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Francois Gaston de Levis 20 August 1719 auf dem Chateau d Ajac Departement Aude 27 November 1787 in Arras war ein franzosischer Adliger und Offizier zuletzt in der Position eines Marschall von Frankreich Wahrend der Franzosen und Indianerkriege diente er im Siebenjahrigen Krieg 1756 bis 1760 in Nordamerika gegen die britischen Streitkrafte Francois Gaston de Levis Marschall von FrankreichSteinskulptur von Levis an der Fassade des Parlamentsgebaudes der Provinz Quebec Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 In Neufrankreich 2 1 1756 Entsendung nach Kanada 2 2 1757 Am Lac du Saint Sacrement 2 3 1758 Bei den Grossen Seen und am Fort Carillon 2 4 1759 Verteidiger von Quebec 2 5 1760 Belagerer von Quebec 3 Zuruck in Frankreich 4 Bewertung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksBiografie BearbeitenFrancois Gaston de Levis entstammte einer bekannten franzosischen Adelsfamilie die im sudfranzosischen Ajac beheimatet war Er hatte sich bereits wahrend des Polnischen Thronfolgekrieges und des Osterreichischen Erbfolgekrieges als Offizier bewahrt Wahrend des Siebenjahrigen Krieges wurde er von 1756 bis 1760 auf kanadischem Boden zur Verteidigung Neufrankreichs eingesetzt Dort fungierte er zunachst als Stellvertreter des militarischen Oberbefehlshabers Louis Joseph de Montcalm nachdem dieser im Herbst 1759 gefallen war dann als dessen Nachfolger Trotz der grossen Zwischenerfolge die er im darauf folgenden Fruhjahr noch einmal erringen konnte war die endgultige Niederlage jedoch nicht mehr abzuwenden und er musste im Herbst 1760 vor uberlegenen britischen Streitkraften die Waffen strecken Danach kehrte er nach Europa zuruck und diente dort bis zum Ende des Siebenjahrigen Krieges noch in einigen Feldzugen der franzosischen Armee auf deutschem Boden Nach seinem Ausscheiden aus der Armee wurde er als Gouverneur des Artois eingesetzt und zwei Jahrzehnte spater noch zum Marschall von Frankreich ernannt In Neufrankreich Bearbeiten1756 Entsendung nach Kanada Bearbeiten Im Fruhjahr 1756 wurde Levis mit einigen Truppenverstarkungen nach Kanada entsandt Noch in Frankreich war er zum Stellvertreter des neu ernannten Oberbefehlshaber Louis Joseph de Montcalm 1712 1759 bestimmt worden dessen augenscheinlich wohl auf Gegenseitigkeit beruhende Sympathie er sich bereits nach kurzer Zeit erwerben konnte Der vom franzosischen Konig uber die Entsendung von Montcalm und Levis informierte Gouverneur von Neufrankreich Vaudreuil erhob allerdings in einem Antwortschreiben bereits vorab Einspruch gegen deren Einsetzung als kommandierende Offiziere weil diese seiner Auffassung nach als kontinental europaisch gepragte Kriegsteilnehmer nicht in der Lage waren sich auf die besonderen Gegebenheiten des nordamerikanischen Kriegsschauplatzes einzustellen Nachdem beide trotz dieses Einspruchs dennoch in Kanada eingetroffen waren sollte sich zwischen Vaudreuil und Montcalm sehr bald eine tiefe Abneigung entwickeln Levis allerdings brachte es zustande zu beiden Mannern gute Beziehungen aufzubauen bzw zu erhalten Dadurch gelang es ihm sich einer Verstrickung in deren Zwistigkeiten zu entziehen 1757 Am Lac du Saint Sacrement Bearbeiten Im Rahmen der militarischen Auseinandersetzungen die in den folgenden Jahren um den Besitz Neufrankreichs stattfanden war Levis haufig am Schauplatz von bedeutsamen Ereignissen anzutreffen Mehrfach wurde ihm dabei der Befehl uber wichtige Unternehmungen ubertragen so etwa im Sommer 1757 bei den Kampfen um das am Sudende des Lac du Saint Sacrement engl Lake George gelegene britische Fort William Henry Dort fuhrte er das 3000 Mann umfassende franzosische Vorauskommando an das von Montcalm zur Einschliessung des Forts entsandt worden war Zuvor hatte er den Geschutzpark zusammengestellt der fur einen erfolgreichen Ausgang der Belagerung erforderlich war ebenso hatte er auch die Bereitstellung der fur den Transport von Truppen und Material benotigten Boote organisiert Nachdem Montcalm mit dem franzosischen Hauptkontingent und den Belagerungsgeschutzen eingetroffen war wurde die bereits begonnene Belagerung intensiviert und das Fort musste wenige Tage spater an die franzosischen Truppen ubergeben werden Der geschlagenen Fortbesatzung wurde in den Kapitulationsbedingungen der freie Abzug unter militarischen Ehren zugestanden Die damit nicht einverstandenen indianischen Verbundeten der Franzosen missachteten jedoch die getroffenen Vereinbarungen und attackierten die abziehenden Garnisonssoldaten sowie deren Begleittross Trotz des Einschreitens franzosischer Offiziere kam es dabei zur Ermordung von 70 bis 180 Soldaten bzw Zivilisten Viele andere wurden verschleppt verletzt oder ausgeraubt Diese Ereignisse wurden spater von James Fenimore Cooper in seinem Roman Der letzte Mohikaner literarisch verarbeitet 1758 Bei den Grossen Seen und am Fort Carillon Bearbeiten Als Folge dieser und mehrerer anderer Niederlagen wurden nun allerdings aus dem Mutterland weitere regularen Einheiten als Verstarkung in die britischen Kolonien geschickt Nach dem Eintreffen dieser Verbande sollte es den Briten im Lauf des Jahres 1758 allmahlich gelingen eine Wende im Kriegsverlauf einzuleiten Bei der Planung der franzosischen Abwehrstrategie dieses Jahres sollte sich hingegen der Zwist zwischen Vaudreuil und Montcalm fortsetzen und weiter eskalieren Hauptstreitpunkt bildete ein weiteres Mal die Frage welche Prioritaten bei der Verteidigung Neufrankreichs gesetzt werden sollten Montcalm warnte dabei stets vor einer Zersplitterung der ohnehin relativ schwachen eigenen Krafte und pladierte dafur erforderlichenfalls die jenseits der Grossen Seen etablierten Vorposten aufzugeben um dadurch eine Konzentration aller verfugbaren Einheiten im Tiefland des Sankt Lorenz Stroms zu ermoglichen Mit dieser rein militarischen Sichtweise war dagegen der in Kanada geborene Vaudreuil nicht einverstanden denn fur ihn gefahrdeten solche Uberlegungen die Kontrolle uber das okonomische Hinterland der Kolonie ohne das diese langfristig nicht mehr uberlebensfahig ware Vaudreuil behielt jedenfalls in diesem Konflikt die Oberhand und konnte seine Vorstellungen uber die Planungen der nachsten Feldzuge durchsetzen Montcalm wurde demnach zum Fort Carillon entsandt um die Sudflanke Kanadas gegen eine aus dieser Richtung erwartete britische Invasion abzuschirmen Levis dagegen sollte mit einer 3000 Mann starken gemischten Einheit in das Gebiet der Grossen Seen aufbrechen um von dort aus gegen britisch kontrollierte Gebiete einen flankierenden Entlastungsangriff zu unternehmen Zu den ihm unterstellten Truppen gehorten ausgesuchte 400 Soldaten von den Linientruppen nochmals 400 weitere aus den regularen Kolonialeinheiten bei den ubrigen handelte es sich um kampferprobte kanadische Milizeinheiten und indianische Verbundete der Franzosen Mit diesem Verband befehligte Levis zwar eine schlagkraftige Streitmacht um seinen Auftrag im Westen zu erfullen der Entzug dieser Truppen fuhrte demgegenuber allerdings auch zu einer gravierenden Schwachung von Montcalms Position bei Fort Carillon Denn dieser sollte zwar den britischen Hauptangriff abwehren verfugte selbst aber nur uber unwesentlich mehr Soldaten als Levis selbst Nachdem jedoch immer mehr Nachrichten nach Kanada gelangt waren dass die Briten im Hudsontal eine weit uberlegene Armee zusammengezogen hatten brachte dies Vaudreuil dazu seine bisherige Position doch noch einmal zu uberdenken Kurz nach seinem Aufbruch erhielt Levis daher die Order sofort wieder umzukehren und stattdessen mit seinen regularen Einheiten schnellstmoglich Montcalm zu Hilfe zu eilen Levis ruckte deshalb mit 400 seiner Elitesoldaten in grosster Eile an um dessen Position noch vor dem Eintreffen der britischen Invasionsarmee starken zu konnen Dies gelang ihm gerade noch denn als er am Abend des 7 Juli in Fort Carillon eintraf waren die britischen Truppen bereits den Lac du Saint Sacrement hinabgesegelt und befanden sich inzwischen unweit des Forts Die von dem britischen General James Abercrombie kommandierte Streitmacht umfasste dabei uber 15 000 Mann Ihren Kern bildeten etwas mehr als 6000 regulare britische Soldaten die am folgenden Tag auch die Hauptlast des Angriffs zu tragen hatten der grossere Rest der Armee bestand aus amerikanischen Kolonialeinheiten Montcalm hatte die franzosischen Verteidiger auf dem Gelande vor dem Fort in Stellung gehen lassen und dann die Anlage von Feldbefestigungen in diesem Bereich angeordnet Im Vorfeld dieser Befestigungen wurden Graben ausgehoben um den Briten ein geordnetes Vorrucken durch dieses Terrain zu erschweren Zudem waren zahlreiche Baume gefallt worden deren zugespitztes Geast im Verbund mit einer Vielzahl eingerammter Pfahle als eine Art holzernes Stacheldrahtverhau fungieren sollte Beim Eintreffen von Levis waren diese Arbeiten noch nicht beendet und in grosster Eile wurde weiterhin an deren Fertigstellung gearbeitet Die Lage fur die franzosischen Verteidiger war jedenfalls hochst prekar denn ihre Proviantvorrate reichten nur noch fur eine Woche bei einer klassischen Belagerung hatten sie daher nicht mehr sehr lange standhalten konnen Auch einem Abschneiden ihrer Verbindungs und Nachschublinien durch ein britisches Umgehungsmanover hatten sie wegen ihrer numerischen Unterlegenheit kaum ernsthaften Widerstand entgegensetzen konnen Die Ungeduld des britischen Befehlshabers aber rettete die Franzosen aus dieser misslichen Zwangslage denn Abercrombie wollte nicht einmal auf das Eintreffen seines Artillerieparks warten sondern befahl seinen Truppen stattdessen einen sofortigen Sturmangriff auf die gut verschanzten Verteidiger In der sich daraus entwickelnden Schlacht von Carillon kommandierte Levis dann den rechten Flugel der franzosischen Stellungen Nach fast vierstundigem Kampf und dem Tod von 2000 seiner Soldaten befahl Abercrombie schliesslich den Abbruch der Schlacht die dann in einem ubersturzten Ruckzug der Briten endete Es war einer der letzten grosseren Abwehrerfolge der Franzosen die nicht einmal drei Wochen spater den Verlust ihrer wichtigen Seefestung Louisbourg hinnehmen mussten 1759 Verteidiger von Quebec Bearbeiten nbsp Eine aus dem Jahr 1777 stammende Karte mit der Darstellung der militarischen Positionen von Franzosen und Briten wahrend der Belagerung von QuebecNachdem es den Briten im Vorjahr durch die Einnahme der auf der Kap Breton Insel gelegenen Festung Louisbourg gelungen war das maritime Tor nach Kanada aufzustossen konnten sie 1759 mit einer Flotte ungehindert in den Mundungstrichter des Sankt Lorenz Stroms eindringen und Ende Juni unweit von Quebec eine von General Wolfe befehligte grosse Invasionsarmee an Land bringen Als die britischen Streitkrafte unter Fuhrung von James Murray mit ersten militarischen Aktionen gegen die Hauptstadt Neufrankreichs begannen stand ihnen Levis in dieser Fruhphase der Belagerung unmittelbar gegenuber Als die Briten am 31 Juli eine Landung bei dem am Nordufer des Sankt Lorenz Stroms gelegenen Montmorency Fall unternahmen und gegen seine Stellungen vorgingen konnte er diesen Angriff durch das fruhzeitige Ergreifen von Abwehrmassnahmen zum Scheitern bringen Nachdem die von ihm befehligten kanadischen Milizeinheiten noch durch regulare Soldaten verstarkt worden waren mussten sich die Briten nach den in der Schlacht bei Beauport erlittenen schweren Verlusten wieder von diesem Uferabschnitt zuruckziehen Zeitgleich mit der von der Seeseite her unternommenen Invasion versuchten britische Truppen aber auch weiterhin uber Landrouten nach Kanada vorzustossen Bereits am 26 Juli hatte das seit mehreren Wochen belagerte Fort Niagara an die Briten ubergeben werden mussen nachdem der Entsatzversuch einer kanadischen Waldlauferarmee unter grossen Verlusten gescheitert war Am gleichen Tag musste die franzosische Restgarnison das Fort Carillon aufgeben und zog sich wie schon zuvor auch das Hauptkontingent nach Norden zuruck Damit war das Herzland des franzosischen Kanada sowohl von Westen als auch von Suden her durch vorruckende britische Armeen akut bedroht Um dieser Gefahr zu begegnen wurde Levis von Montcalm nach Montreal entsandt um die dortigen Verteidigungsmassnahmen zu organisieren Er verliess Quebec daher am 9 August und ruckte mit einer Verstarkung von 800 Mann nach Westen ab Die im westlichen Hinterland agierenden Briten verzichteten allerdings in diesem Jahr auf ein weiteres Vorrucken so dass dort dann keine grosseren Konfrontationen mehr stattfanden Als dann allerdings am 13 September vor den Toren von Quebec die den Ausgang des Krieges vorentscheidende Schlacht auf der Abraham Ebene stattfand war Levis deswegen nicht am Schauplatz des Geschehens sondern hielt sich in Montreal auf Nachdem Montcalm am Morgen nach der Schlacht seinen dabei erlittenen Verwundungen erlegen war fiel Levis aufgrund von bereits zuvor in Geheimdokumenten festgelegten Anweisungen der franzosischen Krone nunmehr die Rolle als neuer Oberbefehlshaber der Truppen in Neufrankreich zu Nach der am 18 September erfolgten Ubergabe Quebecs an die siegreichen Briten vermochte er allerdings nur noch die geschlagenen franzosischen Truppen zu sammeln und deren Ruckzug nach Montreal zu koordinieren Wahrend der Wintermonate entfaltete Levis dort dann umfangreiche Aktivitaten mit der Absicht im darauf folgenden Fruhjahr eine Gegenangriff zu unternehmen der die Stadt Quebec wieder in franzosische Hand bringen sollte Neben umfangreichen Ausbildungsmassnahmen fur seine Truppen umfassten dies auch die Heranschaffung grosserer Mengen von Versorgungsgutern die von den kanadischen Aussenposten abgezogen und zur Vorbereitung der Offensive nach Montreal gebracht wurden 1760 Belagerer von Quebec Bearbeiten nbsp Levis vor der Schlacht bei Sainte Foy bei der Ermutigung seiner TruppenLevis begann seinen Feldzug zur Ruckeroberung von Quebec sobald die spatwinterlichen Verhaltnisse dies zuliessen Am 20 April ruckte er aus Montreal mit seinen reorganisierten Truppen ab und gelangte am 26 April mit seiner knapp 7000 Mann zahlenden Streitmacht bei Saint Augustine an einige Kilometer westlich von Sainte Foy Die in der Nahe befindlichen britischen Vorposten zogen sich vor ihm zuruck und Levis begann mit seinen Truppen in Richtung Quebec vorzustossen Dort erwartete ihn mit James Murray ein Gegner dem er im Juli 1759 wahrend der Anfangsphase der Belagerung von Quebec gegenubergestanden hatte Murray war im vorherigen Herbst als Kommandant einer kleinen Besatzungsgarnison in der Stadt zuruckgeblieben wahrend der grosste Teil der britischen Belagerungsarmee zusammen mit der Flotte vor dem nahenden Einbruch des Winters abgezogen worden war Anstatt den franzosischen Angriff hinter den Stadtmauern abzuwarten entschied sich Murray diesem auf offenem Feld entgegenzutreten Damit traf er dieselbe fatale Entscheidung wie sieben Monate vorher auch Montcalm im Vorfeld der Schlacht auf der Abraham Ebene Unweit des Orts dieser Schlacht wiederholten sich damit fast die damaligen Ereignisse dieses Mal allerdings mit umgekehrten Vorzeichen Murray konnte Levis dabei knapp 4000 regulare Soldaten entgegenstellen wahrend dieser auf dem Schlachtfeld nur noch etwa 5000 Mann aufbieten konnte weil sich ein Teil seiner Truppen durch ein Missverstandnis weit abseits von dort befand Die franzosischen Truppen setzten sich etwa zur einen Halfte aus regularen Truppen zur anderen Halfte aus kanadischen Milizeinheiten zusammen Nach harten fur beide Seiten ausserst verlustreichen Kampfen gelang es den Truppen von Levis schliesslich die Briten in der sich daraufhin entwickelnden Schlacht bei Sainte Foy in die Flucht zu schlagen allerdings ohne ihnen dabei den Ruckzugsweg in die Stadt abzuschneiden Auf ihrer hastigen Flucht mussten die Briten auf dem Schlachtfeld ihre gesamte Feldartillerie zurucklassen und im Anschluss daran begannen die Franzosen mit der Belagerung ihrer eigenen Hauptstadt Die eroberten Geschutze wurden nun gegen ihre ehemaligen Besitzer eingesetzt doch weder diese noch das insgesamt zur Verfugung stehende Belagerungsmaterial reichte aus um eine Kapitulation der dezimierten britischen Garnison zu erzwingen Levis beschrankte sich daher darauf die Briten in Quebec nur einzuschliessen verzichtete aber darauf die Stadt durch einen Sturmangriff einnehmen zu wollen Stattdessen hoffte er auf das Eintreffen von Verstarkung aus dem franzosischen Mutterland sobald die Eislage im Mundungstrichter des Sankt Lorenz Stroms dies zulassen wurde Diese Hilfe hatte er im vorherigen Herbst durch eine schriftliche Botschaft selbst erbeten und wenn es der franzosischen Marine wahrend der ersten Maiwochen tatsachlich gelungen ware auch nur einen kleinen Flottenverband zu seiner Unterstutzung durchzubringen dann ware es Murray kaum mehr moglich gewesen der Belagerung langer standzuhalten In der zweiten Halfte des Jahres 1759 hatten die franzosischen Seestreitkrafte aber in Europa in den Seeschlachten bei Lagos und in der Bucht von Quiberon zwei verheerende Niederlagen erlitten die deren maritimen Handlungsspielraum massiv einschranken sollten Zwar hatten die Franzosen am 10 April von Bordeaux aus eine aus sechs Fregatten bestehende Flottille nach Kanada entsandt allerdings konnten davon nur drei Schiffe die britische Kustenblockade erfolgreich durchbrechen und unbehelligt bis in den Sankt Lorenz Golf gelangen Dort allerdings erfuhren sie dass mittlerweile bereits britische Marinestreitkrafte in den Mundungstrichter des Sankt Lorenz Stroms eingedrungen waren und damit die Zufahrt nach Quebec blockierten Die drei Fregatten zogen sich danach in die Chaleur Bucht zuruck wo sie spater von einer uberlegenen britischen Flotte im Mundungsbereich des Restigouche Flusses eingeschlossen und Anfang Juli im Verlauf eines mehrtagigen Gefechts zerstort wurden Damit war die einzige Unterstutzungsflotte verloren gegangen die Levis in seinem Kampf um die Zuruckeroberung von Quebec noch hatte Hilfe bringen konnen Bereits am 8 Mai war eine erste britische Fregatte vor Quebec erschienen und in den nachsten Tagen folgten weitere Nachdem diese Schiffe schliesslich Mitte Mai seine auf dem Sankt Lorenz Strom agierende Flussflottille weitgehend vernichtet hatten konnte Levis die weitere Belagerung der Stadt nicht mehr aufrechterhalten und zog sich mit seinen Truppen daraufhin wieder nach Montreal zuruck In der Folgezeit versuchte er unter Aufbietung aller verfugbaren Krafte die von drei Seiten in Richtung Montreal vorruckenden britischen Armeen noch aufzuhalten was aber angesichts der mittlerweile hoffnungslosen militarischen Lage und einer immer weiter um sich greifenden Desertionswelle bei seinen Truppen keine Aussicht mehr auf Erfolg haben sollte Hauptsachlich waren es dabei die kanadischen Milizionare und indianischen Alliierten die den Verteidigungsbemuhungen von Levis den Rucken kehrten in zunehmendem Mass aber auch Soldaten aus den regularen Regimentern Noch Anfang September versuchte er vergeblich den mit seinen Truppen auf einer Bootsflottille uber den Sankt Lorenz Strom anruckenden General Amherst bei den Stromschnellen von Lachine zu stoppen Seinem an die wichtigsten indianischen Verbundeten gerichteten Appell die franzosischen Streitkrafte in dieser schwierigen Lage doch noch einmal zu unterstutzen kamen diese aber nicht mehr nach Stattdessen zogen diese ab ohne Levis uberhaupt noch einmal zu antworten und liessen ihn mit einem als Geschenk dargebotenem Wampumgurtel zuruck wie er selbst in seinem Tagebuch berichtete Danach blieb ihm nur noch sich nach Montreal zuruckzuziehen Dort sah er sich dann mit den ihm noch verbliebenen 2000 Soldaten einer sechsfach uberlegenen britischen Streitmacht konfrontiert Auf der befestigten Ile Sainte Helene wollte er diesen dann noch Widerstand bis zuletzt leisten was ihm aber von Gouverneur Vaudreuil untersagt wurde Stattdessen unterzeichnete dieser eine Kapitulationserklarung mit der Neufrankreich an die britischen Invasoren ubergeben wurde Mit den Bedingungen dieser Kapitulation war Levis allerdings uberaus unzufrieden denn darin waren nicht die traditionell gewahrten Kriegsehren fur einen unterlegenen Gegner zugestanden worden Die Regimentsfahnen der franzosischen Linientruppen wurden daraufhin von ihm verbrannt um sie nicht in die Hande der siegreichen Invasoren fallen zu lassen Zuruck in Frankreich BearbeitenNach dem Fall Neufrankreichs musste Levis im Oktober 1760 auf einem britischen Kriegsschiff die Ruckreise nach Frankreich antreten Nach seiner Ruckkehr wurde er im folgenden Jahr zum Generalleutnant befordert und nahm dann noch an mehreren Feldzugen teil die von franzosischen Truppen auf deutschem Boden unternommen wurden Nach der 1763 erfolgten Beendigung des Siebenjahrigen Krieges zog er sich schliesslich aus dem aktiven Militardienst zuruck 1765 wurde er zum Gouverneur des Artois ernannt und im Jahr 1783 zum Marschall von Frankreich befordert Ein Jahr darauf wurde ihm der vererbbare Adelstitel eine Herzogs verliehen Keine zwei Jahre vor dem Ausbruch der franzosischen Revolution verstarb er 1787 in Arras wo er bis zuletzt als Gouverneur des Artois amtiert hatte Seine Witwe und zwei seiner drei Tochter fielen spater der revolutionaren Terrorherrschaft zum Opfer und wurden 1794 guillotiniert Seinem Sohn Pierre Marc Gaston de Levis hingegen war es gelungen sich den revolutionaren Verfolgungen durch eine Flucht nach England zu entziehen Er hatte nach dem Tod von Levis dessen Nachfolge im Herzogsrang angetreten und sollte im Jahr 1816 in die Gelehrtengesellschaft der Academie francaise gewahlt werden Bewertung BearbeitenIm Hinblick auf die verkrustete gesellschaftliche Situation des vorrevolutionaren Frankreichs stellte der Lebensweg des Francois Gaston de Levis eine recht bemerkenswerte Erfolgsgeschichte dar Nachdem er seine berufliche Laufbahn noch als verarmter Gascogner Kadett aus dem Languedoc begonnen hatte beendete er diese im Rang eines Marschalls und mit einem Herzogstitel Damit gelang ihm ein gesellschaftlicher Aufstieg der nahezu das Ausserste war das jemand wie er im gesellschaftlichen Korsett des Ancien Regime erreichen konnte Begunstigt wurde dies unter anderem dadurch dass er bereits im Fruhstadium seiner Karriere von wichtigen Personlichkeiten in der Armee und am Hof gefordert worden war Dabei spielte insbesondere der mit Levis verwandte und von ihm als sein Ziehvater angesehene Marschall de Mirepoix eine wichtige Rolle Levis lebte in einer Ara in der die Protegierung durch einflussreiche Gonner von eminenter Bedeutung war wohingegen die individuellen Starken und personlichen Fahigkeiten des Einzelnen demgegenuber nur eine untergeordnete Rolle spielten Zudem wurde das gesellschaftliche Leben in jener Zeit durch eine weit verbreitete intrigante Grundhaltung bestimmt Angesichts dieser Rahmenbedingungen vermied Levis es stets sich im Laufe seiner Karriere Feinde zu machen Mit der gleichen Konsequenz verweigerte er es aber auch die Rolle eines Schmeichlers einzunehmen Stattdessen hielt er sich von allen Querelen und Zwistigkeiten fern insbesondere bei seinen Beziehungen zu Vaudreuil und Montcalm Bemerkenswert ist dass er sich den Respekt dieser beiden miteinander so tief zerstrittenen Fuhrungspersonlichkeiten erwerben konnte und es zeigt die Bedachtsamkeit mit der der im Gefecht so kaltblutig agierende Levis in dieser Hinsicht handelte Zweifellos war Levis ein ausserordentlich fahiger Militarbefehlshaber wofur unter anderem die unter seiner Fuhrung erfochtenen Siege in den Schlachten bei Montmorency und Sainte Foy stehen Gerade in diesem Kontext ist aber auch die Wertschatzung auffallig die ihm James Murray entgegenbrachte der im Juli 1759 und Fruhjahr 1760 sein militarischer Widersacher im Kampf um Quebec gewesen war Siehe auch BearbeitenHaus Levis Stammliste der LevisLiteratur BearbeitenFrancis Parkman Montcalm and Wolfe Vol 2 3 Little Brown amp Co Boston 1885 Nachdruck 1969 Weltgeschichte in Bildern Band 16 Die Spannungen in Europa Das Eindringen der Europaer in Afrika Asien und Amerika Gondrom Verlag Bayreuth 1981 ISBN 3 8112 0243 X James Thomas Flexner Lord der Mohawks 1981 ISBN 3 7653 0334 8 Weblinks BearbeitenFrancois Gaston de Levis In Dictionary of Canadian Biography 24 Bande 1966 2018 University of Toronto Press Toronto englisch franzosisch 1759 Vom Kriegspfad zur Abraham Ebene englisch archive org Archives departementales 1790Normdaten Person GND 138399182 lobid OGND AKS LCCN nb2014018652 VIAF 89945699 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Levis Francois Gaston deKURZBESCHREIBUNG franzosischer General im Franzosen und IndianerkriegGEBURTSDATUM 20 August 1719GEBURTSORT Chateau d Ajac Departement Aude FrankreichSTERBEDATUM 27 November 1787STERBEORT Arras Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois Gaston de Levis amp oldid 237919731