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Friedrich Hoffmann 6 Juli 1797 in Wehlau 6 Februar 1836 in Berlin war ein deutscher Geologe Vulkanologe und Hochschullehrer an der Universitat Berlin Er war ein Pionier der geologischen Erforschung Nordwestdeutschlands insbesondere des Mesozoikums und des Vulkanismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHoffmann wurde in Ostpreussen geboren wo sein Vater die Muhlen an der Pinnau in Wehlau beaufsichtigte Er zog mit der Familie uber Konigsberg nach Berlin wo sein Vater ab 1810 das Statistische Bureau leitete Hoffmann besuchte das Friedrichswerdersches Gymnasium in Berlin und interessierte sich schon als Schuler fur das Sammeln von Pflanzen und Tieren In den Befreiungskriegen kampfte er ab 1813 als Freiwilliger bei den Jagern Dresden Leipzig Frankfurt Freiburg Brienne Paris Danach holte er das Abitur in Berlin nach mit Prufungsvorbereitung uberwiegend im Selbststudium und begann 1814 ein Medizinstudium in Berlin das 1815 wieder kurz durch Teilnahme an den Befreiungskriegen unterbrochen wurde Ab 1819 studierte er in Gottingen wo er sich unter dem Einfluss von Friedrich Hausmann der Geologie und Mineralogie zuwandte was er in Berlin bei Christian Samuel Weiss fortsetzte Er studierte ab 1820 von Magdeburg und Helmstedt kommend die Geologie der Harz Umgebung und dehnte das auf weitere Gebiete Nord und Mitteldeutschlands Wesergebiet Gipsberge von Bad Segeberg und Luneburg West Thuringen Hoher Meissner Kupferschiefer des Richelsdorfer Gebirge bis Helgoland aus das er als einer der Ersten geologisch untersuchte was zu seiner ersten Veroffentlichung 1823 fuhrte wobei er die Haupt Streichrichtungen zu tektonischen Schlussfolgerungen fur das Mesozoikum neben Trias besonders Jura und Kreide von Norddeutschland und seinen Zusammenhang mit dem in England nutzte Er ging dabei weit uber die ersten Ansatze von Abraham Gottlob Werner hinaus Die Nutzung der Streichlinien zur Kennzeichnung grosserer geologischer Einheiten baute auf Leopold von Buch und Elie de Beaumont auf Die Arbeit machte Leopold von Buch und Alexander von Humboldt auf ihn aufmerksam die seine Habilitation in Halle 1823 unterstutzten De vallium in Germania boreali principalium directione memorabili congrua 1824 wurde er ausserordentlicher Professor in Halle und setzte seine geologische Durchmusterung von Nordwestdeutschland fort dargelegt in einem 1830 erschienenen Buch 1824 drang er nach Westen bis zum Rheinischen Schiefergebirge vor 1825 im Nordwesten bis Munster und Bentheim 1826 im Erzgebirge wobei er eine erzgebirgische Streichrichtung ausmachte und Fichtelgebirge und 1827 die Gegend zwischen Harz und Thuringer Wald Dabei fuhrte er rund 2000 Hohenmessungen durch und erforschte eine Flache von rund 650 Quadratmeilen Bei der Auswertung in Berlin von 1827 bis 1829 wurde er durch das Preussische Ministerium finanziell unterstutzt Danach wandte er sich auf einer Italienreise 1828 bis 1833 der Erforschung des Vulkanismus zu den er als Antriebskraft der Gebirgsbildung sah Er besuchte auf der Reise auch Wien Triest Venedig Florenz Siena Elba und traf in Rom den Schweizer Geologen Arnold Escher von der Linth mit dem er sich anfreundete Er besuchte kurz den Vesuv bei dem er auf der Ruckreise 1832 einen kleineren Ausbruch beobachtete konzentrierte sich aber auf Sizilien und den Atna und beobachtete 1831 die Entstehung der Vulkaninsel Ferdinandea im Meer vor Sizilien vor Constant Prevost die aber bereits 1832 wieder verschwand Er beobachtete auch einen Stromboli Ausbruch und erstellte eine geologische Karte von Sizilien Hoffmann besuchte auch die Marmorbruche in Carrara und publizierte uber diese Die Bohrmuschellocher am Serapis Tempel in Pozzuoli deutete er korrekt als Hinweis auf Festlandssenkungen und hebungen Bei der Ruckkehr wurde er 1834 ausserordentlicher Professor in Berlin und hielt Vorlesungen uber Geologie und deren Geschichte Vulkane und Erdbeben Palaontologie Hydrographie und Physikalische Geographie Er starb bald darauf an einer chronischen Erkrankung schon bei seiner Ruckreise aus Italien 1833 hatte er einen korperlichen Zusammenbruch wahrscheinlich Tuberkulose Seine Vorlesungen und Reiseaufzeichnungen aus Italien wurden postum veroffentlicht Auf ihn 1823 und Christian Keferstein 1824 wird die erstmalige von Leopold von Buch in die Literatur eingefuhrte Bezeichnung Keuper zuruckgefuhrt 1 Schriften BearbeitenPhysikalische Geographie Vorlesungen gehalten an der Universitat zu Berlin in den Jahren 1834 und 1835 Berlin Nicolaische Buchhandlung 1837 Band 1 der Nachgelassenen Schriften mit Publikationsverzeichnis und Biographie Archive Geschichte der Geognosie und Schilderung der vulkanischen Erscheinungen Vorlesungen gehalten an der Universitat zu Berlin in den Jahren 1834 und 1835 Berlin Nicolaische Buchhandlung 1838 Band 2 der Nachgelassenen Schriften Versuch einer systematischen Anordnung der Gebirgsarten nach ihrem naturlichen Verhaltniss unter einander Isis Heft VIII 1821 S 710 Beitrage zur geognostischen Kenntniss von Nord Deutschland Berlin 1823 Uebersicht der orographischen und geognostischen Verhaltnisse vom nordwestlichen Deutschland Leipzig 1830 mit Atlas Intorno al nuovo Vulcano presso la citta di Sciacca Palermo 1831 Geognostische Beobachtungen auf einer Reise durch Italien und Sicilien Berlin 1839 auch in Karsten s Archiv 13 1839 Einige Aufsatze Einige Bemerkungen uber die Vegetation und die Fauna von Helgoland Verhandlungen der Ges d naturforschenden Freunde Berlin 1 1829 Ueber die Beschaffenheit des romischen Bodens nebst einigen allgemeinen Bemerkungen uber den geognostischen Charakter Italiens Poggendorff s Annalen Band 16 S 1 Ueber das Albanergebirge und den Aetna Karsten s Arch N R III 1831 S 361 Ueber den Serapis Tempel bei Pozzuoli Karsten s Arch N R III 1831 S 373 Ueber die tertiaren Bildungen an der Kuste Siciliens etc Karsten s Arch N R III 1831 S 383 Ueber das Kap Passaro und das Val di Noto Karsten s Arch N R III 1831 S 397 Verhaltniss der in den letzten 40 Jahren zu Palermo beobachteten Erdstosse etc Poggendorff s Annalen 24 1832 S 49 Ueber das im mittellandischen Meere entstandene vulkanische Eiland Poggendorffs Annalen 24 1832 S 65 Ueber die Knochen fuhrende Grotte von Mardolce bei Palermo Karsten s Arch N R IV 1832 S 253 Ueber die geognostischen Verhaltnisse der liparischen Inseln Poggendorff s Annalen 26 1832 S 1 Ueber die Gebirgsverhaltnisse der Grafschaft Massa Carrara Karsten s Arch N R VI S 229 Memoire sur les terrains vulcaniques de Naples de la Sicile des iles de Lipari Bull d l soc geol d France III 1833 S 170 Observations sur les communications de M Prevost relatives a la Sicile Bull d l soc geol d France III 1833 S 175 Observations sur le marbre de Carrare et quelques fossiles de la Spezia Bull d l soc geol d France III 1833 S 179 Observations faites avec Escher sur les porphyres au bord des Alpes dans le canton de Tessin Bull d l soc geol d France IV 1834 S 103 und 326Literatur BearbeitenCarl Wilhelm von Gumbel Hoffmann Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 588 590 Martin Gerald Hoffmann Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 397 f Digitalisat Weblinks BearbeitenWerke von und uber Friedrich Hoffmann in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Edgar Nitsch Keuper 1820 34 Geburt eines stratigraphischen Begriffes Annals of Science Band 53 1996 489 500 AbstractNormdaten Person GND 116937939 lobid OGND AKS LCCN n87918227 VIAF 74616426 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoffmann FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Geologe und VulkanologeGEBURTSDATUM 6 Juli 1797GEBURTSORT WehlauSTERBEDATUM 6 Februar 1836STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Hoffmann Geologe amp oldid 236760775