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Rudolf Hoecker 4 Februar 1889 in Buenos Aires 1 Mai 1976 in Berlin war ein deutscher Bibliothekar Rudolf Hoecker 1949 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRudolf Hoecker war ein Sohn des Grosskaufmanns Max Hoecker Nach dem fruhen Tod des Vaters zog seine Mutter mit ihm 1893 nach Deutschland zuruck 1 Er besuchte zunachst das Kaiser Wilhelm Gymnasium Hannover und erlangte 1908 das Abitur am Gymnasium in Basel Ab 1908 studierte er Kunstgeschichte Archaologie und Anglistik in Basel Berlin und Halle an der Saale 1914 wurde er in Basel mit der Schrift Das Lehrgedicht des Karel van Mander promoviert Aufgrund einer angegriffenen Gesundheit musste er nicht am Ersten Weltkrieg teilnehmen 1 nbsp Grabstatte auf dem Dreifaltigkeitskirchhof IIAb 1916 arbeitete Hoecker zunachst als Volontar an der Berliner Koniglichen Bibliothek Von 1919 bis 1921 studierte er Volkswirtschaft an der Universitat Berlin 2 Ab 1923 war Hoecker als Bibliotheksrat an der Preussischen Staatsbibliothek tatig wo er bis 1930 die Einband und die Zeitschriftenstelle leitete 1930 ubernahm er die Position des Direktors der Universitatsbibliothek Berlin der grossten preussischen Universitatsbibliothek Im Herbst 1933 wurde das SPD Mitglied abgesetzt und zum Bibliotheksrat zuruckgestuft 3 Ein strafrechtliches Verfahren wegen Fuhrung schwarzer Kassen fuhrte 1935 zu einer grosseren Gehaltskurzung 1 und schliesslich zur Amtsenthebung 3 Im August 1936 folgte seine Reaktivierung und Strafversetzung an die Bibliothek der TH Berlin 3 Dort war er in der Informationsstelle fur technisches Schrifttum tatig 4 Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs leitete Hoecker kommissarisch die drei grossen Berliner Bibliotheken Universitatsbibliothek Bibliothek der TH Berlin ehemalige Preussische Staatsbibliothek 1946 wurde er Chefdirektor der Offentlich Wissenschaftlichen Bibliothek der spateren Deutschen Staatsbibliothek in Ost Berlin und richtete seine Arbeit darauf die Bibliothek wieder gebrauchsfahig zu machen Vor allem musste die Instandsetzung der Gebaude die Ruckfuhrung der ausgelagerten Bestande die Feststellung von Verlusten und wo moglich deren Neubeschaffung organisiert werden Obwohl er die Bibliotheksarbeit auf die Bedurfnisse der Wissenschafts und Wirtschaftspolitik der SED ausrichtete warf man Hoecker der in Westberlin wohnte insbesondere mangelndes politisches Engagement im Sinne der SED vor Eine angeblich allzu unpolitische Rede zum 1 Jahrestag der DDR fuhrte schliesslich 1950 zu seiner Entlassung Offiziell wurde die unwahre Begrundung mitgeteilt dass er faschistische Literatur in den Kellern der Bibliothek archiviert haben soll 1 Anschliessend arbeitete Hoecker bis zu seinem Ruhestand 1954 bibliothekarisch im Westen Berlins 4 Hoecker war als Kenner des spanischen Bibliothekswesens und als Bibliograph bekannt Ausserdem lernte zwischen 1933 und 1936 die japanische Sprache wodurch er schwierige technische Literatur aus dem Japanischen ubersetzen konnte 1 Rudolf Hoecker wurde auf dem Dreifaltigkeitskirchhof II in Berlin Kreuzberg beigesetzt Schriften Auswahl BearbeitenDas Lehrgedicht des Karel van Mander Text Uebersetzung und Kommentar Nebst Anhang ueber Manders Geschichtskonstruktion und Kunsttheorie Dordrecht 1916 Das spanische Bibliothekswesen Versuch einer Bibliotheco Bibliographie Linz 1928 OCLC 122936697 Die Universitats Bibliothek zu Berlin Zu ihrem 100jahrigen Bestehen 1831 1931 am 20 2 1931 Berlin 1931 OCLC 315811213 Literatur BearbeitenFriedhilde Krause Auch Hoecker geht spazieren Eine Studie zu Leben und Tatigkeit des Bibliotheksdirektors Dr Rudolf Hoecker Hannover 1997 ISBN 3 931614 09 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Hoecker Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Manfred Komorowski Rezension zu Friedhilde Krause Auch Hoecker geht spazieren eine Studie zu Leben und Tatigkeit des Bibliotheksdirektors Dr Rudolf Hoecker Hannover Laurentius 1997 214 S III Kleine Historische Reihe 9 In Bibliothek Forschung und Praxis Band 22 Heft 1 1998 S 128 129 doi 10 1515 bfup 1998 22 1 120 Hoecker Rudolf In Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 1 Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 a b c Ulrich Hohoff Wissenschaftliche Bibliothekarinnen und Bibliothekare als Opfer der NS Diktatur eine Ubersicht uber 250 Lebenslaufe seit dem Jahr 1933 Teil 1 Die Entlassungen Universitat Augsburg 2015 S 15 a b Alexandra Habermann Rainer Klemmt Frauke Siefkes Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925 1980 Klostermann Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 465 01664 5 Hoecker Rudolf XXVI 417 S Generaldirektoren der Staatsbibliothek zu Berlin Georg Heinrich Pertz 1842 1873 Karl Richard Lepsius 1873 1884 August Wilmanns 1886 1905 Adolf von Harnack 1905 1921 Fritz Milkau 1921 1925 Hugo Andres Kruss 1925 1945 Ost Berlin Rudolf Hoecker 1946 1950 Horst Kunze 1950 1976 Friedhilde Krause 1977 1988 Dieter Schmidmaier 1989 1991 West Berlin Martin Cremer 1948 1961 Ludwig Borngasser 1963 1972 Ekkehart Vesper 1972 1987 Richard Landwehrmeyer 1987 1991 Ab 1991 Richard Landwehrmeyer 1991 1995 Antonius Jammers 1995 2002 Graham Jefcoate 2002 2003 Barbara Schneider Kempf 2004 2021 Achim Bonte seit 2021 Normdaten Person GND 116923938 lobid OGND AKS VIAF 52454105 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoecker RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Bibliothekar Chefdirektor der Offentlichen Wissenschaftlichen Bibliothek in OstberlinGEBURTSDATUM 4 Februar 1889GEBURTSORT Buenos AiresSTERBEDATUM 1 Mai 1976STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Hoecker amp oldid 233583806