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Michael Arthur Friedrich Fritz Klein senior 1 September 1895 in Weisskirch Siebenburgen Osterreich Ungarn 8 Mai 1936 in Liegnitz war ein deutscher Journalist und Publizist Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Weimarer Republik 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1936 2 Schriften 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Tatigkeit BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Michael Arthur Friedrich kurz Fritz Klein kam am 1 September 1895 als altestes von vier Kindern des evangelischen Pfarrers Friedrich Michael Klein 1851 1913 im siebenburgischen Weisskirch zur Welt Seine Mutter Hermine Klein geb Csallner 1872 1961 entstammte ebenfalls einer Pfarrersfamilie Zu seinen Brudern zahlte der Gelehrte Karl Kurt Klein Nach dem Abitur am Hermannstadter Gymnasium begann Fritz Klein 1913 als Einjahrig Freiwilliger in einem k u k osterreichisch ungarischen Feldartillerieregiment zu dienen Wahrend des Ersten Weltkriegs stieg er bis zum Oberleutnant auf Er studierte an den Universitaten von Wien Klausenburg und Debrecen Rechts und Staatswissenschaften sowie Nationalokonomie 1921 schloss er sein Studium mit einer Doktorarbeit uber den Neomerkantilismus in Rumanien ab Bereits wahrend seines Studiums arbeitete Fritz Klein als freier Mitarbeiter fur verschiedene Zeitungen Osterreich Ungarns sowie des Deutschen Reichs Weimarer Republik Bearbeiten Seit 1919 war er als Redakteur fur die Hermannstadter Deutsche Tagespost tatig und wurde 1921 ihr Chefredakteur Der siebenburgische Politiker Rudolf Brandsch der bereits die Deutsche Tagespost mitbegrundet hatte plante eine neue deutsche Tageszeitung in Bukarest fur deren redaktionelle Leitung er Fritz Klein favorisierte Wahrend des Sommers 1921 sollte Fritz Klein deshalb in Berlin seine Redaktionserfahrungen erweitern und gleichzeitig ein Netz von zusatzlichen Kontakten knupfen Wenngleich das Bukarester Zeitungsprojekt nicht realisiert werden konnte so wurde seine Karriere jedoch durch den Berliner Aufenthalt forciert Er hospitierte bei einer der wichtigsten Tageszeitungen der Deutschen Allgemeinen Zeitung DAZ und wurde 1922 als ihr Redakteur angestellt Im gleichen Jahr heiratete er die Hermannstadterin Gertrud Orendt 1900 1938 Aus der Ehe gingen mehrere Kinder hervor darunter der Historiker Fritz Klein Jr Bereits zwei Jahre spater avancierte Fritz Klein zum Stellvertreter des Chefredakteurs Paul Lensch 1873 1926 dessen Posten er ein Jahr spater im November 1925 ubernahm Seit diesem Zeitpunkt wirkte Fritz Klein mit seinen viel gelesenen Leitartikeln die er unter dem Kurzel Dr F K veroffentlichte auf die offentliche Meinung in Berlin und im Reich ein Als aussenpolitischer Berichterstatter der DAZ verfolgte er Sitzungen des Volkerbunds in Genf und besuchte internationale Konferenzen Locarno 1925 Den Haag 1929 und 1930 Lausanne 1932 Er war u a Mitglied des Deutschen Herrenklubs sowie des Rotary Clubs und wurde 1929 zum Vorsitzenden des Vereins der Berliner Presse gewahlt Seine erfolgreiche journalistische Tatigkeit brachte Klein bald personlichen Wohlstand und gesellschaftlichen Rang ein Als einer der bestvernetzten Manner der Berliner Politszene unterhielt Klein enge Kontakte zu zahlreichen bedeutenden Personlichkeiten des offentlichen Lebens so zu Industriellen wie Hugo Stinnes und Wilhelm Cuno oder zu Publizisten wie Edgar Jung und Paul Fechter Zu einigen Politikern der Weimarer Republik wie Gustav Stresemann 1878 1929 und Heinrich Bruning 1885 1970 entwickelte Fritz Klein eine Vertrauensstellung die seinem Anliegen auch politisch zu wirken entsprach Unter seiner redaktionellen Leitung vertrat die DAZ durchgehend die Interessen der Ruhrindustriellen Banken und Grossreedereien Sie waren im Aufsichtsrat der DAZ vertreten und finanzierten die Zeitung wahrend der gesamten Zeit in unterschiedlichem Masse Aufgrund der umfangreichen staatlichen Subventionen die die Zeitung gerade zu Beginn von Kleins Chefredakteurszeit erhielt stand sie zunachst in der Kritik das offiziose Sprachorgan der Reichsregierung zu sein Fritz Klein war kein Mitglied einer Partei er stand jedoch der burgerlich konservativen Politik der Deutschen Volkspartei DVP nahe Der ab Beginn der dreissiger Jahre vertretene Kurs der Ruhrindustriellen fur die erstarkende NSDAP eine Regierungsbeteiligung zu fordern wurde von ihm mitgetragen Das Angebot des 1930 ernannten Reichskanzlers Heinrich Bruning ihn zum Reichspressechef zu ernennen schlug Klein aus Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1936 Bearbeiten nbsp Leitartikel zum Rohm PutschNach der Machtergreifung der NSDAP 1933 stimmte er jedoch nicht in die allgemeine Euphorie ein sondern fand angesichts mancher Massnahmen der neuen Regierung kritische Tone So wurde er bereits wegen seines Artikels vom 13 Marz 1933 zum Minister fur Volksaufklarung und Propaganda Joseph Goebbels 1897 1945 und zum Chef des Ministeramtes im Reichswehrministerium Walter von Reichenau 1884 1942 zitiert die zwar grundsatzlich die positive Bewertung der DAZ zur politischen Wende begrussten jedoch Kleins Bedauern uber den starken Ruckgang der Stimmenzahlen von nichtnationalsozialistischen rechten Kraften wie z B der Deutschnationalen und ihres sinkenden Einflusses in der Regierung kritisierten Nachdem Fritz Klein in seinem Leitartikel Bruderkampf vom 29 Mai 1933 an Hitlers Osterreich Politik Kritik geubt hatte wurde die DAZ auf personliche Anordnung Adolf Hitlers 1889 1945 kurzzeitig verboten Wahrend dieser Zeit wurde Fritz Klein seiner Position als Chefredakteur durch die Eigentumer und den Aufsichtsrat der DAZ enthoben Eine Stelle als Korrespondent der DAZ in London welche man ihm anbot lehnte er ab Das Verhalten des Aufsichtsrates enttauschte ihn stark und er kundigte selbst Angebote aus dem Ausland nahm er aufgrund seiner deutschnationalen Ansichten nicht an da er sich nicht zum Emigranten machen lassen wollte Anfang September hoffte Fritz Klein noch auf eine personliche Unterredung mit Adolf Hitler um dessen negatives Urteil zu korrigieren Auch bei Joseph Goebbels und dem preussischen Ministerprasidenten Hermann Goring 1893 1946 bemuhte er sich vergeblich um ein Gesprach Am 3 Oktober 1933 grundete Fritz Klein zusammen mit Paul Fechter 1880 1958 die Wochenzeitschrift Deutsche Zukunft DZ deren erste Nummer am 15 Oktober 1933 erschien In wirtschaftlicher Hinsicht fuhrte die berufliche Veranderung zu finanziellen Problemen Obschon kaum mehr kritisch in ihren Artikeln gelang es der Zeitschrift von manchen Lesern als eine Art stille Opposition wahrgenommen zu werden 1936 nahm Fritz Klein als Oberleutnant der Reserve an einer Wehrubung bei einem Artillerieregiment in Liegnitz teil Wahrend eines Ausritts sturzte er am 8 Mai vom Pferd und verstarb am Unfallort Er hinterliess seine Frau Gertrud und die vier gemeinsamen Sohne im Alter zwischen 5 und 11 Jahren von denen der alteste Fritz spater als Historiker tatig war Schriften BearbeitenDreizehn Manner regieren Europa Umrisse der europaischen Zukunftspolitik Berlin 1930 Warum Krieg in Abessinien Leipzig 1935 Literatur BearbeitenWalther Heide Dr Fritz Klein Zeitungswissenschaft 1 Juni 1936 Jg 11 Nr 6 S 293 294 Berthold Neff Fritz Klein 1895 1936 Der Weg eines Journalisten und konservativen Publizisten aus der Weimarer Republik ins Dritte Reich Eine Biographie Munchen 1992 Olaf Schlunke Wiebke Witzel Findbucheinleitung zum Nachlass Fritz Klein sr Joseph Trausch Friedrich Schuller Hermann Adolf Hienz Schriftsteller Lexikon der Siebenburger Deutschen K L S 100ffWeblinks BearbeitenDigitalisierter Nachlass Fritz Klein sr im Archivportal Europa Digitalisierter Nachlass Fritz Klein sr auf findbuch netNormdaten Person GND 116211210 lobid OGND AKS VIAF 69676005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klein FritzALTERNATIVNAMEN Klein Michael Arthur Friedrich seniorKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und PublizistGEBURTSDATUM 1 September 1895GEBURTSORT Weisskirch Siebenburgen Osterreich UngarnSTERBEDATUM 8 Mai 1936STERBEORT Liegnitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Klein Journalist amp oldid 234945431