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Gunther Peters 10 Juli 1932 in Stralendorf bei Schwerin war von 1975 bis 1997 Professor fur Zoologie und Direktor am Institut fur Spezielle Zoologie und Zoologisches Museum an der Humboldt Universitat zu Berlin Portrat von Gunther Peters im April 2012 in Panketal bei Berlin Peters gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Odonatologen und Herpetologen Wesentliche Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind und waren Themen zur Palaozoologie der Wirbeltiere Vergleichenden Morphologie Zoogeographie sowie der Themenkomplex Evolutions und Arttheorie Phylogenetik und Systematik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Arbeiten 2 1 Herpetologie 2 2 Odonatologie 2 3 Veroffentlichungen 2 4 Engagement und Ehrungen 2 5 Werke Auswahl 2 5 1 Libellen 2 5 2 Reptilien 2 5 3 Allgemein 2 6 LiteraturLeben BearbeitenGunther Peters wurde als Altester von funf Geschwistern geboren Seine Eltern waren sogenannte Hausler also Besitzer eines kleinen Anwesens mit Hauschen die nur wenig eigenes Land und Vieh besassen Die zeitgemass strenge Erziehung oblag in erster Linie dem Grossvater da der Vater mit Kriegsbeginn 1939 schon recht fruh zur Wehrmacht eingezogen worden war Die Volksschulzeit verbrachte er von Kriegsbeginn bis Kriegsende zunachst in seinem Geburtsort spater in Schwerin Ab Ende 1946 besuchte Peters die Vorstudienanstalt diese wurden auf der Grundlage eines Befehls der Sowjetischen Militaradministration fur die sowjetische Besatzungszone im Herbst 1946 gegrundet sie dienten vorrangig dazu Arbeiter und Bauernkindern den Weg zur Hochschule bzw der Universitat zu ebnen Von 1949 bis 1952 folgte die Vorbereitung auf die Hochschulreife mit abschliessendem Abitur an der Arbeiter und Bauern Fakultat ABF Rostock Nach Erlangen der Hochschulreife begann Gunther Peters 1952 ein Biologie Studium mit Hauptfach Zoologie und Nebenfach Palaontologie an der Staatlichen Universitat Leningrad in der damaligen UdSSR welches er 1957 mit einer Diplomarbeit uber die Bastardisierungszone der westlichen und ostlichen Zauneidechsen abschloss Nach der Zeit in Leningrad promovierte Gunther Peters mit einem Doktorandenstipendium an der Humboldt Universitat Berlin unter der Betreuung von unter anderen Erwin Stresemann uber anatolisch kaukasische Zwergeidechsen Die Bekanntschaft mit Erwin Stresemann hatte sich 1956 in Leningrad auf einer Ornithologen Tagung ergeben wo er ihm als Dolmetscher zur Verfugung stand Als Peters ein Jahr spater an das Museum fur Naturkunde in Berlin kam traf er dort erneut auf Stresemann Unmittelbar nach Erlangen der Doktorwurde wurde er 1960 im Zoologischen Museum der Humboldt Universitat als wissenschaftlicher Assistent eingestellt Ab 1962 bis 1984 ubernahm er die Kustodie der herpetologischen Sammlung In dieser Zeit habilitierte Peters 1972 mit einem Thema zur Systematik der Schmetterlingsagamen Im Jahr 1975 bekam er dann eine Professur angetragen und etablierte den Arbeitsbereich phylogenetische Systematik Den Aufgaben als stellvertretender Direktor des Museums fur Naturkunde zustandig fur Forschung bis 1975 spater dann bis 1990 fur den Bereich Zoologie folgte von 1990 bis 1996 die Verantwortung als Direktor fur das Institut fur Spezielle Zoologie und Zoologisches Museum In der Geschichte des Museums fur Naturkunde war Gunther Peters bisher der einzige Direktor der von den Mitarbeitern gewahlt und dessen Wahl anschliessend vom Rat des Museums und dem Rektor der Humboldt Universitat bestatigt wurde Das Museum fur Naturkunde wurde zum 1 Januar 2009 aus der Humboldt Universitat zu Berlin ausgegliedert und als Stiftung des Offentlichen Rechts zum eigenstandigen Museum fur Naturkunde Leibniz Institut fur Evolutions und Biodiversitatsforschung Wissenschaftliche Arbeiten BearbeitenHerpetologie Bearbeiten Gunther Peters ist Evolutionsbiologe und gelernter Herpetologe mit dem Schwerpunkt phylogenetische Systematik was auch zahlreiche Veroffentlichungen belegen Bedeutsam waren insbesondere Arbeiten zur Systematik der Zaun und Smaragdeidechsen sowie uber diverse Agamiden Unter anderem beschrieb er 16 neue Arten und Unterarten uberwiegend aus der Gattung Lacerta Peters kann fur sich in Anspruch nehmen fruher als viele seiner Zeitgenossen die Bedeutung der von Willi Hennig begrundeten Phylogenetischen Systematik als eine streng rationale Forschungsstrategie mit grosser Zukunftstrachtigkeit erkannt zu haben Konsequent hat er sich in zahlreichen Arbeiten und Vortragen zur Theorie und Praxis der Phylogenetischen Systematik fur deren Verbreitung eingesetzt Und das zu einer Zeit in der dieses ruckhaltlose Eintreten noch ausserordentlich kontroverse Diskussionen ausloste nbsp Mannchen der Grossen KonigslibelleOdonatologie Bearbeiten Fast zeitgleich in den 1960er Jahren fand Gunther Peters auch seine Liebe zu den Libellen speziell den Edellibellen Aeshnidae Und auch hier beschrieb er 1991 mit Boyeria cretensis eine neue Art Betrachtet man die Liste samtlicher Veroffentlichungen und die der Forschungsobjekte seiner Studienreisen so muss man feststellen dass zwischen 1969 und 1976 eine Verlagerung hin zu den Libellen erfolgte und seit 1986 beschaftigt sich Peters fast ausschliesslich mit diesem Taxon Auch hier gilt sein Forschungsschwerpunkt der Evolution und Systematik der Edellibellen Das gleichnamige Buch Die Edellibellen Europas aus der renommierten Reihe Die Neue Brehm Bucherei von 1987 gilt noch heute als Standardwerk Zwar sind die Edellibellen die von ihm bevorzugt bearbeitete Gruppe was aber nicht bedeutet dass er anderen Arten und Themen keine Aufmerksamkeit widmet So hat er ein altes seit 1966 bearbeitetes Thema namlich die Okologie und Faunistik der Libellen auf Hochmooren stets weiter verfolgt und dazu etliche Exkursionen zur Materialbeschaffung und zur Inspektion der Lokalitaten unternommen Gleiches gilt seit 2005 fur die Libellenfauna in neuen Teichanlagen auf den Berliner Rieselfeldern Veroffentlichungen Bearbeiten Von Gunther Peters liegen bisher 144 Veroffentlichungen als wissenschaftliche Originalbeitrage und Monographien Buchveroffentlichungen und beitrage kritische Wurdigungen und Stellungnahmen sowie popularwissenschaftliche Artikel vor Von diesen beschaftigen sich 32 Arbeiten ausschliesslich oder zumindest schwerpunktmassig mit Libellen Engagement und Ehrungen Bearbeiten seit 1958 in der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin 1960 bis 1989 in der Biologischen Gesellschaft der DDR seit 1960 in der URANIA seit 2010 Ehrenmitglied der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen GdO Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Die Edellibellen EuropasLibellen Bearbeiten Atavistische Strukturen im Flugelgeader von Aeshna grandis und verwandten Arten Entomologische Abhandlungen 51 1 16 1987 Die Edellibellen Europas Aeshnidae Die neue Brehm Bucherei 585 A Ziemsen Wittenberg Lutherstadt 1987 Bionomische Beobachtungen und taxonomische Untersuchungen an Anisoptera von Cuba und dem ostlichen Mexico Deutsche Entomologische Zeitschrift NF 35 221 247 1988 Die Schattenlibelle auf Kreta Boyeria cretensis spec nov und die Monophylie der Gattung Boyeria McLachlan 1896 Deutsche Entomologische Zeitschrift NF 38 161 196 1991 Reptilien Bearbeiten Zur Taxonomie und Okologie der Zauneidechsen zwischen Peipus und Onegasee Zoologische Beitrage N F 4 205 232 1959 Die Zwergeidechse Lacerta parva Boulenger und ihre Verwandtschaftsbeziehungen zu anderen Lacertiden insbesondere zur Libanoneidechse Lacerta fraasii Lehrs Zoologische Jahrbucher Abteilung fur Systematik Okologie und Geographie der Tiere 89 407 478 1962 Studien zur Taxonomie Verbreitung und Okologie der Smaragdeidechsen I Lacerta trilineata viridis und strigata als selbstandige Arten Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin 38 128 152 1962 Studien zur Taxonomie Verbreitung und Okologie der Smaragdeidechsen I Lacerta trilineata viridis und strigata als selbstandige Arten Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin 38 128 152 1962 Echsen ein Brevier Verlag Edition Leipzig 135 pp 1989Allgemein Bearbeiten Die Taxonomie auf dem Wege zur Analyse der Stammesverwandtschaft In Beitrage zur Abstammungslehre und Genetik Verlag Volk und Wissen VE Verlag Berlin 50 pp Die Menschwerdung des Affen und die abiotischen Voraussetzungen der menschlichen Arbeit Medizin und Gesellschaft 17 109 130 1982Literatur Bearbeiten Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen 2012 Festschrift in honorem Prof Dr Gunther Peters LIBELLULA Supplement 12 1 246 Hoffmann J 1998 Pantala und der Taxifahrer Hagenia 16 17 19 Hoffmann J 2010 Die GdO hat zwei neue Ehrenmitglieder Libellennachrichten 24 7 11 Paepke H J 1998 Laudatio fur Prof Dr Gunther Peters gehalten anlasslich seiner Verabschiedung aus dem Museum fur Naturkunde der Humboldt Universitat zu Berlin zum Festkolloquium am 29 September 1997 Zoologische Abhandlungen Dresden 50 6 10 Paepke H J J Plotner amp R Gunther 2012 Zum achtzigsten Geburtstag von Prof Dr Gunther Peters Unpubl ManuskriptNormdaten Person GND 1025878302 lobid OGND AKS LCCN n90602534 VIAF 52134640 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Peters GuntherKURZBESCHREIBUNG deutscher Odonatologe und HerpetologeGEBURTSDATUM 10 Juli 1932GEBURTSORT Stralendorf bei Schwerin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther Peters Zoologe amp oldid 234433190