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Unter Chinchillakaninchen werden zwei Rassen des Hauskaninchens verstanden das Grosschinchillakaninchen mit einem Gewicht von 4 5 bis 5 5 kg und das Kleinchinchillakaninchen mit einem Gewicht von 2 25 bis 3 25 kg GrosschinchillaCharakteristisch fur beide Rassen ist die blaulich getonte aschgraue Farbung mit der moglichst flockigen durch das Grannenhaar hervorgerufenen Schattierung Die Verteilung der Farbzonen entspricht der wildfarbiger Kaninchen Die charakteristische Farbung wird hervorgerufen durch eine Mutation des Gens fur die Farbbildung Deutsches Symbol A Englisches Symbol C zu achi bzw cch2 die den Verlust des gelben Pigmentes im Haar hervorruft die entsprechenden Zonen bleiben weiss Die Chinchillafarbung gehort zur Albinoserie Die Kaninchenrasse wurde nach dem Chinchilla benannt da es dem Chinchillafell je nach Auspragung mehr oder weniger ahnlich sieht Die entsprechenden Erbformel lautet achiBCDG Deutsche Symbolik bzw ABcch2DE Englische Symbolik Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Chinchillakaninchen 2 Ahnliche Rassen 3 Weblinks 4 LiteraturGeschichte der Chinchillakaninchen BearbeitenDie ersten Chinchillakaninchen wurden 1913 in Paris vom franzosischen Zuchter Dybowski gezeigt der allerdings keine naheren Angaben zu den verwendeten Ausgangsrassen machte in der Literatur ist von Russenkaninchen Blauen Wienern nach Sandford Blaue van Beveren und Wildkaninchen die Rede Da es sich bei der Chinchillafarbung um eine Mutation handelt kann diese entweder bei Dybowski selbst aufgetreten oder bereits rezessiv in den von ihm verwendeten Tieren vorhanden gewesen sein Die von Dybowski gezeigten Tiere waren vom Typ des heutigen Kleinchinchilla Von fruheren Autoren zum Beispiel Charles Darwin beschriebene Chinchillakaninchen scheinen der Beschreibung nach wahrscheinlich eher Silberkaninchen gewesen zu sein Von Frankreich aus gelangten Chinchillakaninchen bereits 1915 Joppich bzw 1919 Sandford nach England und von dort aus in die Schweiz und uber die Niederlande nach Deutschland Offenbar bestanden zwischen den englischen und franzosischen Zuchtlinien Unterschiede in der Farbung Joppich beschreibt die aus England importierten Tiere als dunkler als die franzosischen Wahrend diese Tiere dem Typ und der Grosse des heutigen Kleinchinchillakaninchens entsprachen wurden in England bereits Anfang der 1920er Jahre durch Chris Wren grossere Chinchillakaninchen gezuchtet die als Chinchilla Giganta bezeichnet wurden Tiere dieses Typs wurden ebenfalls nach Deutschland importiert der genaue Zeitpunkt ist dabei nicht ganz klar Wahrend Dorn nach Wischer zitiert dass dies 1920 durch Gustav Arlt aus Guben geschehen ist schreibt Joppich dass die Einfuhr vor allem nach Norddeutschland erfolgte Daneben wurden auch in Deutschland unabhangig von den englischen Tieren Chinchillakaninchen eines grosseren Typs gezuchtet so zum Beispiel durch Geyer in Ilmenau Das Grosschinchillakaninchen wurde sehr schnell beliebt zu seiner raschen Verbreitung mag auch beigetragen haben dass es unter die anerkannten Wirtschaftsrassen aufgenommen wurde und dadurch auch vor und wahrend des Zweiten Weltkrieges in Deutschland besondere Forderung erfuhr Ahnliche Rassen BearbeitenDer Chinchillafaktor ist in weiteren Kaninchenrassen vertreten z B im Weissgrannenkaninchen sowie im Schwarzgrannenkaninchen daruber hinaus ist die Chinchillafarbung als Farbenschlag weiterer Rassen anerkannt Entsprechende Mutationen kommen auch bei anderen Tierarten vor die beruhmten weissen Tiger sollen auf eine analoge Mutation zuruckzufuhren sein Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chinchilla rabbit Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenFriedrich Karl Dorn und Gunther Marz Rassekaninchenzucht Ein Handbuch fur Kaninchenhalter und zuchter 7 Auflage Augsburg 1989 ISBN 3 8944 0569 4 A Franke Grosschinchilla in Der Kleintierzuchter Kaninchen 2 2000 Seite 8 9 ISSN 0941 0848 A Franke Kleinchinchilla in Der Kleintierzuchter Kaninchen 7 2000 Seite 4 5 ISSN 0941 0848 Friedrich Joppich Das Kaninchen Berlin VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag 1967 John C Sandford The domestic rabbit 5th edition Blackwell Science Oxford 1996 ISBN 0 632 03894 2 Wolfgang Schlolaut Das grosse Buch vom Kaninchen 2 Auflage DLG Verlag Frankfurt 1998 ISBN 3 7690 0554 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chinchillakaninchen amp oldid 238722815