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Gentiflor Pfaffinger auch Gentifler Gentefler Genteflor Gentyflor etc auch Pfaffinger oder Pfeffinger vor 1442 1503 in Landshut Bayern aus dem Geschlecht der Pfaffinger war seit 1457 Erbmarschall von Niederbayern Bayern Landshut 1 Gentiflor Pfaffinger mit Rudenwappen Glasfenster Kirche von Salmanskirchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Familie und Nachkommen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGentiflor Pfaffinger zu Salmanskirchen ist unter den niederbayerischen Rittern verburgt 2 und scheint im niederbayrischen Landsassenverzeichnis und der Landschaft auf 3 4 5 Sein Vater war Marschall am Hofe Georg des Reichen 6 Nach dem Aussterben der Linie Pfaffinger zum Steeg trat er 1457 das Erbe an das ihm den Titel und die Wurde eines Erbmarschalls in Niederbayern und unter anderem auch den Edelsitz Steeg einbrachte 7 8 9 10 Als seine Frau Magdalena hochschwanger war vernichtete im Sommer 1463 ein Brand das Veste Haus der Pfaffinger das in Salmanskirchen auf dem Hugel neben der Kirche stand Obdachlos geworden zog Gentiflors Familie vorubergehend zu den Eltern seiner Ehefrau auf deren Stammsitz Wildenheim Dort wurden zwei Tochter geboren am 7 September 1463 Maria die spatere Abtissin Ursula von Frauenchiemsee 11 und im Jahr 1465 Regina die spatere Abtissin vom Nonnberg In der Zwischenzeit liess Gentiflor einen Neubau in der Ebene ausserhalb des Dorfes Salmanskirchen errichten 12 Dem neuen Schloss siehe Stich von Michael Wening fugte er eine Schlosskapelle an die der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht wurde 13 Von dem Gebaude ist heute nur noch das so genannte Schlosshausel erhalten nbsp Das alte Schoss von Salmanskirchen in seiner altesten Darstellung nbsp Schloss Salbernkirchen zu Salmanskirchen Stich von Michael Wening 1723 nbsp Salmanskirchen von Sudosten rechts Schlosshausel nbsp Gentiflor Pfaffinger Portrat nbsp Portrat der Anna Auer von Buolach der zweiten Frau Gentiflors1482 starb zunachst sein altester Sohn Bernhard III in Bohmen an der Pest wenig spater erlagen dieser Epidemie auch seine Frau Magdalena und die Tochter Anna in Passau In der Kirche von Salmanskirchen befindet sich jedoch lediglich ein Grabstein fur Magdalena Entweder wurde Anna ungenannt mit ihrer Mutter beigesetzt oder und das ist wahrscheinlicher der Stein ist nur zum Gedenken gesetzt und beide wurden in Passau beerdigt Bernhard III wurde auf Bitten seiner Schwester Regina in der Kirche des Benediktinen Frauenstifts Nonnberg zu Salzburg beigesetzt 14 Dessen Grabstein ist nicht erhalten nbsp Gentiflors Grabstein Kirche von Salmanskirchen1484 wird Gentiflor als Vater der jungsten Konventsfrau Regina Pfaffinger ab 1505 selbst Abtissin dieses Klosters unter den Gasten aufgezahlt die zur Weihe von Abtissin Daria von Panicher und an der darauffolgenden Tafel ins Benediktinen Frauenstifts Nonnberg zu Salzburg geladen sind 14 Als Gentiflor 1503 in Landshut starb 1 stand der Landshuter Erbfolgekrieg unmittelbar bevor der dann am 17 April 1504 ausbrach und erst am 30 Juli 1505 mit dem Kolner Schiedsspruch des romisch deutschen Konigs Maximilian I auf einem Reichstag zu Koln endete Das Haus Bayern Landshut und das Herzogtum Niederbayern wurden aufgelost deren Gebiet und Herrschaft fielen an die Linie Bayern Munchen des Hauses Wittelsbach Doch obwohl Niederbayern nun verwustet ausgehungert und damit am Ende war hatte die gesellschaftliche Stellung der Pfaffinger nicht darunter gelitten Dank Gentiflor war sie ausgebaut und ihr Besitz durch Arrondierungen gefestigt worden Gentiflor wurde in Salmanskirchen beigesetzt sein 2 13 m hoher und 1 14 m breiter Grabstein aus rotem Marmor von Franz Sickinger zeigt in gotischen Minuskeln die Umschrift Hye ligt pegraben der edel und vesst Genteflor pfaffinger csv salbarn kirch Erbmarschal in Bayrn und Magdalena Hueberin sein Hausfr dy gestorbn ano mo ccccc iii Mittig auf dem Stein finden sich das Pfaffingerwappen halber steigender Rude darunter die Wappen der Familien Auer von Buolach Huber von Wildenhaim und Trennbeck Wirken BearbeitenGentiflor galt als mit Klugheit und Weisheit begabt 12 und zahlte um 1460 zu den Edelleuten des Gerichts Neumarkt 15 Die ererbten Guter in der offenen Hofmark Salmanskirchen leitete er mit Umsicht 12 Daneben hatte er Guter in der Veichter Pfarrei bei Neumarkt a d Rott 16 zu Pulspach Gerichtsbezirk Biburg Amt Velden und zu Brand 17 Das ererbte Wasserschloss in Steeg musste er allerdings verkaufen um damit die Haupterbin und Witwe seines Vetters Hans Pfaffinger eine geborene Frau von Wildpret mit 5 000 Gulden auszahlen zu konnen 12 Von diesem Schloss in Steeg bei Buchbach ist nur noch die vergleichsweise grosse Schlosskapelle erhalten Bucelin bezeichnete ihn zwar als Aulae Praefectus Gerorgij Ducis Bavariae Haushofmeister des Herzogs Georg von Bayern 18 irrte darin aber Gentiflor hatte dieses Amt nur bis zum Jahr 1479 inne in welchem nach dem Tode dessen Vaters Ludwig IX des Reichen nun Georg der Reiche von Bayern Landshut seine Regierung in Niederbayern antrat Tatsachlich war Gentiflor Pfaffinger Herzog Ludwigs engster Vertrauter herzoglicher Rat 19 20 und Hofmeister in Seligenthal 21 Siebmacher behauptete sogar dass er am Hofe zu Wittenberg lebt und dort seinen Vetter den Hanns Jordan von Herzheim erzieht dem er den Martin Luther selbst zum Praeceptor bestellt 22 Wenngleich dies unrichtig ist und viele Personen und Umstande verwechselt so liefert es dennoch ein Bild davon welchen uberragenden Ruf dieser Mann in seiner Zeit und seinem Umfeld hatte Er wurde ans Hofgericht zu Landshut berufen 20 23 24 und war dort in der Funktion als herzoglicher Rat am 17 Januar 1478 an der Urteilsfindung bei der seinerzeit bemerkenswerten Scheidung des Ehepaars Augustin und Elisabeth Reigker zu Soll beteiligt 25 Nach seinem Ausscheiden aus dem herzoglichen Hofdienst bekleidete er 1478 bis 1481 das eintragliche Amt eines Pflegers von Trostberg 8 26 und sodann das eines Rates des Bischofs von Freising 12 Als Pfleger und Landrichter zu Trostberg erteilte er am 19 Juni 1479 von Landgerichts wegen nach dem Urteil des Schrannengerichts der Kirche Tacherting die Zuwendung einer jahrlichen Gult 27 Eine Vielzahl von Urkunden nennen ihn als Spruchmann 28 Siegler 29 30 31 32 oder Partei 23 33 Als Erbmarschall in Niederbayern bestatigte Gentiflor am 24 August 1500 der Stadt Wasserburg die Festlegung von Herzog Georg wonach die Stadt auf dem Landtag zu Landshut im Rang uber der Stadt Burghausen stehe 9 10 Kurz vor seinem Tod hatte er noch zusammen mit seinem Sohn Degenhart Pfaffinger die baufallige zuletzt von seinen Vorfahren im 14 Jahrhundert renovierte Kirche in Salmanskirchen von Grund auf neu errichtet und erweitert 12 Dieser Umbau wurde 1502 vollendet Familie und Nachkommen BearbeitenGentiflor war der einzige uberlebende Sohn des Caspar I Pfaffinger und dessen zweiter Ehefrau Elisabeth von Trennbeck auch Trennbach zu Walberg 1 Er war in erster Ehe verheiratet mit Magdalena Huberin von Wildenheim vor 1444 1482 in Passau Dieser Verbindung entstammten funf 1 oder sechs Kinder Maria Ursula 7 September 1463 Wildenheim 18 Oktober 1532 auf Frauenchiemsee Regina 1465 in Wildenheim 23 April 1516 in Nonnberg Salzburg Bernhard III vor 1471 1482 in Bohmen Degenhart 3 Februar 1471 in Salmanskirchen 3 Juli 1519 in Frankfurt Main Anna 1482 in Passau Johannes V auch Hans genannt fruh verstorben 6 Von diesen traten zwei dem geistlichen Stand bei Regina ging ins Benediktinen Frauenstift Nonnberg in Salzburg dem sie von 1503 bis 1514 als Abtissin vorstand und Maria ins Benediktinerinnenkloster Frauenchiemsee das sie unter dem Namen Ursula ebenfalls von 1494 bis 1529 als Abtissin fuhrte Sein alterer Sohn Bernhard III lebte in hohem Ansehen am Konigshof zu Prag und starb in Bohmen an der Pest der jungere Sohn Degenhart war Ritter Herr auf Salmanskirchen und Zangberg Erbmarschall von Niederbayern Innerster Kammerer und Rat in Kursachsen 1 Seine Tochter Anna starb jung und gemeinsam mit ihrer Mutter in Passau an der Pest In zweiter Ehe war Gentiflor mit Anna Auer von Buolach 1506 verheiratet Diese Ehe blieb kinderlos 1 Literatur BearbeitenWiguleus Hundt Bayrisch Stammenbuch in drei Teilen und Zusatzen des Archivars Libius Erstdruck in Ingolstadt 1585 1587 bei David Sartorius Unveranderter Nachdruck 1999 und Namensregister 2000 Verlag fur Kunstreproduktion Neustadt an der Aisch ISBN 3 89557 106 7 Teil I 3 89557 106 5 Teil II 3 89557 108 3 Teil III mit den Zusatzen und 3 89557 141 5 Namensregister Carl F Pfaffinger Die Pfa effinger Von Menschen und Familien Ein Versuch uber Herkunft Geschichte und Umfeld Manuskripte und Materialien Wien 1996 Friedrich F Pfaffinger Die Wappen der Pfaffinger Eine Sammlung an Skizzen und Aquarellen Wien ca 1965 Michael Wening Beschreibung des Churfursten u Hertzogthumbs Ober und Nidern Bayrn Rentamt Landshut Gericht Neumarkt St Veit 1 Auflage Munchen 1723 Anton Legner Das Heiltumbuch des Degenhart Pfaffinger In Das Muhlrad Beitrage zur Geschichte des Inn und Isengaues Band IV Jahrgang 1954 Muhldorf 1954 Erwin Richter Das Heiltumbuch des Degenhart Pfaffinger In Das Muhlrad Beitrage zur Geschichte des Inn und Isengaues Band VI Jahrgang 1956 Muhldorf 1956 Degenhart Pfaffinger Das Heiltumbuch mit Illustrationen von Wilhelm Patzsold sog Meister von Muhldorf Salmanskirchen um 1500 Archiv der Stadtgemeinde Muhldorf am Inn Bayern Degenhart Pfaffinger Stammtafel der Pfaffinger mit Illustrationen von Wilhelm Patzsold sog Meister von Muhldorf Salmanskirchen um 1505 Bayerisches Hof Staatsarchiv Sign BayHStAM PIS 10814 L Theobald Das Heiltum und Ablassbuch Degenhart Pfeffingers In Beitrage zur bayrischen Kirchengeschichte herausgegeben von Lic Hermann Clauss Pfarrer in Gunzenhausen und DDr Karl Schornbaum Dekan in Roth XXXII Band 2 Heft ausgegeben am 15 Juli 1925 Verlag von Junge amp Sohn Erlangen 1925 Heinrich Decker Der Meister von Muhldorf In Das Muhlrad Beitrage zur Geschichte des Inn und Isengaues Band IV Jahrgang 1954 Verlag D Geiger Muhldorf Obb Muhldorf am Inn 1954 Isolde Hausberger Der Meister von Muhldorf der Maler Wilhelm Patzold Dissertation Kunstgeschichte Munchen 1972 Herausgegeben vom Heimatbund Muhldorf a Inn Druck und Verlag D Geiger Muhldorf a Inn 1973 Beatrix Ettelt Schonewald Kanzlei Rat und Regierung Herzog Ludwigs des Reichen von Bayern Landshut 1450 1479 Teilband 1 C H Beck Munchen 1996 ISBN 978 3 406 10681 1 Gabriel Bucelinus Stammtafel der Pfaffinger auch Pfeffinger von Salmanskirchen In Germania topo chrono stemmatographica sacra et profana 4 Bande Augsburg 1655 1678 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Wiguleus Hundt Bayrisch Stammenbuch in drei Teilen und Zusatzen des Archivars Libius Erstdruck in Ingolstadt 1585 1587 bei David Sartorius Unveranderter Nachdruck 1999 und Namensregister 2000 Verlag fur Kunstreproduktion Neustadt an der Aisch Teil III mit den Zusatzen ISBN 3 89557 108 3 S 533 BayHStA Munchen AL 811 BayHStA Munchen AL 22 fol 15 Beatrix Ettelt Schonewald Kanzlei Rat und Regierung Herzog Ludwigs des Reichen von Bayern Landshut 1450 1479 Teilband 1 C H Beck Munchen 1996 ISBN 978 3 406 10681 1 S 351 Anm 33 BayHStA Munchen KAA 670 fol 6 a b Friedrich Gottlieb Canzler August Gottlieb Meissner Fur altere Litteratur und neuere Lexture Quartal Schrift Leipzig Breitkopf 1783 1785 S 47 BayHStA Munchen GU Landshut 395 1 Beatrix Ettelt Schonewald Kanzlei Rat und Regierung Herzog Ludwigs des Reichen von Bayern Landshut 1450 1479 Teilband 2 S 447 a b BayHStA Munchen GU Trostberg 371 495 und 570 a b BayHStA Munchen GU Wasserburg 436 a b Johann Georg Bonifaz Huber Geschichte der Stadt Burghausen in Oberbayern Aus urkundlichen und anderen Quellen bearbeitet J Lutzenberger Burghausen 1862 S 124 Digitalisat G Westermayer Allgemeine Deutsche Biographie Band 25 S 362 ff unter Berufung auf Deutingers Beitrage I Verlag Duncker amp Humblot Leipzig 1875 1912 Nachdruck 1967 1971 Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Hrsg Rochus Freiherr von Liliencron Red a b c d e f Jakob Weichselgartner Salmanskirchen Geschichtlicher Uberblick In Heimatbilder Gesammelte Aufsatze aus der Zeitschrift Der Inn Isengau Watzling 1927 Akten des Benefiziums Salmanskirchen im Ordinariatsarchiv der Erzdiozese Munchen Freising a b Chronik des Benediktinen Frauenstifts Nonnberg zu Salzburg Neuburger Kopialbucher 82 b Oberster Lehenhof 8 fol 160 Obm Gugklperg KGL 1017 fol 45 54 Gabriel Bucelinus Stammtafel der Pfaffinger auch Pfeffinger von Salmanskirchen In Germania topo chrono stemmatographica sacra et profana 4 Bande Augsburg 1655 1678 Beatrix Ettelt Schonewald Kanzlei Rat und Regierung Herzog Ludwigs des Reichen von Bayern Landshut 1450 1479 Teilband 2 S 355 und 447 a b BayHStA Munchen GU Erding 1469 12 Beatrix Ettelt Schonewald Kanzlei Rat und Regierung Herzog Ludwigs des Reichen von Bayern Landshut 1450 1479 Teilband 2 S 355 und 447 Johann Siebmacher Abgestorbene bayrische Adelsgeschlechter In Johann Siebmachers Wappen Buch 6 Band 2 Abteilung S 15 Tafel 18 Herzheimer erschienen in Nurnberg 1701 05 bei Rudolph Helmers a b Beatrix Ettelt Schonewald Kanzlei Rat und Regierung Herzog Ludwigs des Reichen von Bayern Landshut 1450 1479 Teilband 2 S 447 BayHStA Munchen GU Dingolfing 93 jetzt Pfalz Neuburg Varia Neoburgia 1592 BayHStA Munchen GU Biburg 57 Pfalz Neuburg Varia Bavarica 1745 Beatrix Ettelt Schonewald Kanzlei Rat und Regierung Herzog Ludwigs des Reichen von Bayern Landshut 1450 1479 Teilband 2 S 404 BayHStA Munchen GU Trostberg 494 und Beatrix Ettelt Schonewald Kanzlei Rat und Regierung Herzog Ludwigs des Reichen von Bayern Landshut 1450 1479 Teilband 2 S 814 Herrschaft Hohenaschau Urk 318 BayHStA Munchen GU Haag 1373 BayHStA Munchen GU Trostberg 495 und 570 BayHStA Munchen KU Altenhohenau 415 BayHStA Munchen GU Neumarkt 889 BayHStA Munchen GU Landshut 395 1PersonendatenNAME Pfaffinger GentiflorALTERNATIVNAMEN Pfaffinger Gentifler Pfaffinger Gentefler Pfaffinger Genteflor Pfaffinger Gentyflor Pfaffinger Gentiflor Pfeffinger GentiflorKURZBESCHREIBUNG Erbmarschall von NiederbayernGEBURTSDATUM 15 JahrhundertSTERBEDATUM 1503STERBEORT Landshut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gentiflor Pfaffinger amp oldid 235484698