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Fritz Wiedemann 16 August 1891 in Augsburg 11 Januar 1970 in Eggenfelden war ein deutscher Offizier Adjutant Adolf Hitlers und deutscher Diplomat Er unterhielt eine langjahrige Beziehung zu Stephanie zu Hohenlohe Waldenburg Schillingsfurst Fritz Wiedemann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Abitur trat Wiedemann 1910 als Fahnenjunker in das 3 Infanterie Regiment Prinz Karl von Bayern der Bayerischen Armee ein Er absolvierte 1912 die Kriegsschule Munchen und wurde im Anschluss zum Leutnant befordert Wegen eines Unfalls kam Wiedemann im Ersten Weltkrieg erst ab Oktober 1915 an der Westfront zum Einsatz und wurde Adjutant im Regimentsstab des Reserve Infanterie Regiments 16 Dort war auch Adolf Hitler als Meldeganger eingesetzt und Wiedemann sein Vorgesetzter Auf diesem Weg lernten sich die beiden Manner kennen Nach dem Krieg Hitler und Wiedemann verloren sich zunachst aus den Augen arbeitete er als Landwirt im Allgau und zuletzt in Neuhofen Auch war er Mitbegrunder der Molkerei von Pfarrkirchen 1921 begegnete er Hitler zufallig beim Regimentstreffen wo ihm dieser die Fuhrung der SA anbot Wiedemann lehnte zunachst ab doch als die Molkerei 1933 in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet bat er Hitler uber Max Amann um Hilfe Ende 1933 schliesslich wurde ihm eine Stelle als Adjutant bei Rudolf Hess angeboten die Wiedemann am 1 Februar 1934 antrat Wenige Tage spater wurde er trotz Aufnahmesperre in die NSDAP aufgenommen Nach zehn Monaten bei dessen Stellvertreter Rudolf Hess wurde Wiedemann am 1 Januar 1935 Adjutant Hitlers dessen Buroorganisation er professionalisieren konnte Er wurde auch NSKK Brigadefuhrer und ab 1938 Mitglied des Reichstags In seiner Funktion sorgte Wiedemann dafur dass Kathe Schmid die Witwe des von der SS aufgrund einer Namensverwechslung ermordeten Musikkritikers Wilhelm Schmid trotz ihrer judischen Wurzeln Hermann Hoerlin heiraten konnte was Voraussetzung fur die Ausreise des Paares in die USA war 1 Auch judische Kriegskameraden aus dem Ersten Weltkrieg soll Wiedemann unterstutzt und ihnen zur Ausreise verholfen haben Der Historiker Thomas Weber vermutet dass Wiedemann fur seinen ehemaligen Kameraden Ernst Hess einen sogenannten Schutzbrief erwirkte laut diesem Hess wegen seiner Abstammung keine weiteren uber die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehenden Beschrankungen auferlegt werden sollten 2 In seiner neuen Dienststelle wurde Wiedemann mit verschiedenen Auslandsmissionen betraut Unter anderem bereitete er den Anschluss Osterreichs ans Deutsche Reich mit vor und war Verbindungsmann zu Lord Halifax in London Durch diese Reisen entstand eine gewisse Distanz Wiedemanns zu seinem Fuhrer Als dieser schliesslich zu der Auffassung gelangte dass Wiedemann den er stets als Ultra Pessimisten zu bezeichnen pflegte seiner Politik misstraue entliess Hitler Wiedemann am 19 Januar 1939 und ernannte ihn zum Generalkonsul in San Francisco In den USA entwickelte Wiedemann sich endgultig zum Gegner Hitlers und des Nationalsozialismus Er nahm Kontakt zum britischen Geheimdienst auf und warnte Briten und Amerikaner ausdrucklich vor Hitler Diesem seien seine Erfolge zu Kopf gestiegen Er gehore zu den grausamsten Menschen der Welt Frieden konne es mit ihm nicht geben Wiedemann informierte die Briten auch uber den Stand der deutschen Angriffsplane auf Grossbritannien und empfahl selbst so schnell wie moglich hart zuzuschlagen 3 Mit der Schliessung aller Konsulate in Amerika im Juni 1941 kehrte Wiedemann am 16 Juli nach Deutschland zuruck Er wurde am 7 August 1941 zum Generalkonsul in Tianjin ernannt und ubernahm am 17 Dezember die Geschafte Dort wurde er im September 1945 von den Alliierten inhaftiert und nach Deutschland transportiert Am 7 Oktober 1945 war er Zeuge beim Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher Am 5 Mai 1948 wurde er aus der Zeugenhaft entlassen Wiedemann zog sich die letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens als Landwirt ins Privatleben zuruck Er sagte bei einer Vernehmung am 9 Juni 1961 zu den Krankenmorden der Aktion T4 aus dies sei ein bekanntes Vorhaben Hitlers gewesen Ich kann mit Sicherheit sagen dass ich bereits vor meiner Abreise nach San Francisco Kenntnis erlangt habe von der Absicht Hitlers im Kriegsfall unheilbare Kranke nicht nur unheilbare Geisteskranke zu vernichten Als Motiv wurde angegeben es seien unnotige Esser 4 Schriften BearbeitenDer Mann der Feldherr werden wollte Erlebnisse und Erfahrungen des Vorgesetzten Hitlers im 1 Weltkrieg und seines spateren personlichen Adjutanten blick bild Verlag fur politische Bildung Velbert Kettwig 1964 Wiedemanns Memoiren Der zweite Kriegswinter bei Fromelles In Fridolin Solleder Hrsg Vier Jahre Westfront Geschichte des Regiments List R I R Reserve Infanterie Regiment 16 Max Schick Verlag Munchen 1932 Erinnerungsblatter deutscher Regimenter Bayerische Armee Hrsg vom Bayerischen Kriegsarchiv Bd 76 Kapitel 7 PDF 20 2 MB Das Gefecht bei Fromelles am 19 und 20 Juli 1916 In Solleder Vier Jahre Westfront 1932 Kapitel 8 PDF 17 7 MB Die Sommeschlacht In Solleder Vier Jahre Westfront 1932 Kapitel 9 PDF 18 7 MB Auf den Vimyhohen Stellungskrieg Oktober 1916 bis Februar 1917 In Solleder Vier Jahre Westfront 1932 Kapitel 10 PDF 10 9 MB Literatur BearbeitenJohannes Hurter Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 5 T Z Nachtrage Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 5 Bernd Isphording Gerhard Keiper Martin Kroger Schoningh Paderborn u a 2014 ISBN 978 3 506 71844 0 S 272 f Edmund Glaise von Horstenau Peter Broucek Hrsg Ein General im Zwielicht Die Erinnerungen Edmund Glaises von Horstenau Band 2 Minister im Standestaat und General im OKW Reihe Veroffentlichungen der Kommission fur Neuere Geschichte Osterreichs Bd 70 Bohlau Wien 1983 ISBN 978 3 205 08743 4 Fussnote 88 mit Kurzvita zu Wiedemann auf S 316 Auszug in Google Books Robert Wistrich Wer war wer im Dritten Reich Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 596 24373 4 Thomas Weber Hitlers Erster Krieg Der Gefreite Hitler im Ersten Weltkrieg Mythos und Wahrheit Propylaen Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 549 07405 3 Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Unveranderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Wiedemann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Fritz Wiedemann in den Historischen Pressearchiven der ZBW Fritz Wiedemann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Florian Diekmann Dokumentenfund Hitlers Front Vorgesetzter konspirierte mit Briten In Spiegel Online 17 August 2012 Nachlass Bundesarchiv N 1720Einzelnachweise Bearbeiten So rettete Hitlers Adjutant ein Liebespaar vor dem Rassenwahn Focus 17 Dezember 2014 abgerufen am 11 Februar 2019 Hitler schutzte judischen Frontoffizier Die Welt 7 Juli 2012 abgerufen am 11 Februar 2019 Dokumentenfund Hitlers Front Vorgesetzter konspirierte mit Briten in Spiegel Online 17 August 2012 Zitat bei Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch 2005 S 675 mit Bezug auf die Quelle Js 17 59 GStA Ffm Normdaten Person GND 128558210 lobid OGND AKS LCCN n2005002412 VIAF 72447379 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wiedemann FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier und Politiker NSDAP MdR Adjutant Adolf HitlersGEBURTSDATUM 16 August 1891GEBURTSORT AugsburgSTERBEDATUM 11 Januar 1970STERBEORT Eggenfelden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Wiedemann Offizier amp oldid 235726322