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Das Fort Goeben 1 franzosisch bis 1871 und dann wieder ab 1919 Fort de Queuleu ist ein Festungswerk bei Metz Es war Teil des inneren Gurtels um die Festung Metz und nicht in Kampfhandlungen involviert Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Strategische Zielsetzung 4 Bauwerk 5 Nutzung 6 Namensgebung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Festung liegt sudostlich der Stadt Metz in Lothringen auf der rechten Seite der Mosel auf einer flachen Hugelkuppe ostlich des Seille Tals etwa dreieinhalb Kilometer vom Stadtkern entfernt nbsp Fort Goeben sudostlich der Stadt Metz auf einem Plan der Umgebung von Metz um 1900 nbsp Eingang zum Fort Goeben QueuleuGeschichte BearbeitenDie noch von Frankreich projektierten Festungswerke um Metz deren Entwurfe hauptsachlich auf General Sere de Rivieres zuruckgingen waren bei Ausbruch des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 noch nicht fertiggestellt Nachdem Elsass Lothringen als Auswirkung des Krieges an das Deutsche Reich gefallen war gingen die preussischen Militarbehorden unverzuglich dazu uber die Stadt Metz weiter zu befestigen Es wurden grosse Anstrengungen unternommen um sowohl die noch von Frankreich projektierten als auch neue Festungswerke zu bauen Der sogenannte erste oder innere Ring im Unterschied zu dem spater gebauten zweiten oder ausseren Ring bestand aus den Forts Feste Prinz August von Wurttemberg Saint Privat Fort Goeben de Queuleu Zastrow des Bordes Manteuffel de Saint Julien Hindersin Gambetta Fort Kameke Deroulede Schwerin Decaen Feste Alvensleben de Plappeville Feste Prinz Friedrich Karl du Saint Quentin Strategische Zielsetzung BearbeitenDie rechte Flanke des Forts deckte dieses Tal bis nach Augny die linke Flanke sicherte die Hochflache von Borny bis nach Colombey die Front lag in Richtung Courcelles sur Nied Das Gesichtsfeld nach Suden wird durch die Hohen von Haute Bevoie und Mercy les Metz begrenzt welche dort auch die Eisenbahnlinie nach Strassburg der Sicht entziehen Ziel der gesamten Baumassnahmen war es um die Stadt Metz selbst einen Ring zu legen von dem aus in regelmassigen Abstanden starke Artilleriekrafte zum Einsatz gebracht werden konnten Durch ein kaiserliches Dekret vom 9 November 1867 2 wurde verfugt dass es im allgemeinen Interesse sei das notwendige Gelande zu erwerben um darauf die Forts eines Befestigungsgurtel um Metz zu errichten Die Bauarbeiten begannen an den Forts Gambetta de Plappeville du Saint Quentin Decaen de Queuleu und de Saint Julien im Jahr 1867 Die beiden Forts de Saint Privat und des Bordes wurden 1870 begonnen Wegen des Ausbruchs des Deutsch Franzosischen Krieges wurden die Bauarbeiten jedoch 1870 eingestellt Bauwerk Bearbeiten1867 begannen die Erdarbeiten fur das Fort und im Jahr darauf die Arbeiten an den Bauwerken Die Bauplane konnten starke Einflusse des franzosischen Festungsbaumeisters Vauban aus dem 17 Jahrhundert nicht verbergen Bastionarsystem Es hatte die Form eines gleichmassigen Funfecks mit einer linken und einer rechten Flanke sowie rechten und linken Face Jeder der funf Eckpunkte war durch eine Bastion verstarkt Bei drei der sich dadurch ergebenden vier Kurtinen war ein Hornwerk vorgelagert Jeder dieser Abschnitte war 350 Meter lang Die zum Dorf Queuleu liegende Kehle war nach innen gebrochen und durch einen Kehlkoffer geschutzt Sie erstreckte sich uber insgesamt 750 Meter 3 Die zweistockige Kaserne war aus Beton aufgefuhrt und mit Kalkstein verkleidet Die Innenraume waren mit Gewolbedecken ausgestattet Die Bewaffnung bestand aus 122 Geschutzen von denen die meisten freistehend auf den Wallen positioniert waren Nach der Ubernahme durch das Deutsche Reich wurden bis 1890 umfangreiche Umbau und Modernisierungsmassnahmen durchgefuhrt Um die Bauzeit betrachtlich zu verkurzen wurde fur den schnelleren Materialtransport 1872 zwischen dem Fort und dem Bahnhof Sablon der Eisenbahnlinie Metz Saarbrucken eine 2200 m lange bis zu uber 41 m hohe Drahtseilbahn in Betrieb genommen 4 Das Werk wurde soweit es moglich war dem System Biehler angepasst Die oberirdischen Bauten wurden teilweise mit Beton verstarkt und an die linke Flankenbastion wurde eine Annexbatterie angebaut Im Fortgraben wurde ein Stahlgitterzaun aufgestellt In dieser Zeit war Metz mit einer Garnison von bis zu 20 000 Mann belegt und die starkste Festung Deutschlands 5 6 Nutzung BearbeitenZu Beginn des Jahres 1890 wurde die Besatzung durch die Truppen des in Metz und Diedenhofen liegenden XVI Armee Korps sichergestellt Nach der Ruckgabe an Frankreich im Jahre 1919 erhielt es wieder den Namen Fort de Queuleu und wurde zunachst deaktiviert Wahrend der Zeit des sogenannten Sitzkrieges drole de guerre zwischen Deutschland und Frankreich die Zeitspanne zwischen der Kriegserklarung und dem Beginn der deutschen Offensive diente es dann als Kommandostutzpunkt fur die Truppen der Maginot Linie Im Jahre 1940 wurde es erneut von den Deutschen ubernommen zunachst in ein Haftlager und 1943 in das als Verhorlager genutzte Sonderlager Feste Goeben umgewandelt Ab dem 12 Oktober 1943 waren bis zum 17 August 1944 zwischen 1 500 und 1 800 Personen hier inhaftiert 36 Haftlinge kamen zu Tode vier Haftlinge konnten ausbrechen und entkommen Nach der Befreiung wurde das Fort wiederum als Gefangnis genutzt und zwischen Dezember 1944 und Marz 1946 deutsche Gefangene und andere als gefahrlich dangereux eingestufte Personen inhaftiert In diesem Zeitraum waren in der Anlage mehr als 8 000 Personen zusammengepfercht Militarisch wurde es nicht mehr genutzt Hauptartikel Sonderlager Feste Goeben Im Jahre 1971 etablierte sich die Association des anciens deportes de Queuleu Vereinigung der ehemaligen Deportierten von Queuleu Es wurde ein Museum und ein Gedenkstein fur die franzosischen Widerstandskampfer und die Deportierten nach den Planen des Architekten R Zonca eingerichtet und am 20 November 1977 in Anwesenheit des Staatssekretars fur die Angelegenheiten der ehemaligen Kampfer Jean Jacques Beucler eingeweiht Heute befindet sich auf dem Verdeck des Fort Queuleu ein Fitnessparcour Man erreicht es von Metz kommend uber die Avenue de Strasbourg und die Rue des Deportes Namensgebung BearbeitenDie Umbenennung zu Ehren des preussischen Generals der Infanterie August Karl von Goeben 1816 1880 fand am 1 September 1873 statt 7 Das Fort fuhrte daher ab diesem Zeitpunkt bis zur Wiederangliederung Lothringens an Frankreich im Jahre 1919 den Namen Fort Goeben und wurde danach wieder mit dem ursprunglichen Namen bezeichnet Nach der Ubernahme durch die deutsche Wehrmacht im Jahre 1940 erhielt das Werk wiederum den Namen Feste Goeben Literatur BearbeitenLeon Burger Tragedies mosellanes le fort de Queuleu a Metz Metz 1973 OCLC 461455395 Leon Burger En Moselle Resistance et tragedies pendant la Deuxieme Guerre mondiale Metz 1976 OCLC 3446001 Leon Burger est le frere de Jean Burger chef du groupe Mario Charles Hoeffel Helden und Martyrer der lothringischen Widerstandsbewegung im SS Sonderlager Fort Queuleu Metz Imprimerie I C A L Strasbourg Meinau Metz 1946 DNB 574026630 S 159 J M Moire F Nicolas Un camp de concentration en Moselle le fort de Metz Queuleu 1943 1944 C D D P Metz 1983 OCLC 691749785 S 16 Uwe Bader Sonderlager Feste Goeben in Metz In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 9 Arbeitserziehungslager Ghettos Jugendschutzlager Polizeihaftlager Sonderlager Zigeunerlager Zwangsarbeiterlager C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 57238 8 S 534 547 Weblinks BearbeitenChemins de memoire Fort de Queuleu Feste Goeben Dokumentation und aktuelle Fotografien von der Feste Goeben www festungen infoEinzelnachweise Bearbeiten Benannt nach dem Kommandierenden General des VIII Armee Korps in der Schlacht bei Spichern und Gravelotte im Jahre 1870 August Karl von Goeben Les chemins de la memoire N 145 Mairie de Metz Visite guidee de Metz Memento vom 11 Juni 2009 im Internet Archive Metz autres quartiers Le fort de Queuleu Haus und Landwirthschafts Kalender des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern fur das gemeine Jahr 1878 Munchen 1877 S 65 rechte Spalte books google de Rene Bour Histoire de Metz 1950 S 227 Francois Roth Metz annexee a l Empire allemand In Francois Yves Le Moigne Histoire de Metz Privat Toulouse 1986 S 350 Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 7 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o J S 316 49 095555555556 6 2041666666667 Koordinaten 49 5 44 N 6 12 15 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fort Goeben amp oldid 231009414