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Dieser Artikel behandelt den Padagogen im 20 Jahrhundert zum Publizisten im 19 Jahrhundert siehe Friedrich Alexander Bran Friedrich Bran auch Fritz genannt geboren 20 August 1904 in Mannheim gestorben 11 Dezember 1994 in Calw war ein deutscher Journalist und in der Zeit des Nationalsozialismus ein leitender Angestellter der nationalsozialistischen Burokratie insbesondere fur das besetzte Frankreich In der Bundesrepublik war er ein Funktionar der politischen Bildung und der Lehrerfortbildung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Siehe auch 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Bran war der Sohn des Verlegers Friedrich Bran und der Anna geb Trapp In Abgrenzung zu seinem Vater nannte er sich auch Fritz Nach dem Besuch des Goethe Gymnasiums Karlsruhe machte er eine Buchhandlerlehre und studierte ab 1924 Romanistik und Germanistik an den Universitaten Frankfurt am Main und Heidelberg wo er der Deutschen Freischar beitrat Er promovierte 1929 mit einer Arbeit uber Herder und wurde als Journalist tatig Er stiess zum Sohlbergkreis der sich Anfang der 1930er Jahre um eine Wiederannaherung Deutschlands und Frankreichs bemuhte und wurde 1930 Schriftleiter von dessen Zeitschrift Der Sohlbergkreis und enger Freund von Otto Abetz Bran trat nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten zum 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 567 678 1 Als Oberstammfuhrer svw Oberstleutnant der Hitlerjugend war er zwischen 1933 und 1936 Hauptreferent im Auslandsamt der Reichsjugendfuhrung unter Karl Nabersberg und war auch Hauptamtsleiter beim Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund Ab 1935 war er in der Dienststelle Ribbentrop beschaftigt und war Geschaftsfuhrer der Deutsch Franzosischen Gesellschaft Nach kurzem Militardienst 1939 40 im Drole de guerre wurde er zusatzlich Wissenschaftlicher Angestellter im Auswartigen Amt und war dort Referatsleiter fur Kulturpolitik in den besetzten Landern Frankreich Belgien und Niederlande sowie fur Kanada die franzosischen Kolonien und die Schweiz Aufgrund seiner judischen Vorfahren habe er nach eigener Auskunft im AA nicht Beamter werden konnen Bran war Teil einer Gruppe von deutschen Romanisten und Frankophilen unter anderem aus dem Sohlbergkreis die unter der Fuhrung des deutschen Botschafters Abetz die Kollaboration der Franzosen mit dem nationalsozialistischen Deutschland fordern wollten darunter auch Karl Epting Brans Hauptaufgabe wurde die Schriftleitung der Deutsch Franzosischen Monatshefte Nach der deutschen Besetzung Frankreichs ging Abetz nach Paris und Bran wurde dessen Nachfolger als Leiter des Frankreich Komitees im Auswartigen Amt Er beaufsichtigte die deutschen Propagandazeitschriften fur die franzosischen Kriegsgefangenen Zivilarbeiter und Zwangsarbeiter in Deutschland Le Trait d Union und Le Pont um mit den Mitteln Propaganda die Franzosen der deutschen Fuhrung gefugig zu machen und moglichst viele Franzosen an die deutsche Fuhrung zu gewohnen 2 Nach aussen hin war beider Zeitungen Chefredakteur der Kollaborateur Alain Laubreaux dessen Wirken aber unter der Kontrolle von Bran stand obwohl die antisemitischen antibritischen und antiamerikanischen Tone auch von kollaborationswilligen franzosischen Intellektuellen kamen nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion auch die antisowjetischen Von den 1 5 Millionen franzosischen Kriegsgefangenen wurden wahrend des Krieges etwa eine halbe Million nach Frankreich entlassen die anderen blieben in Deutschland gefangen und sollten zur Arbeit fur das Deutsche Reich erpresst werden Die erfolglose Organisation Releve aus dem Jahre 1942 wurde im Juli 1943 in den Pflichtarbeitsdienst STO umgewandelt um die Zwangsarbeiter in der deutschen Rustungsindustrie einzusetzen Der Bedarf an Fremdarbeitern war mit den deutschen Verlusten im Russland Feldzug ab 1942 enorm angestiegen und Brans Frankreich Komitee mussten seinen Teil bei der Deckung beitragen In Frankreich selbst lag die Arbeitskraftebeschaffung in den Handen des Chefs der Militarverwaltung und dessen Offizieren Julius Ritter und Alfons Glatzel Zu Brans Aufgaben gehorten auch Vortragsreisen durch Frankreich um fur die Arbeit in Deutschland zu werben die Vortrage konnte er aber uberwiegend an Friedrich Grimm delegieren Bei der Deutschlandrundfahrt franzosischer Schriftsteller 1941 machte er mit Pierre Drieu la Rochelle einen Spaziergang durch den Berliner Tiergarten 3 Am 29 Juni 1944 hielt Bran in Berlin eine Totenrede auf den von der Resistance ermordeten Kollaborationspolitiker Philippe Henriot Im November 1944 ubergab Bran die Leitung des Frankreich Komitees an den Diplomaten Peter H Pfeiffer um sich selbst Aufgaben der Menschenfuhrung bei den Franzosen in Deutschland zu widmen 4 Nach Kriegsende 1945 wurde Bran im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Abetz von den Alliierten verhort Abetz wurde zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit verurteilt von denen er funf Jahre und die vier Jahre Untersuchungshaft absass Uber Brans und seine Entnazifizierung ist nichts bekannt Er wurde Journalist und Leiter des Heimatmuseums Ettlingen und der dortigen Stadtbucherei Ab 1957 war er Kommunal und Schulreferent in der uberparteilichen Arbeitsgemeinschaft Der Burger im Staat 1963 wurde er Leiter der Staatlichen Akademie fur Lehrerfortbildung in Calw In Calw war er 1977 Mitbegrunder des Hermann Hesse Kolloquiums Bran setzte sich weiterhin mit Idealismus fur die deutsch franzosischen Beziehungen ein 1935 hatten er und Gisela Brettschneider geheiratet sie war Parteimitglied der NSDAP bereits seit 1929 Trotz Brans fehlendem Ariernachweis durften sie durch Gnadenerweis des Fuhrers auch nach 1941 Parteimitglieder bleiben Sie hatten zwei Sohne und eine Tochter der Sohn Helgo Bran wurde 1980 ein Grunen Abgeordneter im Landtag von Baden Wurttemberg In zweiter Ehe heiratete er Renate Bran 1928 2013 die Grunderin des Landesfrauenrats in Baden Wurttemberg und Leiterin der Calwer Volkshochschule wurde 5 Ehrungen Bearbeiten1971 Verdienstkreuz 1 Klasse der Bundesrepublik DeutschlandSiehe auch BearbeitenChronologie der Kollaboration der Vichy Regierung beim Holocaust Releve Weimarer DichtertreffenSchriften Bearbeitenals Herausgeber Internationales Hermann Hesse Kolloquium in Calw Band 1 1977 bis 6 1990 Maria Andrea geb Moser 1550 1632 d vorbildl Leben von J V Andreas Mutter Bad Liebenzell Gengenbach 1989 ISBN 3 921841 39 9 Helmut Nagel Friedrich Bran 40 Jahre Staatliche Akademie fur Lehrerfortbildung Calw Treffpunkt von Schule u Forschung Calw Der Landkreis Calw 6 1988 Ein Jahrtausend Kulturtradition im Nordschwarzwald Personlichkeiten Bewegungen Einrichtungen u ihre Bedeutung fur unsere Zeit Bad Liebenzell Gengenbach 1985 ISBN 3 921841 23 2 Deutsch franzosische Verstandigung durch Gemeinde und Schule 2 Stadte uberwinden die Grenzen Ettlingen Baden Verl d Dt franz Gemeindepatenschaft 1954 Karl Frohner unter Mitwirkung von Friedrich Bran Die burgerschaftliche Selbstverwaltung Handbuch f d gemeindliche Ehrenamt Stuttgart Jahrbuch Verl 1954 La Jeunesse allemande et l avenir de l Europe Conference Preambule de Jacques Schweizer Paris Groupe Collaboration 1942 Jungmannschaft im Arbeitsdienst Bericht u Aufruf aus Baden Karlsruhe Braun 1933 Herder und die deutsche Kulturanschauung Berlin Junker amp Dunnhaupt 1932Literatur BearbeitenMaria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 1 Johannes Hurter A F Schoningh Paderborn 2000 ISBN 3 506 71840 1 Barbara Unteutsch Vom Sohlbergkreis zur Gruppe Collaboration Ein Beitrag zur Geschichte der deutsch franzosischen Beziehungen anhand der Cahiers franco allemands Deutsch Franzosischen Monatshefte 1931 1944 Reihe Munstersche Beitrage zur romanischen Philologie 7 Hgg der Reihe Wolfgang Babilas Wolf Dietrich Horst Geckeler Manfred Lentzen Christoph Strosetzki Kleinheinrich Munster 1990 ISBN 3 926608 56 0 ISSN 0936 9724 Guido Muller Europaische Gesellschaftsbeziehungen nach dem ersten Weltkrieg Das Deutsch Franzosische Studienkomitee und der Europaische Kulturbund Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 57736 0 S 245Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Bran im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bran bei WorldCatEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 4090788 Bran zitiert bei Barbara Unteutsch Vom Sohlbergkreis zur Gruppe Collaboration S 150 Francois Dufay Die Herbstreise Siedler Berlin 2001 S 113 ISBN 3 88680 735 5 Barbara Unteutsch Vom Sohlbergkreis zur Gruppe Collaboration S 151 Als Vorbild hat sie selbst sich nicht gesehen In Schwarzwalder Bote 29 August 2013 Abgerufen am 25 Oktober 2015 Normdaten Person GND 1012338363 lobid OGND AKS LCCN n84236618 VIAF 61565594 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bran FriedrichALTERNATIVNAMEN Bran FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher DiplomatGEBURTSDATUM 20 August 1904GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 11 Dezember 1994STERBEORT Calw Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Bran amp oldid 235862467