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Freiherr Franz Ludwig Eugen von Montigny geboren am 4 Mai 1791 auf Schloss Dasburg gestorben am 28 September 1868 in Bracht erblandisch niederlandische Bestatigung des Freiherrenstandes vom 21 Februar 1753 war von 1841 bis 1853 preussischer Landrat des Kreises Malmedy 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 1791 bis 1815 1 3 1815 bis 1840 1 4 1840 bis 1853 Montigny als Landrat 1 5 1853 bis 1868 2 Familie 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Franz Ludwig Eugen Freiherr von Montigny wurde zwei Jahre nach der Franzosischen Revolution geboren und somit drei Jahre vor der Besetzung von Schloss Dasburg durch franzosische Revolutionstruppen Auf Schloss Dasburg vertrat der Vater Karl Otto Benignus Norbert de Ferrand Baron von Montigny als Kastellan die Rechte des Burgherren Wilhelm V von Oranien Graf von Vianden Seine Mutter war Ernestine Elisabeth Florentine de Ferrand Baronin von Montigny geborene d Everlange 1 Familie von Montigny besass Schloss Bracht das der Grossvater von Franz Ludwig Eugen Freiherr von Montigny Georg Friedrich August de Ferrand von Montigny geboren am 4 Oktober 1705 in Sankt Vith 2 gestorben am 6 Februar 1790 auf Schloss Bracht 3 in den Jahren 1782 bis 1785 errichten liess 4 1791 bis 1815 Bearbeiten Nachdem der Vater als Folge der franzosischen Revolution im Jahr 1796 seine Stellung als Burggraf zu Dasburg verlor die bereits zuvor sein Grossvater seit 1735 ausgeubt hatte zog Familie von Montigny auf Schloss Bracht Dort erhielt Franz Ludwig Eugen Freiherr von Montigny zunachst Unterricht durch einen Hausgeistlichen Ab seinem zehnten Lebensjahr wurde er auch ausserhalb des elterlichen Hauses durch Geistliche unterrichtet und verbrachte eine Zeit als Gymnasiast in Munstereifel Mit vollendetem 18 Lebensjahr nahm er dann noch zwei Jahre Privatunterricht in Metz zur Vervollkommnung der franzosischen Sprache Vom Militardienst war er als altestes Kind und Unterstutzer seiner bereits in fortgeschrittenem Alter stehenden Eltern befreit Er widmete sich dabei vornehmlich der Bewirtschaftung des elterlichen Grundbesitzes in Bracht 5 1815 bis 1840 Bearbeiten Nach dem Ubergang der Region an Preussen wurden von Montigny verschiedene Ehrenamter angetragen darunter als Hauptmann der Burgermiliz 6 1828 ubernahm er die Verwaltung der Burgermeisterei Reuland im Kreis Malmedy im Folgejahr die benachbarte Burgermeisterei Thommen Zugleich war er von 1828 bis 1831 Mitglied der Katasterabschatzungskommission in den Regierungsbezirken Aachen Trier und Koblenz im Rahmen der Anlage des Preussischen Urkatasters 1 6 1840 bis 1853 Montigny als Landrat Bearbeiten Bereits vor dem Abschied des zum 30 Juni 1840 abgetretenen Landrats des Kreises Malmedy Theodor Freiherr von Negri 1 waren dessen Absichten bekannt geworden und es setzte ein Wettbewerb um dessen Nachfolge ein 7 In diesem traten neben Anderen auch der spatere Aachener Oberburgermeister Johann Contzen der auch von Juli 1839 bis Januar 1842 im Auftrag seines Dienstherren der Koniglich Preussischen Regierung Aachen dem Landrat als Gehilfe 8 beigegeben worden war und Ernst von Fruhbuss hervor 7 Kaufmann fuhrt zum weiteren Ablauf aus das bei der entsprechend der Kreisordnung vom 13 Juli 1827 erforderlichen Prasentationswahl durch die Kreisversammlung am 10 September 1840 uberraschend Contzen zum ersten Kandidaten gewahlt wurde Montigny hingegen als zweiter Auch nach dieser Wahl ergingen Eingaben an hochste Stellen zu Gunsten sowohl von Contzen als auch Fruhbuss Letztlich gaben die Regierung in Aachen und das Oberprasidium der Rheinprovinz in Koblenz ihre Vorschlage fur eine Nachbesetzung gegenuber dem Innenminister Gustav Graf von Rockow ab Der Preussische Konig Friedrich Wilhelm IV ordnete zudem am 13 November 1840 die schleunigste Prufung der Gesuche an Rochow folgte den aus Aachen und Koblenz eingegangenen Vorschlagen die eine Besetzung durch von Montigny vorsahen unter dem Vorbehalt der Ablegung des Landratsexamens das dieser im November 1841 nachholte woraufhin der Minister am 26 Dezember 1841 die Ubertragung des Amtes an von Montigny verfugte 9 Romeyk differiert hier erganzend in einzelnen Daten und gibt an das von Montigny mit Allerhochster Kabinettsorder vom 6 Marz 1841 zum neuen Landrat des Kreises Malmedy ernannt worden sei Die formelle Amtseinfuhrung erfolgte nach diesem erst am 1 Marz des Folgejahres 1 In dem Zeitraum bis zur Ubernahme der Amtsgeschafte durch von Montigny versah Ernst von Fruhbuss vom 1 Juli 1840 bis zum November 1841 die Verwaltung des Landratsamts kommissarisch 10 Die Familie Montignys bestand bei seinem Amtsantritt neben der Ehefrau Marianne aus zehn Kindern 11 ihr Hausstand war nicht bedeutend Uber die Wirren der franzosischen Revolution verarmten die Montignys zusehends 6 Der Grundbesitz hatte nach den Vorgaben nicht zur Wahlbarkeit ausgereicht bestand er doch bis kurz vor der Wahl nur aus 271 Morgen ehe er noch 199 Morgen von seinem Bruder hinzukaufte Ernst von Bodelschwingh als Oberprasident der Rheinprovinz beantragte daher fur ihn eine Dispens nach der er als Alteingesessener gelten konne Der Oberprasident stellte ihm bei Ernennung mit 1200 Talern das hochste landratliche Gehalt in Aussicht weil die Teuerung in Malmedy durch seine Lage in ausserst unfruchtbarer Gegend bedingt ist und der Umstand dass in dem kleinen Orte eine Anzahl reicher Leute wohnt einen unmittelbaren Landrat in eine schwierige Lage bringt Montigny aber bei der Besonderheit seines sehr kleinen Vermogens und einer sehrt starken Familie als solcher bezeichnet werden muss 11 Das praktische Wirken Montignys vollzog sich augenscheinlich in bescheidenen Grenzen Ebenso wie sein Auftreten in der Offentlichkeit das auf Grund grosser Bescheidenheit von Zuruckhaltung gezeichnet war was den Verlust des direkten Bevolkerungskontakts forderte Beigetragen haben durften auch die Folgen eine Erkrankung an den Blattern die auch ihre bleibenden Spuren im Gesicht hinterlassen hatte Zudem war er zwar dem Franzosischen wie Wallonischen machtig doch war seine stotternde Aussprache als weitere Nachwirkung der Blattern eine Belastung wenn er vor grosseren Personengruppen das Wort ergreifen musste Da ferner der unter seinem Vorganger tatige Kreissekretar Wolff nach Berlin versetzt worden und dessen Nachfolger in den praktischen Ablaufen und Zusammenhangen des Kreises noch ungeubt und unerfahren war mehrten sich die Klagen Seitens der Regierung in Aachen betreffend der Erledigung der Amtsgeschafte Denn wahrend sich die teils eher praktischen Tatigkeiten in den Burgermeistereien betreffend u a der Schul und Wegebauten zur Zufriedenheit der Aufsichtsbehorde abliefen so stellte sich doch zunehmend heraus das Montignys Vorbildung und weitergehende Kenntnisse zur Verwaltung eines Landratsamtes unzureichend waren 12 1853 bis 1868 Bearbeiten Auf Gesuch vom 3 Januar 1853 wurde von Montigny mit Dimissoriale vom 12 Marz zum 30 April 1853 pensioniert 1 Sein Ruhegehalt belief sich auf 525 Talern wobei die im Burgermeistereidienst verbrachten 14 Jahre voll mit angerechnet wurden 12 Auf ihn folgte wiederum Ernst von Fruhbuss der 1841 Schloss Wallerode in Besitz genommen hatte 13 das Geburtshaus von Montignys Grossmutter Anna Johanna Ferrant von Montigny geborene von Baring zu Wallerode gestorben am 8 Februar 1743 35 jahrig 2 Fruhbuss bei der Wahl 1840 sein Gegenkandidat und schliesslich 1853 sein Nachfolger anerkannte Montignys Herzensgute Gefalligkeit und Anspruchslosigkeit 14 Von Montigny kehrte auf Schloss Bracht zuruck wo er fortan darum bemuht war die Verluste aus seiner Malmedyer Zeit welche er selbst auf mehr als 5000 Taler bemass aufzuholen Ungeachtet seiner fruheren Position als Landrat legte er selbst aller Orten Hand an sei es beim Beschlagen der Pferde dem Ausbessern des Geschirrs oder beim Drechseln lag ihm diese Arbeit doch nach der Uberlieferung wohl mehr als die Buroarbeit Als er starb hinterliess er neben seiner Witwe sechs Sohne und drei Tochter 14 Familie BearbeitenDer Katholik Franz Ludwig Eugen Freiherr von Montigny heiratete am 20 November 1816 in Reuland Maria Anna Josepha Antonetta genannt Marianne van der Maesen geboren ca 1793 in Jupille gestorben am 30 Juni 1875 in Bracht eine Tochter des Gutsbesitzers Dieudonne Joseph Ignatz van der Maesen und dessen Ehefrau Anna Franziska Antonetta van der Maesen geborene d Everlange 1 Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor darunter sieben Sohne 2 Die Familie verarmte Schloss Bracht musste verkauft werden was zur Aufteilung des Besitzes auf die Pfarrei Reuland und Private fuhrte 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 638 a b c Herbert M Schleicher Ernst von Oidtman und seine genealogisch heraldische Sammlung in der Universitats Bibliothek zu Koln Band 11 Mappe 832 915 MOCKEL PALMER Veroffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde Sitz Koln Neue Folge Nr 80 Koln 1996 S 92 f Mappe 846 Montigny Heribert Reiners Bearb und Hrsg unter Mitarbeit von Heinrich Neu Die Kunstdenkmaler von Eupen Malmedy L Schwann Verlag Dusseldorf 1935 Nachdruck Padagogischer Verlag Schwann Dusseldorf 1982 ISBN 3 590 32117 2 S 488 a b Schloss Bracht In Heribert Reiners Bearb und Hrsg unter Mitarbeit von Heinrich Neu Die Kunstdenkmaler von Eupen Malmedy L Schwann Verlag Dusseldorf 1935 Nachdruck Padagogischer Verlag Schwann Dusseldorf 1982 ISBN 3 590 32117 2 S 214 f Karl Leopold Kaufmann Der Grenzkreis Malmedy in den ersten funf Jahrzehnten der preussischen Verwaltung Ludwig Rohrscheid Verlag Bonn 1940 S 131 a b c Karl Leopold Kaufmann Der Grenzkreis Malmedy in den ersten funf Jahrzehnten der preussischen Verwaltung Ludwig Rohrscheid Verlag Bonn 1940 S 131 a b Karl Leopold Kaufmann Der Grenzkreis Malmedy in den ersten funf Jahrzehnten der preussischen Verwaltung Ludwig Rohrscheid Verlag Bonn 1940 S 125 Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 398 Karl Leopold Kaufmann Der Grenzkreis Malmedy in den ersten funf Jahrzehnten der preussischen Verwaltung Ludwig Rohrscheid Verlag Bonn 1940 S 127 130 Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 453 a b Karl Leopold Kaufmann Der Grenzkreis Malmedy in den ersten funf Jahrzehnten der preussischen Verwaltung Ludwig Rohrscheid Verlag Bonn 1940 S 132 a b Karl Leopold Kaufmann Der Grenzkreis Malmedy in den ersten funf Jahrzehnten der preussischen Verwaltung Ludwig Rohrscheid Verlag Bonn 1940 S 133 Heribert Reiners Bearb und Hrsg unter Mitarbeit von Heinrich Neu Die Kunstdenkmaler von Eupen Malmedy L Schwann Verlag Dusseldorf 1935 Nachdruck Padagogischer Verlag Schwann Dusseldorf 1982 ISBN 3 590 32117 2 S 473 a b Karl Leopold Kaufmann Der Grenzkreis Malmedy in den ersten funf Jahrzehnten der preussischen Verwaltung Ludwig Rohrscheid Verlag Bonn 1940 S 134 Landrate im Kreis Malmedy Theodor von Negri 1816 1840 Ernst von Fruhbuss 1840 1841 Franz Ludwig Eugen von Montigny 1842 1853 Ernst von Fruhbuss 1853 1864 Heinrich Alfred Reinick 1864 1865 Eduard von Broich 1865 1876 Bernhard von der Heydt 1876 1883 Oswald von Fruhbuss 1883 1888 Max Wallraf 1889 1894 Karl Pastor 1894 1899 Karl Kaufmann 1899 1907 Friedrich Bernard Hubert Freiherr von Korff 1907 1920 Heinz Ehmke 1940 1943 Felix Seulen 1942 1945 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 30 April 2022 PersonendatenNAME Montigny Franz Ludwig Eugen vonKURZBESCHREIBUNG preussischer Landrat des Kreises Malmedy 1841 1853 GEBURTSDATUM 4 Mai 1791GEBURTSORT Schloss DasburgSTERBEDATUM 28 September 1868STERBEORT Bracht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Ludwig Eugen von Montigny amp oldid 222509782