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Johann Franz Huberti 20 Mai 1715 in Geisenheim 2 Februar 1789 in Wurzburg war ein deutscher romisch katholischer Geistlicher Padagoge und Astronom 1 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Jesuitenorden 3 Ehrungen 4 Werke 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Huberti wurde als Sohn von Michael und Catharina Huberti geboren Nach seiner Ausbildung war er zunachst als Magister der unteren Schulen in Fulda tatig anschliessend lehrte er von 1749 bis 1750 in Heiligenstadt Philosophie 4 Dort legte er auch ein Museum fur Experimentalphysik an Als nachstes nahm er in Fulda ein vierjahriges mathematisches Lehramt wahr und unternahm in dieser Zeit Reisen nach Dillingen Ingolstadt Prag und Wien 1754 trat Franz Huberti die Nachfolge von Anton Nebel 1711 1754 als Professor der Mathematik und Astronomie in Wurzburg an wo er sich am 9 November 1754 als Professor Mathes Publ et ord ins Matrikelbuch einschrieb Eine seiner ersten Aufgaben war eine Informationsreise nach Paris die er zusammen mit dem Heidelberger Mathematikprofessor Christian Mayer unternahm der in Wurzburg studiert hatte In Paris machten sie sich bei Nicolas Louis de Lacaille und Cesar Francois Cassini de Thury naher mit der Astronomie und modernen himmelskundlichen Instrumenten vertraut Aufgrund der hier erworbenen Kenntnisse konnte Franz Huberti dann den Aufbau der Wurzburger Sternwarte erfolgreich leiten Insbesondere uber seine astronomischen Beobachtungen berichtet Franz Huberti ausfuhrlich in seinen Briefen an Joseph Stepling die 1782 veroffentlicht wurden 1763 ubergab Franz Huberti die Professur fur Mathematik an Franz Trentel um sich ausschliesslich der Astronomie zu widmen So hatte er am 6 Juni 1761 mit einem Spiegelteleskop an der Beobachtung des Venusdurchganges durch die Sonnenscheibe teilgenommen woraus sich neue Erkenntnisse uber die Sonnenparallaxe ergaben Die Ergebnisse dieser Beobachtungen werden von Johann Franz Encke in dem 1822 erschienenen Werk Die Entfernung der Sonne von der Erde aus dem Venusdurchgang von 1761 hergeleitet zitiert Die Beobachtung des Venusdurchganges vom 4 Juni 1769 fur die Franz Huberti grosse Vorbereitungen getroffen hatte wurde leider durch Wolken verhindert Erfolgreich beobachtete er den Kometen der vom 26 Juni bis 4 Juli 1770 sichtbar war als erster Astronom in Deutschland Der Furstbischof Adam Friedrich von Seinsheim stellte zwei technische Mitarbeiter fur Franz Huberti ein zunachst Johann Georg Nesstfell Dieser ursprunglich Kunstschreiner in Wiesentheid und Gehilfe von Balthasar Neumann hatte sich im Kloster Banz und bei der Restaurierung eines Planetariums aus Wien die notigen astronomischen Kenntnisse erworben um ein Holzmodell des Kopernikanischen Sonnensystems zu bauen das mit Hilfe von Uhrwerken den genauen Stand aller Planeten fur einen eingestellten Zeitpunkt angab Nach diesem Modell baute Johann Georg Nesstfell dann ein Planetarium in Messing fur die Hofbibliothek in Wien das er 1753 zur vollen Zufriedenheit des Kaisers vollendete Daraufhin bestellte auch Furstbischof Adam Friedrich von Seinsheim ein derartiges Planetarium das 1759 fertiggestellt war Ausserdem baute Johann Georg Nesstfell noch zwei Mauerquadranten fur die Wurzburger Sternwarte Der Gehilfe und Nachfolger Johann Georg Nesstfells war Johann Georg Fellwock 1728 1810 der bis 1794 in Wurzburg wirkte Er baute unter anderem einen beweglichen Quadranten und vor allem eine zuverlassige Pendeluhr die bis zur Zerstorung der Sternwarte im Jahre 1945 benutzt wurde Franz Huberti gab bereits 1765 eine Schrift uber den Holzmangel Abhandlung von dem allgemeinen Holzmangel und die Mittel solcher Mangel zu steuern erschienen zu Frankfurt und Leipzig heraus Spater widmete er sich intensiv dem Problem der Vereinheitlichung der verschiedenen Fruchtmasse Auch wahrend er mit diesen Arbeiten die spater sehr gelobt wurden beschaftigt war vertrat ihn Franz Trentel bei den Studenten 1789 verstarb Franz Huberti im Alter von 73 Jahren in Wurzburg Sein Nachfolger wurde Franz Trentel der bereits seit 1775 gleichberechtigt neben Huberti als Professor der Mathematik und Astronomie an der Wurzburger Universitat tatig war Jesuitenorden BearbeitenAm 13 Juli 1734 trat er in den Jesuitenorden ein Die Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 anderte kaum etwas an der Situation Franz Hubertis Er behielt wie die meisten seiner Kollegen seine Professur Die Veranderungen in der philosophischen Fakultat wie beispielsweise die Umwandlung der Professur der Aristotelischen Physik in eine Professur fur theoretische Physik betrafen ihn nicht unmittelbar 1782 fand die feierlich begangene Sakularfeier der Universitat Wurzburg statt Der Zimmernachbar Franz Hubertis wahrend der Feierlichkeiten die immerhin zehn Tage dauerten war Johann Matthaus Hassencamp der in seinen Briefen ausfuhrlich uber Huberti berichtet So schreibt er uber Franz Hubertis Charakter in allem zeigte sich immer der grundlich und ordentlich denkende Mathematiker welcher nichts ohne evidente und zureichende Grunde als wahr annimmt Kaum aber fiel die Rede welches freylich nur selten geschahe auf Religions Materien weg war der Mathematiker und wie durch Zauberkraft auf einmal wieder in einen Jesuiten verwandelt Alsdann konnte er Geschichtgens von Zaubereyen Wunderwerken Teufeleyen etc etc erzehlen und bonnement glauben woruber bey uns ein Kind lacheln wurde An einer anderen Stelle berichtet er uber Franz Hubertis Einstellung zur Auflosung des Jesuitenordens Selbst Herr Professor Huberti dem es ubrigens wie allen dortigen Ex Jesuiten recht wohl gehet konnte nie ohne Ruhrung und sichtbaren Harm davon reden und glaubte blos die Naturalisten und Freygeister seyen an dessen Umsturz Schuld Franz Huberti blieb seinem Orden auch nach dessen Aufhebung die im Ubrigen 1814 ruckgangig gemacht wurde treu und vermachte sein Besitztum dem Jesuitenkolleg in Polozk an der Duna in Weissrussland das 1772 von Litauen an Russland ubergegangen war und somit 1773 nicht aufgelost wurde Ehrungen BearbeitenNach Franz Huberti wurde die Hubertistrasse im Wurzburger Stadtbezirk Frauenland benannt Werke BearbeitenFranz Huberti Johannes H Rhode Daniel Werth Adam Georg Diegmann Valentin Claus Theses Selectae Ex Logica Et Annexis Ei Quaestionibus Heiligenstadt Disputation 1749 Praeside Francisco Huberti Propugnabunt Joannes Henr Rhode Daniel Werth Adamus Georgius Diegmann Valentinus Claus Christophorus Michael Pingel Joachimus Weinrich Theses Selectae Ex Universa Philosophia Heiligenstadt Disputation 1750 Praeside R P Francisco Huberti Soc Jesu AA LL Et Philosophiae Magistro Ejusdemque In Electorali Athenaeo Heiligenstadii Professore Publico Et Ordinario Propugnabunt Ornati Ac Eruditi I D Joannes Henr Rhode Gerblingerod II D Daniel Werth Heiligenstad III D Adamus Georgius Diegmann Reinolderod IV D Valentinus Claus Birckenrid V D Christophorus Michael Pingel Heiligenstad VI D Joachimus Weinrich Reinolderodensis Canonicus ad S Martinum Heiligenstadii Philosophiae Auditores Emeriti Theses Selectae Ex Universa Philosophia Quas Ad Majorem Dei Gloriam Ac Beatorum Coelitum Honorem Heiligenstadii Erfordiae Ritschelius 1750 Franz Huberti Adamus Josephus Rauck Epitome Geometriae Complectens Selecta Theoremata amp Problemata Geometrica Quae Publica Exercitatione Exponenda Et Demonstranda Sibi Sumpsit Praeside Franc Huberti Adamus Josephus Rauck Die Julii MDCCLI Fulda Koss 1751 Institutionum mathematicarum opusculum I Arithmetica Francofurti ad M u a 1753 Institutionum mathematicarum opusculum II Geometria Francofurti ad M et Moguntiae F Varrentrapp 1754 Institutionum mathematicarum opusculum III Mechanica Francofurti ad M Moguntiae Varrentrapp 1756 Institutionum mathematicarum opuscula 4 Hydrodynamica Francofurti ad M Varrentrapp 1758 Brief von Franz Huberti an Unbekannt Wircebergi 5 Oktober 1761 Rudimenta algebrae in usum Tironum conscripta Wirceburgi Stahel Engman 1762 Observationes Meteorologico Thermometricae Ad Annos MDCCLXV Et MDCCLXVI Cum Nonnullis Miscellaneis Philosophico Litterariis Programma Ad Initium Lectionum Mathematicarum Quas A Novembri Anni MDCCLXVIII Habiturus Est Wurzburg 1768 Observationes Metereologico Thermometricae Ad Annos MDCCLXVII Et MDCCLXVIII Cum Nonnullis Miscellaneis Philosophico Litterariis Programma Ad Initium Lectionum Mathematicarum Quas A Novembri Anni MDCCLXIX Habiturus Est Wurzburg Nitribitt 1769 Observationes Meteorologicae Ad Annum MDCCLXIX Cum Nonnullis Miscellaneis Philosophico Literariis Programma Ad Initium Lectionum Mathematicarum Quas A Novembri Anni MDCCLXX Per Reliquum Annum Scholasticum Pro More Habiturus Est Wurzburg Nitribitt 1770 Observationes meteorologicae ad a 1770 cum nonnullis miscellaneis philos liter Wirceburgum 1771 Vergleichung der hochfurstlich wurzburgischen und andern fremdherrischen Fruchtmaasse gegen das wurzburgische Stadtmaass Wurzburg 1777 Ferner existieren 19 Briefe die Huberti an den angesehenen Prager Astronomen Joseph Stepling geboren 1716 in Regensburg gestorben 1778 in Prag wo er studiert und gelehrt hatte gerichtet hatte die ersten beiden schrieb er am 10 Marz und am 23 Juli 1752 in Fulda die restlichen datieren aus der Zeit vom 28 Dezember 1755 bis 20 April 1771 aus Wurzburg Einzelnachweise Bearbeiten Franz Huberti WurzburgWiki Abgerufen am 17 Februar 2018 Ingrid Hupp Franz Huberti Universitat Wurzburg 3 April 2016 abgerufen am 17 Februar 2018 Christian Bonicke Grundriss einer Geschichte von der Universitat zu Wirzburg Zweyter Theil Band 2 Wurzburg 1788 S 161 ff Digitalisat in der Google Buchsuche Johann Wolf Geschichte des Gymnasiums zu Heiligenstadt von 1575 1774 J C Baier Gottingen 1813 S 66 Digitalisat in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 117032794 lobid OGND AKS VIAF 62315873 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Huberti FranzALTERNATIVNAMEN Huberti Franciscus Huberti Franc oisKURZBESCHREIBUNG deutscher Jesuit Hochschulprofessor Mathematiker und AstronomGEBURTSDATUM 20 Mai 1715GEBURTSORT GeisenheimSTERBEDATUM 2 Februar 1789STERBEORT Wurzburg Abgerufen 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