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Das Franziskanerkloster Lugde war eine Niederlassung der Franziskanerobservanten 1 in Lugde heute Landkreis Lippe Nordrhein Westfalen Das Kloster mit dem Patrozinium des heiligen Liborius bestand von 1735 bis 1812 Der quadratische barocke Gebaudekomplex mit der heute profanierten Kirche als Sudflugel entstand in den Jahren 1749 bis 1756 nach Planen von Franz Christoph Nagel Er ist weitgehend erhalten Franziskanerkloster Lugde Kirchenfassade und Konventsflugel von Nordosten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Von der Grundung bis zur Aufhebung 1 2 Die Gebaude nach der Aufhebung 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVon der Grundung bis zur Aufhebung Bearbeiten Lugde war im 18 Jahrhundert eine Exklave des Hochstifts Paderborn umgeben von protestantischen Territorien Michael Nueber Propst des Kollegiatstifts St Peter und Paul in Brunn ein geburtiger Lugder schenkte 1714 den Jesuiten aus seinem Familienbesitz zwei Hauser vor dem Nordtor der Stadt an der Strasse nach der Grafschaft Pyrmont Eine Grundung der Jesuiten scheiterte jedoch moglicherweise am Widerstand des Magistrats Am 16 Marz 1720 erhielten die Franziskaner zwei Hauser aus dem Nueberschen Erbe als Geschenk um dort eine Kapelle und eine Wohnung fur etwa vier Ordensbruder zu schaffen Die Franziskaner waren bereits seit 1708 im Auftrag des Paderborner Furstbischofs Franz Arnold von Wolff Metternich zur Gracht als Missionare zeitlich begrenzt in Lugde seelsorglich tatig ohne ein formliches Kloster zu grunden 1736 wurde die Niederlassung mit Genehmigung des Bischofs als Residenz konstituiert Wegen des schlechten Bauzustandes der Gebaude begann man 1749 mit dem Neubau eines Klosters einschliesslich einer Kapelle bereits am 5 September 1756 konnte die Klosterkirche mit dem Patrozinium des heiligen Liborius geweiht werden 2 Die Portalinschrift unter der Statue des Schutzpatrons sagt dazu D EO O PTIMO M AXIMO IN HONOREM S ANCTI LIBORII EPISCOPI PATRIAE PATRONI HANC ECCLESIAM PIORVM BENEFACTORVM CHARITAS AEDIFICABAT ANNO M D C C L V Dem besten und grossten Gott Zur Ehre des heiligen Bischofs Liborius des Schutzpatrons des Vaterlandes des Hochstifts Paderborn hat die Liebe frommer Wohltater diese Kirche erbaut im Jahr 1755 Das Kloster bestand aus drei Patres und einem bis funf Laienbrudern und gehorte zur Sachsischen Franziskanerprovinz Saxonia Ihre Hauptaufgabe waren Seelsorge und Mission in den angrenzenden protestantischen Gebieten bis nach Pyrmont Hameln und Rinteln Sie unterhielten eine einklassige Volksschule und waren karitativ tatig zeitweilig erteilten sie auch Lateinunterricht Die Laienbruder ubernahmen die Aufgaben des Kochs und Gartners fur das Kloster 3 Die koniglich westphalische Regierung hob das Kloster zusammen mit den Franziskanerklostern in Osnabruck Vechta Aschendorf und Meppen 1812 auf und verkaufte die Gebaude 4 Die Gebaude nach der Aufhebung Bearbeiten Die Klosterkirche in unmittelbarer Nachbarschaft der Pfarrkirche St Marien wurde profaniert Die Gebaude dienten danach vor allem als Lagerraume 1859 erwarb sie die katholische Pfarrei und baute sie mit finanzieller Beteiligung der Stadt zum Krankenhaus um Fur den Pflegedienst kam eine Gemeinschaft der Armen Dienstmagde Christi nach Lugde 1958 wurde der Krankenhausbetrieb eingestellt Bis 1970 diente ein Teil der Gebaude als privates Altenheim 1974 1975 und 1997 1999 erfolgten erneute Umbaumassnahmen durch die Kirchengemeinde Seitdem beherbergt der Klosterkomplex das Pfarr und Jugendheim eine Bucherei einen Kindergarten und eine Seniorentagesstatte und dient als Rahmen fur kulturelle Veranstaltungen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franziskanerkloster Lugde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ehemaliges Franziskanerkloster in Lugde luegde de Franziskanerkloster Lugde Germania Sacra Klosterdatenbank Einzelnachweise Bearbeiten Infotafel an der Kirche Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Chronologischer Abriss der Geschichte der Sachsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfangen bis zur Gegenwart Werl 1999 S 399 405 413 415 419 423 Franz Josef Esser Die Sachsische Franziskanerprovinz vom Hl Kreuz am Vorabend der Sakularisation und ihre Geschichte in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Unveroffentlichtes Manuskript o O 1973 S 33 unter Bezug auf Edmund Schlieker Aus der Geschichte der Stadt Lugde Bigge Ruhr 1950 S 124 Erich Keyser Hrsg Westfalisches Stadtebuch Stuttgart 1954 S 234 Lateinunterricht Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 45551 959699 9 246116 Koordinaten 51 57 34 9 N 9 14 46 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziskanerkloster Lugde amp oldid 242579107