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Friedrich Ohlinger 23 August 1878 in Andorf 8 Oktober 1957 in Vocklabruck war ein osterreichischer Politiker Leben und Karriere BearbeitenFriedrich Ohlinger wurde am 23 August 1878 als Sohn eines Oberlehrers in der Gemeinde Andorf im Bezirk Scharding geboren Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Linz wo er 1897 die Matura ablegte begann Ohlinger ein Studium an der Medizinischen Fakultat der Universitat Innsbruck Hier trat er unter anderem am 18 Oktober 1897 der Studentenverbindung AV Austria Innsbruck bei wo er den Couleurnamen Fritz trug Sein Medizinstudium beendete Ohlinger in weiterer Folge jedoch nicht sondern wechselte an die Rechtswissenschaftliche bzw dann an die Philosophische Fakultat wo er vor allem nationalokonomische bzw historische Vorlesungen besuchte Da seine Art des Studiums als nicht ordnungsgemass betrachtet wurde da er seine Studienrichtungen wechselte und kein Studium abschloss wurde er vorerst von der AV Austria Innsbruck ausgeschlossen Im Jahre 1906 folgte er dem vier Jahre alteren Richard Wollek der drei Jahre zuvor der Austria Innsbruck beigetreten war nach Wien Wollek der damals in Prag lebte hatte im Mai 1906 von Albert Gessmann die Einladung erhalten den Posten des Sekretars der Christlichsozialen Reichsabteilung sowie des gerade gegrundeten Niederosterreichischen Bauernbunds anzunehmen Ohlinger unterstutzte Wollek daraufhin im niederosterreichischen Bauernbund ehe ihn Gessmann im Jahre 1909 nach Warnsdorf und danach nach Trautenau in Bohmen schickte Dort sollte er die christlichsoziale Bewegung sowie die Christlichsoziale Partei an sich organisatorisch verstarken Die Struktur dieser war in Bohmen zu diesem Zeitpunkt weitaus schwacher als sie es in Wien und Niederosterreich war Danach wurde Ohlinger Parteisekretar fur das Gebiet Ostbohmen mit Sitz in Trautenau und kandidierte im Anschluss fur die CS bei den Reichsratswahl 1911 im Wahlkreis Braunau Land wo er jedoch chancenlos blieb Nachdem der Erste Weltkrieg ausgebrochen war wurde der in seinen Mittdreissigern stehende Ohlinger im Jahre 1914 in den Kriegsdienst einberufen wo er dem k k Landwehrinfanterieregiment Linz Nr 2 angehorte Hierbei wurde er an der russischen Front eingesetzt und stand uber den kompletten Zeitraum des Ersten Weltkrieges im Dienst der kaiserlich koniglichen Landwehr Sein letzter Dienstgrad war dabei Leutnant der Reserve Da er noch wahrend des Kriegsdienstes an der Cholera erkrankt war musste er zeitlebens mit den Nachwirkungen dieser Erkrankung kampfen Nach uber vier Jahren im Dienst der k k Landwehr kehrte Ohlinger nach Kriegsende wieder nach Trautenau zuruck wo er als Kreisparteisekretar der Deutschen Christlich Sozialen Volkspartei in der eben erst gegrundeten Tschechoslowakei fungierte Aufgrund der mittlerweile erreichten Lebensstellung wurde er am 18 Oktober 1920 wieder in die Austria Innsbruck aufgenommen wo er fortan den Status Alter Herr trug Daruber hinaus war er zumindest von 1925 bis 1931 Vorsitzender des Philisterzirkels Teplitz Schonau Im Jahre 1925 kandidierte Ohlinger bei den Wahlen zur tschechoslowakischen Nationalversammlung als Abgeordneter und wurde auch gewahlt Daraufhin gehorte er der Nationalversammlung bis 1935 als Abgeordneter an und gehorte zum sogenannten linken aktivistischen Flugel der Christlichsozialen der fur eine Zusammenarbeit mit den Tschechen war Bei den Wahlen zur tschechoslowakischen Nationalversammlung 1935 verloren alle Parteien zugunsten der kryptonationalsozialistischen Sudetendeutsche Partei unter der Fuhrung Konrad Henleins sehr stark woraufhin Ohlinger kein Mandat mehr erhielt Zum damaligen Zeitpunkt galt er als Spitzenkandidat im Wahlkreis Koniggratz Neben Emil Bobek Josef Bohr Wenzel Feierfeil Karl Hilgenreiner Johann Krumpe Eugen Graf Ledebur Wicheln Hans Lokscha Felix Luschka Robert Mayr Hartling Robert Schalzky und anderen gehorte er einer nicht unbedeutenden Riege von CV Mitgliedern an die politische Mandate in der ersten tschechoslowakischen Republik bekleideten Sie alle gehorten der Deutschen Christlich Sozialen Volkspartei an die einen kooperierenden Kurs gegenuber den Tschechen fuhr und der damals im Gegensatz zu nationalistisch als aktivistisch bezeichnet wurde Nach dem Einmarsch der Deutschen ins Sudetenland im September 1938 musste Ohlinger vorerst nach Prag in die Rest Tschechei fluchten die daraufhin von 15 auf 16 Marz ebenfalls zerschlagen wurde Nach der Zerschlagung war Ohlinger zeitweise inhaftiert und verbrachte die gesamte Zeit des Zweiten Weltkrieges in Prag Auch danach lebte er noch einige Zeit in Prag ehe er am 7 Dezember 1948 vertrieben wurde und in seine oberosterreichische Heimat zuruckkehrte Seinen Lebensabend verbrachte er in bescheidenen Verhaltnissen in Vocklabruck Noch in den letzten Jahren seines Lebens engagierte er sich beim oberosterreichischen Land und Forstarbeiterbund bei dem Hans Huber nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Landessekretar geworden war sowie fur die Heimatvertriebenen Am 8 Oktober 1957 verstarb Ohlinger 79 jahrig in Vocklabruck und wurde am dortigen beerdigt Bei seinem Begrabnis sprach der damalige Landeshauptmann Heinrich Gleissner ebenfalls ein CV Mitglied einige Abschiedsworte am offenen Grab Literatur BearbeitenFritz Wertheimer Von deutschen Parteien und Parteifuhrern im Ausland 2 Auflage Zentral Verlag Berlin 1930 S 197 Austrier Blatter Nr 26 Innsbruck 1957 S 314f Jaroslav Sebek Sudetendeutscher Katholizismus auf dem Kreuzweg Politische Aktivitaten der sudetendeutschen Katholiken in der Ersten Tschechoslowakischen Republik in den 30er Jahren Kirche und Gesellschaft im Karpaten Donauraum Band 2 1 Auflage Lit Verlag Munster 2010 ISBN 978 3 8258 9433 7 S 175 und 182 Herbert Fritz Peter Krause Hrsg Farben tragen Farbe bekennen 1938 1945 Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung wesentlich verbesserte Auflage Osterreichischer Verein fur Studentengeschichte Wien 2013 S 447 f Mads Ole Balling Von Reval bis Buka statistisch biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Sudosteuropa 1919 1945 Bd 1 Dokumentation Verlag Kopenhagen 1991 ISBN 87 983829 4 2 S 291 Weblinks BearbeitenFriedrich Ohlinger auf der offiziellen Webprasenz des Osterreichischen Cartellverbands Friedrich Ohlinger auf der offiziellen Webprasenz des Abgeordnetenhauses des Parlaments der Tschechischen RepublikNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 11 Oktober 2017 PersonendatenNAME Ohlinger FriedrichKURZBESCHREIBUNG osterreichischer PolitikerGEBURTSDATUM 23 August 1878GEBURTSORT Andorf Osterreich UngarnSTERBEDATUM 8 Oktober 1957STERBEORT Vocklabruck Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Ohlinger amp oldid 235452716