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Als Marderkaninchen wird eine Kaninchenrasse bezeichnet die in den zwei Auspragungen Grossmarder Gewicht 4 bis 5 kg und Marderkaninchen manchmal auch Kleinmarder mit einem Gewicht von 2 5 bis 3 25 kg vorkommt Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen der Marderkaninchen 2 Gefahrdung 3 Geschichte der Rasse 4 Ahnliche Rassen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAussehen der Marderkaninchen BearbeitenDie Deckfarbe der Marderkaninchen Typmarder ist je nach Farbschlag braun oder blau in heller bis mittlerer Tonung Uber den Rucken zieht sich ein etwa 8 cm Kleinmarder beim Grossmarder 8 10 cm breiter nicht scharf abgegrenzter dunkler Streifen Dieser Streifen beginnt nicht im Genick sondern etwa dort wo die auf den Rucken gelegten Ohren des Tieres enden Auch Laufe und Blume der Marderkaninchen sind dunkel gefarbt dabei soll die dunkle Farbe der Laufe uber das Sprunggelenk reichen Die Kopfzeichnung umfasst die Maske die die Schnauze dunkel farbt und nicht uber die Augenhohe reicht die Augen sind dunkel eingefasst Die Ohren sind ebenfalls dunkel gefarbt der Ansatz ist gut sichtbar Unterhalb der Augen befindet sich der Backenpunkt aus dem immer ein Tasthaar hervorgeht Durch die Maske Augeneinfassung und die Ohrenfarbung bildet sich auf der Stirn der Tiere das so genannte Marderkreuz zwei sich kreuzende helle Streifen die sich zwischen Augeneinfassung und Ohrensatzen quer uber die Stirn und von der Maske bis in das Genick ziehen Marderkaninchen werden bronzefarbig geboren mit dem Fellwechsel erfolgt die Umfarbung zur rassetypischen Farbung die bei spateren Fellwechseln wieder verwaschener wird was die Zucht von Marderkaninchen fur Ausstellungszwecke schwierig macht Die im Standard beschriebenen so genannten Typmarder sind spalterbig d h Verpaarungen untereinander fuhren nur zu 50 typgerecht gezeichneter Tiere je 25 sind so genannte Dunkelmarder und 25 Russenkaninchen in manchen Zuchtlinien auch Albinos Die Farbung der Marderkaninchen wird durch den zur Albinoserie gehorenden Marderfaktor hervorgerufen Das deutsche Symbol fur diesen Faktor ist am das englische cchi3 Beim braunen Farbschlag ist der Marderfaktor kombiniert mit dem Einfarbigkeitsfaktor g a beim blauen Marder ist zusatzlich der Faktor d fur die Verdunnung des schwarzen Pigments vorhanden Marderkaninchen sind in den Farbschlagen braun und blau zugelassen die entsprechenden Erbformeln der Typmarder sind Braun amBCDg anBCDg Deutsche Symbolik bzw aBcchi3DE aBch3DE Englische Symbolik Blau amBCdg anBCdg Deutsche Symbolik bzw aBcchi3dE aBch3dE Englische Symbolik Der nicht anerkannte chinchillafarbene korrekter wildfarbene da ja eine andere Mutation als der Chinchillafaktor vorliegt Typ hat die Erbformel amBCDG anBCDG Deutsche Symbolik bzw ABcchi3DE ABch3DE Englische Symbolik Bei allen Farbschlagen kann anstelle des Russenfaktors auch der Albinofaktor vorliegen diese Kombination fuhrt lediglich zu einer etwas helleren Unterfarbe Gefahrdung Bearbeiten Hauptartikel Liste gefahrdeter Nutztierrassen Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefahrdeter Haustierrassen GEH fuhrt das Marderkaninchen in der Roten Liste Stand 2022 in der Kategorie I extrem gefahrdet 1 Die GEH hat einen Rassebetreuer fur diese Kaninchenrasse berufen 2 Geschichte der Rasse Bearbeiten nbsp Marderkaninchen American sableDas Marderkaninchen entstand wie andere Kaninchenrassen auch mehrmals an verschiedenen Stellen immer jedoch unter Beteiligung von Chinchillakaninchen was unter Berucksichtigung seiner Genetik auch naheliegend ist In der Literatur sind folgende Zuchter erwahnt David W Irving Freshfield bei Liverpool Grossbritannien 1923 als Siamese Sables O Brock Kalifornien als American Sables 1924 M Fraineau Cognac im Departement Charente in Frankreich 1925 erstmals in Paris als Zibelines gezeigt In Deutschland wurden Marderkaninchen von Emil Thomsen in Hamburg Stellingen durch Zufall erhalten Das Ziel von Thomsen war eigentlich ein Opossum Kaninchen zu zuchten Er paarte dazu Blaue Wiener Hasenkaninchen Havanna Thuringer und weisse Angorakaninchen miteinander Auf Anraten von Joppich kreuzte er Kleinchinchilla ein und erhielt bronzefarbene Jungtiere die sich spater zur beschriebenen Marderfarbe umfarbten Thomsen gab einen Rammler an Hans Nachtsheim weiter der die genetische Stellung dieser Rasse aufklarte Ein weiterer Rammler gelangte auf Umwegen und ohne Wissen Thomsens zu Ziemer nach Arnstadt mit diesem Tier bauten weitere Zuchter Bestande von Marderkaninchen auf Nach Thomsens Tod ubernahm Joppich seinen Tierbestand und entwickelte die Rasse weiter Die neue Rasse wurde 1924 erstmals in Altona a d Elbe gezeigt Der Name Marderkaninchen wurde in Anlehnung an die Farbe der Edelmarder und Steinmarder gewahlt neben denen sie auch auf der ersten Ausstellung fur Edelpelztiere 1928 in Berlin gezeigt wurden Unklar bleibt in der Literatur wie es zur Kombination mit dem Russenfaktor kam Die Grossmarder wurden in der Tschechoslowakei entwickelt Nach Fingerland kreuzte Martin Vrana aus Zborovice in Mahren etwa 1976 77 Marderkaninchen mit Kaliforniern um ein grosses Marderkaninchen zu zuchten Entsprechende Tiere mit der Farbung des Marderkaninchens und der Statur des Kaliforniers wurden bereits in der dritten Generation erhalten 1980 wurden die Tiere erstmals in Decin ausgestellt und 1981 als Rasse durch den tschechischen Zuchterverband anerkannt Mit den Bewertungsbestimmungen fur Rassekaninchen in sozialistischen Landern wurden die Grossmarder auch in der DDR als Rasse zugelassen In der DDR war die Rasse bis dahin nicht bekannt allerdings kam es nach Franke auf Initiative von Joachim Kapp dem Obmann des Marder Clubs damals Spezialzuchtgemeinschaft zur Erarbeitung entsprechender Zuchtprogramme Da es kaum eine Moglichkeit zum Import von Tieren gab wurden eigene Zuchtversuche mit Marderkaninchen und Weissen Neuseelandern angestellt die bis 1988 zur Herauszuchtung von Grossmardern fuhrten 1990 wurden Grossmarder auch in den deutschen Einheitsstandard ubernommen Nach Franke wurden grosse Marderkaninchen bereits seit 1931 als Sowjetische Marder in der damaligen Sowjetunion im dunklen homozygoten Farbenschlag gezuchtet Ahnliche Rassen BearbeitenEbenfalls auf die Wirkung des Marderfaktors geht die Farbung des Siamesenkaninchens zuruck Bereits Joppich erwahnt dass ihm aus den von Thomsen ubernommenen Bestanden wiederholt Tiere mit der Farbung der Siamkatze fielen Zur Geschichte und Besonderheiten des Siamesenkaninchens siehe im entsprechenden Artikel Die Marderfarbe ist auch beim Farbenzwerg als Farbschlag anerkannt Literatur BearbeitenWolfgang Schlohlaut Das grosse Buch vom Kaninchen 2 Auflage DLG Verlag Frankfurt 1998 ISBN 3 7690 0554 6 Max Wischer Starke Praktische Kaninchenzucht 13 Auflage Lizenzausgabe vom Verlag Dr F Poppe Leipzig im Neumann Verlag Radebeul und Berlin 1949 Friedrich Joppich Das Kaninchen VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin 1967 A Franke Grosse Marder In Kaninchen 5 1997 ISSN 0941 0848 Joachim Kapp Das Marderkaninchen Teil 1 In Kaninchen 4 1998 ISSN 0941 0848 Joachim Kapp Das Marderkaninchen Teil 2 In Kaninchen 5 1998 ISSN 0941 0848 Joachim Kapp Das Marderkaninchen Schluss In Kaninchen 6 1998 ISSN 0941 0848 Joachim Kapp Chinchillafarbige Marderkaninchen In Kaninchen 10 1999 ISSN 0941 0848 Joachim Kapp Vom Rassewert der Marderkaninchen In Der Kleintier Zuchter Kaninchen 2 2006 ISSN 1613 6357 Jaroslav Fingerland Grossmarder In Kaninchen 3 2000 ISSN 0941 0848 Joachim Kapp und Marina Walks Grosse Marderkaninchen in Kleintiernews Faszination Rassekaninchenzucht 40 Ausg November 2018 S 16 29 hier herunterladbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marderkaninchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Siamese Sable Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rassebeschreibung der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefahrdeter Haustierrassen GEH Roland Klemm Marderkaninchen herunterladbare Broschure uber das Marderkaninchen auf Sachsen de Schweizer Standard fur das Marderkaninchen Daten uber das Marderkaninchen bei TGRDEU Genres deEinzelnachweise Bearbeiten Rote Liste auf der GEH Webseite Abruf am 26 Juni 2023 Liste der Rassebetreuer fur Kaninchenrassen auf der Webseite der GEH Abruf am 26 Juni 2023 Normdaten Sachbegriff GND 4748653 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marderkaninchen amp oldid 239520374