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Friedrich Jahne 24 Oktober 1879 in Neuss 21 Dezember 1965 in Munchen war ein deutscher Ingenieur Unternehmer und Wehrwirtschaftsfuhrer Aufgrund seiner Mitverantwortung fur die Ausplunderung im annektierten Elsass Lothringen wurde er 1948 im I G Farben Prozess zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt Friedrich Jahne wahrend der Nurnberger Prozesse Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenJahne Sohn eines Fotografen beendete seine Schullaufbahn in Neuss und Dusseldorf mit dem Abitur Anschliessend arbeitete er in Kiel auf der kaiserlichen Werft und war 1900 als Marinesoldat an der Niederschlagung des Boxeraufstandes beteiligt Von 1901 bis 1905 studierte er Maschinenbau an der Technischen Hochschule Charlottenburg Wahrend seines Studiums wurde er 1901 Mitglied der Berliner Burschenschaft Rugia 1 Nach der Diplomprufung arbeitete er als Betriebsingenieur bei verschiedenen Unternehmen der chemischen Industrie Jahne nahm als Marinesoldat am Ersten Weltkrieg teil 2 Er trat 1921 in den Dienst der Farbenfabriken Bayer in Leverkusen wurde 1923 Prokurist und 1928 nach dem Beitritt von Bayer zur I G Farbenindustrie AG Direktor Am 6 Oktober 1931 wurde Jahne Chef Ingenieur im Werk Hoechst und in der Betriebsgemeinschaft Mittelrhein der I G Farben und Vorsitzender der Technischen Kommission Unter seiner Leitung begann die grundlegende Modernisierung der Infrastruktur des 1863 gegrundeten Werkes die bis 1939 dauerte Dazu gehorte die grosszugige Anlage neuer Strassen und Erweiterungsflachen die Reorganisation des Werksbahnnetzes und der Aufbau einer zentralen Strom und Dampfversorgung anstelle der fruheren kleinen Kraftwerke und Transmissionsantriebe Zwischen 1932 und 1939 wurden jahrlich rund 10 Millionen Reichsmark investiert 1934 wurde Jahne zum stellvertretenden Vorstandsmitglied der I G Farben ernannt Nach dem Tode des Werksleiters Ludwig Hermann am 31 Mai 1938 ruckte er zum ordentlichen Vorstandsmitglied der I G Farben und stellvertretenden Werksleiter von Hoechst auf Am 30 April 1938 beantragte er zusammen mit dem neuen Werksleiter Carl Lautenschlager die Mitgliedschaft in der NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai 1937 aufgenommen Mitgliedsnummer 6 086 462 3 Jahne erhielt wahrend des Zweiten Weltkrieges das Kriegsverdienstkreuz erster Klasse und wurde 1943 zum Wehrwirtschaftsfuhrer ernannt 2 Jahne galt der Parteihierarchie als unzuverlassig hatte aber offenbar keine Bedenken wegen der Verstrickung der I G Farben in die nationalsozialistische Kriegswirtschaft z B wegen des planmassigen Einsatzes von Zwangsarbeitern im Konzentrationslager Auschwitz Monowitz Jahne hielt sich wahrend des Krieges mehrfach in den Buna Werken im Konzentrationslager auf und auch sein Sohn arbeitete dort als Ingenieur Von ihm erfuhr er auch von den Massenmorden im sechs Kilometer vom I G Farbenwerk entfernten Konzentrationslager Auschwitz Birkenau Im I G Farben Prozess wurde Jahne am 30 Juli 1948 zu 18 Monaten Haft verurteilt 4 Aus der Haftanstalt Landsberg wurde er am 17 Oktober desselben Jahres wieder entlassen Sein Verteidiger war ab 3 Dezember 1947 Hans Pribilla Im September 1955 wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der Farbwerke Hoechst bis 1963 1955 erhielt er zudem die DECHEMA Medaille und im Jahr 1960 wurde er mit dem Grossen Verdienstorden mit Stern ausgezeichnet Ausserdem war er Trager des Bayerischen Verdienstordens verliehen am 23 Juni 1962 4 1962 wurde er mit der Grashof Denkmunze des Vereins Deutscher Ingenieure ausgezeichnet Literatur BearbeitenStephan Lindner Hoechst Ein I G Farben Werk im Dritten Reich Verlag C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52959 3 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 aktualisierte Auflage Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Jens Ulrich Heine Verstand amp Schicksal Die Manner der I G Farbenindustrie A G 1925 1945 in 161 Kurzbiographien Chemie Weinheim 1990 ISBN 3 527 28144 4 Weblinks BearbeitenBiografie Friedrich Jahne bei wollheim memorial de Die Manager von IG Farben profit over life orgEinzelnachweise Bearbeiten Willy Nolte Hrsg Burschenschafter Stammrolle Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer Semester 1934 Berlin 1934 S 222 a b Biografie Friedrich Jahne In Wollheim Memorial Abgerufen am 7 August 2009 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 17860157 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 aktualisierte Auflage Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 S 281 Normdaten Person GND 1060148439 lobid OGND AKS VIAF 220242399 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 1 April 2020 GND Namenseintrag 105847585 AKS PersonendatenNAME Jahne FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 24 Oktober 1879GEBURTSORT NeussSTERBEDATUM 21 Dezember 1965STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Jahne amp oldid 239434537