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Das Fotschertal manchmal auch nur die Fotsch genannt ist ein Seitental des Sellraintals im osterreichischen Bundesland Tirol Das Tal in den nordlichen Stubaier Alpen zieht vom 908 m u A hoch gelegenen Ort Sellrain in einer Lange von etwa 15 Kilometern nach Suden Im Talschluss ist unter der 3087 m u A Meter hohen Hohen Villerspitze ein kleiner Gletscher der Fotscher Ferner eingelagert Die schroffe Hohe Villerspitze am sudlichen Ende des Tals ist zugleich auch der hochste Punkt in der Umrahmung des Fotschertals Entwassert wird das Tal durch den Fotscher Bach der bei Sellrain in die Melach mundet Dauernd bewohnter Siedlungsraum findet sich nur im nordlichen Eingangsbereich des Tales Der innere Teil des Fotschertals ist Teil des Ruhegebietes Kalkkogel 1 Der Talschluss des Fotschertals mit der Hohen Villerspitze Mitte und der Lusener Villerspitze rechts Inhaltsverzeichnis 1 Tourismus 2 Klima 3 Vegetation 4 Geologie 5 Archaologie 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksTourismus BearbeitenDas Tal ist bis zur Potsdamer Hutte durch einen Fahrweg erschlossen der bis zu einem Parkplatz kurz unterhalb des Alpengasthof Bergheim Fotsch 1464 m u A mit Ausnahme der Rodelsaison offentlich befahrbar ist Das Tal ist vor allem bei Tagestouristen ein beliebtes Wander Rodel und Skitourengebiet Unterkunft und Verpflegung finden diese im Alpengasthof Bergheim Fotsch und auf der 2009 m u A hoch gelegenen Potsdamer Hutte der Sektion Dinkelsbuhl des Deutschen Alpenvereins Beliebte Wanderziele sind der Schaflegerkogel 2405 m u A das Fotscher Windegg 2577 m u A der Rote Kogel 2832 m u A oder auch das Schwarzhorn 2812 m u A Die beiden Dreitausender Hohe Villerspitze 3087 m u A und Lusener Villerspitze 3027 m u A verlangen hingegen Kletterei im 2 Schwierigkeitsgrad der UIAA Skala Ebenfalls beliebt sind die Jochubergange in die drei benachbarten Taler diese sind im Osten das Senderstal im Sudosten das Oberbergtal und im Westen das Lusenstal Das Fotschertal ist bereits seit Beginn des vorigen Jahrhunderts ein beliebtes Sommerfrischegebiet wie auch zahlreiche altere Schihutten z B Akademikerhutte Fotscherhutte im mittleren Teil des Tals zeigen Es verwundert daher nicht dass bei der Planung der Sellraintalbahn eine Trasse gewahlt wurde die bezogen auf die Siedlungsgeographie des Sellraintals ungunstig gewahlt erscheint Um die touristischen Ziele besser zu erschliessen und die Schlucht des unteren Sellraintals zu umfahren sollte namlich die Bahn hoch uber dem Talboden gebaut werden und hatte damit in einer weiten Schleife auch das Fotschertal im Bereich der Eisbrucke erschlossen Diese Planung wurde aber nicht umgesetzt Stattdessen fuhrt eine im Sommer bis zum Alpengasthof Bergheim Fotsch befahrbare Strasse ins Tal mit allen Vor und Nachteilen fur den touristischen Wert des Tals Der Skiclub Innsbruck besitzt im Fotschertal ebenfalls eine Hutte Fotscherhutte die im Winter von Vereinsmitgliedern als Tourengeherhutte und im Sommer von Vereinsmitgliedern zur Erholung genutzt wird Klima BearbeitenDas nach Norden offene Fotschertal liegt zwar etwas im Schutz der Nordlichen Kalkalpen ist aber dennoch weniger von kontinentalen Einflussen gepragt wie andere Taler in den Zentralalpen wie etwa das Otztal Etwas begunstigt wird das Klima im Fotschertal durch den Einfluss des Fohns Vegetation BearbeitenIm vorderen und tieferen Teil des Tales uberwiegen dichte Fichtenwalder die ab einer Hohe von 1500 m u A zunehmend von Zirben abgelost werden Legfohren Latschen finden sich im Fotschertal etwa im Gegensatz zu den Nordlichen Kalkalpen nur an wenigen Standorten Die Waldgrenze im Fotschertal ist heute durch den Einfluss des Menschen tiefer als sie ursprunglich war Die Ursachen dafur sind einerseits die intensive Almwirtschaft andererseits Holzschlagerungen fur die Saline Hall Geologie BearbeitenGeologisch gehort das Fotschertal dem Kristallin der Stubaier und Otztaler Masse an Vorherrschende Gesteine im Tal sind Gneise Glimmerschiefer und Amphibolite Das Tal ist durch die eiszeitlichen Gletscher stark uberpragt worden Besonders im ruckwartigen Teil ist das Tal als typisches U formiges Trogtal ausgebildet Ebenfalls Relikte der Eiszeit sind einige Seen nbsp Die Kuppe des Rieglschrofens ein mesolithischer FundplatzArchaologie BearbeitenAm Beginn der 2000er Jahre sind im Fotschertal einige mittelsteinzeitliche Fundstellen bekannt geworden So wurde auf dem Fahrweg kurz vor der Potsdamer Hutte eine mesolithische Pfeilspitze gefunden die wahrscheinlich aus den daruber liegenden Hangen eingeschwemmt wurde Ein weiter Fundplatz ist der Ullafelsen eine Gelandekuppe mit einer Hohe von 1867 m u A Hohe Ein dritter Fundplatz wurde oberhalb der verfallenen Kaseralm entdeckt und zum Teil auch ausgegraben 2 Der Fundplatz am Ullafelsen bei Einheimischen Rieglschrofen genannt wurde von der Universitat Innsbruck unter der Leitung von Professor Dieter Schafer systematisch ausgegraben und genau erforscht Die dort gefunden steinzeitlichen Gerate stammen aus dem Mesolithikum und besitzen ein Alter von etwa 10 000 Jahren Das Material aus dem die Gerate bestehen stammt aus einem grossen Gebiet vom Monte Baldo am Gardasee bis zum suddeutschen Raum Literatur BearbeitenIrmingard Kemmer Vegetationskundliche Untersuchungen im Inneren Fotschertal Nordliche Stubaier Alpen In Jahrbuch 1993 58 Jahrgang des Vereins zum Schutz der Bergwelt e V 39 118 Dieter Schafer Hrsg Das Mesolithikum Projekt Ullafelsen Teil 1 Mensch und Umwelt im Holozan Tirols Band 1 Innsbruck 2011 560 Seiten Verlag Philipp von Zabern Einzelnachweise Bearbeiten Kalkkogel Nicht mehr online verfugbar In tiroler schutzgebiete at Land Tirol Abteilung Umweltschutz archiviert vom Original am 9 Januar 2016 abgerufen am 16 Marz 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tiroler schutzgebiete at Dieter Schafer Hochgebirgsarchaologie In hochgebirgsarchaeologie info 2005 archiviert vom Original am 13 September 2005 abgerufen am 16 Marz 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fotschertal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Potsdamer Hutte47 173472 11 219133 Koordinaten 47 10 24 5 N 11 13 8 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fotschertal amp oldid 233394061