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Santa Maria in Aquiro auch Santa Maria in Cyro ist eine Kirche in Rom Sie ist zudem Titeldiakonie der romisch katholischen Kirche Pfarrkirche und Klosterkirche der Somasker Daruber hinaus ist sie romisches Zentrum der Maria von Lourdes Verehrung Ihr heutiges ausseres Aussehen erhielt sie im Wesentlichen im spaten 16 Jahrhundert der Innenraum wurde in weiten Teilen im 19 Jahrhundert im neubarocken Stil gestaltet Santa Maria in AquiroBasisdatenPatrozinium Hl MariaWeihetag 11 April 1728Kardinaldiakon Angelo Amato SDB pro hac vice Anschrift Piazza Capranica00186 Roma Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Baugeschichte 3 Fassade 4 Innenraum 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche liegt im III romischen Rione Colonna unmittelbar neben dem Palazzo Capranica an der nach diesem benannten Piazza Capranica etwa 130 Meter nordostlich des Pantheons Geschichte und Baugeschichte BearbeitenEine bereits vorher an dieser Stelle stehende Kirche wurde im 8 Jahrhundert unter Papst Gregor III neu errichtet Ihren Namen seine Herkunft war langere Zeit umstritten 1 erhielt sie wohl von einer Verballhornung des Namens eines Abtes Cyrus bzw Abbacyrus 2 die Bezeichnung in Aquiro ist urkundlich erstmals im Jahr 1143 nachgewiesen 3 Nach einer Anregung Ignatius von Loyolas wurde die Kirche durch Papst Paul III 1540 Sitz einer Gesellschaft die sich um Waisen kummert Pia Opera degli Orfanelli 2 das Waisenhaus und ein Hospiz wurden im benachbarten Kloster eingerichtet Durch eine Bulle Papst Pius V von 1571 wurde die Pfarrei mit der von Santo Stefano dell Trullo vereint Nachdem die zu dieser Pfarrei gehorende gleichnamige Kirche im spaten 17 Jahrhundert profaniert und niedergelegt worden war kamen zahlreiche Spolien und andere Gegenstande in den Besitz der Kirche so auch antike romische Reliefs die sich heute im Hof des Konservatorenpalastes befinden 4 Ab 1590 wurde die Kirche vollig neu errichtet zu Beginn nach Planen und unter der Bauleitung Francesco da Volterras Nach dessen Tod 1594 ubernahm Carlo Maderno die weiteren Arbeiten sie wurden jedoch 1602 nach dem Tod des geldgebenden Kardinals Anton Maria Salviati unterbrochen Erst 1681 wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen und die Apsis unter der Leitung Mattia de Rossis vollendet Das bis dahin fehlende Obergeschoss der Fassade mit den Glockenturmchen wurde 1774 errichtet Nach einem Brand 1845 wurde die Kirche von 1856 bis 1866 im Innenraum durchgreifend im neobarocken Stil umgebaut Der neue Inhaber des Titels Angelo Kardinal Amato nahm die Kirche am Freitag den 11 Februar 2011 in Besitz 5 seit 2021 ist er Kardinalpriester pro hac vice Fassade Bearbeiten nbsp Fassade frontalDie Fassade ist zweigeschossig und funfachsig Jeweils beiderseits des Hauptportales sind flache Pilaster mit einer barocken Variante ionischer Kapitelle vorgestellt Zu den Seitenportalen hin sind die ausseren Pilaster der Mittelachse gestuft die Seitenportale tragen Segmentbogen das Hauptportal ist als Adikulaportal mit einem Dreiecksgiebel gestaltet Das Programm der Mittelachse wiederholt sich im oberen Geschoss wobei die Pilaster nunmehr korinthische Kapitelle tragen Uber dem von zwei kleinen Vollsaulen flankierten und mit einer Balustrade verzierten Rundbogenfenster des Obergeschosses schliesst ein einfach gehaltener Dreiecksgiebel die Fassade ab den Flammenvasen und ein Postament mit einem Kreuz bekronen Die beiden fur romische Kirchen eher ungewohnlichen Glockenturmchen tragen an den Eckpfeilern Kapitelle toskanischer Ordnung die Balustraden unterhalb der offenen Schallfenster sind konvex gekrummt die Fenster selbst werden von Segmentbogen uberspannt Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum der Kirche nbsp Blick auf den HauptaltarDie Kirche stellt sich heute als eine dreischiffige Pfeilerbasilika dar An die Seitenschiffe wurden Seitenkapellen angefugt die Vierung wird von einer Kuppel uberspannt es schliessen sich Chor und eine runde Apsis an Die Gewolbe wurden als Tonnengewolbe mit Stichkappen gestaltet Die Fenster des Obergadens sind rechteckig und mit einem Segmentbogen nach oben abgeschlossen Der Kuppeltambour wird von acht einfachen Fenstern durchbrochen Die Fresken des Mittelschiffs stammen uberwiegend von Cesare Mariani 6 aus den Jahren 1865 und 1866 Sie stellen an den Pfeilern Kirchenvater dar an den Wanden Szenen aus dem Leben Marias Die Stuckengel des Mittelschiffs stammen von Luigi Fontana 7 diejenigen der Vierung von Luigi Simonetti Die Fresken der Vierung der Kuppelpendetifs und der Kuppel selbst stammen ebenfalls von Mariani Der Chor ist mit vorgestellten Pilastern mit Kapitellen toskanischer Ordnung gestaltet die Marmorverkleidung der Wande ist gemalt Der Entwurf hierfur stammt von Luca Carimi 8 Das Gemalde auf den Hochaltar stellt die Heimsuchung Maria dar und soll von Giovanni Battista Buoncore aus dem 17 Jahrhundert stammen Vielleicht handelt es sich aber auch um eine Kopie aus dem 19 Jahrhundert 8 Die erste Kapelle der rechten Seite enthalt eine Darstellung des Hl Sebastian es ist eine lombardische Arbeit zu Beginn des 17 Jahrhunderts Die dritte Kapelle rechts ist noch im Originalzustand aus dem Beginn des 17 Jahrhunderts die Fresken wurden von Carlo Saraceni gefertigt Sie enthalt noch zwei Olgemalde der Stifter der Kapelle eines Orazio Ferrari und der Erminia Sordi Das rechte Querschiff enthalt wie das linke auch eine von Kardinal Pietro Vidoni 1626 gestiftete Sangerkanzel In diesem Seitenschiff befinden sich die fast identischen Grabmale von Lelio Virili gest 1701 und des Kardinals Luca Antonio Virili der 1634 starb Im linken Querschiff befinden sich zwei Olgemalde mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Hieronymus Amiliani des Grunders der Somasker Ebenso befindet sich hier das Grab des 1864 gestorbenen Kardinals Domenico Savelli Die zweite Kapelle des linken Seitenschiffs enthalt die Hauptsehenswurdigkeiten der Kirche drei Fresken von Giovanni Battista Speranza aus dem Beginn des 17 Jahrhunderts 9 Sie stellen in der Mitte einen Engel mit Kreuz links die Kreuztragung und rechts Annagelung an das Kreuz dar Das Altargemalde stammt von Gerrit van Honthorst und stellt die Beweinung Christi dar Ebenso von diesem niederlandischen Kunstler stammen die beiden anderen Gemalde in der Kapelle an den Seitenwanden auf der linken Seite die Darstellung der Geisselung Christi auf der rechten die Dornenkronung Christi Gegenuber der Kapelle liegt das Grabmal des Erzbischofs Carlo de Montecatini gestorben 1699 In der Kirche bestattet ist noch der 1550 gestorbene Bischof von Foligno und Humanist Blosio Palladio Sein Grabmal befindet sich im Vorjoch seine von einem unbekannten Kunstler geschaffene Grabbuste ist an einem gelehrten antikisierenden Stil orientiert Gleichwohl gilt das Werk als weniger anspruchsvoll 10 Siehe auch BearbeitenListe der Kardinaldiakone von Santa Maria in AquiroLiteratur BearbeitenWalter Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms 2 Bd Verlag Bruder Hollinek Wien 1970 Marco Bussagli Hrsg Rom Kunst amp Architektur Konemann Koln 1999 ISBN 3 8290 2258 1 Herbert Rosendorfer Kirchenfuhrer Rom 3 aktualisierte Auflage Edition Leipzig Leipzig 2005 ISBN 3 361 00485 3 Anton Henze Rom und Latium Kunstdenkmaler und Museen Reclams Kunstfuhrer Italien Bd 5 Reclams Universal Bibliothek 8678 4 revidierte Auflage Reclam Stuttgart 1981 ISBN 3 15 008679 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Santa Maria in Aquiro Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Interactive Nolli Map Website Kirche Santa Maria in Aquiro bei gcatholic orgEinzelnachweise Bearbeiten Dazu im Einzelnen Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms S 472 a b Rosendorfer Kirchenfuhrer Rom S 146 Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms S 470 Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms S 471 Vatican Information Services VIS 20110201 190 Wundram Hrsg Reclams Kunstfuhrer S 297 Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms S 474 a b Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms S 475 Wundram Hrsg Reclams Kunstfuhrer S 297 Bussagli Hrsg Rom Kunst amp Architektur S 432 41 899972222222 12 478166666667 Koordinaten 41 53 59 9 N 12 28 41 4 O Normdaten Geografikum GND 4461202 3 lobid OGND AKS VIAF 235658691 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Santa Maria in Aquiro amp oldid 239259955