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Gorries ist ein Stadtteil von Schwerin der Hauptstadt Mecklenburg Vorpommerns GorriesStadt SchwerinKoordinaten 53 37 N 11 22 O 53 608888888889 11 374166666667 45 Koordinaten 53 36 32 N 11 22 27 OHohe 45 m u NNEinwohner 993 30 Sep 2017 Eingemeindung 8 Mai 1917Postleitzahlen 19053 19061Vorwahl 0385Gorries Schwerin Lage von Gorries in Schwerin Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Verkehrsanbindung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGorries liegt zwischen dem Alten Friedhof mit dem Grimkesee dem Ufer des Oberen und Unteren Ostorfer Sees mit der kleinen Halbinsel Der Dwang und der Toteninsel der Eisenbahnlinie Schwerin Ludwigslust Bahnhof Gorries dem Siebendorfer Moor und dem Fasanenhof Das Siebendorfer Moor entwassert entlang der Bahnstrecke uber den Herrengraben mit dem Tonteich in den Oberen Ostofer See Auf dem ehemaligen Flugplatzgelande nordlich des Towers An der Hollenbak liegt der Teich Oberjager Diek 1 er hat eine Grosse von 194 100 Meter Dieses im Geholz eingebettete Gewasser fliesst uber die Hollenbak in den Oberen Ostdorfer See ab Der Grimkesee im Norden fliesst in den Oberen Ostorfer See ab Geschichte BearbeitenGorries wurde 1445 erstmals als Dorf erwahnt Um 1860 gab es in Gorries einen Erbpachter funf Drittelhufen elf Budner und acht Hausler Mit dem Bau der Bahnstrecke Schwerin Crivitz entstand auch in Gorries ein Bahnhof der am 1 Oktober 1893 eroffnet wurde Am Bahnsteig an der Schulzenstrasse 6 betrieb Wilhelm Graning den Krug zum grunen Kranze wo sich neben einer Kegelbahn und dem Fahrkartenverkauf spater auch eine Poststelle befand Nach teilweiser Zerstorung wahrend eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaude wieder aufgebaut Die Gaststatte existierte bis in die 1990er Jahre zeitweise befand sich im Schulzenweg 6 auch eine Lebensmittelverkaufsstelle 2 Ende des 19 Jahrhunderts zahlte Gorries im Sommer zu den beliebten Ausflugszielen der Schweriner denn 1895 wurde in der Hauslerei 43 heute Rogahner Strasse 10 die Gaststatte und Badeanstalt Marienhohe eroffnet 3 Das Restaurant hatte einen terrassenformigen Biergarten mit Blick auf den Ostorfer See auch die Tanzabende in der Marienhohe waren sehr beliebt Bis 1930 gehorte das Objekt der Familie Hella Fischer dann bewirtschaftete Hasso Neitzel das Restaurant mit Seebadeanstalt und Tanzlokal 4 In den 1950er Jahren wurde die Gaststatte geschlossen teilweise als Wohnraum und spater als Lager des Staatstheaters und der Vereinigung Obst Gemuse und Speisekartoffeln genutzt 5 Heute befindet sich in der Rogahner Strasse 10 ein Dienstleistungsbetrieb Im November 1912 wurde die Mecklenburgische Flugplatz Gesellschaft Gorries Schwerin mbH gegrundet die im Juni 1913 den Flugplatz Schwerin Gorries mit einem Rundflug Lubeck Schwerin Wismar eroffnete Anthony Fokker pachtete den Flugplatz und betrieb dort ab Mai 1913 eine Flugschule Sudlich der Rogahner Strasse wurde 1916 eine Fliegerstation mit eigenem Gleisanschluss gebaut Im Marz 1917 nahm die hier eingerichtete Fliegerbeobachterschule FBS ihren Betrieb auf 6 7 Siehe mehr im eigenen Artikel Flugplatz Schwerin Gorries Gorries blieb trotz des Flugplatzes ein Bauern und Hauslerdorf auch die am 8 Mai 1917 8 erfolgte zwangsweise Eingemeindung der 503 Einwohner nach Schwerin anderte zunachst nichts daran Das Verhaltnis zwischen der Residenzstadt Schwerin und der Gemeindeverwaltung blieb danach angespannt weil die Stadtverwaltung fur Gorries besondere landwirtschaftliche Interessen offenbar wenig Verstandnis aufbrachte 9 10 Die Kleingartenanlage Marienhohe wurde 1918 als einer der ersten Vereinsgarten der Stadt gegrundet Im Stadtteil Gorries befindet sich seit den 1920er Jahren eines der altesten Gewerbegebiete der Stadt Dieses war aus der Not heraus entstanden um die nach dem Ersten Weltkrieg leerstehenden Gebaude der Fliegerbeobachterschule einem neuen Verwendungszweck zuzufuhren Doch die von der Stadt initiierten Industrieansiedlungen Kostowerke Maschinenfabrik Badenia und Benno Schilde AG misslangen Der Verfall durch Leerstand und Vandalismus schritt voran 11 In den 1920er Jahren blieb der ehemalige Flugplatz der Fokkerwerke als Notlandeplatz bestehen Zum sich wieder entwickelnden kommerziellen burgerlichen Kulturleben in der Stadt Schwerin gehorten das seit 1920 alljahrlich stattfindende Reit und Fahrturnier sowie die Kunstflugschau auf dem Flugplatzgelande Gorries Automobilrennen Flugwettbewerbe Pferderennen und Volksfeste lockten Tausende Zuschauer dorthin Im Juni 1930 auf dem sog Grossflugtag des Schweriner Fliegervereins in Gorries konnten zahlungskraftige Burger fur 20 Reichsmark mit dem Flugzeug von Schwerin nach Hamburg fliegen 1932 wurde der Flugplatz zu einem Flughafen II Ordnung umgewidmet In den 1930er Jahren ubernahm die Luftwaffe den gesamten Flugplatz inklusive der ehemaligen FBS und baute ihn zu einem Fliegerhorst aus der bis zum Kriegsbeginn Stutzpunkt einer Stuka Ausbildungsstaffel wurde Einige Strassen in Gorries trugen zwischen 1918 und 1945 neue nach bekannten Jagdfliegern des 1 Weltkrieges benannte Namen Immelmannstrasse heute Lilienthalstrasse Boelckestrasse heute Baustrasse und Richthofenstrasse heute Handelsstrasse 12 Flugzeuge der britischen Royal Air Force und Verbande der 8 US Luftflotte beladen mit Sprengbomben und Brandbomben zerstorten bei einem Luftangriff am 4 August 1944 Gebaude auf dem Flugplatz sowie mit Reet gedeckte Hauser am Schulzenweg Ein weiterer Angriff ereignete sich am 25 August 1944 dabei wurden etwa 28 Hauser total zerstort 12 Hauser schwer und 41 leicht beschadigt In der Immelmannstrasse wurden 13 Bombentrichter auf einer etwa 2000 Quadratmeter grossen Flache gezahlt Ein weiterer Luftangriff am 7 April 1945 traf auch die Schweriner Feldstadt Insgesamt waren mehr als 200 Tote zu beklagen 13 Von 1945 bis 1993 war das Flugplatzgelande GUS Liegenschaft Um die Zeugnisse der Schweriner Fluggeschichte zu erhalten hat die Landeshauptstadt die noch vorhandenen Flugplatzgebaude im Gewerbegebiet Gorries unter Denkmalschutz gestellt Nach 1945 wandelte sich der Charakter des Ortsteils Sudlich der Rogahner Strasse entstand ab 1954 ein Industriegebiet fur Grosshandels und Lagerbetriebe sowie Bau und Baumaterialienindustrie Dazu gehoren das 1957 gebaute Versorgungskontor fur Pharmazie und Medizintechnik in der Baustrasse 3 1958 entstand aus dem Zusammenschluss von mehreren kleinen Betrieben des Sattler Schuhmacher Raumausstatter Tapezierer und lederverarbeitenden Handwerks die Produktionsgenossenschaft PGH Lederwaren fur die mehrere Bauten in Gorries entstanden 1959 60 wurde das Mehrzweckkuhlhaus in der Handelsstrasse und ab 1964 das Hochhaus und die Lagerhalle der GHG Haushaltswaren in der Rogahner Strasse errichtet Heute hat sich in Gorries eine Vielfalt an Gewerbe Verkaufs und Freizeiteinrichtungen angesiedelt 14 Verkehrsanbindung BearbeitenGorries ist heute durch die Bundesstrasse 106 zweigeteilt Westlich der mehrspurigen Strasse befindet sich ein grosses voll erschlossenes Gewerbegebiet mit bereits zu DDR Zeiten entstandenen Industrie und Lagerhallen sowie ostlich davon Wohngebiete in der Nahe des Ostorfer Sees Laut Planung soll die Halbinsel der Dwang mit der Halbinsel Krosnitz durch eine Fuss und Radwegbrucke verbunden werden Literatur BearbeitenBernd Kasten und Jens Uwe Rost Schwerin Geschichte der Stadt Thomas Helms Verlag Schwerin 2005 ISBN 3 935749 38 4 Gisela Pekrul Manfred Krieck Schwerin auf historischen Ansichtskarten Teil 3 Stadterweiterungen ab 1884 Edition Digital Godern 2010 CD Rom ISBN 978 3 931646 39 4 Werner Wulff 1928 2010 Chronik Gorries Kopie des maschinengeschriebenen Manuskripts im Stadtarchiv Schwerin Volker Koos Die Fokker Flugzeugwerke in Schwerin Geschichte Produktion Typen Verlag Reinhard Thon Schwerin 1993 ISBN 3 928820 21 4 Udo Brinker Chronik der Stadt Schwerin tinus Produktionsburo 2011 ISBN 978 3 9814380 2 4 Stadtplan von Schwerin mit Karte und Umgebung Barensprungsche Buchdruckerei Schwerin 1938 Elke Steinhausen Der Dwang Die Geschichte einer kleinen Schweriner Halbinsel Edition digital Pinnow 2018 ISBN 978 3 95655 884 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gorries Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Greve Flurnamen der Landeshauptstadt Schwerin Hrsg Vermessungs und Geoinformationsbehorde fur den Landkreis Ludwigslust Parchim und der Landeshauptstadt Schwerin Schwerin 2017 ISBN 978 3 00 057874 8 S 131 Gisela Pekrul Manfred Krieck Schwerin auf historischen Ansichtskarten Teil 3 Stadterweiterungen ab 1884 Edition Digital Godern 2010 S 158 166 Adressbuch Schwerin 1913 Adressbuch Schwerin 1900 1949 Werner Wulff Chronik Gorries Seite 5 Gert Steinhagen Alter Flugplatz Schwerin Geheimnisvolle Arbeiten in Gorries In svz de 1 April 2015 abgerufen am 22 Februar 2016 Vor 100 Jahren wurde der Flugplatz Schwerin Gorries eroffnet In klassiker der luftfahrt de Archiviert vom Original am 22 Februar 2016 abgerufen am 22 Februar 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www klassiker der luftfahrt de Stadtarchiv Schwerin M 9143 Eingemeindungsvertrag 8 Mai 1917 Werner Wulff Chronik Gorries Seite 5 Bernd Kasten und Jens Uwe Rost Schwerin Geschichte der Stadt Thomas Helms Verlag Schwerin 2005 Seite 81 und 127 ff Bernd Kasten Zur Geschichte des Flugplatzes Schwerin Gorries 1912 1945 in Wege ubers Bundesland Moller Karge Schwerin 2002 Seite 131 Flugplatz Schwerin Gorries In fliegerhorste de Archiviert vom Original am 5 April 2016 abgerufen am 22 Februar 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www fliegerhorste de Schweriner Volkszeitung 14 Februar 2012 Abgerufen im 1 Januar 1 Route der Industriekultur Schwerin 20 Stationen der Industriegeschichte Abgerufen im 1 Januar 1 Schweriner Stadtteile Altstadt Feldstadt Friedrichsthal Gartenstadt Gohrener Tannen Gorries Grosser Dreesch Krebsforden Lankow Lewenberg Medewege Muess Muesser Holz Neu Zippendorf Neumuhle Ostorf Paulsstadt Sacktannen Schelfstadt Schelfwerder Warnitz Werdervorstadt Weststadt Wickendorf Wustmark Zippendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gorries amp oldid 234835513