franz Georges Pichard in der BDSM Artzone mit Covers und Samples deutsch Normdaten Person GND 118594222 lobid OGND AKS LCCN n82158503 VIAF 66729548 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pichard GeorgesKURZBESCHREIBUNG franzosischer ComiczeichnerGEBURTSDATUM 17 Januar 1920GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 7 Juni 2003STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georges Pichard amp oldid 237631732