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Gatterholzl nennt sich die romisch katholische Pfarre der Kirche zum hl Klemens Maria Hofbauer in der Hohenbergstrasse 42 in Wien Meidling die 1955 bis 1959 nach Planen von Ladislaus Hruska erbaut wurde Kirche am Gatterholzl Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirchengebaude 3 Moldauer Kreuz und Buste von Furst Șerban I Cantacuzino 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenGeschichte Bearbeiten nbsp Innenraum der Kirche nbsp K u K Kriegsspital IV mit Russenkirche 1923 nbsp Russenkirche 1915 Die Kirche und ihre Umgebung liegen auf der flachen Kuppe des Grunen Berges an der Bezirksgrenze von Meidling zu Hietzing nahe dem Gelande von Schloss Schonbrunn Der Name Gatterholzl geht auf das mittelhochdeutsche Wort chatte zuruck das das Gebaude eines Kleinhauslers ohne Eigengrund bezeichnete Im Mittelalter war hier ein dichtes Waldgebiet mit einer chattermuhle so dass sich fur die Gegend der Flurname Gatterholzl einburgerte 1570 verschwand die Muhle als in der Nahe an der Stelle des heutigen Schlosses Schonbrunn ein Jagdschloss namens Katterburg errichtet wurde Auch ein Meierhof im Gatterholzl ging Ende des 16 Jahrhunderts zugrunde Da das Waldgebiet als gefahrlich galt weil allerlei zwielichtiges Gesindel hier sein Unwesen trieb und das kaiserliche Schloss Schonbrunn in unmittelbarer Nahe lag liess Kaiser Joseph II den Wald teilweise roden und lichten 1830 entstand auf dem Grunen Berg die bekannte Vergnugungsstatte Tivoli mit einer Riesenrutschbahn die wenig spater in eine Meierei umgewandelt wurde und somit ein beliebtes Ausflugsziel der Wiener bildete Seit Mitte des 19 Jahrhunderts nahm die Besiedlung der Gegend zu und der einstige Wald verschwand Bereits 1901 tauchten daher erste Plane fur eine Kirche auf die die Pfarrkirche Meidling entlasten sollte Wahrend des Ersten Weltkrieges errichtete man zwischen der Meidlinger Trainkaserne und Schonbrunn ein Kriegsspital mit 39 Baracken und einer Notkirche nach Planen von Julius Hirnschrodt Die Kirche besass eine Kuppel und wurde im Volksmund Russenkirche genannt da russische Kriegsgefangene bei der Errichtung mitgearbeitet hatten Sie stand auf der anderen Seite der Hohenbergstrasse ungefahr gegenuber dem heutigen Kirchenbau Nach dem Krieg sollte das gesamte Kriegsspital mitsamt der Kirche abgerissen werden Die Kirche wurde jedoch gerettet und mit zwei benachbarten Baracken umgebaut damit sie als Seelsorgestation zur Verfugung stehen konnte Dieses Hofbauer Klementinum besass auch einen Kindergarten und Veranstaltungsraume und wurde von der Bevolkerung zunehmend nur mehr kurz als Gatterholzl bezeichnet In der Folge wurden in der Gegend umfangreiche und schone stadtische Wohnhausanlagen unter anderem die Siedlung Am Tivoli im Sinne der Gartenstadt Bewegung errichtet und die Bevolkerung nahm stark zu 1935 wurde die Notkirche zur Pfarrkirche erhoben und dem Kapuzinerorden zur Betreuung ubergeben Diese Massnahme kann auch im Zusammenhang mit der Politik des Standestaates gesehen werden verstarkt Kirchen in Arbeiterwohngegenden zu errichten Es entstand auch ein Kirchenbauverein denn es war schon damals klar dass die bestehenden Anlagen auf Dauer nicht genugen wurden 1945 wurden die Nebengebaude der Kirche noch obendrein durch Bomben zerstort In der Nachkriegszeit wurde der Naturschutz fur den letzten Rest des Waldes im Gatterholzl aufgehoben und er musste weiteren Bauten weichen Nach Planen des Architekten Ladislaus Hruska entstand der Neubau der Kirche von 1955 bis 1959 im Gebiet des zugeschutteten ehemaligen Loschwasserteiches was spater zu statischen Schwierigkeiten fuhrte 1 Nach dessen Fertigstellung wurde die alte Kirche abgerissen und das Grundstuck mit Wohnhausern verbaut Nachfolger der Kapuziner in der Betreuung der Pfarre sind die Pramonstratenser 2009 wurde in der Pfarre ein Priorat dieses Ordens gegrundet das von der Kanonie Itinga der Stadt Salvador da Bahia im brasilianischen Bundesstaat Bahia aus gegrundet wurde um die Seelsorge in Osterreich zu unterstutzen Itinga seinerseits war aus dem Stift Geras gegrundet worden Vier Pramonstratenser bildeten den ersten Konvent 2 Kirchengebaude BearbeitenDie Kirche ist ein moderner an orthodoxe Kirchen erinnernder Rundbau mit einer Kuppel bekront und von zwei Glockenturmchen flankiert Das Baumaterial sind Beton und Ziegeln In der Mitte des Innenraums befindet sich ein Altar aus grunem Bozener Marmor Im Kuppelgewolbe ist die hl Dreifaltigkeit mit 120 Heiligen dargestellt Farbige Glasfenster von Heinrich Tahedl bestimmen den Gesamteindruck wesentlich mit An den Wanden befinden sich ein grosses Kruzifix und holzgeschnitzte Kreuzwegbilder von Josef Papst Die Unterkirche enthalt eine Grablege der Kapuziner 3 OrgelIn der Kirche wurde 1969 eine Orgel von Philipp Eppel eingebaut Sie verfugt uber 24 Register auf zwei Manualen und Pedal 4 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Moldauer Kreuz und Buste von Furst Șerban I Cantacuzino BearbeitenIn unmittelbarer Nahe der Kirche ungefahr beim Standort der alten Notkirche inmitten der Gemeindesiedlung Am Tivoli befindet sich seit der Zeit der Zweiten Turkenbelagerung 1683 das Moldauer Kreuz das der walachische Furst Șerban I Cantacuzino errichten hat lassen Er hatte mit einem Hilfsheer an der Turkenbelagerung teilgenommen und das Kreuz dann vor den Turken vergraben Nach der Belagerung wurde es von den Wienern im Gatterholzl aufgefunden und in der Nahe in einer Kapelle wieder aufgestellt 1785 entwendeten Diebe das Kreuz das daraufhin durch eine Kopie ersetzt wurde Das Original befindet sich heute in Schloss Geyerau Dvorec Lisicje bei Laibach in Slowenien 1929 stellte man die renovierte Kapelle wieder auf allerdings etwas gegen die Hohenbergstrasse versetzt da ringsherum Wohnbauten entstanden Im Krieg schwer beschadigt wurde sie schliesslich 1961 wieder originalgetreu restauriert und geweiht nbsp nbsp nbsp 1983 liess die rumanische Gemeinde in Wien zum dreihundertjahrigen Jubilaum der Turkenbelagerung eine Buste von Servan Cantacuzenos gegenuber der Kapelle errichten nbsp nbsp nbsp Literatur BearbeitenErnst Tschiedel Die Turkenkapelle mit dem Moldauerkreuz In Blatter des Meidlinger Bezirksmuseums Wien 1982 Heft 13 Ludwig Varga Die Geschichte der Pfarre Gatterholzl In Blatter des Meidlinger Bezirksmuseums Wien 2014 Heft 77 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gatterholzl Sammlung von Bildern Website der Pfarre GatterholzlFussnoten Bearbeiten Gatterholzler Pfarrnachrichten Sommer 2017 S 5 abgerufen 26 August 2017 Pramonstratenser Priorat Gatterholzl Memento vom 25 April 2017 im Internet Archive abgerufen 26 August 2017 Werner T Bauer Wiener Friedhofsfuhrer Genaue Beschreibung samtlicher Begrabnisstatten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens Orgel Databank Gatterholzlkirche zum hl Klemens Maria Hofbauer Wien Meidling hier auch Disposition48 175833333333 16 319722222222 Koordinaten 48 10 33 N 16 19 11 O Sakralbauten im 12 Wiener Gemeindebezirk Meidling Evangelische Kirche A B Kirche am WegeRomisch katholische Kirchen und Kapellen Altmannsdorfer Kirche Annenkapelle Gatterholzl Pfarrkirche Hetzendorf Hetzendorfer Schlosskirche Kirche Maria Empfangnis Kirche Namen Jesu Maria Lourdes Marianneum Meidlinger Pfarrkirche Moldauer KapelleSerbisch orthodoxe Kirche Am SchopfwerkAbgegangene Sakralbauten Klosterkirche der Kreuzschwestern Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gatterholzl amp oldid 231967507