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Die Forel Klasse russisch Forel fur Forelle war eine Klasse russischer Zerstorer der Baltischen und Fernostflotte des zaristischen Russlands die im Rahmen des Bauprogramms fur die Bedurfnisse des Fernen Osten 1898 in Frankreich bestellt wurde 1902 wurden die Boote umbenannt das Typschiff hiess ab dann Wnimatelni russisch Vnimatelnyj fur aufmerksam Bei Ausbruch des Russisch Japanischen Krieges befanden sich alle funf Boote in Port Arthur Drei Boote gingen in den Kriegshandlungen verloren Die beiden verbliebenen Booten waren bis 1917 im Fernen Osten stationiert und verlegten dann zur Arktischen Flottille Bis 1924 erfolgte dann der Abbruch Forel KlasseWlastni vom Typ ForelUbersichtTyp TorpedobootszerstorerEinheiten 5Bauwerft Chantier Augustin Normand Le Havre 2 Forges et Chantiers de la Mediterranee Le Havre 3 Bestellung 1898Stapellauf 1900 bis 1902Auslieferung 1901 bis 1902Verbleib drei Kriegsverluste 1904Technische DatenVerdrangung 346 tLange 56 6 m uber allesBreite 6 3 mTiefgang 3 4 mBesatzung 64 MannAntrieb 4 Normand Kessel 2 Expansionsmaschinen5700 PS2 SchraubenGeschwindigkeit 28 knReichweite 1250 smBewaffnung 1 75 mm Kanone 5 47 mm Hotchkiss Kanonen 2 381 mm TorpedorohreTreibstoffvorrat 38 2 bis 76 t KohleSchwesterschiffe Forel spater Wnimatelni Sterljad WynosliwiOssjotr Wnuschitelni Kefal WlastniLossos Grosowoiahnlich 55 franzosische 300 t Zerstorer 4 turkische Samsun Zerstorer Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Einsatzgeschichte 2 1 Uberfuhrung vom Mittelmeer nach Ostasien 2 2 Russisch Japanischer Krieg 2 3 Dienst in der Sibirischen Flottille 2 4 Dienst in der Nordatlantik Flottille 3 Verbleib 4 Literatur 4 1 Weblinks 4 2 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDas Flottenbauprogramm zur Verstarkung der russischen Flotte unter Berucksichtigung der russischen Interessen im Fernen Osten fuhrte nicht nur zur Bestellung von Linienschiffen und Kreuzern im Ausland sondern auch zur Beschaffung von zehn Zerstorern im Ausland Nach den Planungen des Marineministeriums sollten 30 dann zwanzig Zerstorer beschafft werden und die einheimische Newski Werft wollte zehn Boote bauen Trotz Bedenken des Ministeriums wurde der Auftrag erteilt die Fertigstellung der daraus entstehenden Buiny Klasse verzogerte sich jedoch erheblich und nur zwei Boote erreichten den Fernen Osten vor Ausbruch des Russisch Japanischen Krieges 1904 Weitere erreichten erst mit dem Zweiten Pazifischen Geschwader 1905 das geplante Einsatzgebiet und sieben dieser Zerstorer gingen bei Tsushima verloren nbsp Der in Deutschland gebaute Zerstorer Bditelnyi anfangs Kit nbsp Der bei Laird gebaute Zerstorer Bojewoy anfangs SomDie Ausschreibung fuhrte zu Angeboten aus Deutschland wo die Schichau Werft schon grossere Boote an Russland mit den Torpedokreuzern der Kasarski Klasse geliefert hatte von denen die in Finnland unter Schichau Aufsicht gebauten Wsadnik und Gajdamak im Fernen Osten als erste grossere Torpedofahrzeuge Dienst taten Schichau erhielt im August 1898 einen Auftrag fur vier Boote der Kit Klasse die bis zum August 1900 abgeliefert wurden Sie verlegten im Winter 1900 1901 in den Fernen Osten Die Hoffnung auch britische Angebote zu erhalten zerschlug sich weitgehend da insbesondere Yarrow und Thornycroft das rivalisierende Japan als Hauptkunden sahen So wurde nur ein Zerstorer bei Laird Brothers in Grossbritannien Som August 1900 ausgeliefert bestellt der mit den aus Deutschland gelieferten Zerstorern nach Port Arthur verlegt wurde Die Plane auch in den Vereinigten Staaten Zerstorer zu bestellen wurden bald verworfen Schon im April 1898 begannen die Verhandlungen in Frankreich sechs Boote anzukaufen Die Marine Nationale besass selbst noch keine Zerstorer Sie hatte erste Zerstorer von 300 t bestellt die erst 1899 vom Stapel liefen Die vom russischen Marinebefehlshaber Generaladmiral Grossfurst Alexei personlich mit Augustin Normand gefuhrten Verhandlungen fuhrten zur Zusage des Kaufes von funf Booten die endgultige Fixierung der Vertrage fand allerdings erst im Dezember statt und berucksichtigte die russische Interessen nur teilweise Schon im Juni 1898 begann die Werft Chantier Augustin Normand in Le Havre mit dem Bau zweier Boote die als Forel russisch Forel fur Forelle am 8 Dezember 1900 und Sterljad russisch Sterlyad fur Sterlet am 8 Marz 1901 vom Stapel liefen Beide Booten wurden nach erfolgreichen Geschwindigkeitstests am 28 August 1901 von der Kaiserlich Russischen Marine ubernommen nbsp Ruckansicht der Sterljad in Le HavreDrei weitere Boote wurden ab 1899 beim Zweigbetrieb der Forges et Chantiers de la Mediterranee in Graville bei Le Havre begonnen Sie liefen als Ossjotr russisch Osyotr fur Stor am 23 Januar 1901 Kefal russisch Kefal fur Meerasche am 28 November 1901 und Lossos russisch Losos fur Lachs am 11 Marz 1902 vom Stapel Die Ossjotr wurde zusammen mit den beiden Normand Booten am 28 August 1901 an die Russische Marine ubergeben Die anderen beiden Booten wurden erst 5 Juli 1902 ausgeliefert Die Fertigstellung der funf franzosischen Boote verzogerte sich erheblich sie erzielten die geforderten Geschwindigkeiten bei den Tests aber ihre Maschinen erwiesen sich ohne franzosisches Fachpersonal als schwer bedienbar Eine Nutzung auslandischen Personals wurde vom russischen Marineministerium abgelehnt Dies fuhrte dazu dass von der ersten Lieferung nur die Forel in die Ostsee ging wahrend sich die beiden anderen Boote nach weiterer Ausbildung in Le Havre dort einem Verlegungsverband anschliessen sollten Im Marz 1902 erfolgte dann noch eine Umbenennung aller Zerstorer Die Fischnamen sollten zukunftig fur Unterseeboote verwandt werden Die Forel wurde Wnimatelni russisch Vnimatelnyj fur aufmerksam Sterljad wurde Wynosliwi russisch Vynoslivyj fur hartnackig Ossjotr wurde Wnuschitelni russisch Vnushitelnyj fur beeindruckend Kefal wurde Wlastni russisch Vlastnyj fur herrisch und Lossos wurde Grosowoi russisch Grozovoj fur sturmisch Einsatzgeschichte BearbeitenAm 12 November 1901 verliess die Forel Kronstadt um nach Ostasien zu verlegen Wegen schwerer Sturme hatte der Zerstorer Schwierigkeiten und erreichte erst am 22 November Kiel auf der Reede von Cuxhaven gab es erneut Probleme so dass Hamburg fur eine Notreparatur angelaufen wurde Am 20 Dezember wurde dann Le Havre erreicht und in der dortigen Bauwerft eine grundliche sechswochige Uberholung durchgefuhrt Am 2 Februar 1902 verliessen dann die Forel die Sterljad und die Ossjotr Le Havre und marschierten in das Mittelmeer bis Piraus Da grossere Einheiten nicht mehr auf dem Weg nach Ostasien waren verblieben die Boote dort und waren auch zeitweise in Palermo stationiert Die Wlastni vorher Kefal und die Grosowoi anfangs Lossos verlegten nach ihren Abnahmetests ab dem 30 Juli 1902 aus Le Havre uber Norwegen und Kopenhagen nach Kronstadt Im Herbst schlossen sie sich dem Uberfuhrungsverband zum Pazifischen Geschwader unter Konteradmiral Stackelberg an zu dem die Linienschiffe Retwisan und Pobeda die Kreuzer Pallada Diana Nowik Bogatyr und Bojarin und mit der Boiki und der Burny auch zwei Torpedoboote aus russischer Fertigung gehorten wobei das Geschwader eigentlich nie geschlossen marschierte Die Wlastni und die Grosowoi besuchten am 7 Oktober Piraus und trafen danach in Palermo mit den drei Schwesterschiffen nach fast einem Jahr wieder zusammen Uberfuhrung vom Mittelmeer nach Ostasien Bearbeiten Die sieben Torpedoboote marschierten dann durch den Suezkanal und uber Colombo 7 Marz 1903 nach Saigon wobei der Kreuzer Bogatyr den Verband der Torpedoboote meist unterstutzte In Saigon teilte sich der Verband um entlang der chinesischen Kuste verschiedene Hafen zu besuchen Die Wnimatelni die Wlastni und die Grosowoi trafen am 18 Mai 1903 als erste einen Monat nach der Retwisan in Port Arthur ein Die Wynosliwi und die Wnuschitelni waren die letzten Boote die im Juli zusammen mit der Pobeda den russischen Stutzpunkt erreichten Die funf Zerstorer der Forel jetzt Wnimatelni Klasse bildeten mit den sieben anderen Booten des Bauprogramms die 1 Zerstorerflottille In der 2 Flottille waren die Torpedoboote vom Typ Sokol unter Fuhrung des ehemals chinesischen Zerstorers Lieutenant Burakow organisiert Im Herbst 1903 erhielten alle Boote der 1 Flottille anstelle des weissen Tropenanstriches einen olivgrunen Einige Boote fuhrten umfangreichere Kesselreparaturen durch Trotz der massiven Spannungen mit Japan und der Verhandlungsunwilligkeit des Oberbefehlshabers im Fernen Osten Jewgeni Iwanowitsch Alexejew fanden keine Verbandsubungen statt Zehn Boote befanden sich in der Reserve und nur zwei waren wirklich im aktiven Dienst Russisch Japanischer Krieg Bearbeiten Die funf in Frankreich gebauten Boote wurden erst nach Kriegsausbruch wieder aktiviert und fur den Wachdienst und als Aufklarer eingesetzt Die Wnimatelni war der im ersten Monat am haufigsten eingesetzte Zerstorer mit 16 Einsatzen oft als Divisionsfuhrer Die Grosowoi hatte 14 Einsatze die Wynosliwi 13 Einsatze die Wlastni elf Einsatze die Wnuschitelni acht Die Wnuschitelni lief am 26 Februar 1904 bei der Ruckkehr von einer weiteren Aufklarungsfahrt in die Bucht von Jinzhou Dalian wo sie in der Morgendammerung von japanischen Kreuzern blockiert wurde Der dort ebenfalls eingeschlossene Zerstorer Besstraschnyi der Kit Klasse brach aus der Bucht aus und erreichte Port Arthur aber der Kommandant der Wnuschitelni Kapitanleutnant Poduschkin weigerte sich auszubrechen und versuchte die Flucht eng entlang der Kuste Nach Treffern durch die Yoshino gab er seinen Zerstorer auf Versuche ihn wieder zu heben gab es bis Mai aber es gelang nur zwei 47 mm Geschutze zu bergen Am 11 Marz 1904 kam es zu einem Gefecht zwischen russischen und vier japanischen Zerstorern Die Wynosliwi unter N A Matusewitsch war das Flaggschiff des russischen Verbandes der um 3 30 Uhr das Feuer auf die Japaner eroffnete Die japanische Schiffe konzentrierten ihr Feuer auf das Flaggschiff das schon zu Beginn des Kampfes einen Treffer im Maschinenraum erhielt und eine Weile bewegungsunfahig war Gegen 3 45 Uhr schlug einen Granate im Kommandostand ein und totete unter anderen den Flottillenchef Da die Gegner sich in der Dunkelheit verloren konnte die Wynosliwi ins Schlepp genommen werden und war um 7 00 Uhr wieder in Port Arthur Die japanische Akatsuki wurde im Gefecht versenkt die Wnimatelni erlitt kleinere die Wlastni erhebliche Schaden Am 22 Marz 1904 erkannte die Grosowoi fruhzeitig einen Angriff japanischer Zerstorer in der Reede von Port Arthur Am 27 Mai kam es bei Jingzhou erneut zu einem nachtlichen Zerstorergefecht Dabei lief die Wnimatelni auf Grund Nachdem alle Versuche sie abzubringen gescheitert waren versuchte die Wynosliwi ihr Schwesterboot durch einen Torpedo zu vernichten Am 26 Mai fanden japanische Patrouillenschiffe das gestrandete russische Boot und versuchten vergeblich es zu bergen Allerdings zerschlug ein Sturm einige Wochen spater das Boot endgultig auf den Felsen Die Wynosliwi die Wlastni und die Grosowoi unterstutzten im Mai und Juni die russischen Truppen bei Jinzhou Wahrend dieser Zeit kam es zu einigen kurzeren Gefechten mit japanischen Schiffen An der Seeschlacht im Gelben Meer nahmen die verbliebenen drei Zerstorer des Forel Typs teil Die Wynosliwi und die kehrten mit dem grosseren Teil des Geschwaders anschliessend nach Port Arthur zuruck Der Grosowoi gelang mit dem Kreuzer Diana der Ausbruch Sie wurde vom nach Suden laufenden Kreuzer nach Shanghai entlassen wo sie am 13 August 1904 eintraf und anschliessend von der Regierung Chinas zusammen mit dem schon fruher eingetroffenen Flaggschiff der Kreuzer Askold interniert wurde 1 Die Wynosliwi erhielt am 24 August bei der Sicherung eines kleinen Konvoys einen Minentreffer der den Zerstorer zerbrach Zwolf Seeleute unter ihnen der Kommandant starben beim Untergang Die Wlastni war wegen starker Abnutzung der Maschinen nicht mehr kampfbereit und konnte zur Verteidigung Port Arthurs nicht eingesetzt werden Am 1 Januar 1905 brach sie kurz vor der Kapitulation des russischen Stutzpunktes noch aus Port Arthur aus und erreichte Tschifu wo sie von den chinesischen Behorden interniert wurde und so den Krieg uberdauerte Dienst in der Sibirischen Flottille Bearbeiten Am 15 Januar 1905 wurden die in Tschifu internierte Wlastni und die in Shanghai internierte Grosowoi der Sibirischen Flottille zugeteilt Nach Ratifizierung des Friedensvertrages durften die Boote nach Wladiwostok verlegen In den Jahren 1912 und 1913 wurden die beiden Schwesterboote nochmals uberholt Die Brucke wurde nach weiter hinten verlegt die Boote erhielten achtern ein zweites 75 mm Geschutz sowie eine Funkanlage Die 47 mm Geschutze wurden durch sechs Maschinengewehre ersetzt Der Einbau schwerer Geschutze war wegen der Reservetorpedos an Deck nicht moglich Dazu erhielten die Boote einen neuen grunen Anstrich Ein aktiver Einsatz der Boote erfolgte nicht Die Bedeutung Murmansks fur die weitere Kriegfuhrung Russlands an der Seite der Alliierten wurde immer wichtiger so dass die russische Regierung beschloss dort eigene Marineeinheiten zu stationieren Vom 4 Februar bis zum 7 September 1916 erfolgte die Verlegung der beiden Boote von Wladiwostok um Sudostasien durch den Indischen Ozean und das Mittelmeer nach Archangelsk Unterwegs wurden sie teilweise in der Konvoisicherung mit alliierten Zerstorern eingesetzt Bei Gibraltar erlebten sie dabei erstmals U Boot Angriffe Dienst in der Nordatlantik Flottille Bearbeiten Nach ihrem Eintreffen im Polarmeer nahmen die Wlastni und die Grosowoi sofort den Dienst bei ihrer neuen Einheit zwischen der Kolabucht und Archangelsk auf Beide hatten in Grossbritannien Wasserbombenwerfer erhalten Sie hatten beide Gefechte mit U Booten und die Grosowoi hat dabei am 2 November 1916 das deutsche U Boot U 56 mit Geschutzfeuer leicht beschadigt Im Februar 1917 gingen beide Boote nach England zur Reparatur wo sie am 14 August 1918 durch die Briten beschlagnahmt wurden Verbleib BearbeitenDie letzten Einsatze der beiden Boote sind etwas unklar und in den Quellen widerspruchlich Sie sollen bei der Besetzung von Archangelsk durch die Briten eingesetzt worden sein vielleicht auch als Boote der Weissen Garden Wlastni wurde am 14 Mai 1921 der Sowjetunion zuruckgegeben die das veraltete Boot uber sowjetisch deutsche Aktiengesellschaft Derumetall zum Abbruch verkaufte Hinsichtlich Grosowoi ist unklar wo sie abgebrochen wurde sicher ist nur dass dies 1921 erfolgte Literatur BearbeitenHarald Fock Schwarze Gesellen Bd 2 Zerstorer bis 1914 Koehlers Verlagsgesellschaft mbH Herford 1981 ISBN 3 7822 0206 6 Harald Fock Z vor Bd 1 Internationale Entwicklung und Kriegseinsatze von Zerstorern und Torpedobooten 1914 bis 1939 Koehlers Verlagsgesellschaft mbH Herford 1998 ISBN 3 7822 0207 4 Robert Gardiner Hrsg Conway s All The World s Fighting Ships 1906 1921 Conway Maritime Press Ltd London 1979 ISBN 0 8517 7133 5 Rene Greger Die russische Flotte im Ersten Weltkrieg 1914 1917 J F Lehmanns Munchen 1970 ISBN 3 46900 303 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vnimatel nyy class destroyer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien NN Afonin SA Balakin Wnimatelni und andere im Ausland gebaute Port Arthur Zerstorer russ Riss der Forel Klasse farbige Seitenansicht Wnimatelni Klasse Hinweis zu Schiffsbausatz Hinweis auf ModellschiffEinzelnachweise Bearbeiten Askold und Grosowoi interniert 26 08 NYT Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Forel Klasse amp oldid 234279201