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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen Ministerialbeamten siehe Gunther Joel Ministerialbeamter 1899 1986 Gunther Karl Franz August Hermann Joel 1 meist Gunther Joel geschrieben 19 April 1903 in Kassel 12 Mai 1978 in Munchen 2 war ein deutscher Jurist Ministerialbeamter und verurteilter Kriegsverbrecher Gunther Joel wahrend der Nurnberger Prozesse Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 NS Zeit 1 3 Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Joel war der Sohn des Gewerbe Oberlehrers Karl Joel und seiner Ehefrau Franziska geb Volker In seiner Jugend besuchte er das Realgymnasium I in Kassel wo er zu Ostern 1923 die Reifeprufung ablegte Anschliessend studierte er Rechtswissenschaften an der Universitat Gottingen Nach sieben Semestern bestand er am 28 Mai 1927 beim Oberlandesgericht in Kassel die erste juristische Staatsprufung Am 24 Juli 1927 absolvierte er an der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Gottingen die mundliche Doktorprufung mit dem Pradikat loblich Seine Dissertation die Das Rechtsverhaltnis am toten menschlichen Korper zum Inhalt hatte wurde 1930 veroffentlicht NS Zeit Bearbeiten Nach dem Rechtsreferendariat in Kassel erhielt Joel eine Anstellung bei der Staatsanwaltschaft in Gottingen Zum 1 Mai 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 3 216 914 3 Ausserdem war er Mitglied des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes Von August 1933 bis August 1943 war Joel im Reichsjustizministerium RJM tatig Sein Aufgabenbereich umfasste von August bis November 1933 den Bereich Amnestie und Niederschlagungsfalle Danach fungierte er gemeinsam mit Werner von Haacke bis Oktober 1937 als Leiter der von Roland Freisler geschaffenen Zentralstaatsanwaltschaft im RJM Neben Korruptionsfallen war er mit Ausschreitungen von Parteimitgliedern insbesondere SA Angehorigen beschaftigt Nachdem die Zentralstaatsanwaltschaft im Oktober 1937 aufgelost wurde war Joel Referent in der Abteilung Strafrechtspflege des Justizministeriums Anfang November 1936 war er zum Oberstaatsanwalt ernannt worden Im Dezember 1937 wurde Joel zum Verbindungsmann des RJM zu SS Gestapo und SD ernannt Im Januar 1938 trat er aus diesem Grund in die Schutzstaffel ein in der er einen Fuhrerrang erhielt Bis 1943 erreichte er den SS Rang eines SS Obersturmbannfuhrers Als Beamter wurde Joel 1941 zum Ministerialrat ernannt und mit der Bearbeitung der Verurteilungen im Rahmen des Nacht und Nebel Erlasses betraut Ausserdem war er Chef des Sonderreferates fur Kriegsdelikte Von August 1943 bis zum Kriegsende amtierte Joel auf Anforderung der Gauleiter Alfred Meyer und Albert Hoffmann als Generalstaatsanwalt in Hamm und war dort weiterhin mit Nacht und Nebel Fallen beschaftigt In dieser Funktion hatte er auch die Dienstaufsicht uber alle Oberstaatsanwalte an den Sondergerichten in Essen und Hamm Joel galt als Karrierist der sich fur die Umsetzung nationalsozialistischer Rechtsideen engagierte 4 Nachkriegszeit Bearbeiten Im Nurnberger Juristenprozess gegen 16 hohe Justizbeamte und Richter des NS Regimes verurteilte ihn am 14 Dezember 1947 ein amerikanischer Militargerichtshof wegen seiner Mitwirkung an der Nacht und Nebel Gerichtsbarkeit zu zehn Jahren Haft Am 31 Januar 1951 begnadigte ihn der US amerikanische Hochkommissar John Jay McCloy und er wurde aus dem Kriegsverbrechergefangnis Landsberg entlassen Anschliessend war Joel als Wirtschaftsberater bei der Friedrich Flick AG in Dusseldorf tatig 1953 wurde er von einem bundesdeutschen Gericht freigesprochen 5 1956 ist Joel als Mitarbeiter des Flick Konzerns nachweisbar 1969 lebte er im Richard Pietzsch Weg 12 in Munchen Eine eidesstattliche Erklarung gegenuber dem Polizeiprasidium Munchen Kriminalabteilung III zu seiner Tatigkeit gab Joel am 2 August 1969 ab Schriften BearbeitenDie Rechtsverhaltnisse am toten menschlichen Korper 1930 Dissertation Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Hermann Weiss Hrsg Biographisches Lexikon zum Dritten Reich S Fischer Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 10 091052 4 Lore Maria Peschel Gutzeit Hrsg Das Nurnberger Juristen Urteil von 1947 Historischer Zusammenhang und aktuelle Bezuge 1 Auflage Nomos Verlag Baden Baden 1996 ISBN 3 7890 4528 4 Gunter Grau Rudiger Lautmann Lexikon zur Homosexuellenverfolgung 1933 1945 Institutionen Kompetenzen Betatigungsfelder In Geschichte Munster in Westfalen Germany Bd 21 Lit Berlin S 167 Einzelnachweise Bearbeiten Die Schreibweise Joel als die von ihm selbst verwendete findet sich unter anderem in dem selbstverfassten Lebenslauf in seiner Dissertation Lebensdaten nach Gunter Grau Lexikon zur Homosexuellenverfolgung 1933 1945 Institutionen Personen Betatigungsfelder Berlin 2011 S 167 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 18361036 Gunter Grau Lexikon zur Homosexuellenverfolgung 1933 1945 Institutionen Personen Betatigungsfelder Berlin 2011 S 167 Markus Aschenbrenner 2006 Memento des Originals vom 6 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ucp pt S 30 f PDF 691 kB Normdaten Person GND 1146133634 lobid OGND AKS LCCN no2002108467 VIAF 53827789 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Joel GuntherALTERNATIVNAMEN Joel Gunther Karl Franz August Hermann vollstandiger Name Joel GuntherKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Ministerialbeamter und verurteilter KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 19 April 1903GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 12 Mai 1978STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther Joel amp oldid 239467169