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Franz Ulrich Theodor Aepinus auch Franciscus Ulricus Theodosi us us auch Apinus Epinus oder Hoch Hoeck Huck wahrscheinlich im Dezember 1724 in Rostock 1 22 August 1802 in Dorpat war ein deutscher Astronom Mathematiker Physiker und Naturphilosoph Er gilt als Entdecker der Pyroelektrizitat Grabstein auf dem Friedhof Raadi in Tartu Dorpat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Ulrich Theodor Aepinus entstammte einer gelehrten Familie Ein Vorfahre Johannes Aepinus 1499 1553 war einer der fuhrenden Theologen der Reformation und der erste der den Familiennamen Hoch oder Huck grazisierte Der Vater Franz Albert Aepinus 1673 1750 war Professor der Theologie an der Universitat Rostock 2 Aepinus studierte Medizin und Mathematik an den Universitaten Jena und Rostock 3 1747 machte er seinen Magister mit einer Dissertation uber die Bahnen fallender Korper 4 Von 1747 bis 1755 lehrte Aepinus als Privatdozent Mathematik Physik und Astronomie und verfasste Arbeiten uber Elektrizitat Magnetismus und den Bau physikalischer und astronomischer Instrumente Wahrend dieser Zeit beschaftigte er sich eingehend mit mathematischen Problemen wie algebraischen Gleichungen der Losung partieller Differentialgleichungen und negativen Zahlen In Rostock wurde Aepinus mit astronomischen Beobachtungstechniken vertraut und beobachtete z B die Merkurdurchgange vor der Sonne vom 6 Mai und 11 November 1753 1755 wurde Aepinus zum Direktor der Berliner Sternwarte berufen wo er die Bekanntschaft mit dem Mathematiker Leonhard Euler machte und bei dem er wahrend der zwei Jahre seines Aufenthalts in der preussischen Hauptstadt auch lebte Aepinus wurde 1755 ordentliches Mitglied und 1757 auswartiges Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften 5 Obwohl er Direktor des Observatoriums war machte er keine wesentlichen astronomischen Untersuchungen Allerdings entstanden hier seine wichtigsten wissenschaftlichen Arbeiten Sein aus Wismar stammender Schuler Johan Carl Wilcke machte ihn auf Probleme der Elektrizitat aufmerksam Wilcke selbst arbeitete an seiner Dissertation uber die Eigenschaften der Turmalin Minerale und erkannte die piezoelektrischen Eigenschaften des Materials Aepinus untersuchte die Anderung der Polarisation von Turmalin und anderen Kristallen bei einer Anderung der Temperatur pyroelektrischer Effekt Dabei fand er dass die elektrischen Eigenschaften des Kristalls ahnlich den magnetischen waren Er schloss dass Elektrizitat und Magnetismus den gleichen Ursprung haben mussten 1759 verfasste er daruber das Werk Tentamen theoriae electricitatis et magnetismi Versuch einer Theorie der Elektrizitat und des Magnetismus Fur die Wissenschaftsgeschichte wurde seine Arbeit Ueber den Bau der Mondflache und den vulcanischen Ursprung ihrer Ungleichheiten aus dem Jahre 1781 von grosser Bedeutung in der er die Oberflachenformationen des Mondes auf Vulkanausbruche ahnlichen denen auf der Erde zuruckfuhrt Aepinus liess sich 1757 als Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg nieder und wurde dort Professor der Physik Er stand bei Kaiserin Katharina II in hohem Ansehen so dass sie ihm auch die Erziehung ihres Sohnes Paul I anvertraute Er versuchte vergeblich das enge Vertrauen der Zarin zu nutzen um im Russischen Reich ein System von Regelschulen zu etablieren 1785 wurde er zum auswartigen Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen gewahlt 6 Russische Wissenschaftler insbesondere Michail Wassiljewitsch Lomonossow lehnten die Theorien von Aepinus allerdings ab wohl auch aus personlichen Grunden hatte der Deutsche doch bei Hofe sehr schnell Karriere gemacht 1798 zog sich Aepinus ins Privatleben zuruck Der Mondkrater Aepinus wurde nach ihm benannt Literatur BearbeitenSimonyi Karoly Kulturgeschichte der Physik Thun Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 8171 1379 X Julius Victor Carus Aepinus Franz Ulrich Theodosius In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 129 Wilhelm Lorey Aepinus Franz Ulrich Theodosius In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 91 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Aepinus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Franz Ulrich Theodor Aepinus in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur uber Franz Ulrich Theodor Aepinus in der Landesbibliographie MV John J O Connor Edmund F Robertson Franz Ulrich Theodor Aepinus In MacTutor History of Mathematics archive Epinus Franc Ulrih Teodor Eintrag bei der Russischen Akademie der Wissenschaften russisch Einzelnachweise Bearbeiten Bei der in der Literatur haufig als Geburtsdatum genannten Angabe 13 Dezember 1724 handelt es sich um sein Taufdatum sein tatsachliches Geburtsdatum ist nicht uberliefert oder wurde bisher nicht bekannt Franz Albert Aepinus im Catalogus Professorum Rostochiensium Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Franz Ulrich Theodor Aepinus im Rostocker Matrikelportal Siehe dazu den Eintrag der Magisterpromotion im Rostocker Matrikelportal Mitglieder der Vorgangerakademien Franz Ulrich Theodosis Aepinus Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 12 Februar 2015 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Band 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Band 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 24 Normdaten Person GND 100006132 lobid OGND AKS LCCN n79122406 VIAF 56687474 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Aepinus Franz Ulrich TheodorALTERNATIVNAMEN Aepinus Franciscus Ulricus Theodosiusus Aepinus Franz Maria Ulrich Theodor Hoch Franz Maria Aepinus Franz MariaKURZBESCHREIBUNG deutscher PhysikerGEBURTSDATUM unsicher Dezember 1724GEBURTSORT RostockSTERBEDATUM 22 August 1802STERBEORT Dorpat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Ulrich Theodor Aepinus amp oldid 233929154