www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Freygang Begriffsklarung aufgefuhrt Freygang war eine Rockband die 1977 von Andre Greiner Pol als Bluesrock Band in Ost Berlin gegrundet wurde und sich in den 1980er Jahren zu einer der wichtigsten Bands der DDR Untergrundbewegung entwickelte Freygang verstand sich als Teil des politischen und sozialen Untergrundes und brachte dies deutlich in ihren Texten zum Ausdruck und engagierte sich in verschiedenen Projekten unter anderem Wydoks Besetzung des Eimers in Berlin und Halt s Maul Deutschland FreygangFreygang auf dem Sun Flowers Festival 2008 in FreibergAllgemeine InformationenGenre s Bluesrock RockGrundung 1977Auflosung 2019Website www freygang band comGrundungsmitgliederGesang Gitarre Bluesharp Violine Bass Lyra Andre Greiner Pol 2008 Gitarre Reiner GaszakBass Jens SalehSchlagzeug Peter TalmannSaxophon Reiner LorenzKeyboard Frank NicoloviusBluesharp Michael MirekLetzte BesetzungGitarre Gesang Mandoline Egon KennerGesang Bass Flote Akkordeon Tatjana BessonGitarre Gesang Brian BosseSchlagzeug Maik Smolle SmolarczykBass Keyboard Andreas KickEhemalige MitgliederBass Christian Liebigspater Karat Andreas Kersten Wolf Dieter Mohr Ulli Schauf Kay Lutterheute In Extremo Hansi Muller FornahKeyboard Marek Buck Joe SeemannBass Keyboard Peter CichyGesang Bobby TolupoGitarre Gerhard Eitner Sebastian Mucci Reichel Rainer Henselheute Hensley Michael Lefty Linkeheute Monokel Michael Codse Malditzheute Mama Basuto Peter Falkenhagen Karl Heinz Prochaska Detlef Nitz Hans Peter Lange Michael Lehmann Gerry Franke Kurt Schimmelpfennig Detlef Maler Gerhard Bacher Wilfried EcksteinSchlagzeug Karl Heinz Kestner Wilfried Eckstein Reiner Morgenroth Bernd Verch Ronald Vorpahl Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Diskografie 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFreygang wurde 1977 gegrundet als die Blues Euphorie in der DDR ihren Hohepunkt erreichte Die Band erspielte sich einen Spitzenplatz in der Blueserszene 1 und behielt bis 1989 ihren Amateurstatus bei Unter dem Motto Der Blues muss bewaffnet sein sonst glaubt dir kein Schwein begann AGP inspiriert von Rio Reiser Anfang der 1980er Jahre systemkritische Texte zu schreiben Die Folge war ein einjahriges Auftrittsverbot Unbeirrt machte die Band nach der Zwangspause weiter trat bei den Bluesmessen in Ost Berlin auf und erspielte sich mit ihren deutschsprachigen direkten Texten etwa in Burokratie Schwatzer und Haste was biste was und wegen ihrer Nahe zum Publikum deren Gunst wahrend die Distanz zu den anderen Bands der Szene wuchs und Freygang unter den Musikern als die schragen Vogel der Szene galten 2 Gleichzeitig anderte sich auch der musikalische Stil der Band Freygang orientierte sich zunehmend an der westdeutschen Band Ton Steine Scherben Coverversionen wie Ich will nicht werden was mein Alter ist von Ton Steine Scherben oder Ich bin ein Morder von Mon Dyh entstanden und sind noch heute Bestandteil im Programm der Band 1983 bevor Freygang erneut einen auf zwei Jahre befristeten Entzug der Auftrittslizenz durch die DDR Behorden erfuhr fand in Ketzin ein Konzert vor uber 7000 Zuschauern statt von dem ein Mitschnitt 1998 auf CD veroffentlicht wurde Trotz des erneuten Verbots hatte die Band ihre Popularitat nicht eingebusst Zu einem der ersten Konzerte nach der Wiederzulassung im Jahr 1985 in der Leipziger Kongresshalle kamen etwa 3000 Fans 3 Doch schon ein Jahr spater wurden die Bandmitglieder wahrend eines Open Air Konzertes in der Nahe von Dresden auf der Buhne verhaftet und erhielten ein Auftrittsverbot auf Lebenszeit 4 Von 1986 bis 1989 traten einzelne Bandmitglieder um das Auftrittsverbot zu umgehen teilweise unter Verwendung von Pseudonymen in verschiedenen Projekten Andre und die Raketen und Bands Pasch auf 1988 gastierte Freygang unter dem Namen OK an der Druschba Trasse in der Sowjetunion Seit 1989 war Freygang wieder als Band aktiv Aus dem Blues wurde harter Rock und softiger Punkrock 5 Anfang 1990 beteiligte sich Freygang gemeinsam mit den Bands Die Firma und Ichfunktion an den Hausbesetzungen zur Rettung des Eimers und Grundung des alternativen Kunsthauses Tacheles in Berlin sowie weiteren politischen und sozialen Aktionen Gemeinsam mit Feeling B und Die Firma wurde im April 1990 die Autonome Aktion Wydoks gegrundet die am 6 Mai 1990 zur Kommunalwahl in Ost Berlin antrat aber erfolglos blieb 6 Innerhalb von drei Tagen und drei Nachten nahmen Freygang Ichfunktion und Die Firma mit Unterstutzung der Punkband Herbst in Peking im Mai 1990 die letzte Langspielplatte der DDR auf und manifestierte damit die Stellung der Band als Bindeglied zwischen den anderen Bands und dem Blues 7 Am 3 Oktober 1990 trat die Band unter dem Motto Halt s Maul Deutschland auf dem Berliner Alexanderplatz auf Die Veranstaltung wurde von der Polizei gewaltsam aufgelost Im Anschluss an die Record Release Tour Wenn der Wind sich dreht gab die Band in Italien ein Gastspiel Im April 1993 nahm Freygang im Berliner Knaack Klub ein Live Album auf und ging anschliessend erneut auf Tournee Seit diesem Jahr spielt Tatjana Besson von der befreundeten und sich auflosenden Band Die Firma bei Freygang den Bass Im Sommer 1994 organisierte die Band in Hohenlobbese bei Wiesenburg Mark erstmals ein Bikertreffen welches bis heute alljahrlich stattfindet und zu einem bekannten Open Air Festival in Ostdeutschland geworden ist 1996 ging AGP ins Studio bearbeitete Aufnahmen aus den 1980er Jahren digital und veroffentlichte sie auf der CD Steil amp geil Ende der 1990er Jahre als viele Hausbesetzer zu Hausbesitzern geworden waren und zahlreiche alternative Kunstprojekte von einst zunehmend dem Kommerz unterlegen waren wurde es ruhiger um die Band Von 2000 bis 2008 spielte Freygang in unveranderter Besetzung 2000 erschien im Berliner Verlag Schwarzkopf amp Schwarzkopf die Freygang Biografie mit einem Vorwort von Michael Rauhut in dem dieser Einblicke und Hintergrunde zur Szene vermittelt In Peitsche Osten Liebe erzahlt Pol in uber 100 Kurzgeschichten die damals 22 jahrige Geschichte von Freygang Das vergriffene Buch gilt als Geheimtipp bei Insidern Fans und anderen an DDR Rockmusik Interessierten 8 Mit Berlinverbot einem Konzertmitschnitt aus dem Jahr 1985 prasentierte die Band ein weiteres Mal erfolgreich ihre fruheren Titel an deren Veroffentlichung in der DDR nicht zu denken war nbsp Freygang live bei einem Konzert vor der US amerikanischen Botschaft gegen das Todesurteil des Burgerrechtlers Mumia Abu JamalMit dem gemeinsamen Auftritt mit Ton Steine Scherben Family am 14 Januar 2005 in der Berliner Ufa Fabrik kam es zu einem weiteren Hohepunkt in der Freygang Geschichte Ein Jahr spater gab die Band in Schottland und England erfolgreich acht Konzerte Freygang machte 2007 vor der US amerikanischen Botschaft in Berlin durch ein Protestkonzert fur den zum Tode verurteilten Burgerrechtler Mumia Abu Jamal erneut auf sich aufmerksam 2007 fand in Packebusch in der Altmark das Jubilaumskonzert zum 30 jahrigen Bestehen Freygangs statt 9 Anfang 2008 beteiligte sich die Band an der Produktion einer Tribute CD welche ihr Plattenlabel Buschfunk im Juni 2008 anlasslich des Gedenkkonzertes zum zehnten Todestag von Gerhard Gundermann veroffentlichte Im Sommer 2008 ging Freygang anlasslich ihres 30 jahrigen Bestehens unter dem Motto 30 Jahre Freygang 30 Jahre Bewegung erneut auf Tour Am 15 Dezember 2008 starb der Bandgrunder Andre Greiner Pol an einem Herzinfarkt Freygang trat seitdem unter dem Namen Freygang Band auf Am 16 Januar 2009 fand in der Berliner Kulturbrauerei ein Abschiedskonzert fur Andre Greiner Pol statt Ende 2009 erschien das Studio Album Orange das zum Teil noch Titel mit Andre Greiner Pol enthalt und von der Freygang Band fertiggestellt wurde Anlasslich des 60 Geburtstages des Bandgrunders fand am 12 Mai 2012 ein Gedenkkonzert im Berliner Kesselhaus in der Kulturbrauerei statt das ein Jahr spater als Konzertfilm auf der DVD Anarchie und Ozean veroffentlicht wurde Im Mai 2013 ging die Gruppe auf eine mehrwochige Tour durch Sudafrika und Mosambik 2015 veroffentlichte die Band das Album Tanz global Im Sommer 2019 loste sich die Band auf Diskografie Bearbeiten1990 Die letzten Tage von Pompeji Split LP mit den Punkbands Ichfunktion und Die Firma 1992 Wenn der Wind sich dreht 1993 Die Kinder spielen weiter Live 1994 Golem 1996 Steil amp geil Aufnahmen aus dem Jahr 1986 1998 Ketzin Live CD Mitschnitt eines Livekonzerts in Ketzin von 1983 Flint Records 1998 Land unter 2001 Aus Liebe 2003 Berlinverbot 2004 No 9 1997 2005 20 Jahre Bewegung VHS DVD 45 min Dokumentarfilm und 20 min Live Konzert Weihnachten 1996 in Luttewitz 2005 Am Wegesrand Live DVD Konzert in Hohenlobbese 2005 2007 Live vom Zwiebelmarkt 2006 DVD als Zugabe zum Buch X X X Songs 1977 2007 2008 09 Rau amp Live in Hohenlobbese Festival Sampler CD Doppelalbum Freygang und sieben weitere Bands 2009 Orange 2012 Rummelplatzbesitzer Best Of 2013 Anarchie und Ozean DVD Gedenkkonzert zum 60 Geburtstag von Andre Greiner Pol 2015 Tanz GlobalSiehe auch BearbeitenMusik der DDR Die anderen BandsLiteratur BearbeitenAndre Greiner Pol Peitsche Osten Liebe Das FREYGANG Buch Hrsg von Michael Rauhut Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 319 5 Andre Greiner Pol X X X Songs 1977 2007 Das Songbuch von Freygang Buschfunk Berlin 2007 Michael Rauhut Thomas Kochan Bye Bye Lubben City Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2004 ISBN 3 89602 602 X Jens Blankenagel Die Band Freygang feiert 30 Geburtstag In Berliner Zeitung vom 7 Januar 2008 Christian Schirmer Piraten im Binnenmeer DDR die Band Freygang als Leitbild der Subkultur der Langhaarigen Bachelorarbeit Universitat Paderborn 2010 Kay Lutter Bluessommer Eine Geschichte von Freiheit Liebe und Musik jenseits des Eisernen Vorhangs Lago Munchen 2017 ISBN 978 3 95761 171 0 Roman mit Adaptionen aus der Freygang Geschichte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Freygang Album mit Bildern Videos und Audiodateien Aktuelle offizielle Website der Band Vorherige offizielle Website der Band Portrat bei deutsche mugge de Portrat bei ostbeat de Memento vom 19 Juni 2012 im Internet Archive Freygang bei MusicBrainz englisch Einzelnachweise Bearbeiten Michael Rauhut In Bye bye Lubben City S 60 Kay Lutter In Bye bye Lubben City S 408 Kay Lutter In Bye bye Lubben City S 409 Paul Kaiser In Bye Bye Lubben City S 269 Simone Schmollack Freygang In Melodie und Rhythmus Berlin Heft 8 1990 http www sechzig vierzig de html punk htm http www deutsche mugge de index php interviews 2016 6062 joerg speiche schuetze monokel html Torsten Wahl In Berliner Zeitung vom 19 Mai 2000 Klotzer Volksstimme 2 Januar 2009Normdaten Korperschaft GND 5570869 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freygang amp oldid 239089436