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Franz Gustav Taeschner 8 September 1888 in Reichenhall 11 November 1967 in Kipfenberg war ein deutscher Orientalist und Islamwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Taeschner war der Sohn des Apothekenbesitzers Emil Taeschner Bedingt durch den Umzug des Apothekengeschaftes seines Vaters zog die Familie nach Kipfenberg ins Altmuhltal Hier wuchs er auf und besuchte auch die Schule Nach seinem Schulabschluss studierte er Orientalistik und beschaftigte sich in diesem Zusammenhang intensiv mit orientalischen Sprachen und Kulturen Das Studium an der Universitat Kiel schloss er 1912 mit der Promotion ab Im gleichen Jahr heiratete er Annemarie Wieland 1 Taeschner nahm am Ersten Weltkrieg teil und geriet in Kriegsgefangenschaft 2 1922 habilitierte er sich an der Universitat Munster Danach war er dort als Privatdozent tatig und wurde 1935 als Nachfolger von Anton Baumstark zum ordentlichen Professor und Direktor des Orientalischen Seminars berufen Seit dem 1 Mai 1933 war Taeschner Mitglied der NSDAP 3 Des Weiteren war er Mitglied im Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbund und Kulturwart der Ortsgruppe Munster 4 1934 veroffentlichte er die Propagandaschrift Der Totalitatsanspruch des Nationalsozialismus und der deutsche Katholizismus in dem er die Vereinbarkeit von Nationalsozialismus und Katholizismus zu beweisen versuchte 5 So heisst es dort Die nationalsozialistische Gemeinschaftslehre ist in ihren wesentlichen Zugen identisch mit der christlichen Gemeinschaftslehre 6 Wesentlich bodenstandiger fiel dann 1935 seine regionale Publikation zur Geschichte der Burg Kipfenberg aus die 1935 in Eichstatt erschien In seiner Geschichte der arabischen Welt 1944 konstruierte er aus der Geschichte des Fruhislams eine Unmoglichkeit des Zusammenlebens mit Juden sowie eine Hoherwertigkeit der semitischen arabischen Rasse gegenuber der semitischen judischen Rasse 7 Wahrend des Zweiten Weltkrieges war Taeschner ab Februar 1941 kurzzeitig im Auswartigen Amt angestellt 8 Er gehorte hier der Personal und Verwaltungsabteilung Referat Z Chiffrer und Nachrichtenwesen an Diese Beschaftigung wurde nur bis zum 15 November 1941 verlangert 9 Danach kehrte er wieder an die Universitat Munster zuruck Nach Kriegsende bemuhte sich Taeschner um die Fortfuhrung der Lehre in Munster wofur er anfangs seine Privatwohnung nutzte 10 In der Lehre widmete Taeschner sich den arabischen persischen und turkischen Sprachen in der Forschung befasste er sich vor allem mit der turkischen Sprache Literatur und Kulturgeschichte bis hin zur Geografie Kleinasiens im Mittelalter Dazu gehorten auch die persisch turkischen Miniaturmalerei und die osmanischen Geschichtsschreibung Weiterhin war Gegenstand die Entwicklung der Bruderschaften und Zunfte in den islamischen Landern An der Universitat Munster hatte er den Spitznamen Sakalli Dede Bartiger Grossvater 1956 wurde er emeritiert Nach schwerer Krankheit verstarb Franz Taeschner am 11 November 1967 zu seinen Wurzeln zuruckgekehrt in Kipfenberg Der Nachlass befindet sich in der Bibliothek der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft in Halle Saale Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenGlossar zu den transkribierten Texten in Georg Jacobs Hilfsbuch fur Vorlesungen uber das Osmanisch Turkische Mayer amp Muller Verlag Berlin 1911 Die Psychologie Qazwinis Tubingen 1912 mit Georg Jacob Hilfsbuch fur Vorlesungen uber das Osmanisch Turkische 4 Bande Mayer amp Muller Verlag Berlin 1916 1917 Das anatolische Wegenetz nach osmanischen Quellen Turkische Bibliothek Band 23 Mayer amp Muller Verlag Leipzig 1926 mit Rudolf M Riefsthal Aus der Moschee Qasim Pascha s in Boz Ujuk In Der Islam 20 1932 S 182 195 Der Totalitatsanspruch des Nationalsozialismus und der deutsche Katholizismus Aschendorf Verlag Munster 1934 Geschichte der Burg Kipfenberg Bronner amp Daentler Eichstatt 1935 2 verbesserte Auflage 1966 Orientalische Stimmen zum Erlosungsgedanken Morgenland Heft 28 Hinrichs Verlag Leipzig 1936 Geschichte der arabischen Welt Arabische Welt Band 3 Kurt Vowinckel Verlag Heidelberg Berlin Magdeburg 1944 Der Islam im Banne des Nationalismus der Zwischenweltkriegszeit Harrassowitz Verlag Leipzig 1944 Der anatolische Dichter Naṣiri um 1500 und sein Futuvvetname Abhandlungen fur die Kunde des Morgenlandes Band 29 1 Deutsche Morgenlandische Gesellschaft und Brockhaus Verlag Leipzig 1944 mit Gotthard Jaschke Aus der Geschichte des islamischen Orients Philosophie und Geschichte Band 69 Mohr Verlag Tubingen 1949 Ǧihannuma Die altosmanische Chronik des Mevlana Mehemmed Neschri Im Auftrage der Deutschen Akademie der Wissenschaft zu Berlin nach Vorarbeiten von Theodor Menzel herausgegeben von Franz Taeschner Harrassowitz Verlag Leipzig 1951 mit Theodor Menzel Nesri Gihannuma Einleitung und Text des Cod Menzel Harrassowitz Verlag Leipzig 1951 Herausgeber Gulschehri Mesnevi auf Achi Evran den Heiligen von Kirschehir und Patron der turkischen Zunfte Abhandlungen fur die Kunde des Morgenlandes Band 31 3 Steiner Verlag Wiesbaden 1955 mit Theodor Menzel Text des Cod Manisa 1373 Harrassowitz Verlag Leipzig 1955 Zunfte und Bruderschaften im Islam Texte zur Geschichte der Futuwwa Die Bibliothek des Morgenlandes Artemis Verlag Zurich und Munchen 1979 Literatur BearbeitenHans Joachim Kissling Franz Taeschner In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Band 118 1968 S 14 17 Friedrich Karl Dorner Hrsg Vom Bosporus zum Ararat Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 7 Schriften der Hermann Brockelschen Stiftung Band 5 Philipp von Zabern Mainz 1981 ISBN 3 8053 0417 X S 387 388 Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 56 60 71 147 159 164 366 534 Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 5 T Z Nachtrage Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Schoningh Paderborn u a 2014 ISBN 978 3 506 71844 0 S 1 2 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Taeschner im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Annemarie Taeschner geb Wieland Ein Frauenleben Aschendorff Munster 1954 S 5 urn nbn de hbz 6 1 418780 Enthalt weitere biographische Details zur Familie Taeschner Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 164 Mitgliedsnummer 2 494 580 Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 36 Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 39 159 Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 56 60 Franz Taeschner Der Totalitatsanspruch des Nationalsozialismus und der deutsche Katholizismus Munster 1934 S 30 Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 366 367 Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 191 Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Schoningh Verlag Paderborn u a 2005 ISBN 3 506 71841 X Band 5 S 1 2 Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 440 Normdaten Person GND 117196312 lobid OGND AKS LCCN n86870303 VIAF 112482765 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Taeschner FranzALTERNATIVNAMEN Taeschner Franz GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Orientalist und IslamwissenschaftlerGEBURTSDATUM 8 September 1888GEBURTSORT ReichenhallSTERBEDATUM 11 November 1967STERBEORT Kipfenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Taeschner amp oldid 238498477