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Die romisch katholische Friedhofskirche Schlagl steht nordlich gegenuber dem Stift Schlagl in der Ortschaft Schlagl in der Marktgemeinde Aigen Schlagl im oberen Muhlviertel in Oberosterreich Die dem Patrozinium Maria Himmelfahrt unterstellte Friedhofskirche gehort zum Dekanat Rohrbach in der Diozese Linz Die Kirche steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Friedhofskirche Schlagl Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Einrichtung 4 Grabdenkmaler 5 Friedhof 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrkundlich wurde 1416 die Kirche genannt der Name Am Anger in viridario wurde 1455 urkundlich genannt Die Kirche als sogenannte Leutekirche von Schlagl wurde 1785 profaniert und dient seit 1856 als Grabgelege der Abte des Stiftes 1862 wurde die Kirche neu geweiht Das Langhaus mit dem Westportal entstand wohl im 14 Jahrhundert mit spateren Baudetails im Anfang des 16 Jahrhunderts 1606 1621 wurde das Langhaus mit den Fenstern umgestaltet und eine Westempore eingebaut und eine Sakristei angebaut 1856 1862 erfolgte eine neogotische Renovierung mit einer neuen Einrichtung und neuen Dachern Restaurierungen waren von 1945 bis 1957 und von 1991 bis 1992 Architektur BearbeitenDie Friedhofskirche steht nordlich dem Stift gegenuber mittig in einer dreiteiligen Gebaudegruppe links davon das ehemalige Hofrichterstockl rechts der machtige Meierhof Die Kirche ist sudlich und ostlich von einem ummauerten Friedhof umgeben Die kleine spatgotische Saalkirche und adaptiert im Mischstil von Spatrenaissance und Fruhbarock wurde im 19 Jahrhundert neogotisch renoviert nbsp SpitzbogenportalDas Kirchenaussere zeigt am Langhaus und Chor gotische Strebepfeiler und einen gotischen Sockel mit einem gekehlten Gesims die hohen gotischen Fenster sind fruhbarock gerundet Die etwas flachen ostlich jeweils abgewalmten Satteldacher entstanden 1856 1862 das Dach tragt westlich einen neogotischen Dachreiter mit einem spitzen Faltdach Die westliche Giebelfront hat ein profiliertes gotisches Spitzbogenportal aus dem 14 Jahrhundert und seitlich einen runden fruhbarocken Treppenturm zur Westempore der Treppenturm hat ein Rechteckportal mit Ochsenaugen Das Sudportal unter einer offenen Vorhalle als Segmentbogentonne zwischen zwei Strebepfeilern ist ein Schulterbogenportal aus dem Anfang des 16 Jahrhunderts in einem profilierten hohen Spitzbogenrahmen das Tympanon zeigt ein barockisierendes Bild der Schutzmantelmadonna aus dem 17 Jahrhundert mehrfach restauriert Das Sakristeiportal hat eine rundbogige Oberlichte die Sakristeifenster haben gerade Verblechungen nbsp KircheninnenraumDas Kircheninnere zeigt ein einseitig belichtetes dreijochiges Langhaus unter einem Stichkappentonnengewolbe mit einem mittleren renaissanceartigen Mittelfeld Der stark eingezogene einjochige gotische Chor hat einen Funfachtelschluss und ein Sternrippengewolbe In der nordlichen Chorecke steht eine zweigeschossige barocke Sakristei Die Stichkappentonne im Langhaus wohl spatgotisch um 1500 wurde im ersten Viertel des 17 Jahrhunderts zu einem Spiegelgewolbe umgeformt die spatgotischen Dienste wurden mit toskanischen Kapitellen versehen eine nordliche Spitzbogennische hat einen bemerkenswerten spatgotischen verstabten Rechteckrahmen aus 1510 1520 Die dreischiffig kreuzgratunterwolbte fruhbarocke Westempore steht auf toskanischen Saulen und ist mit drei Rundbogenarkaden mit volutenartigen Keilsteinen geoffnet die bemalte Holzbrustung zeigt eine Feldergliederung und Dekor Der spatgotische spitzbogige Triumphbogen hat gefaste Kanten Der Chor zeigt ein bemerkenswert kleinteiliges spatgotisches Sternrippengewolbe uber Konsoldiensten die Konsolen sind kegelformig die runden Schlusssteine zeigen ein 1945 1957 gemaltes Stiftswappen ein Blumenmotiv und IHS Das nordliche Sakristeiportal hat eine neogotische Tur das querrechteckige fruhbarocke Oratoriumsfenster hat gerade Verdachungen und Fensterkorbe wohl vom Kunstschmied Hanz Walz aus dem ersten Viertel des 17 Jahrhunderts Das Langhaus zeigt eine fruhbarocke Stuckbanderung der Stichkappengrate der Deckenspiegel ist in Rechtecke unterteilt in den Zwickeln gibt es floralen neogotischen Dekor Das Chorgewolbe zeigt sich blau mit goldenen Sternen aus 1945 1957 Die Glasfenster entstanden 1862 Einrichtung Bearbeiten nbsp Chor mit HochaltarDie Einrichtung ist ein Beispiel des fruhen kirchlichen Historismus in Oberosterreich 1857 1860 die neogotische Altararchitektur mit den raffaelesken Bildern dokumentiert die romantische Stimmung der Fruhzeit des Historismus Denkmalhaft ist die Verwendung als Grabkirche der Abte sowie die Altarikonografie mit Dogma Orden und Person des Abtes Dominik Lebschy Den Hochaltar schuf Johann Petz 1857 als dreiteiliges Retabel mit einer zentralen baldachinbekronten Figurennische und seitlichen masswerkdurchbrochenen flugelartigen Annexen und mit einem vielteiligen Gesprenge der Altar tragt die Figur Maria Immaculata und einen schlichten kielbogigen Tabernakel Die bemerkenswerte Orgel schuf Josef Breinbauer 1864 mit einem zweiturmigen neogotischen Gehause Sie verfugt uber 7 Register auf einem Manual und Pedal 1 Grabdenkmaler BearbeitenAussen an der Kirche im Suden schulterbogige teils kreuzbekronte Inschrifttafeln aus dem 19 Jahrhundert im Westen zu Christina Rappin 1674 eine langsovale Inschriftkartusche mit Hymnus auf Tugenden und ein Wappen aus Speckstein Innen in der Kirche Zahlreiche Grab bzw Inschrifttafeln mit den Wappen der Abte grossteils Specksteinplatten aus dem 19 und 20 Jahrhundert fur Dominik Lebschy gestorben 1887 mit historistischem gotisierendem Rechteckrahmen aus Holz Epitaph fur den Konventknaben Johannes Thaddeus Pfleger gestorben 1707 mit dem Relief Junglich mit einer Seifenblase Friedhof BearbeitenDer Friedhof fur die Konventmitglieder ist ummauert mit einem spatgotischen gedruckten spitzbogigen Friedhofstor mit geschwungenen barocken Formen uberbaut im Giebel mit einer Rundbogennische mit einer rezenten gotisierenden Madonnafigur Literatur BearbeitenSchlagl Friedhofskirche Maria Anger Friedhof In Die Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Muhlviertel 2003 S 827 830 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Anger in Schlagl Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 2 Marz 2023 48 63719 13 967559 Koordinaten 48 38 13 9 N 13 58 3 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedhofskirche Schlagl amp oldid 239116054