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Friedrich Leopold Burchard 8 Januar 1809 in Posen 9 Dezember 1869 in Bunzlau war ein deutscher Augenarzt und Geburtshelfer Koniglich Preussischer Sanitatsrat und Kommunalpolitiker in Breslau 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen und Stolpersteine in Hamburg 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeopold Burchard war ein Sohn eines Regierungsinspektors und der jungere Bruder unter anderem des spateren Hofrates August Burchard Bis zum 11 Lebensjahr wurde der Knabe der durch den fruhen Tod seiner Mutter zur Halbwaise geworden war und durch eine altere unverheiratete Schwester mutterlich erzogen wurde durch seinen eigenen Vater privat unterrichtet Unter grossen Entbehrungen absolvierte er dann in Breslau das dortige Magdalenaum Ab 1828 besuchte er zunachst die Universitat Breslau dann die Leucorea in Wittenberg und schliesslich die Universitat in Berlin wo er zu Weihnachten am 24 Dezember 1832 promovierte 1 und anschliessend sein Staatsexamen ablegte 1 Nach dem Tod seines Vaters liess sich Burchard ebenso wie sein alterer Bruder der ihm den Vater ersetzte 1 1834 in Breslau nieder 2 Anfanglich als Augenarzt eroffnete er eine Armenklinik im Haus Blauer Hirsch 1 1836 trat Burchard der Schlesischen Gesellschaft fur vaterlandische Kultur bei der er bis zu seinem Lebensende angehoren sollte 2 Am 8 Januar 1839 heiratete Burchard in Oels 3 die verwitwete Adelheid Georgy geborene Behnsch 1 oder Behnisch 3 die ihm jedoch schon im ersten Wochenbett entrissen wurde 1841 heiratete er dann seine Bertha Tochter des ehemals in Deutsch Krone tatigen Land und Stadtrichters Krause 1 der bereits zuvor am 16 Mai 1839 gestorben war 4 Dem Paar wurde am 10 Februar 1845 August Albert Burchard geboren der spatere Arzt und Chirurg 5 sowie Sanitatsrat in Breslau 6 Ahnlich wie sein Bruder August in Breslau wandte sich Friedrich 1 dem die erste Ehefrau im Kindsbett verstarb bald ebenfalls der Geburtshilfe zu Zu dem Thema verfasste er in den Jahren zwischen 1840 und 1850 einige unveroffentlicht gebliebene Handschriften die allerdings rasch veraltet und von der Entwicklung uberholt waren 1 Burchards Verdienst lag denn auch eher in seinen praktischen Tatigkeiten Er diente seiner Gemeinde nicht nur viele Jahre auch als Stadtverordneter 1 sondern als Arzt in dem Kinderkrankenhausern Hospital zum heiligen Grabe und Hospital zum Heiligen Geist im St Bernhardin Hospital sowie in der ortlichen Burgerversorgungsanstalt 2 Fur seine Dienste wurde ihm am 5 Juli 1862 schliesslich der Titel eines Koniglich Preussischen Sanitatsrates verliehen 1 Zudem wurde Burchard mit der Verleihung des Koniglichen Kronen Ordens geehrt 2 Im Todesjahr seines Bruders brach 1866 die Cholera in Breslau aus woraufhin Leopold Burchard zusatzlich bis zu drei Stunden taglich Tag und Nacht an die Krankenbetten und in die Lazarette zur Hilfe eilte bis zu seinem volligen Zusammenbruch Im Jahr 1867 wurde er mit der Diagnose Geisteskrankheit von Breslau in die Irrenanstalt zu Bunzlau verbracht wo ein Schlagfluss das traurige Dasein des an Gehirn Erweichung Leidenden beendete 1 Nachkommen und Stolpersteine in Hamburg Bearbeiten nbsp Stolperstein fur Edgar Burchard 1879 1942 vor der Feldbrunnenstrasse 21 in Hamburg Rotherbaum nbsp Helene Julie Burchard 1877 1942 mit Gas ermordet im AuschwitzBurchards Sohn Albert Sanitatsrat in Breslau 5 6 und Augenarzt zeugte Friedrich Leopolds Burchards Enkel Edgar Burchard geboren am 6 Juli 1879 in Breslau gestorben durch Selbsttotung am 10 Juli 1942 in Hamburg 7 Dieser heiratete in der Hauptkirche Sankt Katharinen in Hamburg die aus der judischen Familie Warburg stammende Helene Ellen die noch vor der Hochzeit 1905 zum evangelischen Glauben ubergetreten war Das Paar bewohnte ab 1914 bis 1938 ein von Ellens Vater dem Bankier Albert Warburg gekauftes Haus in der Feldbrunnenstrasse 21 im Stadtteil Rotherbaum Das Paar hatte vier Kinder Gertrud 1906 1994 verheiratete Wenzel 8 Albert Edgar 1908 1971 emigrierte 1936 nach Johannesburg Oswald 1909 1998 wanderte vermutlich 1931 nach Kairo aus 9 Lebensgefahrte der Brigitte Schiffer 10 Marie Betty 1912 1969 verheiratete Ehrhardt emigrierte 1938 nach Melbourne in Australien 11 Ihre Eltern wurden Ende 1940 Anfang 1941 zwangsweise in einem sogenannten Judenhaus in der Strasse Kleine Papagoyenstrasse 2 in Altona eingepfercht von wo aus beide zusammen mit ihren Leidensgenossen am 11 Juli 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert werden sollten Edgar Burchard kam dem zuvor und vergiftete sich mit Veronal Tabletten er starb am 10 Juli 1942 im Hamburger Israelitischen Krankenhaus in der Johnsallee 68 Seine Frau Ellen jedoch ihr genaues Todesdatum ist nicht bekannt wurde in Auschwitz mit Gas ermordet 11 Fur das Ehepaar Edgar und Ellen Burchard wurden Stolpersteine vor dem Haus verlegt in dem sie von 1914 bis 1938 noch freiwillig gelebt hatten 11 Siehe auch Liste der Stolpersteine in Hamburg Rotherbaum Strassen A H Strassen I ZSiehe auch BearbeitenListe bedeutender Schuler und Lehrer des Magdalenaum BreslauLiteratur BearbeitenJahres Bericht der Schlesischen Gesellschaft fur Vaterlandische Cultur Breslau Josef Max und Komp 1869 S 327 Digitalisat uber Google BucherEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Theodor Oelsner Hrsg Rubezahl Der Schlesischen Provinzialblatter vierundsiebzigster Jahrgang Der Neuen Folge neunter Jahrgang 1870 Zugleich Organ fur Mittheilungen und Berichte der Phisomatieen zu Oppeln und Schweidnitz des wissenschaftl Vereins zu Breslau der Silesia zu Hamburg und des Verbandes der schlesischen Turnvereine 74 Jahrgang Neue Folge neunter Jahrgang Heft 1 Breslau Verlag von F Gebhardi 1870 S 319 u o Digitalisat uber Google Bucher a b c d Jahres Bericht der Schlesischen Gesellschaft fur Vaterlandische Cultur Breslau Josef Max und Komp 1869 S 327 Digitalisat uber Google Bucher a b Uwe Kambach Hrsg Die Eheschliessungen in den Schlesischen Provinzialblattern Ein Register fur die Jahre 1785 1849 Neustadt a d Aisch Verlag Degener amp Co 1994 ISBN 3 7686 2064 6 S 38 Transliteration von Christian Heilmann unter dem Titel Aus der Vergangenheit in die Zukunft GCA auf seiner Seite gca ch zuletzt abgerufen am 22 Januar 2017 Friedrich August Schmidt Hrsg Neuer Nekrolog der Deutschen 17 Jahrgang Teil 2 Weimar Druck und Verlag von Bernhard Friedrich Voigt 1841 S 1151 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek a b August Albert Burchard Lebenslauf in ders Verlauf des accessorius Willisii im vagus Anatomisch microscopische Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde in der Medizin und der Chirurgie vom 23 Juli 1867 an der medizinischen Fakultat der Vereinigten Friedrichs Universitat Halle Wittenberg Halle Lipke Druck 1867 S 29f Vorschau uber Google Bucher a b Laut der Festschrift zur 250jahrigen Jubelfeier des Gymnasiums St Maria Magdalena zu Breslau soll dort zu Michaeli 1863 und unter dem Vorsitz des Regierungs und Provinzial Schulrates Scheibert der spatere August Albert Burchard Dr med Sanitatsrat in Breslau sein Abitur abgelegt haben Vergleiche ebda Transliteration auf der Seite forum ahnenforschung net zuletzt abgerufen am 22 Januar 2017 Normdateneintrag Edgar Burchard GND 139013105 Abrufdatum 22 Juni 2018 Normdateneintrag Gertrud Wenzel Burchard GND 117295299 Abrufdatum 22 Juni 2018 Normdateneintrag Oswald Burchard GND 1114089532 mit dem Vermerk Breslau Univ Jur Diss 1906 Abrufdatum 22 Juni 2018 Matthias Pasdzierny Brigitte Schiffer Dorte Schmidt Malte Vogt Dietmar Schenk Es ist gut dass man uberall Freunde hat Brigitte Schiffer und ihre Korrespondenz mit Heinz Tiessen Alfred Schlee Hans Heinz Stuckenschmidt und Carla Henius Munchen 2017 ISBN 978 3 86916 358 1 a b c Bjorn Eggert Dr Betty Warburg 1881 Hochallee 5 Eimsbuttel Harvestehude auf der Seite stolpersteine hamburg de vom Januar 2016 betrieben von der Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg zuletzt abgerufen am 22 Januar 2017 Normdaten Person GND 1055575634 lobid OGND AKS VIAF 309701780 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burchard Friedrich LeopoldALTERNATIVNAMEN Burchard Fridericus Leopoldus Burchard LeopoldKURZBESCHREIBUNG deutscher Augenarzt und Geburtshelfer Stadtverordneter in BreslauGEBURTSDATUM 8 Januar 1809GEBURTSORT PosenSTERBEDATUM 9 Dezember 1869STERBEORT Bunzlau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Leopold Burchard amp oldid 221569556