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Friedrich Wilhelm I Adolf von Nassau Siegen 20 Februar 1680 in Siegen 13 Februar 1722 ebenda war Furst zu Nassau Siegen und Erbauer des Unteren Schlosses in Siegen 1 Friedrich Wilhelm I Adolf von Nassau Siegen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war der alteste Sohn von Furst Wilhelm Moritz von Nassau Siegen und der Ernestine Charlotte von Nassau Dillenburg Schaumburg einer Tochter von Adolf von Nassau Schaumburg Zu seinen Taufpaten gehorten mit Friedrich von Brandenburg und Wilhelm von Oranien zwei spatere Konige Sein beruhmter Grossonkel Johann Moritz von Nassau Siegen war wenige Wochen vor seiner Geburt verstorben und hatte seinen Drittel Anteil an der Grafschaft seinem Vater vererbt der schon 1648 ein Drittel von Johann Moritz erhalten hatte Beim Tod seines Vaters 1691 war Friedrich Wilhelm erst 11 Jahre alt Daher ubernahm der katholische Onkel und Co Furst Johann Franz Desideratus dem das dritte Drittel gehorte zunachst die Regentschaft in Nassau Siegen nach seinem Tod 1699 dessen Sohn Wilhelm Hyacinth Bis 1701 stand er zudem unter der Vormundschaft seiner Mutter 1700 1701 unternahm er die ubliche Grand Tour unter anderem nach England und Frankreich Erst durch einen Aufstand gegen die Misswirtschaft von Wilhelm Hyacinth konnte Friedrich Wilhelm am 29 Marz 1707 die Regierung in Siegen allein ubernehmen Friedrich Wilhelm besass gemass der Aufteilung von 1648 zwei Drittel der alten Grafschaft Nassau Siegen mit dem Amt Siegen mit Ausnahme von sieben Dorfern sowie die Amter Hilchenbach und Freudenberg Die Stadt Siegen teilte er sich mit seinem katholischen Verwandten der im Oberen Schloss residierte wahrend er mit seiner Mutter und dem jungeren Bruder der 1694 starb im Nassauer Hof lebte einem alten Klosterhof der 1695 mit weiten Teilen der Stadt niederbrannte Zahlreiche wertvolle Gemalde namhafter Kunstler darunter Rembrandt van Rijn Peter Paul Rubens und Anton van Dyck fielen den Flammen zum Opfer Seine Mutter und danach er liessen zwischen 1695 und 1720 an derselben Stelle das Untere Schloss erbauen Teile der Planungen gingen noch auf seinen Grossonkel Johann Moritz und dessen Architekten Maurits Post zuruck Er widmete sich auch dem Wiederaufbau der Stadt nbsp Wilhelm Hyacinth von Nassau SiegenZwischen den beiden regierenden Fursten Wilhelm Hyacinth und ihm kam es zu standigen Querelen Unter anderem liess der katholische Vetter eine Mauer mit bewachtem Tor mitten in der Stadt errichten um seinen Teil abzutrennen Auf der den Hasengarten abschliessenden Mauer erbaute er einen abgeflachten Turm auf dem eine Marienstatue stand weshalb sie im Volksmund die platte Merge genannt wurde Der Turm war mit zwei Kanonen ausgestattet die auf das Untere Schloss gerichtet waren 1702 versuchte Wilhelm Hyacinth den englischen Konig Wilhelm III von Oranien zu beerben und reiste zu diesem Zweck an den Hof von Versailles scheiterte aber klaglich Als er 1705 am Wiener Hof um Unterstutzung seiner Erbanspruche warb rief Friedrich Wilhelm I Adolf seinen Patenonkel den preussischen Konig um Hilfe und preussische und nassauische Truppen besetzten Siegen Das durch Wilhelm Hyacinths hohe Steuern ausgepresste Volk nutzte die Gelegenheit zum Aufstand plunderte und entwaffnete das Obere Schloss Die Reihe der Klagen uber das Verhalten des katholischen Fursten riss nicht ab insbesondere uber die unertragliche Steuerbelastung sowie uber vollig unsinnig gewordene Regelungen die das Wirtschaftsleben im Siegerland lahmlegten Der Reichshofrat beauftragte aufgrund von Klagen der Burger der katholischen Stadthalfte schliesslich die Kurpfalz eine Untersuchung durchzufuhren als deren Folge Siegen erneut am 15 Juli 1706 durch Truppen aus Pfalz Neuburg und Preussen besetzt wurde Die Aufstande gingen weiter Am 29 Marz 1707 liess Wilhelm Hyacinth einen mutmasslichen Anfuhrer der Aufstandischen Friedrich Flender von der Hardt ohne jegliche Verhandlung enthaupten Dieser Vorfall wurde von Kaiser Joseph I zum Anlass genommen Wilhelm Hyacinth von der Regierung des Reichsterritoriums Fahnlehens Nassau Siegen auszuschliessen Es wurden zunachst zwei Kaiserliche Rate als Verwalter fur das Furstentum eingesetzt und die Herrschaft uber den reformierten Landesteil am 29 Marz 1707 an Friedrich Wilhelm Adolf ubergeben die uber den katholischen an das Kolner Domkapitel Der Kanzler Wilhelm Hyacinths de Colomba der an der Gewaltherrschaft wesentlichen Anteil hatte wurde verhaftet und mit Urteil vom 20 Dezember 1710 lebenslang aus dem Reich verbannt Wilhelm Hyacinth fluchtete Er reiste zum Reichstag nach Regensburg und versuchte dort anderthalb Jahre lang vergeblich seine Wiedereinsetzung in die Regierung zu erwirken Schliesslich bot er seinem Vetter und Mitregenten Friedrich Wilhelm Adolf sein Drittel der Grafschaft zum Kauf an dieser winkte aber ab da jeder absehen konnte dass die katholische Linie Nassau Siegen fruher oder spater ohne mannliche Erben aussterben wurde und dieser Teil des Landes dann ohnehin an die protestantischen Verwandten fallen wurde Im Oktober 1712 einigten sich Wilhelm Hyacinth und Friedrich Wilhelm Adolf schliesslich und Letzterer pachtete den katholischen Teil fur eine jahrliche Rente von 12 000 Reichstalern Es war sogar beabsichtigt Maria Anna Josepha die minderjahrige Tochter von Wilhelm Hyacinth mit dem noch jungeren reformierten Erbprinzen Friedrich Wilhelm zu verheiraten All dies geschah nicht zuletzt um die lastige Mit Regierung durch das Domkapitel loszuwerden Aufgrund dieser Vereinbarung ubernahm schliesslich Friedrich Wilhelm Adolf die Alleinherrschaft Als der Vetter Franz Alexander von Nassau Hadamar 1711 uberraschend an einem Sturz vom Pferd starb ohne einen Erben zu hinterlassen wurde dessen Furstentum Nassau Hadamar anfanglich von den anderen Familienlinien der Ottonischen Nassauer gemeinsam verwaltet Am 20 November wurde der Besitz durch Los geteilt Nassau Siegen katholisch also Wilhelm Hyacinth und Nassau Siegen reformiert also Friedrich Wilhelm Adolf erhielten je ein Sechstel Nassau Dillenburg und Nassau Diez je ein Drittel Erst 1728 genehmigte der Kaiser die Teilung Die Stimme im Reichstag fur Hadamar ging dem Haus Nassau aber verloren Die Teilung wurde spater mehrfach verandert und blieb nicht unumstritten zuletzt kam das Furstentum Hadamar ganz an Wilhelm Hyacinth der noch bis 1743 lebte Friedrich Wilhelm Adolf starb 1722 mit knapp 42 Jahren im Unteren Schloss an Wassersucht und wurde in der dortigen Furstengruft beigesetzt Nachkommen BearbeitenEr war zweimal verheiratet Am 7 Januar 1702 heiratete er Prinzessin Elisabeth Franziska von Hessen Homburg 6 Januar 1681 12 November 1707 Tochter von Landgraf Friedrich II von Hessen Homburg dem Helden von Kleists Drama Prinz von Homburg und der Prinzessin Luise Elisabeth von Kurland Charlotte Friederike 30 November 1702 22 Juli 1785 I 1725 Furst Leopold von Anhalt Kothen 1694 1728 II 1730 Graf Albrecht Wolfgang zu Schaumburg Lippe 1699 1748 Sophie Marie 28 Januar 1704 28 August 1704 Sibylle Henriette 21 September 1705 5 September 1712 Friedrich Wilhelm II 11 November 1706 2 Marz 1734 1728 Grafin Sophie Polyxena zu Sayn Wittgenstein Hohenstein Sophie Elisabeth 7 November 1707 5 Oktober 1708 Nach ihrem Tod heiratete er am 13 April 1708 seine Cousine Prinzessin Amalie Luise von Kurland die Tochter von Herzog Friedrich Kasimir von Kurland und Grafin Sophie Amalie von Nassau Siegen Nach seinem Tod regierte sie fur ihren Stiefsohn in Nassau Siegen Sophie Wilhelmine Adelheid 28 Februar 1709 16 Dezember 1710 Karl Friedrich 4 Marz 1710 25 Dezember 1710 Charlotte Wilhelmine 25 April 1711 7 Marz 1771 Auguste Albertine 9 September 1712 22 Februar 1742 1738 Graf Karl Friedrich zu Sayn Wittgenstein Hohenstein 29 Januar 1708 9 Juni 1756 Ludwig Ferdinand 29 Marz 1714 26 Februar 1715 Karoline Amalie Adolfine 26 November 1715 10 August 1752 1751 Graf Christian August zu Solms Laubach Wilhelm Moritz 1 Marz 1717 5 August 1719 Elisabeth Hedwig 19 April 1719 10 Januar 1789 1743 Graf Karl Friedrich zu Sayn Wittgenstein HohensteinLiteratur BearbeitenKurze Biographie verfasst vom Siegener Ratsherrn Miltenberger im Koninklijk Huisarchief Den Haag Siehe auch BearbeitenErbstreit um Nassau Siegen 1623 1648 und LandesteilungWeblinks BearbeitenFriedrich Wilhelm I Adolf Furst zu Nassau Siegen auf thepeerage com abgerufen am 17 August 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Zuruckgeblattert Siegener Zeitung vom 5 Marz 2011VorgangerAmtNachfolgerWilhelm HyacinthFurst von Nassau Siegen 1707 1722Friedrich Wilhelm II Normdaten Person GND 1125380055 lobid OGND AKS VIAF 442148753677041320008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedrich Wilhelm I AdolfKURZBESCHREIBUNG Furst zu Nassau SiegenGEBURTSDATUM 20 Februar 1680GEBURTSORT SiegenSTERBEDATUM 13 Februar 1722STERBEORT Siegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm I Adolf amp oldid 239095515