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Die Franken Klasse war eine Serie von Frachtern die der Norddeutsche Lloyd fur den Australiendienst in Auftrag gab und die 1905 bis 1907 fertiggestellt wurden Ab 1912 wurde dieser Frachtdienst durch die Schiffe der Rheinland Klasse verstarkt Franken Klasse Die Hessen als australische Bulla Die Hessen als australische BullaSchiffsdatenLand Deutsches Reich Deutsches Reichzugehorige Schiffe 9Schiffsart FrachtschiffReederei Norddeutscher LloydIndienststellung 1905Ausserdienststellung 1954Schiffsmasse und BesatzungDaten gelten fur die FrankenLange 130 54 m Lua Breite 16 08 mVermessung 5 099 BRT Besatzung 50 MannMaschinenanlageMaschine 1 VerbundmaschineindizierteLeistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 3 200 PS 2 354 kW Hochst geschwindigkeit 11 5 kn 21 km h Propeller 1TransportkapazitatenTragfahigkeit 8 000 tdw Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Einsatz beim Norddeutschen Lloyd 3 Einsatze im Ersten Weltkrieg 4 Nachkriegseinsatze unter fremden Flaggen 5 Nachkriegsverwendung unter deutscher Flagge 6 Literatur 7 FussnotenBeschreibung BearbeitenEs handelte sich um den ersten Auftrag fur grosse Frachtschiffe des NDL fur seine neue Frachtlinie nach Australien Der Bremer Vulkan die Tecklenborg Werft und die AG Weser bauten jeweils zwei Schiffe Bei einer Grosse von 4994 5122 BRT einer Tragfahigkeit von 7 560 8 200 tdw waren die mit einer Vierfachexpansions Dampfmaschine von 3200 PS ausgestatteten Schiffe 11 5 kn schnell Sie waren 130 54 bis 131 16 m lang und 16 08 m breit und hatten 50 Mann Besatzung 1907 folgten noch drei etwas grossere Frachter vom Bremer Vulkan Gottingen Greifswald und der Flensburger Schiffsbau Gesellschaft Schlesien Letztere war der einzige dieser ersten Frachter der nicht nach Australien sondern zum Rio de la Plata in Einsatz kam Einsatz beim Norddeutschen Lloyd BearbeitenAm 10 Oktober 1905 kam die Franken Bremer Vulkan Bau Nr 483 als erstes Schiff dieser Klasse in Dienst die auch sofort den Frachtdienst nach Australien eroffnete Die neue Linie ging uber Beneluxhafen ins Mittelmeer durch den Sueskanal und lief dann Padang Batavia und Soerabaya in Niederlandisch Indien an um dann die Nordspitze Australien zu umlaufen und an der Kuste Queenslands entlang uber Townsville und Brisbane nach Sydney zu fuhren 1905 wurden auch noch die bei Tecklenborg gefertigten Hessen und Westfalen Bau Nr 207 208 am 9 November und am 30 Dezember in Dienst genommen Am 6 Marz 1906 lieferte der Bremer Vulkan dann die Schwaben Bau Nr 484 der die bei der AG Weser gefertigten Lothringen und Thuringen Bau Nr 149 148 am 3 April und 23 August 1906 folgten Die ahnliche Schlesien 5536 BRT wurde am 4 Marz 1907 vom Flensburger Schiffbau geliefert und kam auf der Route zum Rio de la Plata zum Einsatz 1907 folgten noch die etwas grosseren Gottingen 5441 BRT 8850 tdw 135 94 m lang am 23 August und Greifswald 5486 BRT am 4 Oktober Bau Nr 503 504 fur die Linie nach Australien die im Juli allerdings ihre Route anderte indem sie durch den Sudatlantik nach Kapstadt fuhrte und dann Fremantle in Australien ansteuerte und nun um das sudliche Australien gegebenenfalls bis nach Brisbane fuhrte Bei oder nach Kriegsbeginn befanden sich die Schiffe Franken August 1914 Rio de Janeiro 1917 beschlagnahmt TaubateHessen 4 August 1914 in Port Philipp Australien beschlagnahmt Bulla 1 Westfalen August 1914 Valparaiso ChileSchwaben Bremerhaven Marz 1917 SperrbrecherThuringen 27 August 1914 vor Fremantle durch HMAS Pioneer 2 aufgebracht dann MoorinaLothringen 5 August 1914 in Melbourne beschlagnahmt Moora 3 Schlesien 7 August 1914 in der Biskaya durch Vindictive 4 aufgebracht Maritime 1915 WaikawaGottingen 1 August aus Moji mit Kohlen zum Kreuzergeschwader im Tross uber den Pazifik 31 Oktober nach Valparaiso entlassenGreifswald August 1914 in Fremantle beschlagnahmt Carina 5 Einsatze im Ersten Weltkrieg BearbeitenFunf zu Beginn des Krieges in britische Hande gefallene Frachter wurden sofort als Transporter zum Einsatz gebracht Bulla ex Hessen und Carina ex Greifswald wurden von Australien eingesetzt Die dort ebenfalls beschlagnahmten Moora ex Lothringen und Moorina ex Thuringen wurden spater Indien als Truppentransporter zur Verfugung gestellt Die Moorina wurde am 10 November 1915 im Mittelmeer sudlich Kreta durch das deutsche U Boot U 35 mit indischen Truppen an Bord versenkt Es soll dabei keine Verluste gegeben haben 6 Die am 7 August in der Biskaya durch den britischen Kreuzer Vindictive der beim Raid auf Seebrugge beruhmt wurde aufgebrachte Schlesien wurde unter den Namen Maritime und ab 1915 Waikawa eingesetzt und in Ballast fahrend am 19 Oktober 1917 ostlich Plymouth durch UB 31 versenkt 7 Auf deutscher Seite wurde von der Etappe Japan die Gottingen unter Kapitan Nauss mit 5000 t Kohle aus Moji zum Kreuzergeschwader des Grafen Spee entsandt Sie traf zuerst auf den Hilfskreuzer Cormoran und mit diesem und dem Dampfer O J D Ahlers am 26 August auf das Geschwader beim Majuro Atoll Im Tross des Geschwaders lief sie weiter uber Christmas Island zur Comptroller Bay der Insel Nukuhiva der Marquesas Mit dem Reichspostdampfer Yorck und dem Begleitschiff Titania lief sie mit dem Geschwader zur Osterinsel Vor der chilenischen Kuste bei Mas a Fuera Robinson Insel wurde sie dann endgultig geleert und am 31 Oktober 1914 nach Valparaiso entlassen Am 31 Oktober lief die Glasgow auf der Suche nach der aus britischer Sicht noch einzeln operierenden Leipzig in Coronel ein Dort wurde sie von Deutschen entdeckt und die kurz zuvor ebenso wie die Yorck in Valparaiso eingetroffene Gottingen lichtete wieder den Anker und funkte um 02 50 Uhr am 1 November ausserhalb der Dreimeilenzone Kreuzer Glasgow ankert auf Coronel Reede Spees Geschwader marschierte umgehend mit 14 Knoten nach Suden um die Glasgow abzufangen und stiess auf das Geschwader der Briten die im folgenden Seegefecht bei Coronel zwei Panzerkreuzer verloren Die allein zum Kriegsbeginn in Deutschland befindliche Schwaben wurde im Marz 1917 Sperrbrecher der Kaiserlichen Marine Nachkriegseinsatze unter fremden Flaggen BearbeitenVon den sechs Frachtern der Franken Klasse und den drei sehr ahnlichen Schiffen uberstanden sieben den Krieg Zwei waren nach britischer Beschlagnahme in deren Dienst von deutschen U Booten versenkt worden Die drei noch in britischen Diensten befindlichen Schiffe waren alle der australischen Staatslinie zugeteilt 1923 wurde die Moora ex Lothringen an die Southern Whaling amp Sealing Co Ltd der fettverarbeitenden britischen Firma Lever Brothers verkauft die sie in Southern King 8 umbenannte 1935 ging das Schiff an die zur Reederei Christian Salvesen Leith Schottland gehorige Walfanggesellschaft South Georgia Co wurde in Saluta umgetauft und diente als Unterstutzungsschiff 1945 war sie als einziges grosseres Schiff der Reederei noch vorhanden und unterstutzte den Wiederaufbau der Walfangstation in Leith Harbour auf Sudgeorgien 1951 wurde die ehemalige Lothringen schliesslich abgebrochen Die Carina ex Greifswald wurde 1926 nach Griechenland verkauft und dort in Captain Rokos umgetauft 1931 strandete sie auf Virgin Gorda nahe Saint Thomas Die Bulla ex Hessen wurde 1926 nach Deutschland an die Reederei Schuchmann verkauft Am 5 Mai 1919 wurde dann noch die Schwaben das einzige in Deutschland wahrend des Krieges befindliche Schiff nach Grossbritannien ausgeliefert Anfangs von der Strick Line bereedert kam sie ab 1921 unter dem Namen Cragness an verschiedene Eigner Sie ging schon im Juni 1924 auf einer Reise von Durban nach Perim in der Strasse von Mosambik durch Strandung verloren Das 1917 in Brasilien beschlagnahmte Typschiff Franken wurde in Taubate umbenannt und war 1920 bis 1922 wie auch viele andere brasilianische Beuteschiffe an Frankreich verchartert Sie hatte die langste Dienstzeit aller Schiffe der Klasse da sie erst am 2 Juli 1954 nach Bruch der Ankerkette vor Recife durch Strandung verlorenging 9 Nachkriegsverwendung unter deutscher Flagge BearbeitenZwei bei Kriegsende in Valparaiso befindliche Frachter waren Teil des Columbus Abkommens 1921 und blieben bei Ruckfuhrung aus Sudamerika im Dienst des NDL Die Gottingen fuhrte am 7 Oktober 1922 die erste Australienfahrt des NDL nach dem Weltkrieg durch Sie wurde auch nach Ostasien eingesetzt im Marz 1932 aufgelegt und im Juni 1933 zum Abbruch verkauft Die Westfalen war schon am 3 Januar 1921 nach Ostasien zum Einsatz gekommen Das inzwischen uberflussige Schiff wurde am 1 Juli 1932 an die Deutsche Lufthansa DLH verchartert und zum ersten Katapultschiff fur dessen Luftpostdienst uber den Sudatlantik umgebaut 1933 fuhrte sie erste Tests mit Dornier Wal Flugbooten zwischen Bathurst und Natal durch Anfang 1934 begann der Regeldienst 1938 wurde die Westfalen an die DLH verkauft Im Marz 1938 war sie beim Aufstellen eines neuen Langstrecken Weltrekords beteiligt Eine Do 18 D D ANHR war fur diesen Zweck zu einer Do 18 W W fur Weltrekord modifiziert worden war Sie gehorte nicht der Lufthansa sondern blieb als reichseigenes Flugzeug bei der Dornier Werke GmbH wo sie fur den Rekordversuch hergerichtet und mit einer besonderen Ausrustung versehen wurde Die Westfalen war von Bremerhaven aus auf dem Weg zu ihrem Einsatzort Bathurst in Gambia Am 27 Marz 1938 ging die Westfalen mit der D ANHR an Bord sudostlich des englischen Hafens Dartmouth kurz vor Anker Dort katapultierte sie das mit Zusatzkraftstoff beladene Flugboot um 14 05 GMT in die Luft Der Abschusspunkt war so gewahlt dass die gesamte Strecke bis nach Brasilien standig uber See geflogen werden konnte Zwei Tage spater am 29 Marz 1938 morgens um 10 05 Uhr nach 43 Stunden wasserte das Flugboot bei dem kleinen Ort Caravelas in Brasilien Die 8 392 zuruckgelegten Kilometer bedeuteten neuen Weltrekord 1938 kam die Westfalen zuletzt zum Einsatz als sie im April erst die Ostmark in Bathurst ersetzte um nach deren Ruckkehr dann nach Sudamerika zu verlegen da von dort die Friesenland zu den Nordatlantik Tests abgezogen wurde Der letzte Katapultstart eines Postflugzeuges von der Westfalen erfolgte am 4 November 1938 vor Fernando de Noronha durch die Dornier Do 18 D ARUN Zephir die ausnahmsweise direkt 4050 km nach Las Palmas flog Am 1 Februar 1940 wurde das Schiff von der deutschen Luftwaffe beschlagnahmt und dem Seefliegerhorst Hornum auf Sylt zugeteilt Bei der Invasion von Norwegen im April wurde es als Truppen und Materialtransporter genutzt Am 1 Mai 1941 wurde die Westfalen nach Trondheim 1942 in den Altafjord und 1943 wieder nach Trondheim verlegt sie diente in dieser Zeit als Mutterschiff fur Fernaufklarer Am 7 September 1944 verliess die Westfalen mit ca 200 deutschen Soldaten und 75 bis 80 Gefangenen Norwegen Die Gefangenen sollten nach Deutschland transportiert werden und waren tief unten im Schiff untergebracht Am 8 September 1944 geriet das Schiff im Kattegat in schwere See Um 11 15 Uhr gab es im Vorschiff eine schwere Explosion eine Minute spater achtern eine zweite Die Westfalen war auf zwei Minen gelaufen Sie brach auseinander und sank schnell in der sturmischen See Die Gefangenen wurden aus dem Schiffsinneren befreit als das Schiff zu sinken begann An Deck herrschte Panik und jeder versuchte einen Platz in einem Rettungsboot zu ergattern Unter den Uberlebenden befanden sich spater nur funf norwegische Gefangene Insgesamt uberlebten nur 78 Personen Neben den beiden wieder vom NDL eingesetzten Schiffen kam 1926 die von der Reederei Schuchmann angekaufte Bulla ex Hessen als Weissesee unter deutscher Flagge in Fahrt Sie ging am 25 Juli 1943 in Hamburg durch einen Bombentreffer verloren Literatur BearbeitenCarl Herbert Kriegsfahrten Deutscher Handelsschiffe Broschek amp Co Hamburg 1934 Arnold Kludas Die Seeschiffe des Norddeutschen Lloyd 1857 bis 1919 Koehlers Verlagsgesellschaft 1991 ISBN 3 7822 0524 3 Reinhart Schmelzkopf Die deutsche Handelsschiffahrt 1919 1939 Stalling Oldenburg Hamburg 1974 ISBN 3 7979 1847 X Otto J Seiler Australienfahrt Mittler Herford 1974 ISBN 3 8132 0270 4 Fussnoten Bearbeiten 1 Bild der Bulla ex Hessen Archivierte Kopie Memento des Originals vom 30 September 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www navy gov au Einsatze der Pioneer 2 Bild der Moora ex Lothringen 3 Einsatze der Vindictive 4 Bild der Carina ex Greifswald 5 Bericht uber die Versenkung der Moorina 6 Bericht uber die Versenkung der Waikawa 7 etliche Bilder der Southern King und ihrem Arbeitsumfeld 8 Wrackdokumentation der Franken Taubate inkl Presseartikel uber Bombardierung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franken Klasse amp oldid 233253620