www.wikidata.de-de.nina.az
Gasparo Contarini 16 Oktober 1483 in Venedig 24 August 1542 in Bologna war ein venezianischer Diplomat und spater Kardinal der Romischen Kirche Gasparo Kardinal ContariniKardinalswappen von Gasparro Contarini links im Ingeram Codex Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Einzelnachweise 4 Literatur 4 1 Lexika 4 2 Monografien 5 WeblinksLeben BearbeitenGasparo Contarini entstammte der venezianischen Adelsfamilie der Contarini und wurde vermutlich im Palazzo Contarini dal Zaffo geboren 1 Er studierte nach einer in Venedig verbrachten Schulzeit von 1501 bis 1509 an der Universitat Padua die Facher Griechisch Mathematik Philosophie und Theologie Nach Abschluss seiner Studien kehrte er nach Venedig zuruck und wurde dort als Mitglied des Grossen Rates mit einem Amt betraut das fur die Verwaltung der Staatsschulden zustandig war 1520 wurde als Vertreter Venedigs zum Reichstag zu Worms geschickt Er war am Friedensschluss von 1523 mit Kaiser Karl V beteiligt den er anschliessend auf seinen Reisen in die Niederlande nach England und nach Spanien begleitete 1525 kehrte er nach Venedig zuruck und ubernahm das Amt eines savio der terraferma 1527 vertrat er die Republik bei der Heiligen Liga von Cognac einem gegen die Vormachtbestrebungen des Kaisers gerichteten Bundnis das jedoch in der Folge des Sacco di Roma auseinanderfiel An dem Friedensschluss zwischen dem Kaiser und Venedig im Januar 1530 in Bologna war Contarini massgeblich beteiligt Nach seiner Ruckkehr nach Venedig bekleidete er dort mehrere hohe Amter Im Konsistorium vom 21 Mai 1535 wurde der Laie Contarini von Papst Paul III zum Kardinal kreiert und kurz darauf erst zum Kardinaldiakon dann zum Kardinalpriester der Titeldiakonie Santa Maria in Aquiro erhoben Die niederen Weihen erteilte ihm Gian Carlo Carafa spater folgte die Priesterweihe Noch im selben Jahr wurde er zum Kardinalpriester der Titelkirche San Vitale ernannt ein Jahr spater zum Bischof der Diozese Belluno Die Bischofsweihe spendete ihm am 17 Februar 1538 in der Sixtinischen Kapelle Papst Paul III selbst Von besonderer Bedeutung war Kardinal Contarinis Berufung als Vorsitzender einer Kommission die Vorschlage fur eine innere Reform der Kirche erarbeiten sollte Dieser Kommission gehorten unter anderem die Kardinale Gian Carlo Carafa der spatere Papst Paul IV sowie Giovanni Morone Reginald Pole Pietro Bembo Peter Martyr Vermigli und der Humanist Marcantonio Flaminio an In dem von der Kommission erarbeiteten Dokument Consilium de emendanda ecclesia von 1537 wurde dem Papst geraten seine Macht nicht zu missbrauchen und den Bischofen ihre Diozesen und ihren Klerus besser zu uberwachen Die Empfehlungen verliefen jedoch im Sande 1537 erhielt Kardinal Contarini die Titelkirche Santa Balbina 1539 wechselte er zu Sant Apollinare nbsp Contarinis Grab in Madonna dell Orto1541 wurde er auf ausdrucklichen Wunsch von Karl V als papstlicher Legat zum Regensburger Religionsgesprach entsandt wo er ein Dokument uber eine Einigung zwischen den Protestanten und den Katholiken vorbereiten sollte Das Vorhaben erwies sich trotz aller Bemuhungen und diplomatischer Geschicklichkeit von Contarini und Philipp Melanchthon dem Vertreter der Protestanten als hoffnungslos da beide Parteien keine Einigung wollten 1542 im Jahr seines Todes wechselte er zur Titelkirche Santa Prassede Werke Bearbeiten nbsp De republica Venetorum 1626De magistratibus et republica Venetorum De potestate Pontificis 1529 Confutatio articulorum seu quaestionum Lutheri nach 1530 Tractatus seu Epistola de iustificatione 1541 De magistratibus et republica veneta Paris 1543 De sacramentis christianae legis et catholicae ecclesiae Florenz 1553 Opera Paris 1571 Einzelnachweise Bearbeiten J Ch Rossler Palazzo Contarini dal Zaffo abgerufen am 2 Oktober 2016 Literatur BearbeitenLexika Bearbeiten C Weizsacker Th Brieger Contarini Gasparo In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 4 Hinrichs Leipzig 1898 S 278 281 Francis Schaefer Gasparo Contarini In Catholic Encyclopedia Band 4 Robert Appleton Company New York 1908 Friedrich Wilhelm Bautz CONTARINI Gasparo Staatsmann und Kardinal In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1119 1120 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Klaus Ganzer Contarini Gasparo In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 8 de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 008563 1 S 202 206 Gigliola Fragnito Contarini Gasparo In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 28 Conforto Cordero Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1983 Monografien Bearbeiten Beccadelli Vita del Cardinal Gasparo Contarini Venedig 1832 Hubert Jedin Kardinal Contarini als Kontroverstheologe Katholisches Leben und Kampfen im Zeitalter der Glaubensspaltung Bd 9 Munster 1949 Manfred E Welti Kleine Geschichte der italienischen Reformation Schriften des Vereins fur Reformationsgeschichte Bd 193 Mohn Gutersloh 1985 ISBN 3 579 01663 6 S 17 138 Digitalisat in der Google Buchsuche Elisabeth G Gleason Gasparo Contarini Venice Rome and Reform University of California Press Berkeley 1993 Claus Arnold Die romische Zensur der Werke Cajetans und Contarinis 1558 1601 Grenzen der theologischen Konfessionalisierung Ferdinand Schoningh Paderborn 2008 ISBN 978 3 506 76437 9 Weblinks BearbeitenContarini Gasparo In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch Eintrag zu Gasparo Contarini auf catholic hierarchy org Literatur von und uber Gasparo Contarini im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118996193 lobid OGND AKS LCCN n88095633 VIAF 5009389 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Contarini GasparoALTERNATIVNAMEN Contarini GaspareKURZBESCHREIBUNG venezianischer Diplomat spater Kardinal der Romischen KircheGEBURTSDATUM 16 Oktober 1483GEBURTSORT VenedigSTERBEDATUM 24 August 1542STERBEORT Bologna Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gasparo Contarini amp oldid 209214310