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Das Franziskanerkloster Aschendorf war ein in Aschendorf im Emsland von 1679 bis 1812 bestehendes Kloster und gehorte zur Sachsischen Provinz Saxonia des Franziskanerordens Es stand am damaligen Sudrand des Ortes heute zwischen der Grossen Strasse und der Klosterstrasse Geschichte BearbeitenDie Franziskaner kamen auf Geheiss des Munsteraner Furstbischofs Ferdinand 1679 im Rahmen der Rekatholisierung des Emslandes nach der Reformation in den Ort 1682 wurde die Niederlassung zum Konvent erhoben Beim Kloster bestand ein Lateinkurs zur Vorbereitung auf den Besuch eines Gymnasiums und es unterhielt eine eigene Brauerei Die Klosterkirche wurde 1705 geweiht mit der Kirchweihe kamen Figuren der heiligen Barbara und Agatha sowie der beiden franziskanischen Heiligen Johannes von Capistrano und Paschalis Baylon in die Kirche die hierfur von der Schnitzerwerkstatt Groninger in Rheine geschaffen wurden 1755 ging von der Klosterkirche ein grosser Brand aus der 50 Hauser im Dorf zerstorte zahlreiche Ausstattungsstucke konnten aus der Kirche gerettet werden Nach dem Wiederaufbau bekam die Kirche eine spatbarocke Ausstattung Die Altare wurden von Bildhauer Anton Joseph Stradtmann aus Geseke geschaffen die aus dem Brand geretteten Skulpturen wurden dabei integriert 1 Das Aschendorfer Kloster zu dem am Ende des 18 Jahrhunderts 18 Patres und acht Laienbruder gehorten hatte die Funktion eines Zentralklosters und Stutzpunktes fur die Missionsstationen die die Franziskaner in den Diasporagebieten in Ostfriesland dem Hummling und dem Saterland unterhielten etwa in Godens Lutetsburg Norden Emden und Leer 2 Das Kloster bestand bis 1812 als die koniglich westphalische Regierung es zusammen mit den Konventen in Osnabruck Lugde Vechta und Meppen per Dekret vom 10 Februar 1812 aufhob Die Franziskaner mussten den Konvent binnen eines Monats verlassen einzelne konnten jedoch wohnen bleiben Ein spateres Angebot an alle Bruder zuruckzukehren wurde wohl wegen des schlechten Bauzustandes der Klostergebaude nicht in Anspruch genommen Der letzte Franziskaner war Eliseus Orth der am 12 April 1832 68 jahrig beim Beichtehoren an einem Schlaganfall starb Im Kloster wurde ein Gefangnis eingerichtet 1834 wurde das Gebaude an eine Segeltuchfabrik versteigert 1838 wurden Kirche und Kloster wegen Baufalligkeit abgerissen Grosse Teile der Innenausstattung befinden sich bis heute in der Aschendorfer Pfarrkirche St Amandus 3 1 4 5 Literatur BearbeitenLiborius Engbers Gerd Harpel Anne Meyer Paul Thoben Das Kloster der Franziskaner in Aschendorf 1679 1812 Entstehung Geschichte Auflosung Werlte 1979 Anna Maria Schulte Geschichte und Bedeutung des Franziskanerklosters zu Aschendorf im Emsland In Vita Seraphica Band 50 1969 S 166 202 Einzelnachweise Bearbeiten a b St Amandus Aschendorf Geschichte abgerufen am 9 Juli 2021 Franz Josef Esser Die Sachsische Franziskanerprovinz vom Hl Kreuz am Vorabend der Sakularisation und ihre Geschichte in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Unveroffentlichtes Manuskript o O 1973 S 31 42 45 unter Bezug auf Franz Wilhelm Woker Geschichte der norddeutschen Franziskaner Missionen der Sachsischen Ordens Provinz vom hl Kreuz Ein Beitrag zur Kirchengeschichte Norddeutschlands nach der Reformation Freiburg 1880 S 574 Franz Josef Esser Die Sachsische Franziskanerprovinz vom Hl Kreuz am Vorabend der Sakularisation und ihre Geschichte in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts o O 1973 S 94 unter Bezug auf Anna Maria Schulte Geschichte und Bedeutung des Franziskanerklosters zu Aschendorf im Emsland In Vita Seraphica 50 1969 S 197ff Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Chronologischer Abriss der Geschichte der Sachsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfangen bis zur Gegenwart Werl 1999 S 387 455 Benedikt Peters Totenbuch der Sachsischen Franziskanerprovinz vom Heiligen Kreuz nach der ersten Auflage von P Patricius Schlager O F M neu bearbeitet und mit Anmerkungen versehen Werl 1948 Erster Band Text S 89 Zweiter Band Nachweise S 115 P Eliseus Orth aus Fritzlar 68 Jahre alt seit 51 Jahren Franziskaner 53 048779 7 330289 Koordinaten 53 2 55 6 N 7 19 49 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziskanerkloster Aschendorf amp oldid 218015768