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Das Lohkaninchen ist eine kleine Kaninchenrasse Gewicht 2 5 bis 3 25 kg Lohfarbiges Kaninchen Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Geschichte der Rasse 3 Ahnliche Rassen 4 Weblinks 5 LiteraturAussehen BearbeitenFarblich ist das Lohkaninchen gekennzeichnet durch eine einfarbig dunkle Oberseite rotgelbe lohfarbige Bauchseite und Unterseite der Blume Die Kopfzeichnung umfasst die lohfarbigen Augenringe lohfarbige Einfassungen der Nasenlocher und Kinnbacken sowie lohfarbige Ohrumrandung die sich im Genickkeil fortsetzt An der Ansatzstelle der Ohren befindet sich ein lohfarbiger Fleck in der Schweiz auch als Kronli bezeichnet Die Lohfarbe des Bauches soll scharf gegenuber der Deckfarbe abgegrenzt sein Zu dieser Farbverteilung kommt es durch Kombination des Lohfaktors nach Hochstrasser besser als Abzeichenerhaltungsfaktor zu bezeichnen einer Mutation des Wildfarbigkeitsfaktors bei dem die Verteilung der Farbzonen im Kaninchenhaar aufgehoben ist die typischen Wildfarbigkeitsabzeichen aber erhalten bleiben mit dem so genannten Gelbverstarker der zu einer besonders intensiven Ausbildung des gelben Pigments im Kaninchenfell fuhrt Das Lohkaninchen ist in den Farbschlagen Schwarz Braun havannafarbig Blau und fehfarbig anerkannt Die Erbformeln lauten schwarz ABCDg0y2y3 deutsche Symbolik bzw atBCDE englische Symbolik braun ABcDg0yy3 deutsche Symbolik bzw atbCDE englische Symbolik blau ABCdg0y3 deutsche Symbolik bzw atBCdE englische Symbolik Der Korperbau zeichnet sich durch eine eher gedrungene Form aus Die Laufe sind im Vergleich zum Korper eher klein und gedrungen Das Lohkaninchen hat ausserdem relativ runde grosse Ohren und eine breite Schulter Geschichte der Rasse BearbeitenDie Geschichte des Lohkaninchens wurde von Hochstrasser 1999 ausfuhrlich dargelegt auf seinen Recherchen beruhen die hier angefuhrten Angaben Nach seinen intensiven Literaturrecherchen sind die Lohkaninchen erstmals 1887 von Reverend Cox gezuchtet worden der die Tiere in einem seiner Kaninchengehege in den Grunden von Culland Hall neben Brailsford in Derbyshire fand in dem neben fahlen fahlgelben oder hellwildfarbigen Kaninchen auch Hollanderkaninchen und Silberkaninchen gehalten wurden Die Haltung von Kaninchen in quasi halbwilder Form in grossen Gehegen war damals in Grossbritannien weit verbreitet Es ist damit zu rechnen dass die Mutation schon langer vorhanden war bis dahin aber nicht beachtet wurde Hochstrasser fuhrt zum Beispiel auch die von Charles Darwin beschriebenen Russenkaninchen mit heller Blumenunterseite auf eine Kombination des Russenfaktors mit dem Loh oder Abzeichenerhaltungsfaktor zuruck Ab 1887 erfolgte dann die Zuchtung mit der neuen Mutation in Richtung einer eigenen Rasse Die von Cox gefundenen Tiere waren noch nicht lohfarbig wie die heutigen Lohkaninchen sondern die Abzeichen waren nur cremefarbig Die heutigen gelb orangen Abzeichen wurden erst durch Einkreuzung von Hasenkaninchen erreicht wodurch die dort vorhandenen Gelbverstarker in die Lohkaninchen gelangten und die typische Lohfarbe ergaben Durch verschiedene Wege die bei der Weiterzucht und angestrebten Verbesserung der Rasse eingeschlagen wurden entwickelten sich zwei unterschiedliche Schlage der fruhen Lohkaninchen der ursprungliche kleinere Brailsford Typ und der durch Einkreuzung von Hasenkaninchen entstandene Cheltenham Typ Die ersten getrennten Spezialclubs fur die Rasse entstanden in Grossbritannien 1890 der Black and Tan Club bevorzugte den ursprunglichen kleineren Brailsford Typ des Lohkaninchens der British Black and Tan Rabbit Club den Cheltenham Typ Im Laufe der Zeit setzte sich der Cheltenham Typ durch der Black and Tan Club loste sich auf und das Lohkaninchen in der heute bekannten Form entstand Nach Deutschland wurde das Lohkaninchen 1896 nach seinen eigenen Angaben am 28 Februar durch Richard Rotloff aus Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge importiert Die ersten Lohkaninchen wurden wahrscheinlich bereits 1897 in Deutschland ausgestellt in den Standard von 1898 wurden bereits schwarze Black and Tan und blaue Blue and Tan Lohkaninchen aufgenommen Nach einem gewissen Niedergang der Zucht durch den Ersten Weltkrieg erfolgten in den zwanziger Jahren erneute Importe aus Grossbritannien Einen weiteren Ruckschlag erlebte die Zucht der Lohkaninchen als die Rasse 1936 durch den Reichsfachausschuss Kaninchen des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzuchter als Sportrasse eingestuft und die Zuchter von Sportrassen gezwungen wurden eine Vereinsrasse aus der Gruppe der anerkannten Wirtschaftsrassen neben ihrer eigentlichen Rasse zu zuchten Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wegfall dieser Einschrankungen nahm die Rasse einen erneuten Aufschwung und gehort heute zu den haufigen Rassen und ist regelmassig vor allem im schwarzen Farbschlag auf Ausstellungen zu sehen Zur Entstehung der einzelnen Farbschlage macht Hochstrasser die folgenden Angaben Der schwarze ist der ursprunglich von Cox gefundene Farbenschlag Der blaue Farbenschlag wurde bereits kurz nach Bekanntwerden der Lohkaninchen von Albert Atkinson aus Huddersfield durch Kreuzung von Schwarzloh mit einer madagaskarfarbenen Hasin gezuchtet Nach anderen Angaben war das Tier russig gelb bzw tortoiseshell Schildpattfarbig alle diese Farben beschreiben ein Tier welches ahnlich einem hellen Thuringer gefarbt ist Fur 1894 wird der Farbenschlag erwahnt 1898 soll er schon weit entwickelt gewesen sein Wann die ersten Blauloh nach Deutschland kamen ist unklar wahrscheinlich fielen sie aus den von Rottloff importierten Schwarzloh durch Aufspaltung Im ersten deutschen Standard werden beide Farbschlage erwahnt Das Braunloh wurde offenbar mehrmals durch Kombination mit Havannakaninchen unabhangig in verschiedenen Landern gezuchtet Der erste Standard der es beschreibt ist der niederlandische Standard von 1916 In England wurde das Braunloh 1920 von Childs in Cambridge entwickelt In Deutschland sollen bereits 1909 havannafarbige Loh vorhanden gewesen aber wieder verschwunden sein 1926 1927 brachte Karl Bock aus Furth den Farbenschlag neu heraus um die weitere Verbesserung machten sich unter anderem Max Reiher aus Treuen und Gottfried Schubert Chemnitz verdient Auch das Fehloh Kaninchen mit der Farbe der Marburger Feh entstand mehrmals unabhangig voneinander bei verschiedenen Zuchtern so Franz Edinger Darmstadt 1924 bis 1936 Richard Horstmann Wilster nach dem Zweiten Weltkrieg und Wilhelm Ellermann Heeren Werve 1951 Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden fehfarbige Loh als Darmstadter Fehloh ausgestellt Der Zuchter Bernd Hahnewald aus Grossraschen stellte 1994 den Antrag auf Zulassung der Fehloh als Farbenschlag nach seinem Tod fuhrte die von Franz Schnieder gegrundete Interessengemeinschaft Fehlohkaninchen die Arbeit weiter und 2004 wurden Fehloh im Deutschland als vierter Farbenschlag zugelassen In den Niederlanden Tan gouwenaar und Grossbritannien Lilac and Tan sind Fehloh ebenfalls bekannt Weitere Farbschlage Silberloh waren zeitweise zugelassen verschwanden aber wieder Das Karlsbader Goldloh glich in der Erscheinung offenbar dem Sachsengold fur das Thrianta wird im niederlandischen Standard ebenfalls die Erbformel eines Lohkaninchens mit gelber Deckfarbe angegeben Ahnliche Rassen BearbeitenDas Weissgrannenkaninchen zeigt in seiner Zeichnung die etwas vom Loh abweicht ebenfalls die Wirkung des Loh Abzeichenerhaltungsfaktors allerdings in Kombination mit dem Chinchillafaktor woraus weisse Abzeichen resultieren Die Farbung des Lohkaninchens ist bei weiteren Rassen als Farbenschlag anerkannt Lohfarbung bei anderen Tierarten Die Farbung Black and Tan kann auch bei anderen Tierarten gefunden werden vor allem bei Haushunden z B Dobermann bei Farbmausen und bei Meerschweinchen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tan rabbit Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenStandard van de in Nederland erkende Konijnenrassen Cavia s en kleine Knaagdieren Nederlandse Konijnenfokkersbond Venlo 1990 A Franke Das Lohkaninchen in Der Kleintierzuchter Kaninchen 10 1999 ISSN 0941 0848 G Hochstrasser Untersuchungen zur Geschichte der fruhen Lohkaninchen in Deutschland I in Der Kleintierzuchter Kaninchen 10 1999 ISSN 0941 0848 G Hochstrasser Untersuchungen zur Geschichte der fruhen Lohkaninchen in Deutschland II in Der Kleintierzuchter Kaninchen 11 1999 ISSN 0941 0848 G Hochstrasser Untersuchungen zur Geschichte der fruhen Lohkaninchen in Deutschland III in Der Kleintierzuchter Kaninchen 12 1999 ISSN 0941 0848 H Majaura Fehfarbige Lohkaninchen in Der Kleintierzuchter Kaninchen 13 2005 ISSN 1613 6357 John C Sandford The domestic rabbit 5th edition Blackwell Science Oxford 1996 ISBN 0 632 03894 2 Wolfgang Schlolaut Das grosse Buch vom Kaninchen 2 Auflage DLG Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 7690 0554 6 Normdaten Sachbegriff GND 4137760 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lohkaninchen amp oldid 238722313