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Die Genetik des Hauskaninchens im Sinne der Rassekaninchenzucht beschaftigt sich vor allem mit der Vererbung ausserer rassetypischer Merkmale besonders der Fellfarbe der Haarlange und Haarstruktur sowie der Korpergrosse des Hauskaninchens Die Vererbung dieser Merkmale wurde vor der Entdeckung der Struktur der DNA durch Zuchtexperimente untersucht Die entsprechende Nomenklatur stammt aus jener Zeit wird aber da praktisch gut handhabbar von Zuchtern und in der entsprechenden Fachliteratur noch immer in dieser Form benutzt Inhaltsverzeichnis 1 Die Erbsymbole und Erbformeln 2 Farbung des Wildkaninchens 3 Vererbung der Fellfarbe 3 1 Albinoserie 3 2 Schwarzserie 3 3 Schwarz Pigmentierung 3 4 Dichte der Pigmentierung 3 5 Wildfarbigkeit Agouti 3 6 Silberung 3 7 Scheckung 3 7 1 Punktscheckung 3 7 2 Platten oder Gurtelscheckung 3 8 Leuzismus 3 9 Die Plattenscheckung und der Leuzismus als Teile der Neuralleistendefektreihe 3 10 Der Breitband Faktor 3 11 Gelbverstarker Die Phaomelaninkontrollreihe 3 12 Die Eumelanin Kontrolle Schwarzverstarker 3 13 Red eyed dilution factor Lutino Faktor 4 Haarstruktur 4 1 Langhaarfaktor 4 2 Kurzhaarigkeit Rexe 4 3 Satin 4 4 Weitere Haarstrukturen beim Kaninchen 4 4 1 Bartkaninchen 4 4 2 Opossum 5 Der Zwergfaktor 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDie Erbsymbole und Erbformeln BearbeitenBedingt durch die Arbeiten von Nachtsheim der entsprechende Untersuchungen in den dreissiger Jahren in Deutschland durchfuhrte wird in Deutschland eine vom internationalen Gebrauch abweichende Bezeichnung der so genannten Erbfaktoren verwendet Die internationale englische Nomenklatur hat sich in Deutschland nicht durchgesetzt obwohl ihre Verwendung auch im Hinblick auf die Vergleichbarkeit mit anderen Tierarten von Vorteil ware In diesem Artikel wird ebenfalls die deutsche Nomenklatur benutzt die internationale parallel dazu angegeben Bei anderen Tierarten Katzen Hunde Farbmaus etc werden homologe Mutationen beobachtet dort wird in aller Regel die englische Nomenklatur verwendet Die verschiedenen fur die Fellfarbung verantwortlichen Gene werden mit Buchstaben gekennzeichnet wobei dominante Allele mit Gross rezessive Allele mit Kleinbuchstaben gekennzeichnet werden siehe dazu auch mendelsche Regeln Der Genotyp des betreffenden Tieres wird in der Regel in Form eines Bruches angegeben dabei stehen die von der Mutter vererbten Genvarianten im Zahler die vom Vater vererbten im Nenner Durch Vergleich der Dominanz der einzelnen Allele kann bekannter Genotyp der Elterntiere vorausgesetzt die Fellfarbe und Haarstruktur vorausgesagt werden Aus Grunden der Ubersichtlichkeit wird die Bruchschreibweise hier nur benutzt wenn Spalterbigkeit angegeben werden soll wenn nicht anders vermerkt wird nach dem Schragstrich das englische Symbol genannt Farbung des Wildkaninchens Bearbeiten nbsp WildkaninchenDie Farbung des Kaninchenfells wird bestimmt durch drei Farbzonen die beim Hineinblasen in ein entsprechend gefarbtes Kaninchenfell als Unter Zwischen und Deckfarbe sichtbar werden Die unterschiedliche Farbung der Hauskaninchen wird dadurch bestimmt ob diese Zonierung uberhaupt ausgebildet wird und welche Pigmente in den einzelnen Zonen vorhanden sind Beim Wildkaninchen bzw wildfarbigen Hauskaninchen findet man eine dunkelblaue Unterfarbe und eine gelbbraunliche Zwischenfarbe Schwarze braune und gelbe Haarspitzen bilden die Deckfarbe Die Bauchunterseite und die Unterseite der Blume sind hell mit blauer Bauchunterfarbe die Ohren sind durch einen dunklen Rand eingefasst Wildfarbigkeitsabzeichen Der Farbung des Wildkaninchens entsprechen die grauen Kaninchenrassen z B Grauer Riese Grauer Wiener im hasengrauen Farbenschlag Vererbung der Fellfarbe BearbeitenDie Gensymbole fur die Fellfarbung des Hauskaninchen verandert nach Schlohlaut und Sandford Merkmal Deutsches Symbol Internationales SymbolAusbildung des Pigmentes Vorhandensein von Tyrosinase volle Ausbildung der Pigmentierung A CDunkelchinchilla ad cch3Chinchilla achi cch2Marder am cch1Russe an chAlbino a cAuspragung von Schwarzdunkeleisengrau Bee Edeisengrau Be Esschwarz normale Auspragung B EJapaner bj ejgelb b eSchwarz Pigmentierung normale Auspragung C Bbraun c bVerdunnungsfaktornormale Pigmentdichte D Dverminderte Pigmentdichte d dWildfarbigkeitsfaktor Agouti wildfarbig normale Farbzonenbildung im Haar G Alohfarbig Abzeichenerhaltung go atnicht wildfarbig einfarbig Zonenbildung des Haares komplett aufgehoben g aSilberungnicht gesilbert p Sigesilbert P1 3 siScheckungNichtscheckung Punkt k enenPunktscheckung K EnEn EnenNichtscheckung Plattenscheckung S DuPlattenscheckung Hollanderkaninchen s1 3 dud duwPigmentierungvolle Pigmentierung X V VvLeuzismus weiss x vBreite der Zwischenfarbe Band normales Band W Wweites Band w wGelbnormales Gelb y kein Symbol vorhandenGelbverstarker Y kein Symbol vorhandenLutinofaktor red eye dilution Wildtyp Lu P Reverdunnt rotes Auge lu p reDer Autor Dr Gerhardt Hochstrasser Wurzburg hat sich um die Weiterentwicklung dieser Symbolik dem deutschen System folgend verdient gemacht und konnte teilweise zeigen dass die bisher vertretenen Auffassungen nicht unbedingt zutreffend sind Im Folgenden werden seine Auffassungen und Anmerkungen parallel zum konventionellen Verstandnis angegeben Albinoserie Bearbeiten Die Albinoserie A engl C ist der Grundfaktor fur die Pigmentierung des Haares Tiere mit diesem Gen im Wildtyp besitzen die volle Fahigkeit Pigment auszubilden Die einzelnen Mutationen dieses Gens fuhren zu einer abnehmenden Pigmentierung des Felles Ursache dafur ist die Ausbildung des Enzyms Tyrosinase Der zunehmende Farbverlust wird besonders deutlich wenn man die Abstufung der Farbung bei wildfarbigen Tieren betrachtet d h Wildkaninchenfarbung Dunkelchinchilla Chinchilla chinchillafarbiger Marder wildfarbiges Russenkaninchen Abzeichen chinchillafarbig Albino Die verschiedenen Mutationsstufen des Gens verkorpern unterschiedliche Verluststufen dieses Enzyms vom teilweisen Verlust Dunkelchinchilla Chinchilla Marder uber die hitzelabile Form Russenzeichnung bis zum vollstandigen Verlust Albino Fur eine detaillierte Darstellung siehe unter Albinismus Demzufolge schlagt Hochstrasser vor diesen Faktor maximale Prasenz maximales Fehlen von Tyrosinase zu nennen Die erste Mutationsstufe dieses Gens ist der Faktor fur Dunkelchinchilla ad cch3 In Deutschland ist keine Kaninchenrasse mit diesem Faktor bekannt es handelt sich um aschgraue Tiere die dunkler als die Standardchinchilla gefarbt sind Der Dunkelchinchillafaktor ist rezessiv gegenuber dem Wildtyp A C aber dominant gegenuber den restlichen Varianten der Albinoserie nbsp GrosschinchillaDer Chinchillafaktor achi cch2 fuhrt bei seinem Trager dazu dass das gelbe Pigment Phaomelanin des Wildkaninchenfells nicht ausgebildet wird Anstelle der gelben Zwischenfarbe tritt ein reinweisses Band das Fell des Kaninchen erscheint dadurch blaulich aschgrau Die Krallen sind dunkel hornfarbig Aufgrund der Ahnlichkeit dieser Fellfarbe mit der des sudamerikanischen Chinchillas erfolgte die Namensgebung der Rasse Typischer Vertreter dieses Mutationstyps sind die Gross und Kleinchinchillakaninchen nbsp Siamfarbenes WidderkaninchenDer Marderfaktor am cch1 ist als alleiniger Faktor in Deutschland ebenfalls nicht als einzelne Rasse anerkannt Standardgemasse Marderkaninchen Typmarder sind spalterbige Tiere die durch Kreuzungen von Russenkaninchen mit den reinerbigen so genannten Dunkelmardern erzielt werden Damit wird deutlich dass diese Mutation zusammen mit dem Russenfaktor und dem Albinofaktor einen intermediaren Erbgang zeigt Bei den Rassetieren ist zusatzlich durch die Aufhebung des Wildfarbigkeitsfaktor g a statt G A keine Zonierung der Fellfarben mehr vorhanden Der Marderfaktor zeigt sich in der Fellfarbe durch eine dunklere Farbung des Kopfes der Ohren der Extremitaten und des Schwanzes Blume Ein breiter Streifen des Ruckens ist ebenfalls dunkler gefarbt Die Unterfarbe des Fells ist blaulich Ist der Marderfaktor mit dem Wildfarbigkeitsfaktore kombiniert entstehen so genannte Chinchillamarder Genetisch zu den Marderkaninchen gehoren die Siamesenkaninchen Die Zeichnung dieser Tiere entspricht der der bekannten Siamkatze mit einer hellen beim Gelbsiamesen hellgelblichen Deckfarbe Schultern und Hinterpartie sind etwas dunkler Die Siamkaninchen besitzen eine dunkle die Augen umfassende Schnauzenzeichnung Maske dunkle Ohren und Laufe die Blume ist ebenfalls dunkel nbsp Kalifornierkaninchen mit der typischen RussenzeichnungDer Russenfaktor an ch im englischen Sprachgebrauch als Himalayan bezeichnet bewirkt teilalbinotische Tiere mit roten Augen Lediglich die Schnauzenpartie Ohren Laufe und Blume sind gefarbt Akromelanismus Beim von der Wildfarbe abgeleiteten Mutationstyp ist die Blumenunterseite hell Dem Standard entsprechende Tiere zeigen einfarbig schwarze blaue oder braune Abzeichen Die dunkle Farbung der Extremitaten wird hervorgerufen durch sogenannte Kalteschwarzung Lediglich die Korperstellen an denen eine Hauttemperatur von unter 35 C andere Angaben 28 C herrscht bilden eine Farbe aus Ursache dafur ist dass bei den betroffenen Tieren eine hitzelabile Form der Tyrosinase ausgebildet wird Aus diesem Grund zeigen Russen und Kalifornier auch bei Aussenhaltung im Winter eine bessere Zeichnung als im Sommer bei besonderer Kalte bildet sich besonders bei alteren Tiere auch eine dunkle Zone an den Augen bei Hasinnen auch an der Wamme aus Wird einem Tier mit Russenfaktor im Winter ein Teil des Felles geschoren wachst dort dunkles Haar nach der entstandene Fleck verschwindet beim nachsten Haarwechsel Die Jungtiere der genannten Rassen werden reinweiss geboren die Ausbildung der Zeichnung erfolgt erst nach Verlassen des Nestes Sind die Jungtiere wahrend der Saugeperiode Kalte ausgesetzt entsteht haufig ein grauer Anflug des Felles der beim Fellwechsel verschwindet nbsp Albinotisches HermelinkaninchenDie Endstufe der Albinoserie ist der Albinofaktor a c Tiere die diesen Erbfaktor besitzen bilden keine Pigmente aus da ihnen die Tyrosinase vollstandig fehlt Das Fell erscheint dadurch reinweiss Da auch die Iris des Auges nicht gefarbt ist erscheint durch das Durchscheinen der Blutgefasse des Augenhintergrundes das Auge rot Typische Vertreter dieses Mutationstyp sind der Weisse Neuseelander und das Hermelin Rotauge Schwarzserie Bearbeiten Das in der deutschen mit B in der internationalen Literatur mit E fur Extension Locus bezeichnete Gen steuert die Auspragung des schwarzen Pigmentes Eumelanin im Kaninchenhaar Mutationen dieses Gens fuhren entsprechend zur Verstarkung oder Verdunnung von Schwarz im Erscheinungsbild Dunkeleisengrau Bee engl Ed und Eisengrau Be Es sind Mutationen die gegenuber dem Wildtyp B E einen dominanten Erbgang zeigen Die Tiere zeigen die Wildfarbigkeitsabzeichen sind jedoch deutlich dunkler gefarbt Dunkeleisengraue Tiere sind fast schwarz Eisengraue Tiere besitzen am ganzen Korper eine dunkle Deckfarbe die Bauchfarbe ist nur geringfugig heller Die Zwischenfarbe und der Genickkeil sind nur angedeutet Wahrend dunkeleisengrau in Deutschland bei keiner Rasse als Farbenschlag zugelassen ist sind eisengraue Tiere als Farbschlage zum Beispiel beim Deutschen Riesen dem Grauen Wiener und den grauen Farbenzwergen zugelassen Dunkeleisengrau ist dominant gegenuber eisengrau beide sind intermediar gegenuber dem Wildtyp siehe hierzu auch den von Hochstrasser vermuteten Schwarzverstarkerfaktor Der Wildtyp B E ist verantwortlich fur die normale Auspragung des schwarzen Pigmentes im Fell In Kombination mit dem Wildtyp der ubrigen Farballele ergibt sich das wildgraue Kaninchenfell Diese Fellfarbe findet sich bei allen wildgrauen Farbschlagen Es muss an dieser Stelle bemerkt werden dass in der Zuchterpraxis die grauen Farbschlage nicht im notwendigen Mass getrennt gehalten werden sodass Unklarheiten und Ubergange moglich sind s auch Gelb und Schwarzverstarkerreihe nbsp Burgunderkaninchen nbsp SachsengoldDie Farbung der Japanerkaninchen Englisch Harlequin bj ej stellt ebenfalls eine Mutante der Schwarzserie dar In dieser Mutation wird das schwarze Pigment ungleichmassig im Haarkleid verteilt sodass ein schwarz gelb geschecktes Fell entsteht Die Verteilung der Flecken kann dabei sowohl in einer kleinen verteilten Struktur auftreten realisiert beim Rhonkaninchen dort als weisse Flecken da in Kombination mit den Chinchillafaktor oder als grossere Farbfelder wie beim standardgemassen Japanerkaninchen In der ursprunglichen Auspragung Japanerfaktor kombiniert mit dem Wildtyp der ubrigen Allele gehorten auch grauweisse Flecken zum Erscheinungsbild des Tieres Weiss wurde allerdings bis auf die Bauchfarbe weitgehend verdrangt Es werden heute Tiere im Genotyp mit der Kombination des Japanerfaktors und dem Einfarbigkeitsfaktor g a angestrebt Der Japanerfaktor verhalt sich rezessiv gegenuber dem Wildtyp Die Endstufe der Reihe stellen gelbwildfarbige Tiere b e dar die bei einigen Rassen als Farbenschlag zugelassen sind Diese Mutation ist in Kombination mit anderen Faktoren so als Burgunderkaninchen y1 laut niederlandischem Standard ohne zusatzlichen Gelbverstarker bzw Roter Neuseelander y1 3 mit zusatzlichem Gelbverstarker oder als Gelbsilber mit zusatzlicher Silberung des Felles P1 3 si beteiligt In Kombination mit weiteren Farbfaktoren ist b e auch an der Zeichnung diverser anderer Rassen z B beim Thuringer zusammen mit g a beteiligt Schwarz Pigmentierung Bearbeiten Von diesem Gen welches die Anlage des schwarzen Pigmentes bestimmt ist neben dem Wildtyp C engl B die Mutation fur das Fehlen des schwarzen Pigmentes c b bekannt In diesem Fall entsteht ein braunwildfarbiges Tier d h die Zonierung der Farbverteilung im Haar bleibt erhalten allerdings erscheint das Tier braun In Kombination mit dem Faktor g a Zonierung des Haares aufgehoben entsteht die gleichmassig braune Farbe des Havannakaninchens in Kombination mit dem Silberfaktor P1 3 si die Farbe des Braunsilberkaninchens Der parallele Genort beim Menschen verursacht Oculocutanen Albinismus Typ 3 wird auch als Braun Locus bezeichnet und ist im Artikel Albinismus beschrieben Dichte der Pigmentierung Bearbeiten nbsp Marburger FehDieser Faktor der im Ubrigen im deutschen wie im englischen Symbolsystem mit D fur Dilute Gen bezeichnet wird auf doppelte Symbolik wird deshalb hier verzichtet bestimmt die Dichte der Pigmente im Kaninchenhaar Seine Mutation zu d bewirkt durch unregelmassige Verteilung und Verklumpung eine Verdunnung des Pigments und eine Veranderung der Fellfarbe zu blauwildfarbig Diese Farbe zeigen zum Beispiel das Perlfehkaninchen und der Blaugraue Wiener Wird diese Mutante mit dem Verlust der Farbzonenbildung kombiniert g engl a entsteht die sattblaue Farbe des Blauen Wieners Kommt dazu noch die Mutante c b wird die hellblaue Farbe des Marburger Feh erreicht Wildfarbigkeit Agouti Bearbeiten nbsp Wildfarbenes KaninchenDer Wildfarbigkeits oder Agoutifaktor G A bestimmt die Zonenverteilung der Pigmente im Haar Die englische Bezeichnung dieses Faktors leitet sich vom Aguti ab Ist der Wildfarbigkeitsfaktor in seiner ursprunglichen Form G A vorhanden zeigt das Tier die typischen Wildfarbigkeitsmerkmale Dreizonige Farbverteilung des Haares auf dem Rucken sowie die typischen Wildfarbigkeitsabzeichen Weisse Bauch und Blumenunterseite Innenseite der Schenkel und Kinnbackeneinfassung und braunlicher Genickkeil Die Sprenkelung der Ruckenfarbe setzt sich als schwarz weiss gesprenkelte Oberseite auf der Blume fort Ist der Wildfarbigkeitsfaktor mit Mutationen der anderen Farballele kombiniert ergeben sich die dort beschriebenen Zeichnungsbilder nbsp Lohfarbenes Kaninchen nbsp Einfarbigkeitsfaktor bei schwarzer GrundfarbeDie erste Mutationsstufe des Wildfarbigkeitsfaktors ist die Lohfarbung go engl at von tan Bei dieser Mutation ist die Zonenbildung des Haares aufgehoben Sind alle anderen Farballele im Wildtyp vorhanden ergibt sich eine schwarze Farbe des Fells Die helleren Wildfarbigkeitsabzeichen bleiben als weisse oder cremefarbene Abzeichen erhalten In dieser Form ist die Lohfarbe nicht als Farbenschlag vertreten die Lohkaninchen besitzen zusatzlich den Gelbverstarker y1 3 der zu einer leuchtenden gelben bis roten Bauchunterfarbe fuhren In Kombination mit dem Chinchillafaktor achi cch2 entsteht die Zeichnung des Weissgrannenkaninchens Nach Hochstrasser sollte dieser Faktor statt Lohfaktor besser Abzeichenerhaltungsfaktor genannt werden da das typische an dieser Mutation die Erhaltung der Wildfarbigkeitsabzeichen ist wahrend die das Lohkaninchen kennzeichnende gelb rote Lohfarbe durch die Wirkung des Gelbverstarkers hervorgerufen wird Im Zustand g a ist die Zonierung der Fellfarbe vollstandig aufgehoben das Kaninchen ist einfarbig In Kombination mit den ubrigen Allelen im Wildtyp resultieren rein schwarze Tiere Alaska Schwarzer Wiener Mutation der ubrigen Farbfaktoren fuhrt zu zunehmend heller gefarbten einfarbigen Tieren vom blau des Blauen Wieners ABCdg aBCdeE uber das hellere Blau des Marburger Feh ABcdg abCdE zur Sandfarbe des Separatorkaninchens Abcdg abCde Silberung Bearbeiten Unter Silberung versteht man das Auftreten einzelner mehr oder minder gleichmassig im Fell verteilter Haare mit pigmentloser Spitze die dem Fell zusammen mit den normalen schwarz gespitzten Grannen eine silberartiges bereiftes Aussehen geben Jungtiere der betreffenden Rassen werden ohne diese Silberung geboren sie erscheint im Laufe des ersten Lebensjahres mit den Haarwechseln Die Mutation P1 3 si ist dominant gegenuber der Nichtsilberung p Si Die Silberung ist eine der altesten beim Kaninchen bekannten Mutationen und bereits in englischen Schriften aus dem 17 Jahrhundert beschrieben Die Vererbung der Silberung ist nicht vollstandig verstanden Sandford Scheckung Bearbeiten Es gibt mindestens zwei verschiedene Allele die die Scheckung des Kaninchen bestimmen Man unterscheidet zwischen der Punktscheckung wie bei der Deutschen Riesenschecke oder Englischen Schecke Ein anderer Typ der Scheckung stellt die Gurtel oder Plattenscheckung dar die bei den Hollanderkaninchen auftritt Die beiden Faktoren unterscheiden sich in ihrer Wirkung wahrend der Punktscheckenfaktor dadurch wirkt dass wahrend der Embryonalentwicklung ein zu spates Abwandern von Melanoblasten aus der Neuralleiste erfolgt wobei durch die inzwischen eintretende Verhartung der Hautschichten keine Einlagerung in die Haarwurzeln als Melanozyten mehr erfolgen kann und das Haar entsprechend farblos bleibt Bei der Plattenscheckung dagegen unterbleibt durch oberflachliche Defekte der Neuralleiste die Bildung von Melanoblasten die ansonsten den Blutgefassen folgend in die Hautflachen und damit die Haarwurzeln einwandern und dort als Melanozyten die Pigmentbildung durchfuhren Punktscheckung Bearbeiten nbsp PunktscheckungPunktscheckung k engl en zeigt sich in reinerbiger Form durch ein kaum gezeichnetes Tier die so genannten Hellschecken die im Wesentlichen weiss mit nur wenig dunkler Zeichnung sind Zuchterausdruck Chaplin Die Mutation fur Scheckung K En zeigt einen intermediaren Erbgang mit dem Wildtyp k en In den im Standard zugelassenen Rassen liegt Punktscheckung stets in Kombination mit Einfarbigkeit vor Eine Ausnahme bildet die Rheinische Schecke die eine Kombination aus Japanerzeichnung und Punktscheckung darstellt Zur besseren Ubersichtlichkeit wird in den weiteren Ausfuhrungen von der Kombination mit Einfarbigkeit g a ausgegangen Die als standardtypisch definierten Tiere sind spalterbig Paarung solcher Tiere untereinander ergibt gemass der Mendel schen Regeln 25 einfarbige Tiere 50 Typschecken und 25 Hellschecken Prinzipiell ergibt eine Verpaarung von einfarbigen Tieren mit Hellschecken 100 Typschecken Allerdings ist der Faktor fur Punktscheckung mit einem so genannten Lethalfaktor nach Majaura besser Semilethalfaktor verknupft der dazu fuhrt dass Hellschecken eine deutlich verminderte Lebensfahigkeit aufweisen Aus Grunden des Tierschutzes wird deshalb empfohlen bevorzugt Paarungen zwischen einfarbigen Tieren und Typschecken vorzunehmen um das Auftreten reinerbiger Hellschecken zu vermeiden Allerdings gibt es auch Literaturhinweise dass diese Semilethalfaktoren die offenbar vor allem zu Problemen im Verdauungstrakt fuhren durch geeignete Ernahrung fur das Einzeltier und fur die Rasse durch entsprechende Selektion uberwunden werden konnten Die Zeichnung der Typschecken ist im Wesentlichen gekennzeichnet durch Schnauzenzeichnung Schmetterling Backenpunkte vollstandig gefarbte Ohren einen Aalstrich der sich bis zur Oberseite der Blume zieht und die Seitenflecken gebildet die als Band wie bei der Englischen Schecke oder als einzelne Punkte wie bei der Riesenschecke ausgebildet sein konnen Die in den Rassestandards geforderten Idealzeichnungen werden auch bei Typenschecken nicht von allen Tieren erreicht Schlohlaut gibt an dass auch die Zeichnung der Mecklenburger Schecke auf die Wirkung des Punktscheckenfaktors zuruckzufuhren ist Platten oder Gurtelscheckung Bearbeiten nbsp Jungtier mit typischer HollanderzeichnungPlattenscheckung Deutsches Symbol S engl Du von dutch hollandisch fur Nicht Scheckung und s1 3 engl dud dunkel und duw hell fur verschiedene Typen der Scheckung Die Mutanten sind nicht vollstandig rezessiv gegenuber Nichtscheckung die Vererbung ist nicht vollstandig geklart laut Sandford sind wahrscheinlich mehrere auch modifizierende Gene beteiligt Die Scheckung zeigt sich in Form der Hollanderzeichnung in mehr oder weniger standardgemasser Auspragung beim Hollanderkaninchen in unterschiedlicher Kombination mit den funf Farballelen die zur grossen Zahl der Farbenschlage fuhrt sowie in extremer Auspragung beim Hototkaninchen bei dem die weissen Flecken bis auf die schwarzen Augenringe den kompletten Korper des Tieres bedecken Nach Hochstrasser sollte dieser Faktor Neuralleistendefektfaktor genannt werden zu den Hintergrunden der Entstehung von Scheckungen siehe Artikel Scheckung Zu beachten ist dabei dass die Nummerierung der Plattenscheckungsfaktoren nicht einzelnen sich summierenden Genen sondern unterschiedliche Mutationsstufen des Faktors entsprechen Leuzismus Bearbeiten nbsp Leuzistisches KaninchenNormalerweise besitzen Kaninchen auch Albinos den Faktor fur Farbbildung X englisches Symbol V Das englische Symbol bezieht sich auf das Weisse Wienerkaninchen Vienna White als dem bekanntesten Trager der mutierten Form x v die zur Nichtausbildung von Pigment fuhrt Allerdings bleiben im Gegensatz zum Albino die Augen gefarbt Ein weiterer Vertreter dieser Mutation ist das Hermelinkaninchen im blauaugigen Farbenschlag der also sein weisses Fell einer vollig anderen genetischen Ausstattung verdankt als das albinotische rotaugige Hermelinkaninchen Kreuzungen zwischen Albinos und leuzistischen Kaninchen ergeben eine gefarbte Nachkommenschaft da die Nachkommen der F1 Generation vom leuzistischen Elternteil den dominanten Faktor A C und vom albinotischen Elternteil den Faktor X V mitbringen Der Leuzismus verhalt sich intermediar mit dem Wildtyp die Nachkommen besitzen in der Regel weisse Abzeichen an Schnauze oder Laufen Die Plattenscheckung und der Leuzismus als Teile der Neuralleistendefektreihe Bearbeiten Folgt man Hochstrasser existiert kein Leuzismusfaktor X V beim Kaninchen sondern dieser Faktor ist als weitere Mutation bis zum totalen Pigmentverlust der Plattenscheckungsreihe aufzufassen Die Abstufung dieser Neuralleistendefektreihe sieht damit folgendermassen aus S vollstandige Ausbildung des Pigmentes sa sb sc sd erste Anzeichen fur Scheckung in Form einzelner weisser Haare weisse Buschel Stirnfleck etc si ideale Ausbildung der Hollanderzeichnung sn unbekannte Mutationsstufen des Gens die zu starker Scheckung mit vollstandigem Uberwiegen von Weiss fuhren z B beim Hotot und Husumer Blauauge sx vollstandiger Verlust des Pigmentes wie beim Weissen Wiener sxe weitere Mutationsstufe die beim Weissen Wiener neben dem vollstandigen Pigmentverlust daruber hinaus zu Epilepsie fuhrt Eine interessante Synthese der Hochstrasserschen Arbeiten gibt Majaura der die angefuhrten Modifizierungsfaktoren quasi ordnet Neben der von Hochstrasser postulierten Schwarzverstarkerreihe und den schon langer bekannten Gelbverstarker und Hollanderscheckungsreihe gibt dieser Autor noch einen Faktor Z an dessen Mutationen die Starke und die Auspragung der Punktscheckung bestimmen von blanknasigen Schecken uber die typische Scheckung der Punktscheckenrassen bis zur Mantelzeichnung Da bei anderen Tierarten mehrere unterschiedliche Gene fur Leuzismus und Scheckungen verantwortlich sein konnen ist es unwahrscheinlich dass es sich bei all diesen Scheckmustern um Mutationen desselben Gens handelt Ausserdem liegen laut Castle die Gene fur Leuzismus und Plattenscheckungen auf verschiedenen Chromosomen 1 Der Breitband Faktor Bearbeiten Dieser die Breite der Zwischenfarbe bestimmende Faktor wird in beiden Symbolsystem mit W bzw in der Mutation breites Band mit w bezeichnet Aus diesem Grund wird auch hier auf die doppelte Angabe der Symbole verzichtet Der Wildtyp W bezeichnet die normale Ausbildung der Zwischenfarbe w fuhrt zur Verbreiterung des Bandes eine entsprechende Rasse ist dem Verfasser nicht bekannt Sandford gibt fur die im englischen System w genannte Mutante die deutsche Entsprechung y1 3 an Gemass den von Rudolph Kalinowski und Schlohlaut gemachten Angaben ist der Gelbverstarker im englischen System nicht aufgefuhrt Gelbverstarker Die Phaomelaninkontrollreihe Bearbeiten nbsp Roter Neuseelander die Fellfarbung zeigt deutlich die Wirkung des Gelbverstarkers Verstarkte Auspragung der gelben bzw roten Farbe im Kaninchenfell wird im deutschen System mit y1 3 bezeichnet im englischen System fehlt dieser Faktor Der Niederlandische Rassestandard der zu jeder Rasse die englischen und deutschen Erbformeln angibt verwendet das y Symbol bei den entsprechenden Rassen auch im englischen System Der unmutierte Typ wird mit Y bezeichnet Zu finden ist dieser Faktor bei Hasenkaninchen und Deilenaar Er sorgt fur eine satte kastanienbraune Farbung des wildfarbigen Fells Gelbwildfarbige Einfarbigkeit angestrebt Rassen mit zusatzlichen Gelbverstarkern sind Sachsengold und Roter Neuseelander Dem Lohkaninchen geben Gelbverstarker die leuchtende Lohfarbe Wie Hochstrasser zeigen konnte sind die Gelbverstarkervarianten dominant gegenuber dem Wildtyp und mussten mit grossen Buchstaben gekennzeichnet werden Teilweise wird diesem Vorschlag in der Fachliteratur gefolgt Der Wildtyp wird dabei mit Y1 die Mutationstufen die zur verstarkten Auspragung der gelbroten Farbe fuhren werden mit Y2 Y3 etc gekennzeichnet Da Gelbverstarker ublicherweise nur aufgefuhrt werden wenn sie fur die Farbung der jeweiligen Kaninchen relevant sind ist kaum mit Missverstandnissen zu rechnen In diesem Artikel und den Artikeln zu den einzelnen Kaninchenrassen wird der konventionellen Darstellung gefolgt Im Gegensatz zu der haufig zu findenden Darstellung wonach die gelbroten Rassen scheinbar unterschiedliche Mengen dieser Gelbverstarker besitzen sollen konnte Hochstrasser nachweisen dass es sich um Allele d h Mutationsstufen eines Gens handelt das heisst dass sich Rassen mit der unterschiedlichen Gelb oder Rotfarbung nicht in der Zahl der Gelbverstarker sondern in der Mutationsstufe des Gens unterscheiden Es handelt sich um Allele der Phaomelaninkontrollreihe d h das Gen kontrolliert die Einlagerung des Farbstoffs Phaomelanin in das Haar der Kaninchen Die Eumelanin Kontrolle Schwarzverstarker Bearbeiten Hochstrasser erklart die unterschiedlichen Auspragungen von wildfarbigen Kaninchen in Form der Farbschlage Hell Hasen und Dunkelgrau bei nach Nachtsheim gleicher Erbformel ABCDG mit dem Vorhandensein eines Faktors fur die Kontrolle des schwarzen Pigments Eumelanin der in Analogie zur Phaomelaninreihe Gelbverstarker als Schwarzverstarker bezeichnet wird als Symbol wird dafur E vorgeschlagen Auch hier wird der Wildtyp mit E1 die ihm gegenuber dominanten Mutanten als E2 E3 etc angegeben Hochstrasser erklart mit diesem Schwarzverstarkerfaktor auch die Farbschlage Eisengrau und Dunkeleisengrau die in der bisherigen Systematik als Mutanten der Schwarzserie Bee und Be nach Nachtsheim Ed und Es nach der internationalen Systematik betrachtet wurden Analog dazu werden auch rezessive Formen in Form einer Schwarzverminderung e1 e2 etc Red eyed dilution factor Lutino Faktor Bearbeiten Diese Mutation ist erst in neuerer Zeit aufgetreten laut Regitz 1985 in Danemark Tiere mit dieser Mutation zeigen ein recht helles gelbwildfarbiges Fell vergleichbar einem hellen Burgunder oder der Grundfarbe des Gelbsilbers Die Zucht in den skandinavischen Landern erfolgt in den Farbschlagen shadow cremegelbe Deckfarbe mit lichtem blau Unterfarbe und Wildfarbigkeitsabzeichen helles blau und lutino mit gelber bis oranger Deckfarbe und weissen bis cremefarbigen Bauch und Wildfarbigkeitsabzeichen zitiert nach Regitz Regitz gibt als Symbol fur den Verdunnungsfaktor beim Kaninchen u an anderer Stelle lu an Wildtyp dann U bzw Lu Bemerkenswert ist dass diese Mutante rote Augen analog einem Albino zeigt wenn auch nicht komplett pigmentlos Die Mutation konnte in Kombination mit den bisher bekannten Farballelen die Zucht neuer Fellfarben beim Kaninchen ermoglichen Rudolph und Kalinowski zitieren bereits 1982 eine Arbeit von Fox in Handbook of Genetics 1975 und fuhren die englischen Symbole Re fur normale Farbausbildung und re fur Aufhellung und rote Augen an machen aber keine weiteren Angaben Beim Menschen entspricht diese Mutation dem Oculocutanen Albinismus Typ 2 und wird Artubergreifend als Rosa Augen Serie bezeichnet 1960 wurde von einer 1949 erstmals in Bremen beobachteten Mutation berichtet die rote Augen ohne Aufhellung der Fellfarbe bewirkte und mit ra symbolisiert wurde Haarstruktur BearbeitenFaktoren zur Haarbildung verandert nach Schlohlaut und Sandfort Merkmal Deutsches Symbol Internationales SymbolLanghaarNormalhaar V LLanghaar Angora v lKurzhaarNormalhaar Rex R1Rex Kurzhaar rex r1Normalhaar Dek R2Deutsch Kurzhaar dek r2Normalhaar Nok R3Normannen Kurzhaar nok r3Satin Seidenhaar Normalhaar Sa SaSatinhaar sa saBartbildungkeine Bartbildung Bartbildung Mahne Langhaarfaktor Bearbeiten nbsp Langhaariges Kaninchen vermutlich ein Fuchszwerg nbsp AngorakaninchenDer Langhaarfaktor Deutsch V bzw in der Mutation v Englisch L bzw l tritt beim Angora und beim Fuchskaninchen einschliesslich der Zwergformen auf Wahrend das Haar beim Angora standig nachwachst und geschoren wird unterliegt das lange Haar des Fuchskaninchens dem auch der angoratypische Ohrbehang fehlt dem normalen Fellwechsel und muss nicht geschoren werden Da bei der Herauszuchtung des Fuchskaninchens Angoras verwendet wurden wird die Langhaarigkeit der Fuchskaninchen auf denselben Langhaarfaktor wie beim Angora zuruckgefuhrt was nach Schlohlaut allerdings auch angezweifelt wird Kurzhaarigkeit Rexe Bearbeiten Hauptartikel RexkaninchenEs sind mindestens drei Genloci bekannt die beim Kaninchen zur Kurzhaarigkeit Rex Fell fuhren Laut Literatur sind diese Tiere phanotypisch nicht zu unterscheiden fuhren aber bei Kreuzung untereinander in der F1 Generation zu normalhaariger Nachkommenschaft Die heute zumindest in Deutschland laut Sandfort auch in Grossbritannien zu findenden Rexkaninchen gehoren alle zum Castor Rex Typ rex engl r1 Allerdings beschreibt Joppich der die deutschen Kurzhaarkaninchen dek r2 selbst gezuchtet hat dass Unterschiede zum franzosischen Rex insofern bestanden als dass die Deutsch Kurzhaar am ganzen Korper persianerartig gelockt war Die Tiere dieser Linie wurden auch Nachtsheim zur Verfugung gestellt Die Rasse ist offenbar bereits in den dreissiger Jahren wieder ausgestorben Joppich erwahnt in diesem Zusammenhang einen Astrex oder Astrachanrex mit ahnlich gekrauselter Haarstruktur Auch dieser Typ ist offenbar ausgestorben Zu welchem der drei Kurzhaartypen sie gehorten oder ob sie eine weitere Mutation darstellten ist nicht bekannt Sandford erwahnt diesen Astrex ebenfalls allerdings auch dort als wahrscheinlich ausgestorben Der Normannenrex nok r3 war in Frankreich als Mutation in Zuchten grosser Russenkaninchen hervorgegangen Obwohl Joppich diese Tiere in Haarstruktur und Gesundheit als den Castor Rexen und dem Deutschen Kurzhaar fur uberlegen beschreibt ist auch diese Rasse offenbar ausgestorben Vor wenigen Jahren ist eine als Astrex Kaninchen bezeichnete Rasse in Kanada aufgetaucht ob diese Tiere mit den ursprunglichen Astrachan Rexen identisch ist ist unbekannt Satin Bearbeiten Hauptartikel SatinkaninchenDie Satinstruktur des Kaninchenhaares ist eine Mutation des normalen Faktors Sa engl ebenfalls Sa zu sa Das Haar der Tiere hat eine normale Lange allerdings eine besonders weiche seidenartige Struktur Name die auch zu einer leicht veranderten Erscheinung der Fellfarbe fuhrt Weiss wird zu Elfenbein Das Fellhaar der Satin ist ca 3 5 cm lang die Grannen sind fein und uberragen das Haar nur wenig Das Unterhaar ist sehr dunn Das einzelne Haar ist von einem dunnen durchsichtigen mit sehr feiner schuppen oder schindelartiger Oberflachenhautchen uberzogen Durch die besondere Haarstruktur werden die Fellfarben beim Satinkaninchen besonders deutlich sichtbar Weitere Haarstrukturen beim Kaninchen Bearbeiten Bartkaninchen Bearbeiten nbsp Belgisches BartkaninchenBartkaninchen genetisch identisch mit Lowenkopfchen zeigen eine deutliche Bart oder Mahnenbildung d h die Haare am Kopf und der Unterseite des Rumpfes sind deutlich langer Vertreter dieses Typs ist das Belgische Bartkaninchen Opossum Bearbeiten Bei Sandford und Joppich wird das Opossumkaninchen erwahnt Sandford beschreibt es als Rexkaninchen dessen ganzer Korper mit gekrauselten weissgespitzten Haaren bedeckt ist die rechtwinklig vom Korper abstehen und dem Tier ein wolliges Aussehen geben Der Autor erwahnt auch dass der Opossumcharakter rezessiv zum normalen Rex vererbt wird rex r1 Das bei Joppich erwahnte Opossumkaninchen ist ebenfalls eine Weiterzuchtung Rex Kaninchen hier aus Deutsch Kurzhaar dek r2 eine Weiterzucht scheint nicht erfolgt zu sein Folgt man der bei Sandford dargestellten Entwicklung des britischen Opossumkaninchens handelt es sich bei dieser Mutation um eine Kombination eines der Kurzhaarfaktoren mit dem Langhaarfaktor Der Zwergfaktor Bearbeiten nbsp Homozygoter Zwerg aus der Verpaarung zweier Zwergkaninchen dw dw nicht lebensfahig Die Erscheinung der bekannten Zwergkaninchen Hermelin und Farbenzwerge mit dem gedrungenen Korperbau und den kurzen eng zusammenstehenden straff aufrechten Ohren wird hervorgerufen vom Zwergfaktor Dw Wildtyp bzw dw in der Mutation die einen intermediaren Erbgang zeigen Die Typzwerge stellen einen spalterbigen Genotyp Dw dw dar Die Verpaarung dieser Tiere untereinander ergibt 25 grossere im Typ nicht dem Hermelinkaninchen entsprechende Kaninchen mit etwas langeren Ohren untypischer grosser Farbenzwerg Dw Dw 50 Typzwerge Dw dw und 25 reinerbige Tiere vom Typ dw dw die allerdings nicht lebensfahig sind und bereits bei der Geburt ein deutlich geringeres Gewicht aufweisen Einige Autoren verwenden die Symbolik umgekehrt Wildtyp dw Zwergwuchs Dw Der Zwergfaktor ist somit ein homozygoter Letalfaktor Die neben den Farbenzwergen gezuchteten Zwergwidderkaninchen besitzen den Zwergfaktor in seiner mutierten Form nicht Siehe auch BearbeitenFellfarben der Pferde Genetik der Pferdefarben Fellfarben der Katze FellfarbeLiteratur BearbeitenWilliam E Castle Paul B Sawin Contributions to the genetics of the domestic rabbit Carnegie institution of Washington 1932 Friedrich Karl Dorn Gunther Marz Hrsg Rassekaninchenzucht Ein Handbuch fur den Kaninchenhalter und zuchter 7 Auflage Neumann Neudamm Melsungen 1989 ISBN 3 7888 0569 2 Lizenzausgabe des Neumann Verlags Leipzig Radebeul Wolfgang Rudolph Tassino Kalinowski Das Hauskaninchen Neue Brehm Bucherei Band 555 Westarp Wissenschaftsverlag Gesellschaft Hohenwarsleben 2007 ISBN 978 3 89432 857 3 W Schlohlaut Das grosse Buch vom Kaninchen 2 Auflage DLG Verlag 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Kaninchen 12 1999 ISSN 0941 0848 G Hochstrasser Die Varianten der Farbe Wildkaninchengrau und deren symbolische Darstellung I In Kaninchen 6 1998 ISSN 0941 0848 G Hochstrasser Die Varianten der Farbe Wildkaninchengrau und deren symbolische Darstellung II In Kaninchen 7 1998 ISSN 0941 0848 G Hochstrasser Die Varianten der Farbe Wildkaninchengrau und deren symbolische Darstellung III In Kaninchen 8 1998 ISSN 0941 0848 G Hochstrasser Farbungsfaktoren bei wild kaninchen grauen Rassen In Das Blaue Jahrbuch 2000 Ein praktischer Wegweiser fur den Kaninchenzuchter Oertel und Sporer Reutlingen 2000 S 251 260 G Hochstrasser Der x Faktor und die s Faktoren sind Teile derselben s Reihe der Neuralleistendefektreihe In Das Blaue Jahrbuch 2000 Ein praktischer Wegweiser fur den Kaninchenzuchter Oertel und Sporer Reutlingen 2002 S 308 326 G Hochstrasser Dominante Gelbverstarkerfaktoren als Allele der Phaomelaninkontrollreihe In Der Kleintierzuchter Kaninchen 2 2006 ISSN 1613 6357 H Majaura Uber Farbverstarker und Modifikationsgene In Der Kleintierzuchter Kaninchen 1 2005 ISSN 1613 6357 H Majaura Hermelinkaninchen Beliebte und umstrittene Kobolde In Kleintierzuchter Kaninchen 24 2006 ISSN 1613 6357 J Kapp Chinchillafarbige Marderkaninchen In Kaninchen 10 1999 ISSN 0941 0848 K Magnussen Erblicher isolierter Augenalbinismus mit Nystagmus und Kopfpendeln beim Kaninchen im Vergleich mit den entsprechenden Anomalien beim Menschen In Graefe s Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology Band 161 Nr 5 1960 S 502 518 doi 10 1007 BF00683788Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaninchenfellfarben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kaninchenwissen de Kaninchenfarben Datenbank Suche nach Kaninchen in einer bestimmten Farbe oder stelle selbst welche einEinzelnachweise Bearbeiten William E Castle Paul B Sawin Contributions to the genetics of the domestic rabbit Carnegie institution of Washington 1932 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Genetik des Hauskaninchens amp oldid 232701553