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Fritz Oskar Karl Wohrn Schreibweise auch Woehrn 1 12 Marz 1905 in Rixdorf 18 Dezember 1979 in Bad Neuenahr 2 war ein deutscher SS Hauptsturmfuhrer 1942 und Sachbearbeiter im Eichmannreferat des Reichssicherheitshauptamtes RSHA Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Nach Kriegsende 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenWohrn Sohn eines Steindruckers 3 schlug ab 1926 im Polizeiprasidium Berlin die Laufbahn zum Polizeibeamten ein Nach der 1929 bestandenen Prufung fur den gehobenen Polizeiverwaltungsdienst erfolgte 1930 seine Versetzung in das Polizeiprasidium Oberhausen wo er als Polizeiobersekretar tatig war 4 Im Mai 1933 trat Wohrn der NSDAP Mitgliedsnummer 2 863 618 und 1937 der SS SS Nr 280 238 bei 3 Ab Februar 1935 war er beim Geheimen Staatspolizeiamt in Berlin bei der Abteilung Juden Freimaurer Emigranten tatig Wohrn der ab 1938 den Rang eines SS Obersturmfuhrers innehatte war ab November 1940 Sachbearbeiter in der Abteilung IVB4 im RSHA Eichmannreferat und dort fur Mischlingsfragen und Mischehen sowie von Anfang 1941 bis Ende 1944 fur Schutzhaftsachen zustandig 4 Er veranlasste die Schutzhaftabteilung im RSHA Juden in Konzentrationslager einzuweisen die wegen eines Verstosses gegen die Sonderbestimmungen fur Nichtarier denunziert worden waren 5 Des Weiteren fuhrte er die Dienstaufsicht uber die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland und das Judische Krankenhaus Berlin 4 Kurz vor Kriegsende organisierte sich Wohrn eine Kennkarte auf seinen echten Namen aber mit falscher Berufsangabe Nach Kriegsende BearbeitenAb 1948 war Wohrn als Handelsvertreter fur Elektroartikel beschaftigt und lebte in Bad Neuenahr 5 Er stellte 1963 einen Antrag auf Wiederverwendung fur den Polizeidienst beim Innenminister des Landes Nordrhein Westfalen wodurch sein Aufenthaltsort offenkundig wurde 4 Nach seiner Verhaftung 1967 wurde Wohrn vor dem Landgericht Berlin wegen Beihilfe zum Mord angeklagt und nach einer Revision durch den Bundesgerichtshof am 6 April 1971 zu zwolf Jahren Haft verurteilt 6 Wohrn wurde insbesondere beschuldigt an der Einweisung judischer Mischehenpartner in Konzentrationslager mitgewirkt zu haben Zudem war er mit Eichmanns Stellvertreter Rolf Gunther an der Gemeindeaktion in Berlin beteiligt gewesen wahrend der am 20 Oktober 1942 533 Mitglieder der judischen Gemeinde fur eine Deportation ausgewahlt worden waren sowie im Marz 1943 an der Selektion von 300 Mitarbeitern des Judischen Krankenhauses Berlin Zudem wurde er beschuldigt auch die Deportation von Juden aus sogenannten neutralen Staaten betrieben zu haben da Juden deren Passe aus neutralen Staaten auf dem Postwege abgefangen wurden durch sein Handeln ins KZ Auschwitz deportiert wurden Wohrn so das Gericht habe sich vom Judenhass seiner Vorgesetzten im RSHA leiten lassen und sei einer der radikalsten und bekanntesten Funktionare des Judenreferats gewesen 7 Uber den weiteren Lebensweg Wohrns ist nichts bekannt Am 25 Juni 1975 wurde er aus der Strafanstalt Tegel entlassen Literatur BearbeitenKerstin Freudiger Die juristische Aufarbeitung von NS Verbrechen Beitrage zur Rechtsgeschichte des 20 Jahrhunderts 33 Mohr Siebeck Tubingen 2002 ISBN 3 1614 7687 5 Zugleich Hannover Universitat Dissertation 1999 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer 16048 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Einzelnachweise Bearbeiten durchgehend bei Beate Meyer Todliche Gratwanderung Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zwischen Hoffnung Zwang Selbstbehauptung und Verstrickung 1939 1945 Hamburger Beitrage zur Geschichte der deutschen Juden 38 Wallstein Gottingen 2011 ISBN 978 3 8353 0933 3 Sterberegister des Standesamtes Bad Neuenahr Ahrweiler Nr 486 1979 a b Vgl Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2 Auflage Frankfurt am Main 2007 S 683 f a b c d Kerstin Freudiger Die juristische Aufarbeitung von NS Verbrechen Tubingen 2002 S 210 ff a b Zitiert nach Prozesse Reichssicherheitshauptamt Mord und Met In Der Spiegel Jg 22 Nr 37 vom 9 September 1968 S 94 96 hier S 96 Digitalisat PDF 412 kB 1 2 Vorlage Toter Link www1 jur uva nl Justiz und NS Verbrechen Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Landgericht Berlin 13 Oktober 1969 KS 1 69 ZStL VI 415 AR 1310 63 Sammelakte Nr 341 zitiert bei Kerstin Freudiger Die juristische Aufarbeitung von NS Verbrechen Tubingen 2002 S 214 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 4 August 2019 PersonendatenNAME Wohrn FritzALTERNATIVNAMEN Wohrn Fritz Oskar Karl vollstandiger Name Woehrn FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Hauptsturmfuhrer und Sachbearbeiter im Judenreferat des RSHAGEBURTSDATUM 12 Marz 1905GEBURTSORT RixdorfSTERBEDATUM 18 Dezember 1979STERBEORT Bad Neuenahr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Wohrn amp oldid 234939505