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Als Genetik der Pferdefarben werden die Auswirkungen der genetischen Faktoren auf die Farbgebung von Pferden bezeichnet Fur jede Farbvariante werden dabei die Farbe des Deckhaars des Langhaars der Augen und der Haut betrachtet Inhaltsverzeichnis 1 Erste historische Einteilungen auf Grund des Phanotyps 1 1 Lethal White Overo 2 Molekulargenetische Forschung 3 Die Steuerung der Farbstoffproduktion 3 1 Agouti 3 2 Extension 3 3 Weitere Mutationen die die Steuerung der Melaninsynthese betreffen 3 4 Ubersicht uber Gene die die Melaninsynthese steuern 4 Albinismusspektrum Mutierte Eiweisse der Melaninsynthese 4 1 Ubersicht uber die Veranderung der Grundfarben durch Gene des Albinismusspektrums 5 Leuzistische Farbgene 6 Andere Farbgene 7 Gesundheitliche Auswirkungen von Farbgenen 8 Farbe des Wildpferdes 9 Siehe auch 10 Anmerkungen zur Genforschung am Pferd 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseErste historische Einteilungen auf Grund des Phanotyps BearbeitenIm Gegensatz zu der Namensgebung fur die Fellfarben der Pferde die fruher rein auf dem ausseren Anschein dem Phanotyp beruhte ohne dass man ausreichendes Wissen uber genetische Zusammenhange besass und die auch heute noch fur die Farbbenennung in den Papieren des Pferdes verwendet wird unterscheidet man in der Pferdezucht insbesondere in der Farbzucht heute nach den genetischen Grundlagen dem Genotyp der Pferdefarben Die Farbzucht erfolgt weitgehend unabhangig von der Zucht der Pferderasse Es konnen also alle Farbschlage grundsatzlich bei allen Rassen auftreten sofern der jeweilige Zuchter sie nicht durch eine besondere Auswahl fordert oder zu unterdrucken versucht Um jedoch vorneweg das Wichtigste zu verstehen hier eine kleine Referenztabelle Begriff ErklarungEumelanin schwarzes PigmentPhaomelanin rotes PigmentLocus Stelle auf dem Chromosom welche von einem Gen eingenommen wird Allele Einzahl Allel Gene die den gleichen Locus besetzen und den gleichen Charakter beeinflussen homozygot reinerbig Genkombination aus zwei gleichen Buchstabenformen heterozygot mischerbig Genkombination aus zwei verschiedenen Buchstabenformen Bereits im Jahre 1912 legte Adolf Richard Walther anhand der Stutbucher von Lipizza Trakehnen Salzburg und Westpreussen die Grundlage fur eine genetische Einteilung der Pferdefarben Da in den Stutbuchern Farbvariationen zur Basisfarbe des Pferdefelles wie beispielsweise im Falle des Fuchses die Varianten Dunkelfuchs Kohlfuchs Lichtfuchs zu finden sind beschrankten sich seine Ergebnisse auf die Vererbung der Grundfarben und ihrer wichtigsten Variationen Walther fuhrte die Pferdefarben auf die Kombination von funf Faktorenpaaren zuruck Faktor Gen Auswirkung Vererbung Uberlagerung BeschrankungRotung rot A Gelbfarbung dominant B Schwarzung D Schimmelung E Scheckung a Rotfarbung rezessivSchwarzung rapp B Schwarzfarbung dominant D Schimmelung E Scheckung b kein Schwarz rezessivLanghaar Verteilung C Aufhellung dominant D Schimmelung E Scheckung B Schwarzung auf Langhaar beschrankt c keine Aufhellung rezessivSchimmelung gray D Schimmel dominant d kein Schimmel rezessivScheckung E Schecke dominant e kein Schecke rezessivJeder Elternteil gibt dem Nachkommen dabei zu jedem Faktorenpaar jeweils ein Gen mit Jeder der Faktoren wird durch ein Paar wie z B BB Bb oder bb fur die Schwarzfarbung bestimmt Die mit Grossbuchstaben bezeichneten Gene sind dabei immer dominant gegenuber den mit Kleinbuchstaben rezessiv bezeichneten desselben Faktors sie setzen sich in ihren Auswirkungen also durch Weiterhin uberlagert Gen B den Faktor Grundfarbe Aa und sowohl Gen D als auch Gen E die Faktoren Grundfarbe Aa Schwarzung Bb und Verteilung Cc Das Auftreten des Faktors Verteilung CC oder Cc bewirkt dass sich die Schwarzung auf Langhaar und Beine beschrankt bei den anderen Faktoren hat sein Auftreten keine Auswirkung Diese Gene werden also homozygot als 2 dominante Gene z B AA oder auch aa oder heterozygot als dominant rezessives Paar Aa oder aA weitergegeben Die Basis Fellfarbe eines Pferdes ergibt sich daraus nach Walther wie folgt Fellfarbe Grundfarbe Schwarzung Verteilung Schimmel ScheckeFuchs beliebig bb beliebig dd eeIsabell Palomino aa bb beliebig dd eeBraun Aa AA Bb BB Cc CC dd eeFalbe Aa AA Bb BB Cc CC dd eeRappe aa Bb BB cc dd eeSchimmel beliebig beliebig beliebig Dd DD beliebigSchecke beliebig beliebig beliebig dd Ee EEAus dieser Tabelle ergeben sich auch die moglichen Farben von Nachkommen So sind die Nachkommen zweier Rappen von denen mindestens einer homozygot also reinerbig bezuglich der Schwarzung BB ist aufgrund der Dominanz der Schwarzung immer Rappen wahrend zwei heterozygote also gemischterbige Rappen Bb folgende Arten von Nachkommen haben konnen Ist das die Schwarzfarbung verursachende Gen nicht weitervererbt worden so entstehen laut Walther je nach Auspragung der Grundfarbe A entweder Fuchse bei denen weder A noch B ausgepragt sind aabb oder Isabellen mit mindestens einem A aber keinem ausgepragten B Aabb AAbb Wird das die Schwarzung verursachende Gen B hingegen von dem gemischterbigen Rappen weitervererbt so entstehen wiederum Rappen die dann ihrerseits je nachdem ob nur ein Elternteil oder beide Eltern das B vererbten entweder heterozygot Bb oder homozygot BB sein konnen Lethal White Overo Bearbeiten Siehe auch Overo Lethal White Gen Eine Sonderform nimmt der Frame Overo Rahmenschecke ein in der heterozygoten Form no on bildet er weisse flachige Flecken aus die von farbigem Fell eingerahmt werden Tritt das Overo Gen homozygot auf oo so wird das Fohlen weiss geboren ist jedoch wegen eines unkompletten Magen Darm Traktes nicht uber 72 h lebensfahig und geht an einer Kolik ein Dies bezeichnet man als Lethal White Overo Syndrome Todliches Weisses Overo Syndrom Molekulargenetische Forschung BearbeitenMolekulargenetische Forschungen deckten jedoch auf dass es neben den durch den Phanotyp also das aussere Erscheinungsbild eines Pferdes sichtbaren Farben auch einige Farben gibt die sich zwar im Genotyp also in der genetischen Veranlagung nicht aber im Phanotyp also dem Aussehen unterscheiden Da sich aus diesem Sachverhalt insbesondere in der Farbzucht andere Selektionskriterien fur die Auswahl der Elterntiere ergeben konnen als sie fruher angewendet wurden werden neuere Erkenntnisse auf diesem Gebiet relativ schnell uber die Farbzuchtverbande verbreitet Die Erforschung der genetischen Grundlagen der Pferdefarben ist bei weitem noch nicht abgeschlossen Eine Schwierigkeit ergibt sich aus der relativ langen Generationsfolge der Pferde die eine Verifizierung neuerer Erkenntnisse mitunter sehr langwierig macht Teilweise wurde und wird versucht Erkenntnisse aus der Farbvererbung bei Mausen bei denen uber funfzig Farbgene bekannt sind auf Pferde zu ubertragen Bei Pferden sind momentan erst 16 farbrelevante Gene bekannt Die Position eines Gens der Locus innerhalb der DNA wird gewohnlich mit einem Grossbuchstaben bezeichnet beispielsweise einem A Aufgrund der Schreibweise ist damit leicht zu verwechseln die Allel genannte Auspragung des an dieser Position befindlichen Gens welche diejenige Eigenschaft reprasentiert die durch das Gen festgelegt wird Sie bezeichnet man meist mit englischen Namen beispielsweise agouti wobei die dominante Form dieser Auspragung mit Grossbuchstaben die rezessive hingegen mit Kleinbuchstaben angegeben wird Im Falle des agouti waren dies also A in der sich gegenuber anderen Erbinformationen durchsetzenden dominanten Form und a in der rezessiven die von dominanten Erbinformationen verdrangt wird Sind mehr als zwei Auspragungen an einem Locus moglich so wird die Dominanzreihenfolge der Allele angegeben Da genetische Informationen immer paarweise auftreten ein Allel stammt vom Vater eines von der Mutter gibt es fur jeden Locus zwei Allele deren Zusammenwirken die Eigenschaft festlegen Je nachdem ob das jeweilige Elternteil ihm eine dominante oder eine rezessive Form vererbte kann ein Pferd deshalb beispielsweise vom Allel agouti die Kombinationen AA Aa aA oder aa besitzen Kein Allel kann an zwei verschiedenen Positionen auftreten sondern befindet sich immer an der gleichen ganz bestimmten Stelle Im Folgenden werden die Allele angegeben ihre jeweilige Lage auf dem DNA Strang also der Genort Locus ist nur soweit bekannt erwahnt Die Steuerung der Farbstoffproduktion BearbeitenBeim Pferd gibt es zwei Farbstoffe Melanine die im Fell vorkommen schwarzes Eumelanin und rotes Phaomelanin Alle von Pferden bekannten Fellfarben entstehen durch unterschiedliche Verteilung dieser beiden Farbstoffe im Fell 1 Eine Reihe von Farbgenen haben die Funktion zu steuern wann und wo diese Farbstoffe im Fell und in der Haut erscheinen sollen Am besten erforscht sind von diesen Steuerungsloci der Extension Locus E und der Agoutilocus A 1 Agouti Bearbeiten Auf dem Agouti Locus gibt es vier verschiedene Varianten des Gens Drei von ihnen A A At fuhren zu Braunen mit unterschiedlich grossen schwarzen Bereichen im Fell die vierte Variante fuhrt zu einem vollig schwarzen Pferd a dem Rappen Je weniger Schwarz das jeweilige Allel beim Pferd zulasst desto dominanter ist es Das heisst ein Pferd das das Gen fur die Farbe Wildtyp Braun A hat sieht genau gleich aus egal ob es auf dem anderen Chromosom eines der drei anderen Gene hat oder ob es dort noch einmal ein Gen fur Wildtyp Braun hat Ein Pferd das das Rapp Gen hat a wird nur dann zu einem Rappen wenn das zweite Allel ebenfalls das Rapp Gen ist sonst hat es die Farbe die das zweite Gen hervorruft Extension Bearbeiten Beim Pferd gibt es auf dem Extension Locus zwei Allele Das dominante Allel E erlaubt den Einfluss des Agoutilocus so dass Rappen und Braune entstehen konnen Das rezessive Allel e fuhrt zur gleichmassig braunen Farbe des Pferdes es entsteht also ein Fuchs Da das Allel E dominant gegenuber e ist kann ein Rappe homozygot EE bezuglich E sein oder heterozygot Ee wahrend ein Fuchs immer homozygot ee bezuglich e sein muss Dies bedeutet fur die Vererbung dass zwei heterozygote Rappen zu 25 Fuchse zeugen wahrend zwei Fuchse immer nur Fuchse zeugen konnen Werden zwei Rappen verpaart von denen mindestens einer homozygot ist so werden die Nachfahren immer Rappen sein 2 3 Allelkombination Agouti AA Agouti Aa Agouti aaExtension EE nbsp Brauner nbsp Brauner nbsp RappeExtension Ee nbsp Brauner nbsp Brauner nbsp RappeExtension ee nbsp Fuchs nbsp Fuchs nbsp FuchsWeitere Mutationen die die Steuerung der Melaninsynthese betreffen Bearbeiten Wenn ein Gen die Steuerung der Melaninsynthese betrifft also festlegt ob und wo welches Melanin produziert werden soll erkennt man das oft daran dass alle Farbstoffe produziert werden konnen aber an veranderten Stellen auftauchen Ubersicht uber Gene die die Melaninsynthese steuern Bearbeiten In der folgenden Tabelle ist neben den wichtigsten Daten der Gene auch angegeben wie sich die Farben nennen die entstehen wenn das Gen auf die drei Grundfarben der Gene wirkt Artubergreifender Genlocus Chromosom Mutation Allel FarbenAgouti ECA22 Gen fur Wildtypbraun A Zusammen mit E Wildtyp BraunerMit ee heller gelbbrauner FuchsAgouti ECA22 Gen fur die Farbe des Braunen A Zusammen mit E normaler BraunerMit ee rotbrauner FuchsAgouti ECA22 Gen fur Schwarzbraun At Zusammen mit E SchwarzbraunerMit ee relativ dunkler FuchsAgouti ECA22 Gen fur Rappfarbe a Zusammen mit E RappeMit ee Kohlfuchs DunkelfuchsExtension ECA3 Gen fur ungehinderte Eumelaninausbreitung E Rappe oder Brauner in allen VariantenExtension ECA3 Gen fur Fuchsfarbe e Fuchs in unterschiedlichen SchattierungenExtension ECA3 Gen fur Fuchsfarbe ea Im Aussehen nicht von Tieren mit dem anderen Fuchsgen zu unterscheiden unbekannt unbekannt Falbgen engl Dun D FalbeRappe mit Falbgen Rappfalbe MausfalbeBrauner mit Falbgen Braunfalbe normaler FalbeFuchs mit Falbgen Rotfalbe Fuchsfalbeunbekannt unbekannt keine Aufhellung Primitivzeichen nd1 Nicht falbe Pferde mit Aalstrich Zebrastreifenunbekannt unbekannt keine Falbfarbe nd2 Alle Farben ausser Falbenunbekannt unbekannt Genort fur die unterschiedliche Auspragung von Aalstrich Schulterkreuz Zebrastreifen M bzw m Aalstrichunbekannt unbekannt kein Flaxen F Fuchs ohne helle Mahneunbekannt unbekannt Flaxen f Der Fuchs mit Flaxen wird zum LichtfuchsRappen und Braune bleiben durch das Gen unverandertEs wird vermutet dass das Gen gleichzeitig fur das Mehlmaul verantwortlich ist unbekannt unbekannt Smutty Sooty Sty Rappen bleiben unverandertBraune werden zu DunkelbraunenFuchse zu Dunkelfuchsenunbekannt unbekannt kein Smutty kein Sooty sty Farbe nicht verdunkeltunbekannt unbekannt Pangare P oder Pa Mehlmaul Das Gen zeigt bei Rappen keine Wirkung unbekannt unbekannt kein Pangare p oder pa kein Mehlmaulunbekannt unbekannt unbekannt Ben d or spots Kleine runde dunkle Punkte auf braunem Fell siehe Abzeichen Pferd unbekannt unbekannt unbekannt Bloodmark ein Bereich aus roten oder braunen Stichelhaaren im Fell des Schimmels siehe Abzeichen Pferd Albinismusspektrum Mutierte Eiweisse der Melaninsynthese BearbeitenZur Produktion der beiden Melanine mussen eine Reihe verschiedener Enzyme Struktureiweisse und Transportmechanismen in der farbstoffproduzierenden Zelle dem Melanozyt richtig zusammenarbeiten Mutationen an Genen der hierfur benotigten Stoffe fuhren dazu dass die betroffenen Tiere nicht fahig sind Melanin zu produzieren oder dass sie nur wenig Melanin produzieren konnen Gleichmassige Aufhellungen der Fellfarbe sind haufig auf Veranderungen von Enzymen der Melaninsynthese zuruckzufuhren Mutationen am Anfang des Melaninsyntheseweges betreffen sowohl den roten als auch den schwarzen Farbstoff Sind der Schwarze und der rote Farbstoff in unterschiedlichem Masse aufgehellt liegt das oft daran dass das Gen gegen Ende der Melaninsynthese eingreift wo sich die Synthesewege von Eumelanin schwarz und Phaomelanin rot schon getrennt haben Manche Mutationen in diesem Bereich fuhren dazu dass sich in den Melanozyten giftige Stoffwechselzwischenprodukte ansammeln so dass die Zellen dadurch absterben Ubersicht uber die Veranderung der Grundfarben durch Gene des Albinismusspektrums Bearbeiten Artubergreifender Genlocus Chromosom Mutation Allelkombination BezeichnungThyrosinasegen OCA1 Okulokutaner Albinismus Typ 1 Es ist beim Pferd bisher keine Mutation dieses Gen Locus bekanntMATP Okulokutaner Albinismus Typ 4 ECA21 kein Cream Gen homozygot cr cr Farben nicht aufgehelltMATP Okulokutaner Albinismus Typ 4 ECA21 Cream Gen heterozygot cr Cr Ein Rappe wird zum Leuchtrappen engl Smoky Black Ein Brauner wird zum Erdfarbenen engl Buckskin manchmal genetisch falsch auch Falbe genannt Ein Fuchs wird zum Isabellen engl Palomino MATP Okulokutaner Albinismus Typ 4 ECA21 Cream Gen homozygot Cr Cr WeissisabellEin Rappe wird zum Smoky CreamEin Brauner wird zum PerlinoEin Fuchs wird zum CremelloSLC36A1 Solute Carrier 36 family A1 ECA14 Champagne Gen heterozygot oder homozygot ChampagneEin Rappe wird zum Classic ChampagneEin Brauner wird zum Amber ChampagneEin Fuchs wird zum Gold ChampagneHomozygote Tiere sind nur geringfugig heller unbekannt unbekannt Pearl homozygot Ein Rappe wird durch das Gen am ganzen Korper hellgrauEin Fuchs wird am ganzen Korper sandfarbenunbekannt unbekannt kein Pearl PrlPrl oder Prlprl homozygot oder heterozygot keine AufhellungSilver Locus ECA6 Silver dapple Windfarbgen WindfarbenRappe mit Windfarbgen RappwindfarbenBrauner mit Windfarbgen BraunwindfarbenEin Fuchs bleibt durch das Gen unverandertLeuzistische Farbgene BearbeitenBei Leuzismus wandern wahrend der Embryonalentwicklung die Farbstoffbildenden Zellen Melanozyten nicht in geringerer Anzahl als ublich oder zu spat aus der Neuralleiste aus Als Verursacher von Leuzismus wurden folgende Gen Loci bekannt Endothelin Rezeptor B Gen EDNRB das Paired Box Gen 3 PAX3 SOX10 Microphthalmie assoziierter Transkriptionsfaktor MITF c Kit und der Steel Locus codiert MGF Bei vollstandigem Leuzismus ist das betroffene Tier vollig weiss und kann normalfarbene leicht aufgehellte blaue oder rote Augen haben Weniger ausgepragter Leuzismus fuhrt zu gescheckten Tieren zu weissen Abzeichen an Kopf und Beinen oder zu Tieren mit weissen Stichelhaaren im sonst normalfarbenen Fell Jedes Scheckungsmuster ist auf jeder Grundfarbe moglich Es gibt also Rappen Fuchse Braune Falben Isabellen und Schimmel mit Scheckungsmuster Ebenso gibt es bei Scheckungen erhebliche individuelle Unterschiede in der Auspragung der Scheckung Meist reichen bei demselben Scheckungsgen die Varianten von vollig weissen Pferden bis hin zu Pferden die zwar das Scheckungsgen tragen aber ausserlich nicht als Schecken zu erkennen sind oder die nur einen unauffalligen kleinen Fleck oder vergrosserte Abzeichen aufgrund dieses Gens haben 4 Weisse Abzeichen an Gesicht und Beinen sind bei den meisten Tierarten ebenfalls auf Leuzismus zuruckzufuhren nbsp Rappe mit Tobianoscheckung nbsp Brauner mit Tobianoscheckung nbsp Fuchs mit Tobianoscheckung nbsp Dominant weisses PferdArtubergreifender Genlocus Chromosom Name der Mutation Allgemeine Bezeichnungverschiedene Leuzismus verschiedene verschiedene ScheckeEin Rappe wird zum RappscheckenEin Brauner wird zum BraunscheckenEin Fuchs wird zum FuchsscheckeEin Schimmel wird zum Porzellanscheckenc Kit siehe Leuzismus ECA3 Dominant Weiss WW in Wirklichkeit mehrere verschiedene Mutationen von cKit homozygot In der fruhen Embryonalentwicklung todlichc Kit siehe Leuzismus ECA3 Dominant Weiss Ww heterozygot Dominant weisses Pferdc Kit siehe Leuzismus ECA3 Tobiano Toto oder ToTo heterozygot wie homozygot Dominante Plattenscheckung oder Tobianoc Kit siehe Leuzismus ECA3 Roan RnRn homozygot wahrscheinlich in der fruhen Embryonalentwicklung todlichc Kit siehe Leuzismus ECA3 Roan rnRn heterozygot Stichelhaariges Pferd Dauerschimmel EisenschimmelEin Rappe wird zum Dauer Rappschimmel Dauer Blauschimmel oder Rappe mit Stichelhaaren oft genetisch falsch nur Rappschimmel oder Blauschimmel genannt Ein Brauner wird zum stichelhaarigem Braunen oder Dauer Braunschimmel genetisch falsch Braunschimmel Ein Fuchs wird zum Dauer Rotschimmel genetisch falsch Rotschimmel oder stichelhaarigem Fuchsc Kit siehe Leuzismus ECA3 Sabino Sb1 Sabino Overo oder Sabinoc Kit siehe Leuzismus ECA3 Weisse Abzeichen Pferd mit weissen Abzeichen siehe Abzeichen Pferd 5 c Kit siehe Leuzismus ECA3 Nicht Dominant weiss nicht Roan kein Tobiano oder kein Sabino sb1 rn to oder w Keine weissen Haare im FellDominant weiss Tobiano Sabino und Roan Stichelhaarigkeit sind verschiedene Allele desselben Gens Deshalb beziehen sich die vier Bezeichnungen fur das Wildtyp Allel auf dasselbe Allel desselben Gens Die unterschiedliche Benennung ist also irrefuhrend EDNRB siehe Leuzismus ECA17 6 Overo Lethal White Gen homozygot OO Vollig weisses Fohlen das nicht lebensfahig istEDNRB siehe Leuzismus ECA17 6 Overo Lethal White Gen heterozygot Oo Frame OveroEDNRB siehe Leuzismus ECA17 6 kein Overo Lethal White Gen oo keine Frame Overo Scheckungverschiedene unbekannte Leuzismus unbekannt Sabino Sb Sabino Overo oder Sabinounbekannt Leuzismus unbekannt Splashed White Gen SplSpl homozygot Splashed White Overounbekannt Leuzismus unbekannt Splashed White Gen splSpl heterozygot Abzeichen an Kopf und Beinen oft blaue Augenunbekannt Leuzismus unbekannt kein Splashed White Gen splspl homozygot keine Abzeichen braune Augenverschiedene unbekannte Leuzismus unbekannt verschiedene unbekannte Weisse Abzeichen in Gesicht und an den Beinen siehe Abzeichen Pferd verschiedene unbekannte Leuzismus unbekannt keine Bezeichnung Kleine runde weisse Punkte auf hellem Fell Birdcatcher spots Chubari spots oder Tetrach spots siehe Abzeichen Pferd unbekannt Leuzismus unbekannt keine Bezeichnung Reverse Bloodmark helle stichelhaarige Stelle im dunklen Fell siehe Abzeichen Pferd unbekannt Leuzismus unbekannt Rabicano RbRb oder rbRb Rabicanounbekannt Leuzismus unbekannt kein Rabicano rb rb kein RabicanoAndere Farbgene BearbeitenNeben den obigen drei Gruppen an Farbgenen gibt es einige Gene die die Farbe beeinflussen aber sich nicht in diese drei Gruppen einordnen lassen Artubergreifender Genlocus Chromosom Mutation Allelkombination BezeichnungSTX17 Syntaxin 17 ECA25 Gray Gen Grey Gen heterozygot oder homozygot Gg oder GG SchimmelRappe in der Phase der Ausschimmelung Rappschimmel BlauschimmelBrauner in der Phase der Ausschimmelung Braunschimmel RotschimmelFuchs in der Phase der Ausschimmelung Rotschimmel FuchschimmelAlle Farben wenn die Grundfarbe nicht mehr zu erkennen ist das Tier aber noch nicht voll ausgeschimmelt ist ApfelschimmelVoll ausgeschimmelt Fliegenschimmel AtlasschimmelSTX17 Syntaxin 17 ECA25 kein Gray Gen oder Grey Gen gg homozygot keine AufhellungTRPM1 Transient Receptor Potential Cation Channel Subfamily M Member 1 ECA1 Leopard Gen homozygot LpLp Tigerschecken Komplex Weissgeborener Volltiger Varnish RoanTRPM1 Transient Receptor Potential Cation Channel Subfamily M Member 1 ECA1 Leopard Gen heterozygot Lplp Tigerschecken Komplex Schabrackentiger Schneeflockentiger Varnish RoanTRPM1 Transient Receptor Potential Cation Channel Subfamily M Member 1 ECA1 kein Leopard Gen lp Keine Zeichnung des Tigerschecken Komplexes Gesundheitliche Auswirkungen von Farbgenen Bearbeiten nbsp Auf diesem Bild sind die Kopfe von vier Schimmeln und ganz hinten von einem Cremello zu sehen Wahrend alle Schimmel die Augen im strahlenden Sonnenschein ganz geoffnet haben kneift der Cremello sie halb zu Augenschaden Tigerschecken die fur das Gen reinerbig sind sind nachtblind 7 8 9 Bei Rocky Mountain Horses die das Windfarbgen tragen treten oft Fehlbildungen der Augen auf 10 Bei allen Pferden deren Augen aufgrund von Albinismus oder Leuzismus blau sind ist von den fur Albinismus oder Leuzismus typischen Sehbehinderungen auszugehen Es sind beim Pferd allerdings nur Scheckungen und Farbaufhellungen bekannt bei denen genug Melanin im Auge verbleibt damit das Sehvermogen gut genug ist dass das Pferd normal arbeiten kann Die Tiere fallen also nicht durch unsicheres Verhalten auf Beobachten kann man dagegen dass Cremellos die von hellem Sonnenschein geblendet werden infolgedessen ihre Augen zukneifen Gehor Splashed Whites sind gelegentlich taub 11 Lethalfaktoren Es gibt einige Farbgene die wenn sie homozygot reinerbig auftreten todlich sind wahrend die heterozygote Auspragung zu weitgehend gesunden Pferden fuhrt Fur das Overo Lethal White Gen homozygote Fohlen sind schneeweiss und sterben innerhalb der ersten Lebenstage an Kolik Bei stichelhaarigen Pferden und mindestens einer Variante der dominant weissen Farbe des Pferdes sterben homozygote Embryonen in einer sehr fruhen Phase der Trachtigkeit ab die Mutterstute wird erneut empfanglich und kann wieder gedeckt werden 12 13 14 15 Insektenstiche Dunkles Fell reflektiert polarisiertes Licht starker als weisses und da Insekten polarisiertes und unpolarisiertes Licht voneinander unterscheiden konnen und durch polarisiertes Licht angezogen werden werden weisse Pferde weniger von Bremsen belastigt als dunkle Sie konnen deshalb ungestorter fressen und haben ein geringeres Risiko von durch Insekten ubertragenen Krankheiten befallen zu werden 16 Farbe des Wildpferdes Bearbeiten nbsp Przewalski Pferd nbsp Zwei Tage altes Przewalski FohlenIn der Genetik beschreibt man die Auswirkungen von Genen oft im Vergleich zum Wildtyp also zur naturlichen Farbe der wildlebenden Ahnen der untersuchten Tiere Da die meisten Unterarten des Wildpferdes vor Beginn der genetischen Forschungen ausgerottet wurden steht beim Pferd nur noch das Przewalski Pferd zum Vergleich zur Verfugung Ein wildfarbenes Pferd ist ein Brauner mit dem Allel Dun D also ein Falbe mit Aalstrich und eventuell auch gestreiften Beinen und einem Schulterkreuz Das Pferd hat meist ein Mehlmaul das durch den Pangare Locus hervorgerufen wird Die Farbe der Wildfange variierte erheblich Es gab einen hellen und einen dunklen Typ Gelegentlich traten Fuchse und Abzeichen auf was allerdings auch auf Einkreuzungen von mongolischen Pferden zuruckzufuhren sein kann Przewalski Fohlen haben in den ersten Tagen ein sehr helles Fohlenfell das manchmal auch noch bei Islandponys auftritt Scheckungen Aufhellungen durch das Creme Gen Champagne Pearl Flaxen und Silver sowie Schimmel dominant weisse Pferde und Roans kommen bei Wildpferden nicht vor da diese Farben in der freien Natur zu auffallig sind Hinzu kommt dass einige Scheckungen und das dominante Weiss gesundheitliche Nachteile mit sich bringen und die durch das Creme Gen oder dominantes Weiss oder Scheckungen hervorgerufenen blauen Augen zu den albinismustypischen Sehbehinderungen fuhren die beim Entdecken von Raubtieren nachteilig sind Siehe auch BearbeitenFellfarben der Pferde zur historisch gewachsenen Benennung der Farben von Pferden anhand ihres Aussehens Fellfarbe zur Genetik von FarbenAnmerkungen zur Genforschung am Pferd BearbeitenErkenntnisse dazu wie genau ein Gen transkribiert also in Eiweisse ubersetzt wird und wie diese Eiweisse dann die Entstehung der Farbstoffe oder andere Vorgange im Korper steuern und beeinflussen wurden gewohnlich am Menschen oder einem der Modellorganismen fur die Genforschung gewonnen Bei den Fellfarben ist der wichtigste tierische Modellorganismus die Zuchtform der Hausmaus die Farbmaus Wenn bei einem Pferde Gen der artubergreifende Genlocus noch nicht bekannt ist bedeutet das deshalb immer dass man nicht weiss wie das Gen genau arbeitet und deshalb in vielem auf das Wissen angewiesen ist das schon vor Beginn der Genforschung gesammelt wurde Bei der Maus wurden bisher etwa 40 verschiedene Gene im Genom lokalisiert die die Fellfarbe beeinflussen Beim Pferd sind bis jetzt nur ein Bruchteil davon bekannt so dass anzunehmen ist dass hinter den Genen deren Existenz bisher postuliert wurde ohne den genauen Genort zu kennen eher mehrere Gene stehen als dass ein Gen verworfen werden muss Wenn der artubergreifende Genlocus unbekannt ist heisst das auch dass die genaue Funktionsweise des Gens noch nicht bekannt ist Dass die Lage eines Gens bekannt ist aber nicht der artubergreifende Genort oder umgekehrt kommt beim Pferd vor weil im Gegensatz zum Menschen und zur Maus das Genom noch nicht vollstandig sequenziert ist und man deshalb nicht von jedem Gen weiss wo es liegt Wenn sowohl der artubergreifende Genlocus als auch die Lage des Gens auf dem Chromosom unbekannt sind stammen die Erkenntnisse uber dieses Gen noch aus der Genforschung vor der Gentechnik Es ist dann damit zu rechnen dass sich herausstellt dass mehrere unterschiedliche Gene dieses Erscheinungsbild hervorrufen konnen oder dass das Gen anders arbeitet als vermutet Vermutlich sind in Wirklichkeit mehrere Mutationen und mehrere Genorte fur die unterschiedlichen Auspragungen der Zeichnung verantwortlich Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Horse coat colors Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website uber Farbzuchtungen bei Islandpferden mit detaillierter Erklarung und Bebilderung Farbtests bei der University of California Davis Website uber die neuesten Gene und deren Entdeckung englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b D L Metallinos A T Bowling J Rine A missense mutation in the endothelin B receptor gene is associated with Lethal White Foal Syndrome an equine version of Hirschsprung disease In Mamm Genome 9 6 1998 Jun S 426 431 PMID 9585428 S Rieder S Taourit D Mariat B Langlois G Guerin Mutations in the agouti ASIP the extension MC1R and the brown TYRP1 loci and their association to coat color phenotypes in horses Equus caballus In Mamm Genome 12 6 2001 Jun S 450 455 PMID 11353392 L Marklund M J Moller K Sandberg L Andersson A missense mutation in the gene for melanocyte stimulating hormone receptor MC1R is associated with the chestnut coat color in horses In Mamm Genome 7 12 1996 Dec S 895 899 PMID 8995760 American Paint Horse Association s Guide to Coat Color Genetics Stand 12 2006 http www apha com S Rieder C Hagger G Obexer Ruff T Leeb P A Poncet Genetic analysis of white facial and leg markings in the Swiss Franches Montagnes Horse Breed In J Hered 99 2 2008 Mar Apr S 130 136 PMID 18296388 a b c 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