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Forficula tomis ist eine Art der zu den Insekten gehorenden Ohrwurmer und von Osteuropa bis Sibirien verbreitet Forficula tomisMannchenSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Ohrwurmer Dermaptera Familie ForficulidaeUnterfamilie ForficulinaeGattung ForficulaArt Forficula tomisWissenschaftlicher NameForficula tomis Kolenati 1846 Weibchen mit EiernWeibchen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Ahnliche Arten 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenForficula tomis ist einer der grossten Ohrwurmer Europas Einschliesslich der Zangen konnen die Mannchen fast doppelt so gross werden wie die des Gemeinen Ohrwurms Forficula auricularia Die Weibchen werden nur geringfugig grosser als die von F auricularia Die Korperlange der Mannchen betragt ohne Zange 15 20 mm die Zangenlange ist sehr variabel Die Korperlange der Weibchen liegt bei 16 22 mm plus 5 mm Zangenlange 1 Anm Bei den Grossenangaben in Zahlen handelt es sich womoglich um Grossenangaben fur Forficula paratomis Steinmann gibt die Grosse beider Geschlechter inklusive Zange jedoch mit 15 19 mm an 2 Forficula tomis ist relativ dunkel gefarbt das Abdomen ist schwarz bis dunkel rotlichbraun Auf den sonst ebenfalls dunklen Elytren befinden sich meist grosse gelbe Flecken diese konnen jedoch auch kleiner sein oder selten ganz fehlen Das Pronotum ist dunkel mit hellen Seiten Nach Steinmann ist es heller gefarbt und weist manchmal zwei dunkle Langsbander auf diese Angabe bezieht sich vermutlich aber auf die Nymphen Die Beine sind schmutziggelb Der Kopf ist orange bis rotlichbraun Die braunen Antennen bestehen meist aus 12 Gliedern Die Mannchen besitzen meist verhaltnismassig sehr lange Zangen bei denen die Basis etwa die Halfte der Lange ausmacht Zwischen den beiden Cerci ist das Pygidium deutlich zu sehen Es ist klein und posterior gerundet Entlang der Innenseite der Zangenbasen befinden sich Zahnchen die Basis endet meist mit einem spitzen Zahn Die Zangen der Weibchen sind unauffallig und ahneln denen anderer Forficula Arten Die sehr seltene forma euptera besitzt ein dunkles Pronotum gelbe Streifen seitlich auf den Elytren und helle Hinterflugel Sie ahnelt dadurch Forficula lucasi Aus dem Sudwesten Russlands sind Verwechslungen beider Arten bekannt Die Nymphen konnen leicht mit denen von Forficula auricularia verwechselt werden unterscheiden sich jedoch in der Musterung Vor allem die Farbung von Pronotum und Mesonotum sind zu beachten hier weist Forficula tomis einen kontrastreicheren und auffalligen Wechsel aus hellen und dunklen Bandern auf Ahnliche Arten Bearbeiten Der Gemeine Ohrwurm Forficula auricularia besitzt Hinterflugel und das Abdomen ist heller gefarbt Zudem unterscheiden sich die Mannchen deutlich anhand der Grosse und der Form der Zangen Die Weibchen von Forficula tomis sind kompakter gebaut als die schlankeren Weibchen von Forficula auricularia Der Sandohrwurm Labidura riparia wird zwar auch sehr gross ist jedoch ganzlich anders gefarbt Forficula aetolica besitzt ebenfalls keine Hinterflugel ist aber heller gefarbt die Mannchen besitzen sehr unterschiedliche Zangen und das Verbreitungsgebiet beider Arten uberschneidet sich nicht Auch Guanchia Arten wie Guanchia pubescens weisen Ahnlichkeiten auf dadurch dass sie keine Hinterflugel und eine lange Zangenbasis bei den Mannchen besitzen Bei genauerer Betrachtung finden sich jedoch auch hier zahlreiche Unterschiede Forficula paratomis wird nach Steinmann 1993 grosser hat eine langere Zangenbasis und die Virga innerhalb der Penislobe der Mannchen ist vergleichsweise kurzer 2 Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet reicht von der ostlichen Halfte der Ukraine und dem Osten von Belarus im Westen bis zum Baikalsee im Osten Der grosste Teil des Areals befindet sich somit in Russland und hier vor allem in Sibirien Nach Suden dringt die Art bis in den Sudkaukasus und in Zentralasien zumindest bis nach Kasachstan Funde aus Tadschikistan Usbekistan und Afghanistan sind bekannt ob diese zentralasiatischen Areale jedoch mit den nordlichen Arealen zusammenhangen oder es sich um isolierte Vorkommen handelt ist unbekannt 3 4 2 Im europaischen Teil Russlands zieht sich das Areal vom Asowschen Meer bis zum Kaukasus und sudlichen Ural Dabei kommt die Art uberwiegend nordlich der Steppengebiete vor und im Norden bis in die Gegend um Moskau die Oblast Nischni Nowgorod und die Oblast Swerdlowsk etwa 58 nordliche Breite Auch aus dem Norden Kasachstans sudlich bis etwa 50 nordliche Breite sind Funde bekannt Weiter ostlich zieht sich das Verbreitungsgebiet durch das sudliche Sibirien bis ostlich des Baikalsees 3 4 Historisch wurde auch uber Vorkommen im Norden Kirgisistans berichtet in Tokmok und weitere Vorkommen im Tian Shan vermutet Diese Berichte stammen jedoch aus der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts und in moderner Zeit hat sich die Art in Kirgisistan nicht mehr nachweisen lassen 5 Isolierte Funde aus Japan sind moglicherweise auf Verwechslungen mit Forficula paratomis zuruckzufuhren die nach Steinmann 1993 jedoch in Armenien lebt Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde Forficula tomis noch als in Japan vorkommende Art dokumentiert Die fur die Beschreibung verwendeten Exemplare stammen aus Aomori und Hokkaido 1 In modernen Auflistungen der Ohrwurmer Japans findet sich Forficula tomis nicht mehr 6 Eventuell sind die alten Funde auch auf falsch eingetragene Museumsexemplare oder historische Verschleppungen zuruckzufuhren 3 Steinmann gibt 1993 jedoch noch Japan sowie Korea als Teil des Verbreitungsgebiets von Forficula tomis an 2 Moglicherweise reicht das Verbreitungsgebiet also bis an die Pazifikkuste Asiens inklusive Korea sowie Japan In dem Fall konnte die Art nicht nur in Kirgisistan sondern auch in der Mongolei und Nordchina zu finden sein Lebensweise BearbeitenForficula tomis tritt zwischen April und Oktober auf wird jedoch meist zwischen Mai und Juli gefunden 4 Taxonomie BearbeitenDie Art wurde 1846 von Friedrich Kolenati als Chelidura tomis erstbeschrieben Weitere Synonyme lauten Forficula elongata Eversmann 1859 Forficula hellmanni Kittary 1849 Forficula mesmini Azam 1906 und Forficula pomerantzevi Semenov 1903 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Forficula tomis Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b S Matsumura amp T Shiraki 1905 Monographie der Forficuliden Japans The journal of the Sapporo Agricultural College 2 2 75 86 PDF a b c d Dr Henrik Steinmann 1993 Teilband 108 Dermaptera Eudermaptera 2 In Das Tierreich eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen Hrsg Heinz Wermuth amp Maximilian Fischer a b c d Forficula tomis Kolenati 1846 in GBIF Secretariat 2022 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei abgerufen via GBIF org am 27 Dezember 2022 a b c Forficula tomis auf inaturalist org abgerufen am 27 Dezember 2022 Roberto Battiston Andrea Maurici amp Paolo Fontana 2021 New data on the distribution and ecology of the earwigs Insecta Dermaptera of Kyrgyzstan Memorie Soc Entomol Ital 97 303 310 PDF Earwigs of Japan abgerufen am 29 Dezember 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Forficula tomis amp oldid 237961487