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Friedrich Gustav Schilling 25 November 1766 in Dresden 30 Juli 1839 ebenda Pseudonym Zebedaus Kukuk der jungere war ein deutscher Dichter und Belletrist Er publizierte vor allem Erzahlungen und Romane Einige seiner ersten Gedichte erschienen in Friedrich Schillers Zeitschrift Thalia Bekannt ist er bis heute durch seinen erotischen Roman Die Denkwurdigkeiten des Herrn v H Friedrich Gustav Schilling um 1800 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Werk 4 Ausgewahlte Werke 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksHerkunft BearbeitenSchilling wurde als Sohn des kursachsischen Beamten und Landjunkers Johann Friedrich Schilling und der Eleonore Friederike Ferber 1766 in Dresden geboren Seine Familie besass seit ungefahr 1710 das adlige Gut Zscheila bei Meissen in welchem Schilling den Grossteil seiner Jugend verbrachte Sein Pate war der damals beruhmte Dichter Gottlieb Wilhelm Rabener 1 Leben BearbeitenVon 1779 bis 1781 besuchte er als Zogling des damaligen Rektors die Furstenschule Sankt Afra in Meissen nachdem er davor von verschiedenen Hauslehrern unterrichtet worden war 1781 ging er jedoch auf eigenen Wunsch zur Armee wo er schliesslich am 15 April 1782 zu einer Artillerieeinheit nach Freiberg kam und dort eine Offizierslaufbahn einschlug Zu dieser Zeit war Schilling bereits schriftstellerisch tatig Dabei versuchte er sich zuerst als Dichter und Schreiber von Dramen 1789 erschienen in der Zeitschrift Thalia drei seiner Gedichte nachdem er Friedrich Schiller in einem Briefwechsel darum gebeten hatte 2 Allerdings wandte er sich schon fruh dem Verfassen von Romanen und Novellen zu Uber den Rheinfeldzug 1792 und die Schlacht von Jena und Auerstedt verfasste er unter dem Pseudonym Zebedaus Kukuk der Altere der Jungere interessante Satiren 1810 wurde er schliesslich im Range eines Hauptmannes entlassen 3 Nachdem er 1808 noch zu den Befurwortern der Politik Kaisers Napoleon Bonaparte gehorte 4 nahm er spater an den Befreiungskriegen in den Reihen des Lutzower Freikorps teil wo er das Eiserne Kreuz erwarb 5 Nach 1814 widmete er sich ausschliesslich seiner schriftstellerischen Tatigkeiten Bereits nach 1800 gehorte Schilling neben August Friedrich Ernst Langbein August Lafontaine und Heinrich Clauren zu den bekanntesten und erfolgreichsten Unterhaltungsschriftstellern in Deutschland Werk BearbeitenFriedrich Gustav Schilling war ein aussergewohnlich fruchtbarer Schriftsteller Seine Ausgabe aus letzter Hand umfasste allein uber 80 Romane Novellen und Erzahlungen ohne dabei vollstandig zu sein So fehlten in dieser Ausgabe seine Dramen Gedichte und auch sein erfolgreichstes Fruhwerk Guido von Sohnsdom Uberhaupt ist sein Fruhwerk nur in Auszugen erhalten geblieben 6 was nicht zuletzt mit qualitativen Mangeln dieser ersten Versuche zu erklaren ist Auch spater wurden seine Romane und Erzahlungen haufig in der Kritik nur massig bewertet so auch von Karl Friedrich Ludwig Goedeke der schrieb Schilling sei in der Wahl der Stoffe flach alltaglich in der Erfindung nicht ohne Talent in der Darstellung lebhaft mitunter launig mehr doch spasshaft im Stil leichthin genau mit den Schwachen und Armseligkeiten der Menschen bekannt nur ohne jede Ahnung einer hohere kunstlerischen oder sittlichen Anforderung wahrend Ferdinand Stolle anders urteilte Anlagen und Krafte seien bei ihm wahrlich bedeutender als die Mehrzahl der Leser wahne Tatsachlich sind die Werke Schillings typische Gesellschaftsromane der Fruhromantik die den Vergleich mit den Werken August Lafontaines oder Jane Austens nicht zu scheuen brauchen Seine Denkwurdigkeiten des Herrn v H wurden in mehrere Sprachen ubersetzt und konnen zu Recht als ein Werk der erotischen Weltliteratur gelten 7 Seine Berichte uber die Feldzuge von 1792 am Rhein und der Doppelschlacht von Jena und Auerstadt sind dabei genauso interessante Zeitzeugnisse wie seine Jugenderinnerungen Da viele seiner Werke autobiografische Zuge tragen stellte 1941 sein Enkel Heinar Schilling aus einigen seiner Texte das Buch Pauker Madchen und Soldaten zusammen 8 in welchem seine Kindheit und Jugend beschrieben wird 2009 wurde es uberarbeitet und erweitert unter dem Titel Der kleine Junker erneut herausgegeben Die ubrigen Werke Friedrich Gustav Schillings sind weitgehend vergessen Ausgewahlte Werke BearbeitenMeine Launen zu Baden Wien 1781 Denkwurdigkeiten des Herrn von H eines teutschen Edelmanns Rom 1787 Gedichte Freiberg und Annaberg 1790 Guido von Sohnsdom Freiberg 1791 3 Aufl 1802 Roschens Geheimnisse Pirna 1798 Julius Freiberg 1799 Clarchens Gestandnisse Freiberg 1799 Das Weib wie es ist Dresden 1800 Schriften Dresden 1810 Die Flitterwochen meiner Ehe Dresden 1812 Friedrich Kind Friedrich Laun und Gustav Schilling Das Gespenst Arnoldische Buchhandlung Dresden 1814 Abgerufen im 1 Januar 1 Sammtliche Schriften Dresden 1828 Madchen Pauker und Soldaten Dresden 1941 aus seinen Schriften durch Heinar Schilling zusammengestellt Der kleine Junker Bautzen 2009 ISBN 978 3 00 029487 7 aus seinen Schriften durch Eric Beyer zusammengestelltEinzelnachweise Bearbeiten Neuer Nekrolog der Deutschen Jahrgang 1839 Band XVII 2 Teil Thalia Band 2 1789 und Band 3 1790 Schillingischer Familienchronik im Schillinghaus Mittweida siehe Mondsteinwurfe des Z Kuckuck d J 1808 Die Stammfolge des Erikgeschlechts 1948 Vergleiche Der kleine Junker ISBN 978 3 00 029487 7 Kapitel XVIII ff Einschatzung in der Vorrede zu Denkwurdigkeiten des Herrn von H eines teutschen Edelmanns area Verlag 2005 ISBN 3 89996 432 2 Madchen Pauker und Soldaten Dresden 1941 Meinholdsche VerlagsgesellschaftLiteratur BearbeitenRobert Boxberger Schilling Friedrich Gustav In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 31 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 256 Friedrich August Schmidt Bernhard Friedrich Voigt Neuer Nekrolog der Deutschen 17 Jg 2 Teil Weimar 1841 S 671 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Friedrich Gustav Schilling Quellen und Volltexte Literatur von und uber Friedrich Gustav Schilling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und 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