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Fritz Milkau 28 September 1859 in Lotzen Ostpreussen 23 Januar 1934 in Berlin war ein deutscher Bibliothekar CR Milkau 1881 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMilkau war der Sohn des Schuhmachermeisters Friedrich Milkau und seiner Frau Henriette Marianne geb Bleyer Er besuchte die Herzog Albrechts Schule in Rastenburg Nach dem Abitur studierte er ab 1878 an der Albertus Universitat Konigsberg Klassische Philologie und Germanistik Die regulare Aktivitat im Corps Masovia lag ausserhalb seiner finanziellen Moglichkeiten auf den Kneipen war er aber ein regelmassiger und gern gesehener Gast Seit dem Sommersemester 1881 war er mit Carl Contag und Paul Thomaschki als Corpsrecipient aktiv 1 Nach dem Examen wurde er Corpsschleifentrager Das Band wurde ihm spater verliehen Schon 1881 mit 21 Jahren beklagte er in der Hartungschen Zeitung das Zerrbild Ostpreussens in weiten Teilen der offentlichen Meinung in Deutschland 2 Dafur machte er vor allem Wilhelmine von Hillern verantwortlich 3 1890 gab er das erste Gesamtmitgliederverzeichnis des Corps heraus Die Anlage ist bis heute unverandert geblieben 4 Milkau wurde zunachst Gymnasiallehrer Mit einer Doktorarbeit uber den romischen Geschichtsschreiber Velleius Paterculus wurde er im Dreikaiserjahr zum Dr phil promoviert A 1 Er wechselte vom Schul in den Bibliotheksdienst Zunachst war er an der Staats und Universitatsbibliothek Konigsberg dann an der Universitatsbibliothek Bonn und der Koniglichen Bibliothek zu Berlin Wahrend seiner Bonner Zeit gab er ein Verzeichnis der Bonner Universitatsschriften heraus 5 Ab 1897 war er fur den Preussischen Gesamtkatalog verantwortlich Er wirkte mit an der Abfassung der ihm zugrundeliegenden Preussischen Instruktionen 1899 wurde er im preussischen Kultusministerium Mitarbeiter von Friedrich Althoff Seit 1902 Direktor der Universitatsbibliothek Greifswald heiratete er 1904 an seinem 45 Geburtstag Frieda Hagen aus der Konigsberger Apothekerfamilie A 2 Als Nachfolger von Wilhelm Erman ging Milkau 1907 als Direktor an die Universitatsbibliothek Breslau Dort verbrachte er vierzehn gluckliche und entscheidende Jahre A 3 1921 folgte er Adolf von Harnack als Generaldirektor der Preussischen Staatsbibliothek in Berlin die er bis 1925 leitete Er versuchte die fuhrende Rolle dieser Bibliothek und ein funktionierendes Bibliothekssystem insgesamt in den schwierigen Nachkriegsjahren zu erhalten Wahrend seiner Amtszeit war er Vorsitzender des preussischen Beirats fur Bibliotheksangelegenheiten 1924 wurde auf seine Veranlassung zum ersten Mal die Fernleihe in ganz Deutschland geregelt Nach seiner Pensionierung als Generaldirektor wurde Milkau Honorarprofessor fur Bibliothekswissenschaft an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Er leitete dort von 1928 bis zu seinem Tod das von ihm gegrundete Bibliothekswissenschaftliche Institut Zur Unterstutzung seiner Lehrtatigkeit richtete er eine umfangreiche Diasammlung ein die 1926 1933 in der Photographischen Werkstatt der Preussischen Staatsbibliothek erstellt wurde Sie besteht zumeist aus Reproduktionen von Buchauszugen und grafiken 1931 1933 gab Milkau die dreibandige erste Auflage des Handbuchs der Bibliothekswissenschaft heraus 6 Er erkrankte 1933 und starb zu Beginn des folgenden Jahres mit 74 Jahren In seinem Nachruf sah Otto Schellong in Milkau den nach Ferdinand Gregorovius grossten Masuren Das Bibliothekswissenschaftliche Institut horte mit Milkaus Tod auf zu bestehen wurde aber in den 1950er Jahren weitergefuhrt Milkaus Grabstatte befindet sich auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf Ehrungen BearbeitenVerdienstkreuz fur Kriegshilfe Preussen Rote Kreuz Medaille Preussen 3 Kl Roter Adlerorden III Klasse mit der Schleife Dr iur h c der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau 1 Marz 1921 7 Schriften BearbeitenCentralkataloge und Titeldrucke geschichtliche Erorterungen und praktische Vorschlage im Hinblick auf die Herstellung eines Gesamtkatalogs der preussischen wissenschaftlichen Bibliotheken Harrassowitz Leipzig 1898 Zentralblatt fur Bibliothekswesen Beiheft 20 Die internationale Bibliographie der Naturwissenschaften nach dem Plane der Royal Society Eine orientierende Ubersicht Asher Berlin 1899 Die Konigliche und Universitats Bibliothek zu Breslau Eine Skizze Hirt Breslau 1911 Bibliothekswesen In Gustav Abb Hrsg Aus funfzig Jahren deutscher Wissenschaft Die Entwicklung ihrer Fachgebiete in Einzeldarstellungen de Gruyter Berlin 1930 S 22 43 mit Georg Leyh Hrsg Handbuch der Bibliothekswissenschaft 7 Bde 1931 ff Siehe auch BearbeitenInstitut fur Bibliotheks und Informationswissenschaft Berlin Corps Masovia Konigsberg zu Potsdam CorpshistorikerLiteratur BearbeitenGustav Abb Hrsg Fritz Milkau zum Gedachtnis Ansprachen Vortrage und Verzeichnis seiner Schriften Harrassowitz Leipzig 1934 Otto Schellong Geheimrat Professor Dr Dr h c Fritz Milkau fruher Generaldirektor der preuss Bibliotheken Direktor des Univ Instituts fur Bibliothekswissenschaft in Berlin In Deutsche Corps Zeitung Bd 51 1934 S 23 25 archive org Johannes Buder Milkau Fritz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 511 Digitalisat Friedhilde Krause Bearb Ein Wunder dass diese Jahre haben uberstanden werden konnen Dienstprotokolle aus der Amtszeit Fritz Milkaus an der Preussischen Staatsbibliothek 9 Juni 1921 bis 13 Dezember 1923 Reichert Wiesbaden 2002 Beitrage aus der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz 15 ISBN 3 88053 090 4 Friedhilde Krause Antonius Jammers Generaldirektor Fritz Milkau verandert 1921 den Verein In Hier mussen private Kreise mithelfen Das Engagement des Vereins der Freunde fur seine Konigliche und Preussische Staatsbibliothek von 1914 bis 1944 Stapp Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 87776 121 2 S 35 51 Engelbert Plassmann Fritz Milkau zum Gedachtnis In Zeitschrift fur Bibliothekswesen und Bibliographie Bd 56 2009 S 251 261 Werner Schochow Was bedeutet uns Fritz Milkau heute In Zeitschrift fur Bibliothekswesen und Bibliographie Bd 31 1984 S 397 413 Auch unter dem Titel Fritz Milkau Generaldirektor von 1921 bis 1925 Eine Studie uber Fuhrungsstil und Personlichkeit In ders Die Berliner Staatsbibliothek und ihr Umfeld Klostermann Frankfurt am Main 2005 Zeitschrift fur Bibliothekswesen und Bibliographie Sonderheft 87 ISBN 3 465 03442 2 S 171 190 Mario Hutte Fritz Milkau und der deutsche Leihverkehr In Haike Meinhardt und Inka Tappenbeck Hrsg Die Bibliothek im Spannungsfeld Geschichte Dienstleistungen Werte Festschrift fur Hermann Rosch Bock und Herchen Bad Honnef 2019 ISBN 978 3 88347 302 4 S 57 78 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fritz Milkau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Fritz Milkau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fritz Milkau im WorldCat Fritz Milkaus Dia Sammlung Memento vom 25 August 2016 im Internet Archive Milkau Fritz Kulturportal West Ost Anmerkungen Bearbeiten Dissertation De Vellei Paterculi genere dicendi quaestiones selectae Digitalisat Frieda Milkau 1870 1942 ist das sechste von wohl acht Kindern des Hans Hagen 1829 1910 Dessen Bruder war der Generalleutnant Heinrich von Hagen der auf dem beruhmten Bild Wilhelms I zur Kaiserkronung in Versailles 1871 mit auf der ersten Stufe steht Eberhard Neumann Redlin von Meding Die Schlesische Zeitung Georg Leyh wurdigte Milkau am 60 Geburtstag in ihrer Ausgabe vom 28 September 1919 Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1960 87 766 Nr 196 98 24 26 August 1881 Erfinder von Fernleihe und Verbundkatalog Fritz Milkau war als Bibliothekar ein Pionier Engagierter Streiter fur das Ansehen seiner Heimat Ostpreussen Preussische Allgemeine Zeitung Nr 39 26 September 2009 Verzeichnis samtlicher Mitglieder des Corps Masovia 1823 bis 2005 Potsdam 2006 Fritz Milkau Verzeichnis der Bonner Universitatsschriften 1818 1885 Nebst einem Anhang enthaltend die ausserordentlichen Promotionen Friedrich Cohen Bonn 1897 Digitalisat Fritz Milkau Handbuch der Bibliothekswissenschaft 3 Bande 1931 1940 Auskunft Staatsbibliothek zu BerlinGeneraldirektoren der Staatsbibliothek zu Berlin Georg Heinrich Pertz 1842 1873 Karl Richard Lepsius 1873 1884 August Wilmanns 1886 1905 Adolf von Harnack 1905 1921 Fritz Milkau 1921 1925 Hugo Andres Kruss 1925 1945 Ost Berlin Rudolf Hoecker 1946 1950 Horst Kunze 1950 1976 Friedhilde Krause 1977 1988 Dieter Schmidmaier 1989 1991 West Berlin Martin Cremer 1948 1961 Ludwig Borngasser 1963 1972 Ekkehart Vesper 1972 1987 Richard Landwehrmeyer 1987 1991 Ab 1991 Richard Landwehrmeyer 1991 1995 Antonius Jammers 1995 2002 Graham Jefcoate 2002 2003 Barbara Schneider Kempf 2004 2021 Achim Bonte seit 2021 Normdaten Person GND 118783955 lobid OGND AKS LCCN no2002011862 VIAF 57410736 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Milkau FritzALTERNATIVNAMEN Milkau Karl Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Bibliothekar und BibliothekswissenschaftlerGEBURTSDATUM 28 September 1859GEBURTSORT Lotzen MasurenSTERBEDATUM 23 Januar 1934STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Milkau amp oldid 227269769